Gebrochene Flügel

Ich bin doch keine Maschine...
Nein, haha.
Hatte das auch vorgeschrieben.
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Aus Todesangst zuckte die junge geschändete Lady zusammen.

Die mächtige alte Holztür des Gemachs hatte sich geöffnet.

Es war ein ohrenbetäubendes Geräusch in ihrem Kopf.
Alles schmerzte.
Jede Bewegung ihrer Muskeln.
Jeder Griff nach etwas.
Jeder Laut hallte hämmernd in ihrem Kopf herum.
Es war als wenn jemand ihren Kopf zerdrückte oder mit Metall auf ihre Haut einschlug.

Die Haare hatte sie sorgfältig von Sansa kämmen lassen und die Kleidung hatte sie nur mit ihrer Hilfe wechseln können.
Keiner ihrer Gefolgschaft sollte ihre Schwäche sehen.




"Mayisa," atmete Jon laut aus und trat stürmisch in Sansas Gemach ein.
Er war gerade von seinem Streifzug zurück gekommen.
Der König, war sofort umgekehrt, als er die Nachricht einen Boten bekommen hatte.

Mit schnellen Schritten kam er auf seine geliebte Mayisa zu, um sie zu begrüßen.

Aber ehe er es bemerkt hatte, stellte sich Sansa ihm in den Weg und hielt ihn fest.

"Sei langsam, Jon.
Sie braucht Raum und Zeit."

Besorgt und verwirrt sah er in die Augen seiner rothaarigen Cousine.

Sansa erwiderte seinen Blick bedeutend, gleichzeitig bedrückt.
Verhalten biss sie sich auf die Lippen und stahl sich dann ohne Worte an ihm vorbei.

Die Tür fiel ins Schloss.

Erneut zuckte Mayisa zusammen.
Schützend schlang sie die Arme um sich und blickte apathisch um sich.

Jon war ratlos und suchte verzweifelt nach Worten.
Er erkannte sie kaum.
Noch nie hatte er sie so verschreckt gesehen.

"Was ist passiert?"

Als er ein paar Schritte auf sie zu machte, sprang sie wie ein gejagtes Tier auf und entfernte sich von ihrem König.
Unsicher und ängstlich sah sie um sich.
Ihre glasigen Augen waren voller Furcht und Demütigung.

"Mir wurde gesagt, dass es die Attentäter nicht herein schafften.
Mir wurde gesagt, dass mein Engel nicht zu Schaden gekommen sei."

Sein verzweifelter Versuch ihr Worte zu entlocken ließ sie erzittern.
Mayisa versuchte das Geschehene herunterzuschlucken, wie sie es so oft tat, doch der Schmerz schien immer größer und größer zu werden.

Verschreckt griff sie nach einer Wolldecke und legte sie um sich.
All die Fingerabdrücke und Flecken waren durch ein hochgeschlossenes Kleid verdeckt.
Die Haare waren ordentlich und das Gesicht ohne Staub.

Nur ihre Augen und die Mimik ließen Jon denken, dass etwas nicht in Ordnung war.
Sie zeigten Furcht und Traurigkeit.
Er wünschte er könnte es von ihr abwenden und die Last auf sich nehmen.

"S-Sie haben es hereingeschafft," brachte sie mit gebrochener Stimme hervor.

Mayisa hatte Mühen verständliche Wörter herauszubringen.
Zum ersten Mal richtete sich ihr Blick auf.
Jon hatte die Arme verschränkt und sein Blick war ernster denn je.
Die Augen lagen besorgt auf ihrem Gesicht.
Er litt mit ihr, hatte sie das Gefühl.
Jede Aufmerksamkeit galt ihr.

Tief holte sie Luft und schloss die Augen.
Ihre folgenden Worte ließen wieder die Tränen kommen und den Schmerz verstärken.
Sie hatte den Satz genau im Kopf, den sie ihm sagen musste.

Noch genau konnte sie die gnadenlosen kalten Hände auf ihren Beinen spüren.
Wie sie unaufhaltsam ihre weiche Haut auf und ab fuhren.

Es durchfuhr sie ein Schauer, als sie die Berührungen wieder auf sich spürte.

Kein Gebrüll oder Hilferuf hatte ausgereicht um auf einen Retter zu hoffen.
Die hasserfüllten Blicke des Mannes vor ihrem jungen Körper, ließen sie noch jetzt erschaudern.
Er hatte sie wie ein Objekt angestarrt.
Es war pure Rachsucht, die ihn getrieben hatte solch eine Tat an ihr zu verüben.

Diese Hilflosigkeit gegenüber den vier Männern, versetzte sie augenblicklich wieder in Angst und Schrecken.

Mayisa hatte keine Wahl gehabt.
Sie war machtlos gegen die starken Hände der Männer gewesen.

Nichts hätte ihre Schläge von ihrem Körper abwenden können.
Sie hatte nur auf eine Rettung hoffen können, die das Leid beendete.

Doch es kam keine Rettung.

Keiner hatte es bemerkt.
Keiner hatte die Schande beendet.
Niemand hatte die Männer von ihr gezehrt und die Männlichkeit aus ihrem Körper entfernt.
Sie war der Brutalität ausgeliefert gewesen und hatte es über sich ergehen lassen müssen.

Sie erlitt Höllenqualen, als der Mann in sie hineinstieß und sie dabei gehässig angrinste.
Ihr Körper hatte sich dagegen gewehrt.
Jede Zelle in ihrem Körper wusste, dass es falsch war und es abstößig war.
Sie wurde während des schändlichen Aktes mit Schmerzen bestraft.
Diese Monster hatte es gefreut sie so zu behandeln.
Sie hatten es genossen jedes Stückchen Glück und Würde in ihr zu zerstören.

Sie wollten sie zerbrechen und zertreten, wie ein Glas, das man fallen ließ und dann zu Pulver zertrat um sich nicht an den Scherben zu schneiden und es nie wieder zusammenfügen zu können.


"Ich wurde vergewaltigt," wimmerte sie kläglich.


Ein einsame Träne kullerte ihre Wange hinunter.
Mit letzter Kraft wischte sie die Flüssigkeit weg und begann zu schluchzen.




Jon machte einen Schritt auf seinen Engel zu, doch der Engel wich verängstigt zurück, als wenn der Teufel vor ihm stand.

Das Gesicht des Königs war völlig außer Fassung.
Seine Gefühlswelt war ein einziges Chaos und er konnte sich in diesen Moment kaum ordnen.
Jon sah aus, als hätte man ihm ins Gesicht geschlagen.
Seine Augen wurden glasig und jede Faser seiner Existenz begann zu bangen.







"Bitte komm nicht näher," schluchzte sie flehend.
"Ich ertrage es nicht," meinte Mayisa dann mit gesenktem Kopf.

Traurig betrachtete er die sonst so starke Frau.
Diese Monster hatten ihr jeglichen Stolz und Mut genommen.


Es machte ihn wütend.
Richtig wütend.

Sein Gesicht verzog sich unkontrolliert.
Die Fäuste ballten sich und seine Nase begann zu beben.

"Ich werde ihn eigenhändig umbringen!"

Die Wut, die er versuchte zu unterdrücken, war deutlich in diesen Worten zu hören.
Jon war so sauer, dass er am liebsten die ganze Stadt in Brand setzten würden um sicher zu gehen, dass ihr Vergewaltiger tot war.

"Es waren vier," murmelte sie mit tränenerfüllten Augen.
Die Hände waren verzweifelt in den Stoff geklammert.
Es war als wenn sie nach Halt oder Sicherheit suchte.
Doch sie fand beides nicht.
Ihr Gesicht wurde immer schmerzerfüllter, je länger der König ihre Gesichtsmimik beobachtete.

"V-Vier!"
Seine Stimme bebte vor Wut und er atmete schneller.

"Ich lasse sie foltern!
Sie sollen Höllenqualen erleiden und grausam sterben!"

Mayisa schniefte.
Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet.
Der Glanz in ihren Augen war verschwunden.
Der Kampfgeist und der Mut, den sie stets austrahlte, war zerstört.

"Es tut mir so leid, Mayisa!
Hörst du mich?"

Ihr erniedrigter Körper begann mit Abstand im Zimmer herumzuwandern.
Sie wirkte gequält und niedergeschmettert.
Nur ein zaghaftes Nicken bestätigte ihrem Zukünftigen, dass sie noch anwesend war und in der Lage war ihm zuzuhören.

"Diese Männer sind Monster!
Ich werde sie finden und umbringen."

Mutlos nickte Mayisa.
Dieses erschöpfte Gesicht verursachte einen Schmerz in Jons Herz, der ihn innerlich schreien ließ.
Auf irgendeine Art und Weise fühlte er sich am schuldigsten.
Jemand hatte dem wichtigen Menschen in seinem Leben schreckliche Dinge angetan.
Die schrecklichste Tat, die man einer Frau antun konnte.

Es machte ihn bereits jetzt wahnsinnig diesem Häufchen Elend nicht helfen zu können.
Es nicht rückgängig machen zu können.
Am liebsten würde er sie in den Arm nehmen und all den Schmerz auf sich nehmen, damit sie nicht mehr leiden musste.

"Ich bin froh, dass sie dich nicht gefunden haben ," hauchte sie schwach.

Kummervoll verzog er das Gesicht, weil sie schon wieder nur an andere dachte, obwohl ihr das größte Leid zugefügt worden war.
Jon hatte gelernt diesen Charakterzug zu lieben, doch bereitete es ihm auch Sorge.
Wie sollte sie es schaffen Geschehnisse zu verarbeiten, wenn die durchgehend an andere dachte?

Ihr Rücken hatte sich zu ihm gedreht und Mayisa hatte sich auf einen der Sitzmöglichkeiten niedergelassen.
Mit langsamen und leisen Schritten lief er zu ihr in den hinteren Teil des riesigen Gemachs.
Er konnte nicht anders.
Jon musste einfach zeigen, dass er hier war und ihr beiseite stand.
Er wollte ihr Gesicht sehen und sie unterstützen das durchzustehen.

"Mach dir keine Sorgen um deine Pflichten.
Zieh' dich zurück, wenn du möchtest.
Ich verstehe, wenn du Abstand brauchst."

Sorgenvoll sah sie auf und musterte zaudernd sein besorgtes Gesicht.
Es war ihr unangenehm einen Mann so anzuschauen.
Sie konnte es nicht ertragen die Gesichtszüge eines Mannes so nah anzusehen.
Zitternd hoben sich ihre Schultern und sie atmete verängstigt aus.

"Was wenn es nie wieder besser wird," murmelte sie in Gedanken versunken.

Jon runzelte die Stirn und schaute sie unschlüssig an.

"Dir wird es wieder besser gehen.
Ich werde dir alle Freiheiten erlauben und-"

"Ich ertrage es jetzt schon nicht mehr dein Gesicht zu sehen und deine Stimme zu hören."

Er schnappte nach Luft und schluckte.
Jon nahm es ihr keineswegs übel.
Es schockierte ihn allerdings, was es mit ihr angerichtet hatte und was sie gerade war.
Selbst die Vorstellung, was sie gerade fühlen könnte würde nicht ausreichen um ihren Schmerz nachzuempfinden.
Ein Haufen zerbrochener Scherben war sie.
Ein Engel mit gebrochenen Flügeln.


"Halte so viel Abstand zu mir wie du möchtest.
Die Wachen werden verstärkt und ich werde Sansa bitten, mit dir Zeit zu verbringen.
Womöglich kann sie dir helfen..."
Jon dachte schmerzlich daran, dass Lady Stark auch vergewaltigt wurde.
Er schluckte und das Gesicht verzog sich.
Das musste aufhören.
Der Targaryen würde nur mit gutem Gewissen ein König sein können, wenn er es schaffte das Vergewaltigen zu beenden.



"Die Menschen werden sich eine Hochzeit wünschen...," meinte sie mit zitternder Stimme.

"Dann werden sie sich gedulden müssen.
Ich werde dich nicht anfassen ohne deine Erlaubnis.
Eine Hochzeit geht nicht, ohne zärtliche Berührungen.
Bitte mach dir keinen Druck.
Ich warte solange, wie du willst."

Mit gesenktem Kopf nickte sie kraftlos.
Die Schultern hingen schlaff herunter und ihr Körper war kläglich zusammengedrückt.

"Ich wusste gar nicht, dass du bereit bist mich zu heiraten," meinte der Drache sanft.
Er lächelte lieb.
Vorsichtig schaute das braune Auge in ihr Gesicht.

Ihr Einatmen zitterte und sie zuckte widerstandslos mit den Schultern.
Mayisa blieb stumm.

"Gib dir Zeit, Liebste.
Wenn dich jemand unter Druck setzt oder dich eine Wachen anfässt werde ich denjenigen köpfen lassen.
Wenn du mit einer Person darüber reden willst, dann bin ich immer hier.
Meine ganze Aufmerksamkeit gilt dir!"

Unerwartet erhob sich die beschämte Lady.
Die Tränen begannen wieder ihre Wangen hinunterzulaufen.
Schmerzhaft verzog sich ihr Gesicht.
Jon sah sie aufmerksam an.
Er war so sehr versucht sie in den Arm zu nehmen und ihren Kopf zu streicheln, dass seine Gliedmaßen anfingen zu beben.

Mayisa hielt sich instinktiv die Hand vor den Mund.
Die Lady gab leidende Schluchzgeräusche von sich.
Ihr Oberkörper zitterte, als ihr Gesicht mehr und mehr benässt wurde.

"Du musst einen Krieg führen."
Ihre Augen flatterten schwach.
Jon krümmte die Brauen.
Er ließ sie nicht aus dem Auge.
"Ich bekomme das beides hin.
Sag mir bloß wie ich dir helfen kann."

"K-Kannst du...," fing sie kraftlos an.
Orientierungslos sah sie um sich und schluchzte weiter.

"Ich werde alles tun, was dir hilft," versuchte er sie zu bestärken.
Sein ernster Blick ihr gegenüber schien es für sie erträglicher zu machen ihn in ihrer Nähe zu haben.

Natürlich wusste sie, dass er jetzt wohl der Letzte wäre, der ihr Schaden zufügen würde.
Mayisa war sich bewusst wie sehr Jon sie liebte und was er alles für sie tun würde.
Er war ihr immer der liebste Mensch auf Erden gewesen und immer der erste den sie um seine Hilfe und Nähe bat.
Doch konnte ihr Körper es einfach nicht mehr ertragen einen Mann in ihrer Nähe zu haben.
Einen Mann, der sie bereits berührt hatte und ihr nah gewesen war.
Es war wohl eine Vorsichtsmaßnahme ihres Unterbewusstseins um noch mehr Schaden zu verhindern.

"Kannst du hier bleiben, während ich schlafe und mich aufwecken wenn ich schlecht träumen sollte?"

Etwas Freude und Hoffnung blitzte in Jons braunen Augen auf, als sie die Bitte aussprach.
Sofort nickte er energisch und holte tief Luft.

"Natürlich," teilte er ihr sanft seine Zustimmung mit.

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