Kapitel 4
Kapitel 4
"Ich hoffe, dass du dann noch am Leben bist", sagte er sanft und trat auf sie zu, um sie sanft an sich zu ziehen. "Drachenblut in den Adern zu haben, hat auch Nachteile."
Obwohl sie ihm jetzt so nah war, hörte sie nicht auf, ihre Haare zu bearbeiten. „Also tragt Ihr wirklich Drachenblut in Euch", bemerkte sie mit einem Augenaufschlag. Bisher hatte er es nicht so deutlich ausgesprochen.
"Ja, mehr als die meisten anderen", murmelte er und küsste eine freie Hautstelle an ihrem Hals.
Fenrirs Beine gaben beinahe unter ihr nach und eine Gänsehaut erschien auf ihrem Körper. Sie war am Hals sehr empfindlich und sein Bart machte die Situation nicht besser, denn er kitzelte sie. „Wie meint Ihr das?", fragte sie mit leicht zitternder Stimme. Seine Körperwärme war deutlich spürbar und sein warmer Atem kitzelte sie noch mehr.
"Du trägst Drachenaugen, aber deine Blutlinie scheint nicht so starkes Blut zu haben. Wahrscheinlich wirst du zweihundert, vielleicht dreihundert Jahre", meinte er murmelnd und genoss den Geschmack ihrer Haut.
Ihre dunkelgrünen Augen weiteten sich. So alt sollte sie werden können? Das war beängstigend, aber gleichzeitig auch gut, wenn sie Tajnas Drachenreiterin werden würde. Dann konnte sie mit ihm lange Seite an Seite kämpfen. „Und wie alt werdet Ihr dann?", fragte sie vorsichtig. Wie sollte man das den anderen Haremsdamen überhaupt erklären, dass sie nicht so schnell alterte?
"Keine Ahnung", gestand Freyr murmelnd und klang niedergeschlagen.
Fenrir war fertig und lockerte sich die Haare, sodass sie seidig über ihre Schulter fielen. Sie drehte sich zu Freyr um und sah ihn an. „Ich schätze, dass Ihr älter werdet, aber vielleicht habe ich Euch bis dahin einen Nachfolger geschenkt, damit es für Euch einfacher wird", sagte sie hoffnungsvoll und legte ihre Arme um seinen muskulösen Körper.
Freyr senkte den Blick. "Du?", fragte er und lächelte leicht. "Ich dachte du hast zu viel Angst."
„Leider", murmelte sie, gab aber zu, dass sie es nur deswegen mit Tajna versuchen würde.
"Manchmal weiß ich nicht, was ich von dir halten soll", gestand Freyr. "Mit mir willst du nicht, aber mit Tajna."
„Ich will mit keinem, aber ... wenn es zum Erhalt der Rasse ist, gehe ich es ein. Und warum mit Tajna? Weil ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Drachenkind zu zeugen, höher ist, weil er ein richtiger Drache ist", begann sie zögerlich und wusste nicht, ob sie das andere zugeben sollte oder nicht. Nach einer kurzen Pause entschied sie sich, so ehrlich zu sein und Freyr zu sagen, dass die schmerzhafte Erinnerung sie davon abhielt, es überhaupt zu wollen. Aber auch, weil sie wusste, dass Freyr grob sein konnte. Das hoffte sie bei Tajna nicht.
Freyr hob eine Augenbraue. "Ich war schon oft recht grob zu dir und du hast es meist mit einem Stöhnen belohnt", meinte er nüchtern.
„Nicht das eine Mal!", beharrte Fenrir und schauderte bei dem Gedanken. „Das andere war zwar schmerzhaft und anfangs unangenehm, aber es war trotzdem schön gewesen.
"Da war ich nicht grob", meinte Freyr nüchtern. "Da war ich sogar sehr sanft, nur war das wohl ein Fehler. Hätte ich es schnell hinter mich gebracht, wäre der Schmerz nur kurz gewesen", behauptete er.
„Ihr ward nicht sanft und hattet es eilig", behauptete Fenrir mit verengten Augen.
"Nein, im Gegenteil", seufzte Freyr.
Fenrir ließ ihn los und verschränkte die Arme. „Macht so weiter und ich überlege es mir doch noch anders", meinte sie schmollend.
Lachend küsste der König sie in den Nacken. "Ich denke nicht", murmelte er.
„Doch. Ich empfinde nicht die Lust, mich nach dem einen Mal jemanden hinzugeben", behauptete Fenrir und bemerkte, wie ihr Körper zitterte. „Ich würde Euch alles geben und alles für Euch tun, aber nicht das! Auch nicht mit Tajna, wenn es eine Möglichkeit gäbe, mit normalen Frauen ein Drachenkind zu zeugen", schmollte sie weiter. „Ihr seid ein Mann, der keine Ahnung hat, wie weh es getan hat, obwohl es nur kurz gewesen war."
"Wir werden sehen", meinte Freyr und küsste ihre Haare. "Vielleicht gefällt es dir später."
„Wenn Ihr es unbedingt wollt, macht mich gefügig oder bewusstlos, damit ich es wenigstens nicht mitbekomme und ich das nächste Mal bessere Erinnerungen daran habe", grummelte die junge Frau und ließ ihre Arme hängen.
"Das würde ich niemals tun", sagte Freyr ernst. "Ich werde es nur tun, wenn du es willst."
Fenrir zuckte mit den Schultern und gab ehrlich zu, dass sie nichts dagegen hatte, wenn er das Gleiche wie anfangs tun würde, solange er alles andere wegließ. „Das war, trotz Eurer Grobheit, schön und erregend gewesen", sagte sie und trat einen Schritt von ihm weg.
"Ich denke, dass du erstmal die Sache mit Tajna machen solltest", murmelte Freyr. "Und kuscheln können wir immer noch."
„Bisher hat er Euch noch nicht gesagt, wann er wiederkommt. Ich denke, erst einmal müssen wir über einige Dinge sprechen", bemerkte Fenrir und man merkte ihr an, dass sie jetzt schon nervös war.
"Das ist in Ordnung", murmelte Freyr und nahm sie sanft in den Arm.
Sie lehnte sich an ihn und vergrub ihren Kopf an ihm. Es war ihr peinlich, dass sie Tajna vorziehen würde. Aber sie wollte die höchstmögliche Wahrscheinlichkeit haben, ein Drachenkind zu gebären. „Vielleicht kann ich mich nach der Nacht mit Tajna Euch eher hingeben", flüsterte Fenrir.
"Das wäre wünschenswert", murmelte Freyr und küsste ihre Haare, bevor er sie losließ und zu ihr hinabblickte. Ein schiefes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Heute wird dich keine Haremsdame in den Zimmern erwarten", sagte er vorsichtig, trat auf eine Kommode zu und holte ein Seidentuch hervor, bevor er einen Trinkschlauch vom Tisch nahm und es Fenrir reichte. "Tajna wird ab Mitternacht auf dich warten."
Entsetzt und mit plötzlich klopfendem Herzen starrte sie Freyr an. Sie war blass geworden und wusste nicht, was sie davon halten sollte. „A-Aber er hat noch nicht mit mir gesprochen", stotterte sie und meinte damit, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie ihn treffen würde. Ob sie miteinander sprechen würden oder nicht. Das alles waren Dinge, die sie hatte wissen wollen. Und für was war dieser Trinkschlauch?
"Das kannst du doch heute tun", meinte Freyr schmunzelnd, während er ihr die Sachen in die Hand drückte. "Ich wollte nur, dass du vorbereitet bist."
„Das ist keine Vorbereitung ...", grummelte sie und starrte die Sachen in ihrer Hand an. „Wo soll ich ihn treffen? Oder wo wird er warten?"
"Am Brunnen, wie immer", meinte Freyr schulterzuckend. "Und wo ihr dann hinfliegt wirst du ja sehen."
„Für was ist der Schlauch?", wagte Fenrir zu fragen. Sollte sie solange bei Freyr bleiben?
"Das ist zum Trinken", meinte der König schmunzelnd. "Es ist eine besondere Mischung, die dir vielleicht helfen wird."
„Hoffentlich, alles zu vergessen", grummelte Fenrir nicht gerade überzeugt. Sie seufzte und sah an die Decke von Freyrs Schlafgemach. „Das kommt alles so plötzlich", gestand sie und war den Tränen nah.
"Damit du nicht zu lange leidest und deine Entscheidung überdenkst", sagte er nüchtern.
Wenn sie ehrlich war, zweifelte sie bereits, denn die Nervosität nahm sie völlig ein. Fenrir ließ sich auf Freyrs Bett nieder und sah ihn hilflos an. „Ich würde sie am liebsten zurückziehen, aber es geht nicht", klagte sie und er sah, dass sie zitterte.
Freyr nahm sie wieder sanft in den Arm. "Ich bin sicher, dass Tajna auch nichts dagegen hat, wenn ihr wartet."
Doch Fenrir schüttelte den Kopf. „Nein, je früher, desto besser. Ihr habt schon Recht. Ich hoffe, dass es schnell geht", murmelte sie an seiner Brust. „Werdet Ihr mich jetzt allein lassen, bevor ich gehe?", fragte sie, denn sie hoffte, noch etwas Zeit mit ihm zu haben, um sich zu beruhigen. Natürlich freute sie sich auf den Drachen, aber es kam sehr plötzlich, dass es in dieser Nacht geschehen sollte.
"Natürlich bleibe ich hier", versicherte er sanft und streichelte ihren Rücken.
Das beruhigte Fenrir und sie schmiegte sich an ihn, als würde sie Schutz suchen. „Wann muss ich trinken?", fragte sie vorsichtig, da sie nicht wusste, wie lang die Flüssigkeit brauchen würde, um Wirkung zu zeigen.
"Es wirkt recht schnell. Wenn du wissen möchtest, wie es wirkt, kannst du schon einen kleinen Schluck nehmen", schlug Freyr vor und hielt sie weiter sanft im Arm.
„Was genau wird geschehen, wenn ich ihn nehme?", wollte sie wissen. Hoffentlich war sie nicht allergisch gegen die Kräuter.
"Er wird eine angenehme Hitze in dir heraufbeschwören und dich etwas beschwipsen, als hättest du zu viel Alkohol getrunken", erklärte Freyr ihr.
„In Ordnung", murmelte Fenrir und hoffte, dass es wirken würde, wie es sollte. Sie hatte sich vorgenommen, das Ganze den Drachen zuliebe durchzuziehen.
"Aber das Wichtigste ist, dass du dich entspannst", belehrte der König sie.
„Ist das eine Wirkung des Tranks?", fragte sie nachdenklich. Es war seltsam, denn sie hatte sich damals bei Freyr entspannt und trotzdem hatte es weh getan. „Wo ist er?"
"Ja, das ist auch eine Wirkung", sagte er und deutete auf den Trinkschlauch. "Da drin."
Zögernd hob sie den Schlauch hoch und betrachtete diesen genau. Bei näherer Betrachtung konnte sie eine beinahe klare Flüssigkeit erkennen. Fenrir nahm den kleinen Verschluss, der einer Kappe ähnelte, ab und nahm einen kurzen Schluck, bevor sie diesen wieder aufsetzte, sodass die Flüssigkeit nicht herauslaufen konnte.
Es dauerte nicht lange, bis sie eine Hitze in sich aufsteigen fühlte. „Die Wirkung ist stark", bemerkte sie, als sie spürte, dass sie sich in Freyrs Armen entspannte.
"Ja, das ist sie", meinte Freyr und streichelte Fenrir sanft, während er ihren Duft einatmete.
Diese hatte ihre Augen leicht geschlossen und genoss seine Nähe und seinen Geruch. „Danke für alles, Eure Hoheit", murmelte sie. Fenrir war wirklich gerührt, dass er das überhaupt erlaubte.
Der König streichelte sie sanft weiter. "Wenn es dir hilft", sagte er zärtlich.
„Darf ich mein Schwert mitnehmen, falls es Probleme mit Jägern gibt?", wollte sie mit dem Blick nach draußen gerichtet wissen.
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