Ostwacht oder Winterfell?
Ihre vielen Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes benässten seine starken Hände.
Jon drückte sie schützend an sich und versuchte ihren schluchzenden Körper mit seiner Zuneigung zu beruhigen.
Es war ihm egal was die anderen dachten.
Es spielte keine Rolle mehr.
Dies war der Punkt gewesen an dem einer der Liebenden die Kontrolle und Diskretion verloren hatte.
Die Gefühle hatten Mayisa übermannt und sie jegliche Gefahr und Konsequenzen vergessen lassen.
Es war zu viel für ihre Seele gewesen, zu hören dass ihr liebster Mensch fortgehen würde.
Jon hörte wie sich einer der Anwesenden erhob und er spürte wie die Schritte näher kamen.
Sein Körper wirbelte herum und er erblickte Tyrion, welcher vorsichtig und behutsam zu dem Paar schaute.
"Mylady es wird notwendig sein um meine Schwester zu überzeugen," bemerkte er mit sanftem Ton und sah zu dem schluchzendem Mädchen.
Ihr Oberkörper erhob sich und Jon schluckte als er ihr verweintes zartes Gesicht sah, welches nun von Verzweiflung gezeichnet war.
"Wieso er?
Wieso immer Jon...," wimmerte sie vollkommen aufgelöst und schniefte verletzt.
Der König schluckte und schnaubte niedergeschlagen.
Noch immer lag seine Hand mitfühlend auf ihrem zerbrechlichem Körper.
"Weil ihr euch in einen Helden verliebt habt, Lady Tiryr.
Und nicht in einen Feigling," gab Tyrion mit Vorsicht zurück.
Der Lennister warf ihr ein herzliches und ehrliches Lächeln zu.
Langsam verschwand ihr Schluchzen und die Tränen begannen zu trocknen.
"Wie mir scheint seid ihr ein vergebener Mann zu sein," sprudelte es kalt aus Königin Daenerys' Mund.
Ihr Blick war ausdruckslos und lag mit ernster Miene auf dem zusammengebrochenem Weib, als hätte Mayisa ihr etwas gestohlen.
Sie ließ sich nicht beirren und stützte sich nähesuchend an den Händen ihres Geliebten ab.
Ser Davos schaute unglücklich zu ihnen und biss sich unbegeistert auf die Lippe.
Ihm gefiel es nicht, dass das Geheimnis nun gelüftet war.
Er kannte diese Fremden kaum und konnte sie nicht einschätzen was sie mit dieser Information tun würden.
Mayisa schaute auf zu ihrem König und schluckte den Schmerz hinunter.
Ihr Gesicht war noch immer verzogen und ihre Augen schrien nach Hilfe.
Jon schnappte nach Luft und blickte zu der Königin, welche den Wolf vorwurfsvoll anblickte.
Er war in einem Sturm der Gefühle und würde am liebsten aus dieser Situation fliehen.
"Ja er ist vergeben," schluchzte Mayisa mit Mühe und wischte sich mit einem Mal die Tränen aus dem Gesicht.
Ihr Blick wanderte zu der Spinne.
Es lag ein mitleidiger Blick auf dem Paar und er schien nicht sonderlich überrascht zu sein.
Mayisa holte tief Luft und erhob sich nun ganz, mit ihr auch Jon.
Ihre Hände behielt sie nähesuchend an seinen Unterarmen.
Verhalten biss sie sich auf die Lippen um die Tränen zu unterdrücken.
"Nun denn.
So sei es," legte Tyrion fest und sah mit ernster Miene in die Runde.
Ohne ein Wort zu verlieren stand die blonde Königin auf und verließ mit ihren Leuten den Drachensaal.
Ser Davos schaute unschlüssig zu dem Paar und holte tief Luft.
Die junge Lady lehnte den Kopf verzweifelt an Jons Brust und legte ihre Arme auf seinen Oberkörper.
Kräftesuchend holte Jon Luft und schnaubte laut aus.
"Du kleines Dummerchen...," murmelte er liebevoll und begann zart ihren Kopf zu streicheln.
Sie bekam augenblicklich das Gefühl wieder in Tränen auszubrechen, unterbrach das Verlangen aber mit einem aufschnappendem Schluchzer.
"Ich kann dich jetzt nicht hier lassen, das ist dir klar oder?"
Mayisa zuckte nur mit den Schultern und schnaufte.
Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet.
"Wenn ich dich allein hierlasse hast du keinen Schutz," fuhr er fort.
Jons Blick wanderte zu Davos, welcher stumm in der Ecke stand uns beide musterte.
"Wir können sie nach nach Winterfell zurückschicken," gab der alte Mann von sich.
"Nein, ich möchte an deiner Seite bleiben," verlangte sie.
Ihr Kopf hob sich und sie blickte ihn direkt an.
"Das geht nicht, Liebste."
"Ich gehe mit in den Norden," sagte sie bestimmt und sah ihn ernst an.
Davos schnaufte und räusperte sich.
"Sie könnte mit nach Ostwacht.
Ich werde ebenfalls dort bleiben.
Jenseits der Mauer wäre ich nur eine Last für euch, mein König."
"Wir sollten dich in Winterfell absetzen.
Ich möchte dich nicht in der Nähe der Toten wissen," äußerte er sich nachdenklich.
"Sansa hat jetzt Arya und Bran.
Ich wäre nur eine Last für sie und hätte keine sinnvolle Aufgabe."
Jon seufzte und nahm die Hände von ihrem Körper.
Er entwand sich ihrer Nähe und begann unruhig im Raum auf und ab zu laufen.
"Jon du wirst mich nie in Sicherheit wissen.
Keiner ist jemals sicher.
Egal wo ich bin, es herrscht immer Gefahr."
"Es ist ein Unterschied ob du in Königsmund unter Lennistern oder in Winterfell unter Starks, deinen Freunden, bist!
Es ist ein Unterschied ob du in deiner Heimat in Essos bist, oder hier auf Drachenstein unter Leuten, die wissen welchen Wert du für mich hast und die mich notfalls mit dir erpressen könnten!
Ich möchte nicht dieselben Fehler machen wie mein Vater, der nicht alles völlig durchdacht hatte, als er seine Familie entzweiriss.
Meine Schwestern waren Geiseln, meine kleinsten Brüder mutterlos und Robb, der Mensch dem ich am meisten vertraute, war im Krieg.
Mayisa ich durchdenke meine Taten und beachte die Folgen, die sie mit sich ziehen. "
Mitleidig ging sie auf ihn zu und griff nach seiner Hand.
Ihre beiden Hände umschlossen sie behutsam und die junge Lady gab ihm einen liebevollen Kuss auf seine Wange.
Es änderte zwar nichts an seinem ernsten uns verzweifelten Gesichtsausdruck, doch war sie sich sicher, dass sein Atem sich verlangsamt hatte.
"Ich weiß welche Verantwortung du zu tragen hast, mein Wolf.
Aber bitte lass mich nach Ostwacht mitkommen."
Ein Seufzen entwich dem König und er kniff die Augen zusammen.
"Was sollst du schon an der Mauer?
Dort sind nur Männer, du wärst die einzige Frau.
Die Krähen sind nicht alle ehrenvolle Männer.
Ser Davos müsste dich rund um die Uhr beschützen.
In Winterfell bist du sicherer, mein Engel," meinte er sanft und legte seine andere Hand an ihren Hinterkopf.
Voller Liebe und Sehnsucht gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und schnaufte dann.
"Jon hör auf dir einzureden, dass du mich beschützen kannst.
Das kannst du nicht.
Keiner kann irgendjemanden beschützen."
"Hast du das von meiner Schwester?"
Sein Blick war unbegeistert und er verdrehte die Augen, als sie ihn zustimmend ansah.
"Wenn ich neben dir stehe, mit meinem Schwert in der Hand, und unsere Feinde stürmen auf uns zu, natürlich kann ich dich dann beschützen."
"Du würdest es zumindest versuchen können," murmelte sie nachdenklich.
Jon schnaubte unzufrieden aus und sagte dann: "Du bist so stur."
Ein Schmunzeln zeichnete sich auf ihren Lippen und er erwiderte ihren positiven Ausdruck.
Sie hatte sofort begriffen, dass er sie mitgehen lassen würde.
Dieser Satz hatte die Diskussion beendet und er hatte sich ihr ergeben.
"Wir müssen so bald wie möglich aufbrechen," bemerkte Ser Davos.
"Das werden wir," lächelte er und ließ seinen verliebten Blick nicht von Mayisa.
Die Hormone strömten durch seine Adern und ließen ihn voller Glück füllen.
Es war Jon ein Rätsel wie all das möglich war.
Wie seine Gefühlswelt von ihr eingenommen wurde und er sogar in solchen Momenten mit Glück und Lieber erfüllt sein konnte.
Der König würde sich in Lebensgefahr begeben, das war ihm bewusst.
Doch er hatte er sich an solche Situationen gewöhnt.
Jon war schon zu oft in Lebensgefahr gewesen, dass es in nicht mehr sonderlich berührte.
Vielleicht überlebte er deshalb all die Schlachten und Kämpfe.
Es musste dumm klingen jenseits der Mauer gehen zu wollen um einen Toten zu fangen.
Allerdings hatte er keine Wahl.
Daenerys würde sich ihm nur anschließen wenn Cersei einem Waffenstillstand zustimmte.
Und Cersei würde nur zustimmen wenn sie die Wahrheit sehen würde.
Vielleicht nicht einmal dann.
Jon kannte sie nicht, doch den Erzählungen nach schien sie kein besonders netter Mensch zu sein.
Es war ihm ein Rätsel wie die Verhandlung mit den beiden Königinnen laufen würden.
Jon musste das Land vereinen um gegen die Toten zu kämpfen.
Er wollte nicht verlieren.
Niemals.
Der König hatte nun einen Grund zu leben.
Er hatte eine Lady an seiner Seite, die ihn bedingungslos liebte.
Er musste sie beschützen und für sie weitermachen.
Jon wünschte eine bessere Welt für sie erschaffen zu können um sie glücklich machen zu können.
Er wollte in einer Welt leben, in der er nicht um das Leben von ihr bangen musste.
In der er sich eine Zukunft vorstellen konnte.
In diesen Augenblicken war nicht einmal ihr Überleben gesichert.
Er hatte gesehen unter welchen Schmerzen sie litt, wenn er darüber redete fortzugehen.
Ihr Zusammenbruch hatte ihm ins Herz geschnitten und ihn beinahe zum Weinen gebracht.
Jon wollte ihr sagen, dass er wieder zurück kommen würde und er sie wieder küssen konnte.
Dass er sie wieder in den Armen halten könnte und ihr sagen könnte wie sehr er sie liebte.
Doch er konnte sich nicht sicher sein ob er nach dieser Expedition jemals wieder die Möglichkeit dazu haben könnte.
"Ser Davos bitte sagt den Männern Bescheid, dass unsere Sachen gepackt werden müssen," befahl der König.
Davos machte eine Verbeugung und nickte.
"Wie ihr wünscht, Euer Gnaden."
Er wollte sich zum Gehen wenden.
"Ach und Ser Davos?"
Der Ritter drehte sich um und sah ihn aufmerksam an.
"Sie sollen mein Schwert schleifen."
Davos nickte nur und verschwand aus dem Drachensaal.
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Tut mir leid dass es so kurz ist aber ich wollte dieses Jahr nochmal updaten :D
Einen guten Rutsch euch allen!
Lasstn Kommi da :)
lg
Ps: Oben ist das Fanvideo nochmal verlinkt (habe das extra Videokapitel gelöscht)
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