Der einäugige Drache


Hallo ihr Lieben!
Zuerst ein Vorwort :)
Ich war mal so motiviert und habe geschlagene drei Stunden ein Video über dieses Buch gemacht.
Schaut es doch euch an!
(Oben verlinkt)

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!







Ruhig saß Mayisa Tiryr am Bett von Jon Targaryen.
Seine Rüstung hatte er abgelegt.
Der Körper war mit Decken überhäuft um ihn warm zu halten.
Noch immer drückte er Stoff auf die Augenhöhle, obwohl die Blutung bereits aufgehört hatte.
Jon schien sich so wohler zu fühlen.

Minutenweise kamen Männer und Frauen herein um von den getöteten Kämpfern zu berichten.
Es wurden immer mehr.

Es kam ihnen vor wie Tage, seit sie und Jaime, Jon in sein Gemach geschleppt hatten.
Dabei war es nicht einmal eine Stunde her.
Die ganze Zeit hatte Lady Tiryr dieses bedrückte Gesicht.
Jon hatte kein einziges Mal nach Daenerys gefragt und Mayisa wusste nicht wie sie diese Nachricht würdevoll überbringen konnte.
Die Königin war eine der wichtigsten Persönlichkeiten gewesen.
Die junge Frau war sichtlich ratlos darüber wie sie dieses grausame Geschehnis in Worte packen konnte.
Es war schirr unmöglich.





Ein klägliches Husten ertönte aus dem Hals des Drachen.
Sein gesundes Auge flatterte schwach während er erschöpft ausatmete.
Seine linke Hand ließ nun den getränkten Stoff los.
Ohne Worte nickte er und Mayisa verstand sofort.
Sie nahm ihm das verblutete Tuch ab.
Konzentriert musterte sie die Verletzung.

"Jon ich muss-", sie stockte und schluckte, als sie das zerstörte Auge sah.
Ihre Stirn verzog sich und mitleidig trafen ihre blauen Auge auf seins.

"Ich muss die Reste aus der Wunde holen, damit es verheilen kann."
Mitleidig musterte sie seinen verzogenen Ausdruck.
"Und das wird wehtun," fügte Mayisa entschuldigend hinzu.

Der Mann seufzte widerwillig.
Tief holte er Luft, bevor er begann nervös auf der Unterlippe herumzukauen.


"Na, wolltest du soetwas nicht schon immer mal tuen?"

Verhalten lachte Lady Tiryr auf.
Grinsend schüttelte sie den Kopf.
"Jetzt nicht mehr so sehr," gab sie frech zurück.
Jons braune Iris blitzte belustigt auf und sein Mund verzog sich freudig zu einem Lächeln.
"Na dann entferne diesen Dreck jetzt," brummte er.

Sie kramte in der Tasche mit den üblichen Utensilien.
Heraus holte sie eine winzige Zange, welche ihr sicher in der Hand lag.
Ihr Brustkorb hob sich und füllte sich mit viel Luft.
Mayisa schluckte und betrachtete für einen Moment nachdenklich das Stück Metall.
Sie wollte ihm keine Schmerzen zufügen.
Es gab mal eine Zeit, da hatte sie ihn leiden sehen wollen.
Doch wäre ihr nie in den Sinn gekommen ihn körperlich zu verletzen.
Mayisa hatte damals nur das Verlangen verfolgt, ihn denselben Schmerz spüren zu lassen, welchen sie empfand.


Wieder musste sie an Daenerys denken.
Augenblicklich wurde der Lady wieder mulmig und die Glieder begannen schwach zu werden.
Mayisa schluckte, als sie bemerkte wie ihre Hand zu zittern begann.


"Hol eine andere Sanitätarin, wenn du es nicht willst," wies Jon sie darauf hin.
Der Lockenkopf hatte ihre unruhigen Finger bemerkt.


"Es ist nur-", setzte sie an, doch die Holztür öffnete sich schon wieder.
Seufzend legte sie den Metallgegenstand beiseite.
Ihr Kopf richtete zu der Person im Rahmen, ebenso wandte sich Jon zu dem Besucher.



Der rothaarige Tormund blickte atemlos zwischen den jungen Menschen hin und her.
Mit einer Bewegung schlug er voller Wucht die Tür hinter sich zu.


"Jon," sagte der Wildling, völlig außer Atem.
Mit lauten Schritten näherte sich der Krieger dem Bett, auf welchem Jon Targaryen verweilte.
Tormund kniff die Augen zusammen
Das braune Augen folgte dem Freund und musterte aufmerksam sein Gesicht.


"Ich bin froh, dass du lebst, mein Freund," lächelte der Targaryen dem Rotschopf entgegen.
Zufrieden nickte dieser, ließ jedoch sein Blick auf der zerstörten Augenhöhle.
Leicht besorgt wandte er den Kopf fragend zu Mayisa.
Jon war verwundert über die Sorge, welche in Tormunds Gesicht lag.


"Du hast ein Augen verloren," erkannte sein treuer Freund.
Mitleid kam in den Zügen des Gesichtes auf.

Mayisa faltete die Hände auf ihrem Schoß und sah stumm zwischen den Männern hin und her.


"Ja. Der Nachtkönig stach es mir aus.
Glücklicherweise kam Jaime Lennister zur Hilfe, sonst wäre ich vermutlich nicht mehr hier."
Jon warf Mayisa einen innigen Blick zu.
Ihre Augen leuchteten für einen Moment auf und sie schenkte ihm ein erleichtertes Lächeln.
Er erwiderte es liebevoll und biss sich vernarrt auf die Lippe.



Tormund räusperte sich verhalten.
Unbeholfen trat er von einem Fuß auf den anderen.
Der Wildling wirkte nervös.

"Jon...," schnaufte Tormund bedrückt.
Der Kopf des Targaryen wandte sich nun wieder voll und ganz zu dem Rotschopf.
Fragend zog er die dunklen Brauen hoch.







"Daenerys Targaryen ist tot."



Mayisa schnappte nach Luft.
Ihr Herz blieb stehen und schlug dann beschämt weiter.
Ihre blauen Augen wurden größer und größer.
Sie war sichtlich überfordert mit dieser Situation.
Panisch schaute sie zu Jon.


Schmerzlich musste sie merken, dass ihm bereits die erste Träne die Wange hinunterlief.
Sein Hals schluckte und das Gesicht verzog sich gequält.
Mayisa hasste sich innerlich selbst dafür, dass sie sich gewünscht hatte der Tod der Königin würde ihn nicht mehr berühren.



Aber natürlich traf es ihn.
Auf irgendeine Art und Weise hatte er sie Drachenmutter geliebt.
Es musste noch schlimmer für ihn sein, da er jetzt nun wusste, dass Daenerys seine letzten Verwandte gewesen war.
Sie waren beiden die letzten beiden Targaryen auf dieser Welt.
Und nun gab es nur noch Jon.




"Sie starb in den Armen von-," doch Tormund stockte.
Sein Kopf setzte eins und eins zusammen.
Getroffen schloss Mayisa für eine Sekunde die Augen, um dann beim Öffnen einen vorwurfsvollen Blick von Tormund zu ernten.
Schuldig schob die Lady ihre vollen Lippen vor.

"Warum hast du es ihm nicht gesagt?", rief der Wildling anklagend der jungen Frau zu.
Jon Targaryen musterte die Person neben sich.
Sein Mund öffnete sich leicht, weil er begriff worauf Tormund hinauswollte.



"Sie starb in deinen Händen?", krächzte der Schwarzhaarige schmerzvoll.
Mayisa verzog gequält das Gesicht, als sie eine verletzte Träne aus dem Augen fließen sah.
Liebevoll strich sie mit dem Daumen die Feuchtigkeit von der Wange.
Energisch packte Jon plötzlich das Handgelenk von ihr.
Feurig flammte das braune Auge ihrem Gesicht entgegen.


"Hattest du überhaupt vor es mir zu sagen?"
Seine Stimme war lauter geworden.
Und wütender.

Bedrückt schluckte Mayisa.
Tief holte sie Luft um sich zu sammeln.
Sie fühlte sich so schlecht.


"Ich wusste nicht wie, Jon...," murmelte Lady Tiryr.
Die schwache Stimme brach mitten in den Wörtern.
Verzweifelt sah sie dem liegenden Mann ins Auge.

"Ich wollte sie retten...," wimmerte Mayisa voller Schuldgefühle.
Als ihr ebenfalls die ersten Tränen hinunterliefen, wurde Jons Gesicht sofort weich und fühlend.
Er löste den Griff um ihr Handgelenk und schnaufte kraftlos aus.

"Sie wusste, dass sie sterben würde...," schluchzte Lady Tiryr weiterhin.
Tormund biss sich verhalten auf die Lippen.
Er fühlte sich so unwohl damit, so viel Schmerz verursacht zu haben.
Erwartet schien er es nicht zu haben.

"Was hat sie zu dir gesagt?", fragte der Drache mit sanfter Stimme.
Die linke Hand griff nach ihrer.
Die Finger griffen sehnlichst ineinander.
Mayisa schluckte niedergeschlagen.
Haltungslos saß sie auf dem alten Holzhocker.
Ihr Kopf war demütig gesenkt.

"Sie hat mich um Verzeihung gebeten," murmelte die schwangere Frau undeutlich.
Beide Männer runzelten die Stirn und schwiegen sie ratlos an, weil beide darauf warteten, dass Mayisa fortfahren würde.

"Sie hat wortwörtlich gesagt es tut mir leid dass ich ihn dir weggenommen habe," schniefte die Lady kläglich vor sich hin.
Traurig presste sie die Lippen aufeinander und hob ihren Kopf nun wieder an.
Mit geröteten Augen musterte sie die beiden verunsichert.

"Ich war völlig fassungslos, als sie mich darum bat.
Natürlich habe ich ihr verziehen, aber sie hätte nie darum beten müssen."

Tief schnaufte Jon durch.
Sein Kopf fühlt sich so schwer an, dass er ihn noch tiefer ins Kissen fallen ließ.
Er fühlte sich so erdrückt.
"Noch etwas?"


"Äh ja," nickte Mayisa sofort und richtete sich wieder auf.
Der Rücken war gerade und das Kinn stolz angehoben.
"Sie hat dir ihre Armee übergeben und sich gewünscht wir würden Cersei töten.
Außerdem gab sie mir den Auftrag besonders auf die Drachen zu achten."

Erschöpft brummte der Targaryen vor sich hin.
"Das waren ihre Drachen.
Wie sollen wir denn uns um diese Monster kümmern?"
Aus Jons Mund kam ein genervter Seufzer.
Noch eine Bürde, die er zu tragen hatte.

"Es sind keine Monster.
Ich glaube der eine Drache merkte, dass Daenerys getroffen wurde und ist deshalb gelandet.
Und als die Wachen ihren Körper herunterzogen war er völlig ruhig und geduldig.
Es klang sogar, als ob er verletzt wimmern würde."

Tormunds Stirn runzelte sich ungläubig und er schüttelte sofort den Kopf.
Jons braune Iris starrte Mayisa leer entgegen, als ob er gerade an etwas anderes gedacht hätte.


"Ich muss jetzt endlich deine Augenhöhle verarzten," drängte die junge Lady ihn ungeduldig.
Ein tiefes Brummen ertönte aus Jons Hals und er nickte nur schwach.

"Brauchst du meine Hilfe dabei?", bat der Wildling sich an.
"Du könntest seine Hände festhalten und darauf achten, dass er sich nicht die Zunge abbeißt."
Jon grinste für einen Moment wie ein freches kleines Kind.


Gekonnt zog Mayisa ein Stück Leder hervor und klemmte es ohne Worte zwischen Jons Zähne.
Tormund schmunzelte belustigt über den Anblick.
Rasch setzte er sich auf die andere Bettseite und beugte sich vor um die Arme des Einäugigen in das Bett zu drücken.

"Halt die Luft an und entspann dein Gesicht," riet Mayisa ihm.
Jon runzelte die Stirn.
Sein braunes Auge starrte konzentriert nach oben.
Im Blickwinkel bemerkte er wie Lady Tiryr die Metallzange wieder in die Hand nahm und sich über das kaputte Auge beugte.




Sanft und vorsichtig griff Mayisa mit der Zange ein zerstörtes Stück von Jons Augapfel.
Er knurrte vor Schmerz auf.
Sein Auge riss geschockt auf und der Biss auf das Leder wurde kräftiger

Rasch zog Mayisa die Splitter hinaus und legte es beiseite.
Ihre Pupillen fokussierten gezielt die Wunde und konzentrierten sich darauf einen Weg zu finden die Versorgung am schnellsten zu machen.

Unruhig hob und senkte Jons Oberkörper sich.
Aus seiner Nase kamen laute schnaufende Laute.


Mit einem Ruck entfernte Mayisa das nächste Stück.
Mitleidend legte sie ihre linke Hand auf seinen Arm und umgriff ihn besorgt.

"Geht es?"

Schwach nickte der Lockenkopf.
Das braune Auge schloss sich.
Unsicher schaute Mayisa zu Tormund, welcher ihr ermunternd zu nickte.

Es musste getan werden.







Nach einigen Minuten war Lady Tiryr mit der Versorgung fertig.
Die Wunde war nun stückfrei und mit reinem Wasser gesäubert worden.
Der Schweiß tropfte von der Stirn des Mannes.
Der Schmerz hatte ihm sehr zugesetzt.
Doch konnte er nun endlich ruhiger werden, da der Verband um die Augenhöhle nun hielt und die Wunde in Ruhe verheilen konnte.
Irgendwie würde er sich wohl an diese eingeschränkte Sicht gewöhnen müssen.


"Du warst echt tapfer während des Eingriffs," lächelte Mayisa zuversichtlich.
Ihre Augen glänzten ihm stolz entgegen.
Sanft strich seine Hand über ihre zarte Haut.
Die warmen braunen Partikel in der Iris seines Auges schwärmten ihr zu.
Liebevoll legte Mayisa ihre Hand auf seine und sie schmiegte sich an die starken Finger heran.


"Und du sahst wirklich anziehend aus, wie du so konzentriert an mir herumgewerkelt hast."

Herzlich lachte sie über seine Worte auf.
Das fröhliche Grinsen sprühte so viel Wärme aus, dass Jons Herz sich augenblicklich verschnellte.

"Wenn du dich wieder wohl und kraftvoll fühlst solltest du lieber aufstehen, denn dort draußen wartet ein Königreich.
Und die Menschen wissen noch nicht einmal von ihrem neuen Herrscher."

Seine Hand löste sich rasch von ihrer Wange und er breitete nun beide Arme empfänglich aus.
Mayisa verstand sofort.

Ein verliebtes Lächeln huschte über ihre vollen Lippen.
Vorsichtig ließ sie sich in seine starken Arme sinken.
Schützend umschlangen seine Muskeln ihren Körper und Jon drückte sie sehnsüchtig an sich.




Mit mulmigem Gefühl im Bauch bekam er dann leise folgende Worte heraus:

"Lass uns damit noch einige Minuten warten."














Schaut euch das Video an :)
lg

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