Kapitel 1

Herzlich Willkommen bei Band 7 der Drachenblut-Reihe! Wir hoffen, euch gefällt dieser Band und freuen uns über Votes und Kommentare X3 Viel Spaß beim Lesen!

Band 7 der Reihe gibt es ab dem 1.7.21 als Ebook und bald als Taschenbuch!

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Kapitel 1

Die kalte Luft umspielte Quinns Haare, während ihr Herz heftig in ihrer Brust klopfte. Sie war so aufgeregt, dass sie gar nicht wusste, wo sie zuerst hinsehen sollte. Dabei war sie am Himmel und die Wolken sahen fast gleich aus.

Ihr Griff um das Seil, das Rei trug, damit Quinn nicht von seinem Rücken fiel, verfestigte sich, als sie sich etwas zur Seite lehnte, um hinabzublicken.

Dort war nicht, wie sonst, Barafu zu erkennen, sondern ein Farbenspiel aus Dingen, die Quinn nicht erkennen konnte. Barafu hatten sie schon seit einiger Zeit verlassen und sie konnte es noch immer nicht glauben, dass Rei sie auf eine kleine Reise mitnahm.

Die Idee war ihm vor einigen Tagen gekommen, nachdem er sich von seinen Verletzungen erholt und Elgatos soweit mit den Geschehnissen vertraut war, dass er für einen Tag allein auf die Gefangenen aufpassen konnte. Jetzt, nachdem der Feuerdrache keinen Lederkäfig mehr trug und Rei ihn zum Hilfswächter ernannt hatte, konnte der Wächter selbst mehr Zeit mit Quinn verbringen.

Und dieser Ausflug war eine Belohnung, dass sie ihm und Elgatos im Kampf gegen Eitur und einigen Gefangenen geholfen und Rei danach versorgt hatte.

"Oh, sieh mal", rief Quinn und deutete nach vorn auf zwei Vögel, die in der Luft miteinander tanzten.

Mittlerweile waren sie so weit von Barafu entfernt, dass es wieder Vögel gab und die Temperaturen besser wurden.

Der Eisdrache gab ein zufriedenes Brummen von sich, was sich sogar anhörte, als würde er lachen. Mittlerweile durfte Quinn und sogar Elgatos ihn duzen und er schien keine Probleme damit zu haben.

Allerdings ging das nicht immer gut, denn Quinn zuckte und entschuldigte sich dann kleinlaut bei ihm, weil sie das Brummen wohl falsch verstanden hatte. Bisher hatte er sie immerhin immer gescholten, wenn sie ihn geduzt hatte.

Durch den Kampf war er allerdings umgänglicher geworden. Was nicht hieß, dass er nicht gerne Befehle gab und oft harsch war. Aber im Allgemeinen war es besser mit ihm geworden.

Der Eisdrache machte eine scharfe Wendung, wobei Quinn leicht ins Wanken geriet, bevor sie sah, wie sich die Wolken lichteten und die Sonne die zahlreichen Inseln im Himmel in wunderschöne, einzigartige Landschaften verwandelte.

Quinn schnappte nach Luft und stieß ein entzücktes Geräusch aus. "Wahnsinn", strahlte sie und wusste gar nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte. In dem Licht sah es wirklich wundervoll aus.

Sie konnte eine dichtbewachsene Insel ausmachen, die vermutlich einem Pflanzendrache gehörte. Nicht weit davon entfernt gab es eine Insel, auf der Wasserfälle und viele Seen zu finden waren. Alles Hinweise für einen Wasserdrachen. Doch ihr eigentliches Ziel war eine andere Insel: Elgatos altes zuhause.

"Ich würde so gern in einen der Seen baden", meinte Quinn, die fast sehnsüchtig zu diesen blickte. Doch das würde sie nicht können. Außerdem wollten sie auf eine ganz andere Insel und sie freute sich schon sehr darauf. Auch wenn die Hitze ihr wohl zu schaffen machen würde.

Nach einer Weile kam eine größere Insel zum Vorschein, die der jungen Frau auf Reis Rücken den Atem verschlug. Ein kleiner Vulkan, aus dem glühende Lava an den Seiten herunterfloss und dann neue Steinlandschaften bildete, war ein Hingucker. Aber auch die Wüste, in der es wohl kaum Leben gab. Diese nahm einen Großteil der Insel ein.

"Hier hat Elgatos gelebt?", fragte Quinn. Obwohl die Insel wundervoll aussah, wirkte sie sehr lebensfeindlich und sie fragte sich, wie hier überhaupt Frauen überleben konnten.

Quinn sah, wie der Eisdrache nickte, während er näher an die Insel flog und schließlich in einem Gebiet landete, das abgelegen von dem Vulkan lag. Dort ließ er Quinn absteigen, damit er sich wieder verwandeln konnte.

Diese bemerkte sofort, wie heiß es war und fächerte sich mit der Hand Luft zu. "Uff", gab sie von sich, sah sich aber trotzdem neugierig um. "Es ist wirklich heiß."

"Da hast du Recht", erklang Reis kalte Stimme hinter ihr. Als sie sich zu ihm umdrehte bemerkte sie, dass er einen Umhang in der Hand trug. "Anziehen", befahl er und hielt ihr den dünnen Mantel hin. Dass er einen mitgenommen hatte, war Quinn in der Aufregung völlig entgangen.

"Ist es denn nicht schon warm genug?", fragte sie und verzog den Mund, nahm den Umhang aber entgegen. Wahrscheinlich war er wichtig, damit sie keinen Sonnenbrand bekam.

Ein kleines Lächeln breitete sich auf Reis Gesicht aus. "Erst meckern, wenn du ihn angezogen hast." Sie würde merken, dass dieser Mantel nicht das war, für was sie es hielt.

Quinn grummelte und zog den Mantel über. Sofort bemerkte sie, dass ihr kühler und nicht wärmer wurde. Das ließ sie strahlen und sie umarmte Rei. "Danke", flüsterte sie, weil er an sie gedacht hatte.

Der Eisdrache legte kurz seine Arme um sie und nickte dann in die Richtung des Vulkans. "Lass uns gehen. Du bist sicherlich interessiert, den Vulkan von näher zu betrachten, oder?"

"Ja", strahlte Quinn, die Reis erwiderte Umarmung wirklich zu schätzen wusste. Genau wie die Reise.

Gemeinsam schritten sie über den heißen Sand in Richtung Vulkan. Von oben hatte dieser bereits groß ausgesehen, obwohl er im Gegensatz zu anderen wirklich klein war. Trotz allem sah er beeindruckend aus. Ununterbrochen spuckte der Vulkan glühende Lava in die Höhe.

Allerdings so, dass es immer nur einen gewissen Bereich traf und man ansonsten recht sicher war.

Quinn machte das trotzdem Angst und sie blieb nah bei Rei. Ihre Neugier verleitete sie aber dazu, weiter zu gehen.

Je näher sie kamen, desto mehr sahen sie Geröll und Vulkangestein, das sogar noch teilweise rauchte. "Es ist ziemlich heiß, nicht wahr?", fragte Rei, als sie schweigend nebeneinander das Schauspiel betrachteten.

"Ja. Aber der Mantel schützt mich", meinte Quinn, die glücklicher wirkte, als Rei sie jemals gesehen hatte. "Wie geht es Euch dabei?", wollte sie wissen, da sie sich durchaus Sorgen um ihn machte.

"Es ist heiß. Aber ich kann meine Temperatur eine Zeitlang selbst kontrollieren", erklärte er und zeigte dann auf einen Lavastrom, der sich in mehrere verteilte und somit ein hübsches Bild ergaben. Ihm waren die verschiedenen Inseln geläufig, was aber nicht hieß, dass er es nicht genoss, einmal woanders zu sein.

"Ist es nicht sogar angenehm für Euch?", fragte Quinn, die ihre Hände anhauchte, um diese zu kühlen. Die Hitze brannte förmlich auf ihrer Haut.

Rei schüttelte den Kopf. Er mochte Wärme, aber das hier war zu viel. Für einige Zeit würde er es jedoch aushalten können. "Möchtest du näher ran?", fragte er und bückte sich, um einige Steine, die vor seinen Füßen lagen, genauer zu betrachten.

"Ja, gern, aber ist das nicht gefährlich?", fragte sie unsicher und versuchte, sich vorzustellen, wie Elgatos hier gelebt hatte.

Solange sie nicht zu nahe an die Lava herangingen, war alles in Ordnung. Schon jetzt waren auf Reis Stirn Schweißtropfen zu sehen, doch es sah nicht aus, als würde es ihm schlecht gehen.

Rei ging voraus und testete, wo sie am besten hintreten konnte, denn einiges an Geröll war lose und sie konnte sich verletzten. Im schlimmsten Fall sogar steckenbleiben.

Quinn folgte langsam und unsicher, ob das eine gute Idee gewesen war. Gleichzeitig wollte sie aber auch so viel wie möglich entdecken.

Allerdings passte der Wächter auf sie auf und half ihr über einige Brocken. So, dass sie ohne Probleme näher an den Vulkan kamen.

"Er ist wirklich groß", staunte Quinn, die begeistert zusah, wie die Lava über den Rand schwappte.

"Und dabei ist er eigentlich sehr klein. Es gibt weitaus größere", bemerkte Rei, der seine Hände hinter dem Rücken verschränkte und seinen Blick über die Landschaft gleiten ließ. Von seinem Standpunkt aus konnte er sogar Elgatos kleines Schloss erkennen.

"Wirklich?", fragte Quinn überrascht und blickte Rei ungläubig an. "Und Elgatos mochte es hier?" Die Frage war eigentlich überflüssig, da Elgatos ein Feuerdrache war und daher Hitze liebte.

Der Eisdrache nickte, anstatt zu antworten. Allerdings bedeutete er der jungen Frau, den Mantel auszuziehen. "Ich möchte, dass du verstehst, wie die verschiedenen Temperaturen im Moment auf dich wirken. Also zieh ihn aus. Du darfst ihn nachher wieder anziehen", sagte er zu Quinn.

Diese grummelte, folgte aber seinem Befehl. Das war eine Absprache, die sie getroffen hatten. Quinn hatte zu gehorchen, denn sonst würden sie den Ausflug abbrechen. "Ich weiß doch, wie Hitze auf mich wirkt", murmelte sie und zog den Mantel aus. Sofort trat ihr Schweiß in die Stirn und ihr Atem wurde schwerer. Als wäre plötzlich nicht genügend Luft vorhanden.

Sanft legte Rei ihr eine Hand auf die Schulter. "Das weiß ich auch, Quinn", sagte er und machte eine kleine Pause. Erst dann fügte er hinzu, dass es wichtig sei, ihren Körper zu stärken. Noch konnte sie die unterschiedlichen Temperaturen nicht allein bewältigen, doch sie würde es lernen müssen. "Somit bist du eine Weile geschützt und musst dich nicht nur an einem Ort aufhalten", versuchte er zu erklären.

Aber noch konnte sie das nicht, weshalb ihr Körper sich seltsam schlapp anfühlte. Sie griff nach Rei, um sich an ihm festzuhalten, doch ihr Körper war so schwach, dass sie nicht einmal das konnte, als ihre Beine nachgaben.

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