Das vereinte Paar
Der König hatte mit der Verkündigung laute Schreie, Beschimpfungen und Drohungen ausgelöst.
Wütende Gesichter waren zu der Krone gerichtet worden.
Hektisch deuteten ihre aufgebrachten Hände mit tiefster Empörung auf den neuen König.
Sandor Clegane war rasch zu der zarten Frau hinaufgespurtet.
Nun zog er sie vorsichtig von dem Thron weg, bis hinter um die Ecke, an welcher die Gänge zu all den vielen Gemächern begannen.
"Kaum wird der Name Lennister erwähnt, schon bricht das Chaos aus," brummte der Bluthund mit genervtem Ausdruck.
Jon kam samt seiner Leibgarde ebenfalls um die Ecke gehuscht und redete aufgeregt mit Ser Davos.
Es war geheimnisvolles Getuschel, welches Lady Tiryr kaum verstehen konnte.
"Jon," begann sie aufgeregt.
Ihre Hände legten sich sanft an seinen rechten Unterarm.
Ihr Verlobter blickte erschrocken auf, er wirkte leicht überfordert.
"Mein König," redete Davos aufgeregt auf ihn ein.
Das braune Auge des Targaryen, lag jedoch unaufhörlich auf Mayisa, die ihn überrumpelt anschaute.
Nun erschien auch noch Arya an der Seite des Drachen.
Sie hatte wie eh und je diesen wohlwissenden Ausdruck auf ihrem Gesicht, der einen wahnsinnig machen konnte.
Es kamen viel zu viele Berater auf einmal auf ihn zu, sodass Jon befürchtete sein Kopf könnte platzen.
"Euer Gnaden, ich danke euch vielmals!", rief Tormund dem Lockenkopf von der Seite, während er weiter und weiter durch die Gänge lief.
Auch die Graufreuds folgten dem Auflauf an Lords, der dem Targaryen auf Schritt und Tritt mit aufgeregtem Gemurmel folgte.
Neben Lady Tiryr lief noch stets Sandor Clegane.
Er begleitete sie wie ein stummer Schatten durch das rote Gemäuer.
Jon hingegen schien innerhalb von Sekunden all das Gerede zu viel zu werden.
Die Fäuste hatten sich geballt, der Kiefer war angespannt.
"Jon, warum hast du das getan?", fragte die junge Mutter geradeheraus.
Es war wohl die Frage, die jeden umtrieb, da er nun ein Todesurteil über die Lennister Geschwister ausgesprochen hatte, obwohl sie nicht einmal in Gewahrsam der Krone waren.
Der Bluthund öffnete eine mächtige Tür, die nun zu den Gemächern des Paares führte und nahm seinen Posten ein.
"Clegane, ihr seid nun der Anführer der Königsgarde," murmelte der Targaryen dem Ritter zu.
Die Stirn von Sandor runzelte sich überrascht.
Lady Tiryr trat rasch in das Zimmer ein und blieb dann, wartend auf ihren Zukünftigen, ruhig stehen.
"Die Versammlung ist beendet."
Der kalte Ton, ließ das Gefolge augenblicklich stumm werden.
Beide Ammen huschten aus dem Raum hinaus und verschwanden unauffällig in den Gängen.
Jon nickte dem Bluthund nur zu, trat in die Gemächer ein, worauf Clegane dann die Türe schloss.
"Ich hatte keine andere Wahl, Liebste," beantwortete der frische Vater ihre gestellte Frage.
Mit leisen Schritten ging er zu den beide Wiegen, in welcher seine beiden Kinder ruhig und seelig schliefen.
Ein leichtes Lächeln erschien auf den Lippen, als er die winzigen Gesichter erblickte.
"Wir haben das nicht besprochen," meinte Mayisa mit bedachter Stimme.
"Ich habe bereits seit längerer Zeit über ein derartiges Urteil nachgedacht."
Sie machte ebenfalls ein paar Schritte in Richtung der Zwillinge und stellte sich direkt neben ihn.
Die zarten Hände der jungen Mutter umgriffen sanft den rechten Arm des Mannes.
Liebevoll platzierte er seine linke Hand auf ihre, als ihr Kopf sich auf seine Schulter ablegte und der Körper seiner Zukünftigen sich nähesuchend an ihn schmiegte.
"Warum hast du diese Überlegung nicht mit mir geteilt?"
Mayisas Worte waren nicht viel mehr als ein nachdenkliches Murmeln.
"Weil du mich davon abgehalten hättest."
Das Gesicht verzog sich erkennend.
Ihr war klar, dass er Recht hatte, aber wahrhaben wollte sie es nicht.
"Du sympathisierst immer noch mit Jaime Lennister," fuhr Jon vorwurfsvoll fort.
"Da spricht die Eifersucht in dir, mein Drache," gab Mayisa gehalten zurück.
Kopfschüttelnd hatte sie sich schon wieder aus der kontaksuchenden Haltung gelöst.
"Nein, ich kenne dich nun mal sehr gut und weiß, dass du stets das Gute in den Menschen siehst."
Der Lockenkopf hob sich.
Sofort sahen sie einander tief in die Augen.
"Nicht deshalb," murmelte Mayisa nachdenklich.
Der Kopf des Königs legte sich schief, die Arme verschränkten sich.
"Wir können nicht das ganze Haus Lennister auslöschen, so wie Arya es mit den Freys getan hat.
Das schürt nur weiteren Hass zwischen den beiden Familien."
Tief sahen die blauen Augen ihn an.
Jon biss sich verhalten auf die Lippen und wandte den wankenden Blick weg von ihr.
"Meine Krönung ist morgen und Cersei ist immer noch am Leben.
Es ist üblich, dass ein anderer den Thron nur dann besteigen kann, wenn der Vorherrscher tot ist, Mayisa.
Ich muss mit Gewissheit, dass die drei tot sind, auf dem Thron sitzen können."
"Du hast gerade einen erneuten Krieg gegen die Lennister angezettelt," stellte Lady Tiryr fest.
Ihre Stimme war ein wenig lauter geworden, doch schliefen die Zwillinge noch weiterhin seelenruhig weiter.
"Wir müssen die drei Geschwister töten, Mayisa. Sonst werde ich nie in Frieden herrschen können."
Nun lief er zu einem Tisch, der in einer Ecke des riesigen Gemachs stand.
Darauf lagen viele Pergamente, sowie einige Federn.
Jon tunkte eine von ihnen in ein Fass Tinte und begann etwas auf ein Stück der Rolle zu schreiben.
"Ich bin mir sicher, dass insbesondere Cersei sich nie an eine Abmachung halten würde.
Keiner von den dreien hätte ein Problem damit mich von hinten zu erstechen, auch wortwörtlich."
Der Targaryen schrieb weiter, während sie ihn nachdenklich beobachtete.
"Ich habe es gründlich durchdacht, meine Liebste. Versuche nicht mit umzustimmen."
Dann setzte er noch seine Unterschrift, sowie das Siegel seines Hauses auf das Pergament, und verschwand dann wieder aus dem Gemach um es einem Boten zu geben.
Mayisa presste die Lippen aufeinander.
Ihre Stirn runzelte sich nachdenklich.
Es war eine endgültige Entscheidung, dessen war sie sich bewusst.
Jon war der König, sie noch eine Lady.
Er hatte ihre Meinung gehört und sich selbst entschieden.
Mayisa wollte nicht schon wieder mit ihm streiten, wie sie es so oft in der Vergangenheit getan hatten.
Sanft blickte die Mutter zu ihrem Sohn hinab, welcher so eben aufgewacht war.
Die kleinen Hände strecken sich der Frau gierig entgegen.
Leises niedliches Quaken ertönte aus der kleinen Kehle.
Lady Tiryr schmunzelte glücklich und nahm Robb sofort hoch um ihn dann zu stillen.
Die Zeit war wie im Flug vergangen. Der Morgen brachte eine strahlende Sonne und puren blauen Himmel zum Vorschein, die den Roten Bergfried noch wärmer werden ließen.
Die Gemüter der Menschen waren aufgeregt und voller Vorfreude.
Viele wichtige Lords waren gekommen um der Krönung von Jon beizuwohnen.
Sie hatten den ganzen großen Saal gefüllt und starrten nun neugierig gen Thron, bei welcher die Zeremonie stattfinden würde.
So hatten sich Vasallen der Tyrells, der Baratheon und der Tully versammelt.
Auch Edmure Tully selbst und der junge Robin Arryn waren anwesend.
Die Anwesenheit von hoch angesehenen Gästen war wichtiger denn je.
Heute könnte sich bereits so vieles darüber entscheiden, was für ein König der einstige Bastard werden würde.
Mayisa stand samt Davos, Tormund und Arya in der vordersten Reihe von allen.
Neben ihr hielten zwei Ammen die beiden Zwillinge in ihren Armen.
Jon wollte es so.
Keiner sollte denken, dass er seine Kinder verstecken wollen würde.
Besonders nachdem er von den Gerüchten erfahren hatte, bemühte er sich darum zu zeigen, dass er voll und ganz hinter seinem eigen Fleisch und Blut, sowie Lady Tiryr, stand.
Sie wusste ganz genau, wie sehr er aufgeregt war.
Man konnte erkennen wie unsicher Jon hin und wieder zu seiner Verlobten blickte, während ein Heiliger die Zeremonie vollzog.
Mayisa bemühte sich ihn immer wieder ermutigend anzulächeln, während er dort hoch oben stand und all das über sich ergehen ließ, um offiziell König genannt werden zu können.
Er wirkte nun noch attraktiver auf sie.
Mehr als er es jemals getan hatte.
Der Targaryen trug eine silberne Rüstung, die mit Leder verkleidet war.
Sie war extra für die Krönung angefertigt worden, um seinen Stand als König zu symbolisieren.
Mayisa konnte die blauen Augen gar nicht von dem dreiköpfigen Drachen, welcher auf seine Brust gestanzt worden war, lassen.
Sie hatte ihn schon immer geliebt.
Die ganze Zeit.
Aber so wie er dort oben stand, aufmerksam den Blick zu dem Prediger gerichtet, ein ernstes bedachtes Gesicht aufgelegt, mit dem Gedanken er würde bald die Macht über jeden haben... Es ließ seine Verlobte dahinschmelzen.
Besonders da sie wusste, dass er der richtige war.
Er hatte es nie gewollt.
Er hatte nur danach gestrebt König zu werden, damit die Schreckenherrschaft der Lennister beendet werden würde.
Jon war gerecht.
Stets am Wohl der kleinen Leute orientiert.
Sie wusste keinen anderen, den sie sich lieber in dieser Position wünschen würde.
Noch vor zwei Jahren hatte sie sich gedacht ihre einzige Bestimmung wäre es den Brief von Catelyn und Robb Stark zu seinem Halbbruder zu bringen und danach würde sie sich wieder auf nach Volantis machen um dort ein eigenes Leben führen.
Wer hätte gedacht, dass sie eines Tages zwei Königskinder zur Welt bringen würde und diesen Bastard, den sie jahrelang gesucht hatte, heiraten würde um an seiner Seite zu regieren?
Mayisa konnte es selbst noch immer nicht glauben.
Kurze betretene Stille durchzog den ganzen Saal, da der Prediger sich nach hinten wandte um die Krone zu holen.
Schon wieder drehte sich sein Lockenkopf zu der Schönheit aus Essos.
Sein leicht überforderter Blick, ließ sie amüsiert schmunzeln.
Der Heilige hatte ihm so eben einen königlichen Mantel umgelegt und ihn im Namen der Sieben gesegnet.
Das tiefe Rot des Stoffes schimmerte auffällig durch den ganzen Saal und zog die Aufmerksamkeit eines jeden auf sich.
Er wirkte so glamourös,
wie er dort oben stand, die Locken nach langer Zeit wieder einmal gekürzt,
die braunen lieben Augen,
welche sie so eben vernarrt angeschaut hatten, als ob sie die einzige Anwesende wäre,
die breiten Schultern, welche von dem weichen Mantel umhüllt waren.
Nun war es soweit.
Der alte Mann in dem weiß goldenen Kittel hob feierlich die glänzende goldene Krone nach oben.
Jon schluckte und drehte sich mit dem Rücken zu ihm.
Nun hatte er die Augen aller auf sich und konnte ganz genau sehen, wie ihn jeder anstarrte.
Mayisa lächelte sanft, als der Prediger die Krone über den Kopf des Targaryen hielt.
Die Anspannung in seinem Körper stieg und stieg, je länger er in dieser Position verharrte.
"Möge der Krieger ihm Mut verleihen, und ihn in diesen gefährlichen Zeiten beschützen", begann der alte Mann zu sprechen.
Jon schnaufte gestresst aus.
Erneut wanderte das braune Auge zu seiner Liebsten, die voll und ganz bei ihm war.
Lady Tiryr nickte ihm ermunternd zu.
"Möge der Schmied ihm Kraft verleihen, um diese schwere Last zu tragen,
Möge das alte Weib, dass das Schicksal aller Menschen kennt, ihm den Weg weisen, den er beschreiten muss und ihn durch die Finsternis führen, die vor ihm liegt."
Gebannt lauschte die volle Halle den Worten des Grauhaarigen.
Es war so still, dass man das Flackern der vielen Kerzen hören konnte.
Jeder Atemzug war wahrzunehmen.
Nun ließ der Mann die mit Flammen verzierte Krone ein wenig sinken.
Mayisas Herz schlug schneller und schneller.
Sie konnte sich kaum vorstellen, in was für einer Gefühlslage Jon sich gerade befand.
"Im Lichte der Sieben ernenne ich Jon aus dem Hause Targaryen zum König der Andalen, der ersten Menschen und Lord der sieben Konigslande!"
Feierlich legte der Prediger die goldene Krone auf das schwarze lockige Haar von dem Drachen.
"Lang möge er regieren!", posaunte er noch.
Und die ganze Halle stimmte mit ein:
"Lang möge er regieren!"
Es war ein sonniger angenehmer Tag, als sie mit langen lautlosen Schritten den Weg entlang lief.
Die Wolken waren vollkommen vom Himmel verschwunden, hin und wieder wehte eine sanfte Brise, auf die Haut der vielen Menschen.
Die Strahlen wärmten die Haut der Bewohner wohlig auf, sodass in jedem immer mehr Gefühle des Glückes ausgeschüttet wurden, nun da der lange karge Winter endlich vorbei war.
Ihre weichen Beine trugen sie trotz der Aufregung sicher mit erhabenem Schritt den geraden Weg entlang.
Unter ihren Schuhen war ein goldener Teppich ausgerollt worden, welcher klar und deutlich auf das Ende des Ganges hinwies.
Die Hand der aufgeregten Lady umgriff fester den zarten Blumenstrauß. Die sanften Lilien mit den kraftvollen Blüten dufteten ihr unaufdringlich entgegen.
Die Nase sog genüsslich einen Hauch des Geruch ein.
Augenblicklich hoben sich die Mundwinkel ein wenig und das Herz pochte etwas langsamer.
Doch als sich ihre tiefen blauen Augen wieder hoben und zu beiden Seiten blickten, fing es wieder an zu rasen.
Alle starrten sie an.
Links und rechts waren hohe Lords und Ladys von ihren Plätzen aufgestanden um einen Blick von der frischen Mutter zu erhaschen.
Die unterschiedlichsten Gesichter mit den unterschiedlichsten Ausdrücken musterten die wunderschöne Frau, welche in langsamen Tempo Fuß vor Fuß setzte.
Dort waren welche, die ihr ein sanftes ermutigendes Lächeln zuwarfen, da sie ihre Nervösität erkennen konnten.
Andere starrten bewundernd auf ihr reizendes Aussehen und wirkten sehr angetan von ihrem Äußeren.
Doch erspähten die wachsamen Augen, auch kritisch musternde Blicke, bishin zu welchen die abwertend das Gesicht verzogen, weil sie nun den Weg antrat.
Lady Tiryr trug ein reines weißes Kleid, welches pompöse goldene Aufstickungen vorweiste, die einen dreiköpfigen Drachen sowie verschiedenartige Blumen zeigten.
Der seidene Stoff war mit einem anderen netzartigen Stoff überzogen, der über den ganzen Reifrock genäht worden war.
Ihr Auftreten war beeindruckend, besonders da sie einen tiefen Ausschnitt trug, aber dafür ihre Ärmel voll und ganz bedeckt wurden.
Die Schulter waren fast frei, wobei der Stoff in flügelartiger Form kurz vor dem Schlüsselbein Halt machte.
Über das ganze Kleid zogen sich die glänzenden goldenen Partikel, welche spielerische Muster bildeten und sie wie einen Engel erscheinen ließen.
Der breite Reifrock versteckte geschickt den unteren Teil ihres Körpers und nahm so viel Platz ein, dass einige Gäste einen Schritt zurück machen mussten, damit die Braut mit dem Kleid durch den Gang passte.
Ihre dunklen braunen Haare trug sie gelockt.
Einige Strähnen waren kunstvoll nach hinten gebunden worden, sodass ihre Frisur eine gewisse Struktur erlangte.
In einigen davon, hatten ihre Bediensteten wertvolle glänzende Edelsteine befestigt, die den Blumenkranz auf ihrem Kopf noch mehr unterstrichen.
Es waren zarte rosafarbene kleine Blüten, die liebevoll ihr Aussehen umschmeichelten.
Hinter ihr liefen die beiden Stark Schwestern, die beiden Zwillinge sicher in den Armen.
Arya trug einen festlichen Mantel, darunter feine Hosen und ein neu angefertigtes Oberteil aus Leder, bestickt mit dem Haus Wappen der Wölfe.
Sansa hingegen trug ein grau schwarzes Kleid, welches um ihre Schultern mit schwarzem Fell besetzt war.
Sie hatte edle Handschuhe an, mit welchen sie den Jungen fest an sich gedrückt hatte.
Erst wenige Schritte vor dem Ziel, hob die bezaubernde Lady aufmerksam ihren Kopf.
Er trug ein schwarz-rotes Gewand, darüber einen Mantel, der mit dunklem Fell besetzt war.
Über die Panzerung seiner Brust zog sich ein beeindruckender Drache, der Feuer zu speihen schien.
Ihre wasserblauen Augen fanden nun den Blick des Königs, welcher seinen Blick nur bei ihr hatte.
Gleichzeitig lächelten sie sich verliebt an.
Sofort wurde es ihr klar.
Es zählte nur er.
Er war der einzige Mensche in diesem Moment, den sie sehen wollte.
Die Aufregung war urplötzlich verschwunden, sobald sie seine Gestalt gesehen hatte.
Keiner vermochte es in diesen Sekunden ein Wort von sich zu geben.
Jon war gerührt sie endlich so zu sehen.
In seinem braunen Auge bildeten sich überwältigte Tränen, welche er aber sofort zu unterdrücken versuchte, um keinen falschen Eindruck vor den hohen Lords zu machen.
Mayisa blieb nun neben ihrem Liebsten stehen.
Ihr Lächeln wollte nicht verschwinden, solange sie ihn verliebt anschaute.
Auch der Targaryen konnte nicht aufhören zu schmunzeln, besonders als beide näher zu einander traten und sich zu dem alten Septon drehten, der bereit war um die Zeremonie zu halten.
Sie beide wussten, wie es ablaufen würde, schließlich hatten sie es selbst entschieden in welchem Stil die Vermählung stattfinden sollte.
Jon war mit den Alten Göttern aufgewachsen, doch das Land glaubte größtenteils an die Sieben, weshalb der Septon sich bereit erklären hatte müssen, eine Mischung aus beidem abzuhalten.
Der alte Mann räusperte sich um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Mit den beiden faltigen Händen hielt er ein uraltes Buch.
"Wer tritt an diesem Tag vor die alten Götter?"
Sansa trat erhaben vor.
Sie hatte direkt hinter Mayisa Halt gemacht, Arya war an die Seite des Drachen getreten.
"Mayisa, aus dem Hause Tiryr, ist hier um sich zu vermählen," verkündete die Lady von Winterfell.
Das Herz der Mutter wirkte etwas erschrocken, als es den eigenen Namen hört und raste nun wieder schneller.
"Eine erwachsene Frau. Edel und von hoher Geburt. Sie ist gekommen um den Segen der Götter zu erbitten," fügte die Rothaarige noch hinzu.
Nun wandte der Kopf des Septon sich zur anderen Seite.
"Wer erhebt Anspruch auf sie?"
Der Targaryen trat nervös von einem auf den anderen Fuß.
Seine Verlobte hielt ihre Augen nur auf ihn gerichtet.
Jeder Atemzug galt ihm.
"Jon aus dem Hause Targaryen. Erbe des Eisernen Thrones und Herrscher der Sieben Königslande," sagte der Drache mit stolzer Stimme.
Auch sein Blick lag permanent nur auf ihrem makellosen Gesicht.
"Wer überreicht sie?"
Der Septon schaute zu Sansa Stark.
"Sansa aus dem Hause Stark," meinte sie.
Der alte Mann schnaufte.
Er richtete sich ein wenig auf und wandte seinen Oberkörper nun zu den vielen Gästen, die gebannt dem Geschehen folgten.
"My Lords, My Ladies! Wir stehen hier im Angesicht der Götter und Menschen um diesen Bund zwischen Mann und Frau zu bezeugen. Ein Leib, ein Herz, eine Seele, jetzt und für immer."
Kurz hatte er inne gehalten.
Dann sah der Septon wieder hinab zu dem Paar.
"Nun sprecht die aufgetragenen Worte," übergab er ihnen das Wort.
Jon ergriff sofort die Initiative und nahm ihre zarten Hände in seine.
Durch Mayisa strömte sofort eine angenehme Wärme, als sie seine liebevolle Berührung gespürt hatte.
Beide holten tief Luft.
Die Blicken wichen nicht voneinander.
"Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, Krone, Fremder," sprachen sie gemeinsam.
Dann schloss der Drache seinen Mund um ihr das Wort zu überlassen.
"Ich gehöre ihm, er gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage."
Der Septon nickte erkennend.
Ihr Mund schloss sich und ein erwartungsvoller Blick wandte sich zu Jon.
"Ich gehöre ihr, sie gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage."
Mayisa lächelte gerührt.
Doch auch sie wollte nicht vor aller Augen in Tränen ausbrechen.
Unbemerkt hatte der Septon das Buch zur Seite gelegt und nun nein hellblaues seidenes Band geholt.
Die Liebenden verstanden sofort und schlossen ihre Hände gemeinsam zusammen.
Sanft und in beruhigendem Ton, band der alte Mann das weiche Band symbolisch um die beiden.
Dann streckte er seine Hände aus und hielt sie über die Köpfe beider, ohne das Haar zu berühren.
"Lady Tiryr, nehmt ihr diesen Mann?".
Mayisa lächelte voller Emotionen.
Ihre blauen Augen wichen nicht von seinem geliebten Gesicht, während sie sprach: "Ich nehme diesen Mann."
"König Jon, nehmt ihr diese Frau?"
Sicher nickte der Targaryen.
Das einzelne Auge stets nur auf sie gerichtet.
"Ich nehme diese Frau."
Langsam zog der Septon das Band wieder von den verschlossenen Händen.
"Dann erkläre ich diese beiden nun zu Mann und Frau!"
Jon beugte sich rasch vor zu ihr um mit der neuen Königin einen liebevollen Kuss auszutauschen.
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