4. Nette Geste
Es ist Nacht und der See schimmert im Mondlicht.
Stille...
Eine beruhigende Stille Nacht war es, der Wind haucht leise über das Land, das Konzert der Grillen wird durch ein Wimmern begleitet, ein ganz leises Wimmern, kaum zu hören.
Der Fremde macht sich auf die Suche nach dem Ursprung, er sollte auch schnell fündig werden.
Der Junge saß auf einem schmalen, kleinen Felsen mit dem Kopf auf den Knien.
Er weint leise vor sich hin, hat die Welt um sich herum völlig ausgeblendet.
Der Fremde geht langsam ein Stückchen näher, er will ihm Trost spenden, doch er traut sich nicht.
Er will sanfte Worte sagen, doch er traut sich nicht.
Er bleibt stehen und rührt sich nicht weiter.
Der Junge bekommt ihn nicht mit.
Er weint weiter still vor sich hin.
Der Fremde weiß nicht was er
tun kann, es zerreißt ihn das Herz, den Jungen weinen zu sehen.
Er will helfen, doch weiß er nicht wie.
Er geht langsam auf den Jungen zu, sagt kein Wort und setzt sich langsam auf den Felsen neben den Jungen.
Er legt seinen Arm um den Jungen und versuchte ihn zu trösten.
Der kleine lehnt sich an, weint und schläft einfach ein.
Das weinen hat ihn wohl erschöpft.
Dachte sich der Fremde und verharrte die ganze Nacht in dieser Position um den Jungen nicht zu wecken.
Der Wind macht sich auf, die Temperaturen sinken langsam.
Der kleine wird frieren, dachte sich der Fremde und machte sich auf um ein Lagerfeuer zu kümmern.
Es dauert nicht lang bis er es entzündet hat.
Er geht wieder zu dem schlafenden Jungen zurück, hebt ihn vorsichtig hoch, Trägt ihn zum Lagerfeuer und legt ihn sanft auf in das weiche Gras, setzt sich wieder neben ihn und legt den Kopf des Jungen vorsichtig auf seinen Schoß.
Der kleine öffnet kurz seine Augen und flüstert "Danke" lächelt und schläft wieder ein.
Die weitere Nacht verläuft ruhig und friedlich.
Der nächste Morgen...
Der Junge wird durch die Sonne, welche ihm ins Gesicht scheint, geweckt.
Er schaut sich um und erblickt den Fremden, der gerade einen Fisch übers Feuer hält.
"Heyho Freund... Danke..."
Flüstert der Junge verschämt.
"Hey kleiner... Magst du Fisch?"
Lächelt er den kleinen an während er ihm den Fisch hinhält.
"Klar, gerne."
Lügt der kleine denn in Wirklichkeit hasst er Fisch, er will es dem Fremden nur nicht sagen.
Schließlich findet er die Geste mehr als nett und will diese nicht ausschlagen.
Er nimmt den Fisch dankend an und isst ihn auf.
Gegen seinen Willen fragt er nach einem zweiten Fisch den er so schnell wie möglich verschlingt und wie beim ersten schauspielerisch zeigt das es ihm gut schmeckt.
"Wir müffen übrigenf weiter weift du wonft kommen wir nie an."
Sagt er mit vollem Mund.
Gesagt getan, der Fremde macht das Feuer aus und der Junge räumt die restlichen Überbleibsel weg.
Nachdem beide fertig sind machen sie sich auf den Weg.
Nach einer ganzen Weile wird der Junge langsamer.
Sein Magen welcher den Fisch nicht gut verträgt, lässt ihn die Übelkeit hochkommen.
Sollte er es dem Fremden sagen?
Aber er hat sich so viel Mühe mit dem Essen gegeben...
Mit den Schuldigen Gedanken blieb er mit gesenktem Kopf stehen.
"Hey kleiner was ist los?"
"Mein Bauch tut weh..."
"Oh, willst du dich setzen?"
"Wir müssen aber..."
Die Übelkeit überkommt ihn.
Würg Geräusche sind zu hören als er sich hinter einem Busch vertieft.
Nach einer ganzen Weile kommt der Junge hinter dem Gebüsch hervor geschlichen, er ist blass wie eine Wand.
Mit schleppenden Schritten macht sich der Junge auf den Weg mit dem Fremden. Die Sicht verschwimmt. Kurze schwarze Linien streifen durch sein Gesicht, er sackt zusammen.
"Hey kleiner, was ist mit dir? Sprich mit mir... Komm schon... Hey..."
Was soll ich denn jetzt machen?
Was habe ich getan?
Er nimmt den Jungen auf den Arm und läuft mit schnellen Schritten raus aus dem Wald.
Langsam werden seine Arme schwer und ist langsam aber sicher erschöpft, doch er gibt nicht auf und läuft weiter.
Ich... muss weiter, ich darf nicht aufgeben...
Dachte er sich.
Endlich, er hat das Ende des Waldes erreicht.
Ein Junges Mädchen steht auf der Wiese und schaut ein paar Tierchen beim Spielen zu.
Da ist jemand... Ein Mädchen? Ich muss Hilfe holen.
Dachte er sich.
Er ist schon am Ende seiner Kräfte und jappst nach luft.
"Hilf... Hilfe... Bit... Bitte..."
Ruft er mit gequälter Stimme.
Er bleibt stehen und geht vor lauter Erschöpfung auf die Knie.
Es folgt keine Reaktion auf seine leisen Hilfe rufe.
Er versucht es noch mehrere Male bis er schließlich aufgibt und sich mit dem Schicksal abfinden will.
Er kippt zur Seite, durch das Geräusch des Aufpralls wird das Mädchen auf die beiden aufmerksam.
Sie läuft zu den beiden um zu schauen was los ist, als sie den kleinen sieht, pfeift sie ihr Pferd herbei, legt den Jungen und den Fremden auf den Rücken ihres starken Rosses und läuft in Richtung eines Feldweges.
Immer wieder schaut sie zu den beiden, wobei der Zustand des Jungen ihr Sorgen bereitet.
Auf halber Strecke biegt sie nach rechts ab um in Richtung eines kleinen Hauses auf dem Hügel zu laufen.
Der Fremde kommt langsam wieder zu Kräften, wird wach und schaut sich um, er muss feststellen, dass er sich auf dem Rücken des Pferdes befindet und will absteigen, dabei verliert er das Gleichgewicht und fällt vom Pferd.
Das Mädchen bleibt samt Pferd stehen, schaut zum Fremden und sagt.
"Du hättest auch etwas sagen können, dann wären wir stehen geblieben, so liegst du auf der Nase. Wenn du laufen kannst, dann steh auf und lauf, wenn nicht bleibst du einfach hier liegen und ich hole dich dann später wieder ab."
Noch bevor er antworten kann, läuft sie weiter.
Wie jetzt? Sie läuft einfach weiter?
Er ist verblüfft über diese Aktion, er springt auf und läuft hinter ihr her und versucht sie einzuholen, was ihm anfangs auch zu gelingen scheint, doch er ist noch ziemlich erschöpft und fällt wieder zurück.
Macht sie das mit Absicht?
Fragt er sich und versucht ihr weiter zu folgen.
Langsam kommen sie einem kleinen Haus näher, welches sich am Wegesrand auf einem kleinen Hügel befindet.
Der Fremde hofft, dass dies ihr Ziel ist und freut sich schon auf eine Mahlzeit und eine ausgedehnte Pause.
Seine Freude ist riesig als er merkt das dieses kleine Haus wirklich ihr Ziel ist.
Das Mädchen bindet das Pferd an einen Pfosten der sich vor dem Haus befindet und will den Jungen gerade runter heben, da steht der Fremde neben ihr und hebt den Jungen selbst vom Pferd runter.
Ihr scheint diese Aktion zu imponieren.
Sie öffnet die Tür, er trägt den Jungen rein und legt ihn auf den Tisch.
Sie schaut sich den Jungen an, dreht sich zum Fremden um und sagt.
"So, jetzt ist der Zeitpunkt wo du mir sagst, woher du den Fisch hast, den er gegessen hat."
Woher?...
"Aus dem See im Wald, das waren ja rote Riesen, aber woher weißt du davon?"
"Das sieht man doch, aber wie kannst du es wagen einem Kind des Drachen rot Ryba geben? Die sind das reinste Gift für sie..."
G
iftig? Hab ich ihn?
"WAS? Aber mir geht es gut, ich habe doch auch... Woher hätte ich..."
"Das ist jetzt unwichtig, ich werde ihm helfen."
Der Fremde ist mehr als froh darüber, sie scheint zu wissen was sie zu machen hat.
Er fühlt sich ein wenig fehl am Platz, versucht dennoch ihr zur Hand zu gehen, doch sie verweigert die Hilfe.
Ich darf nicht helfen?
Warum nicht, glaubt sie ich will ihm wehtun?
Warum?...
Denkt er sich, während er in einem kleinen Nebenzimmer auf und ab läuft.
Die Verzweiflung und Hilflosigkeit ist ihm ins Gesicht geschrieben.
Seine Gedanken sind die ganze Zeit bei dem Jungen, er weiß nicht ob der Junge überleben wird.
Wenn er stirbt, bin ich schuld...
Er hält diese Untätigkeit nicht mehr aus und rennt aus dem Haus.
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