Drache und Silber Extra 2

2 Jahre später

Mein Pferd schnaubte, als ich die Zügel anzog. Ich beugte mich nach vorne und tätschelte den kräftigen, braunen Hals. Hinter mir klirrte Ranjas Rüstung, während sie aus dem Sattel glitt.

Ein paar Elfen kamen gelaufen, dürre Gestalten, mit strahlenden Augen und einfacher Kleidung aus weißen Stoffen. Sie wirkten wie Kinder, obwohl im Elfenreich in den letzten Jahren kein einziges Baby geboren worden war.

„Hoheit. Ihr seid zurück.", riefen die Elfen begeistert und verbeugte sich tief. Mit einem Seufzen sprang ich zu Boden. An diese Form der übertriebenen Höflichkeit würde ich mich nie gewöhnen.

Ein kleiner Kampf brach unter meinem Empfangskomitee aus, da sie alle eiferten an meine Zügel zu kommen. Ich reichte sie einer kleinen Blonden hin, deren Gesicht in Röte erblühte. Die Elfen mit goldenem Haar hatten es mir besonders angetan.

„Ja. Wir sind wohl wieder da.", knurrte Ranja hinter mir. „Zwei Monate auf Reisen sind einfach nichts."

„Zwei Monate sind eigentlich schon viel zu lang. Du weißt doch meine Frau vermisst mich."

Ich wandte mich zu Ranja, die den Staub von ihrer braunen Lederhose klopfte. Sie stemmte empört die Arme in die Seiten.

„Sie vermisst dich. Erzähl doch keinen Mist. Wer kommt den fast jede Nacht durch ein Schattenportal, um uns zu nerven. Wenn ich gewusst hätte, dass das so läuft, hättest du deine Nervensäge gleich mitnehmen können."

Natürlich hätte ich Juna gerne mitgenommen, aber ihre königlichen Verpflichtungen konnten nicht so lange ruhen. Schlimm genug, dass ich ihr alle Aufgaben in der letzten Zeit allein aufgehalst hatte.

„Du weißt, ich hätte sie zu sehr vermisst, wenn ich nicht gewusst hätte..."

„Du bist echt schlimm liebeskrank.", zischte Ranja in meine Worte hinein. „Ich dachte zwei Jahre nach der Hochzeit kühlt das Feuer irgendwann mal ab. Das war bisher bei jeder Drachenehe so. Deshalb lieb ich auch immer nur die ersten paar Monate."

Ich führte aber keine Drachenehe. Mein Grinsen verriet alles und meine Freundin schnaubte nur. Eine der kleinen Elfen wagte es, die dünnen Finger auch zu den Zügeln ihres Pferdes hinzustrecken, um es wegzuführen. Das zarte Wesen erstarrte unter Ranjas wütendem Blick, aber erntete erfolgreich den Zugang zu den Lederriemen. Aufgeblasen und stolz, wie ein Gockel nahm die Elfe das Pferd mit sich, während die anderen applaudierten.

Talema, ein Minister, den ich inzwischen Freund nannte, der aber stets einen höflichen Abstand wahrte, trat aus der Haupthalle. Schweiß stand auf seiner Stirn und er atmete schwer. Man hatte ihm wohl vor kurzem erst von meiner Rückkehr berichtet. Die Minister hielten es für ihre Pflicht mir ein großes Empfangskomitee zu bieten. Deshalb verschwieg ich stets meine Ankunft.

„Hoheit. Ihr seid schon zurück? Ihr habt vergessen uns Bescheid zu geben, dass ihr zum Fest der Sonnwende zurückehrt."

„Sonnwende ist doch erst nächsten Monat.", sagte Ranja. Sie kreuzte die Arme vor der Brust und musterte den Minister wie den Wurm, für den sie ihn hielt.

„Nicht bei den Elfen. Sie richten sich nach der großen Sonne."

„Natürlich."

Ranja rümpfte die Nase. Ihre Meinung über dieses hochnäsige Elfenvolk, dass sich zu gut dafür war dem Weg der kleineren Sonne zu folgen, stand deutlich auf ihr Gesicht geschrieben. Ich trat vor sie, um ihre Abscheu zu verdecken. Tamela war ein guter Mann, der so viel Abneigung nicht verdient hatte. Er kam auf uns zugeeilt, dass seine gelben Gewänder nur so flogen.

Inzwischen strömten auch die anderen Minister aus der Haupthalle. Wie ein Schwarm Bienen vor dem ich am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Aber ich lächelte tapfer und ließ mich nach angebrachtem Zeremonielle begrüßen. Königliches Protokoll, ich versuchte ihm zu entkommen, wo ich nur konnte. Meine beste Freundin hatte nur hämisches Gelächter für mich übrig.

„Ihr seid gerade rechtzeitig zurückgekehrt. Wir haben eben die Feuer angezündet."

„Wo ist die Königin? Hat sie noch zu tun?"

Die Sonnwendfeuer interessierten mich wenig, solange ich mir Junas Willkommenskuss nicht abgeholt hatte. Gestern Abend hatte sie mir nicht verraten wollen, was sie für die Feier geplant hatte. Die Sonnwende war ein Fest für Liebenden und ich wusste sie wollte es mit mir verbringen.

Die Minister lächelten nachsichtig. Sie freuten sich stets darüber, dass ihre Hoheiten sich so sehr liebten.

„Die Königin hat die Feierlichkeiten bereist eröffnet. Sie ist bei den Feuern.", antwortete Tamela und trat näher. „Ihr solltet zu ihr gehen.", murmelte er. Ein roter Hauch erschien auf seinen Wangen.

Ich räusperte mich und zog nervös das Band an meinem Pferdeschwanz fest. Obwohl ich mich in den letzten Jahren an so vieles gewöhnt hatte, kam ich mit so eindeutigen Hinweisen nicht zurecht. Die Feuer für das Liebesfest waren angezündet und die Minister drängten mich meine Pflicht zu erfüllen. Damit die Erdenmutter dem kommenden Jahr Fruchtbarkeit schenken würde.

„Na, dann geh ich wohl schnell.", brummte ich.

„Wir werden euch begleiten."

Die Minister verbeugten sich und streckten ihre Arme einladend nach vorne.

„Bloß nicht.", zischte ich.

Gekicher im Empfangskomitee. Verstehendes Lächeln, aber auch empörte Blicke. Ich kratzte mich verlegen am Kopf.

„Ich meine, vielen Dank. Aber ich finde den Weg allein. Und bin allein sicher auch schneller."

Tamela schmunzelte.

„Natürlich. Hoheit. Geht nur. Wir kümmern uns um eure Begleitung"

„Was, du willst mich einfach so stehen lassen?"

Ranjas Ton Klang irritiert, aber als ich mich zu ihr wandte klebte ein fettes Grinsen auf ihren Zügen. Sie wusste ebenfalls welche Aufgabe vor mir lag.

Ihre Hand landete schwer auf meiner Schulter.

„Nun geh schon. Tu deine Pflicht."

Jedes einzelne Wort machte sich über mich lustig.

„Fiese Kuh. Wir sehen uns morgen.", knurrte ich und boxte sie in ihre Schultern.

„Ja. Wenn du dann noch laufen kannst.", brüllte sie mir hinterher. Entsetztes Keuchen schwallte auf und ebbte ab, als ich in die Empfangshalle eilte.

Die Blutstunde schickte ihr rotes Strahlen über die Bäume, als ich durch den Garten eilte. Die Feuer brannten auf dem Festplatz, in der Mitte des inneren Palastes.

Bevor ich dorthin aufbrach, wusch ich mich an einem der Bäche, die sich durch den Garten schlängelten. Der Staub der Straße klebte noch an meiner Haut und eigentlich hätte ich ein langes Bad notwendig. Aber das Fest hatte begonnen und Juna wartete auf mich. Meine Liebste musste oft auf mich warten in den letzten Wochen. An diesem wichtigen Tag würde ich zu ihr laufen und sie in meine Arme schließen.

Der Schein der Feuer drang lange bevor ich den Festplatz erreichte durch die Bäume. Es vermischte sich mit dem Glühen der roten Sonnen und die ganze Welt versank in Blut. Die Flammen zischten und knisterten, reckten sich weit nach oben, als wollten sie am Himmel lecken.

Musik spielte. Die sanften Klängen der Elfen, ausnahmsweise begleitet vom schnellen Rhythmus der Trommeln und Schellen. Sie sollten das Spiel der Verführung untermalen, die Anwesenden berauschen, ihnen Verstand und Kontrolle rauben. So tat es der süße Wein, der in Strömen floss und das Pulver aus Mohn, dass die Feiernden in die Luft bliesen.

Die Erinnerung an das Fest letztes Jahr war klebrig und zäh. Vieles davon ging in meinem Kopf verloren und bestand nur noch aus Junas feuchten, warmen Körper.

Im rot-goldenen Nebel verformten sich alles zu Schatten. Ich versuchte nüchtern zu bleiben, nicht zu tanzen, drückte gierige Hände fort und schob nackte Tänzer zur Seite. Die Feier war im vollen Gange. Ich war zu spät und meine Frau wurde von der Blutstunde verschluckt. Vielleicht war sie in fremde Hände gefallen und hatte sich der Lust bereits ergeben. Eine schmerzhafte Wahrscheinlichkeit, aber kein Verbrechen beim Fest der Fruchtbarkeit.

Leiber verschlangen sich ineinander, Stöhnen, Keuchen vermischte sich mit der Musik. Funken sprühten knisternd aus den Feuern. Mein Herz sehnte sich nach meiner Liebe.

Meine Frau tauchte aus dem Nebel, strahlend, golden wie eine Göttin. Das Haar wucherte als wildes Gewächs. Dünne Spinnweben, in denen sich das Rot des Himmel spiegelte. Ihre Augen glühten, über ihre Haut rann Schweiß. Sie blinzelte, leckte sich über die Lippen, lächelte. Ein weißes Kleid klebte an ihrem Körper und verschleierte sie vor allen Blicken. Sie trug es noch. Makelloses Haut, ungeküsst.

Juna hatte auf mich gewartet und streckte die Hand aus. Mein Herz stockte, versuchte zu explodieren. So viel Schönheit wartete auf mich. Nach zwei Jahren zweifelte ich manchmal immer noch daran, dass sie die Meine war. Dass ich ihre Liebe war.

Meine Hand rutschte in ihre. Sie zerrte mich grob zu sich her.

„Na. Du hast dir aber Zeit gelassen.", rügte sie und fädelte die Hand in meinen Zopf.

„Gestern hast du mir versprochen, du kommst rechtzeitig zurück."

Natürlich, weil ich ihr beinah alles versprach, während sie mich liebte. Aber der Weg war lang und die Ablenkungen vielseitig.

„Jetzt bin ich hier."

Ich strich über ihre Hände und sie zog an meinem Pferdeschwanz. Wahrscheinlich liebte sie nur deshalb mein langes Haar. Um mich daran festzuhalten.

Juna trat näher, presste den warmen Körper gegen mich.

„Viel zu spät. Wie willst du das nur gut machen."

Das Haarband fiel ihren Fingern zum Opfer und meine langen Locken erfreuten sich der neuen Freiheit. Sie waren wilder noch als Junas und viel sturer. Ich konnte sie nur abschneiden, um sie zu bändigen. Und meine Frau liebte sie wie verrückt. Sie drückte die Lippen hinein, bevor sie mir einen Kuss gönnte.

„Was soll ich nur tun, damit du mir vergibst?"

Eine gefährliche Frage. Die Augen meiner Liebsten glitzerten und sie öffnete die Schnallen meiner Lederuniform. Kaum rutschte das Kleidungsstück zu Boden, spielten ihre Finger an den Bändern meiner Hose. Ihr Atem wehte süß in mein Gesicht, während sie Küsse auf meiner Haut verteilte. Der Hauch des Weines hing darin und ihre Augen waren vernebelt. Aber ich war viel zu nüchtern, um mich vor allen Elfen auszuziehen.

Ich hielt ihre Finger fest und sie rümpfte empört die Nase.

„Ich vergebe dir, wenn du mir deine Kleidung gibst. Das hier.", sie zerrte an meinem Hosenbund, „Und das hier.", sie raffte mein Hemd nach oben, „gehört bereits mir."

Dann schob sie die Hand in die Hose und berührte meinen Lendenschurz.

„Und dass hier ganz besonders", gurrte sie, während ich erschauderte.

„Kommt mit mir.", murmelte ich und drängte sie nach vorne.

Sie lachte.

„Oh, Nein. Wir bleiben bei den Feuern. Wir müssen diesen Boden mit Leidenschaft tränken, damit die Erdenmutter davon trinken kann."

„Wir können den Boden überall tränken."

Noch immer schob ich sie weiter, aus der Mitte des Festplatzes zu den Büschen hin.

„Aber der Boden hier will getränkt werden. Sei nicht scheu, mein Drache. Niemand erinnert sich später genau daran, was in dieser Nacht geschehen ist. Wir leben heute, um nur heute zu leben."

Juna beugte sich näher, ihre warme Zunge fuhr feucht über meine Ohrmuschel.

„Wir lieben uns, um nur heute zu lieben. Und Morgen ist alles wieder vergessen."

Die Worte kamen mir bekannt vor. Sie schien sie mir letztes Jahr gesagt zu haben. Und im Jahr davor.

Nun zog sie mich zurück zwischen die Feuer. Wenn meine Königin auf dem Festplatz bleiben wollte, musste ich mich fügen. Wollte ich mich fügen. Ihre Nähe, ihre Küsse brannten bereits heiß zwischen meinen Beinen. Schweiß von der Hitze der Feuer rann meinen Oberkörper hinab. Meine Liebste schenkte mir die süßeste Begrüßung nach meiner langen Abwesenheit.

Ein silberner Kelch schien aus dem Nichts in ihrer Hand aufzutauchen. Trüb und dunkelrot, schwappte Wein über den Rand und tropfte auf ihre Finger. Das süße Aroma der Früchte stieg in meinen Kopf und senkte sich schwer auf meine Gedanken, bevor ich auch nur einen Schluck getrunken hatte.

Juna führte den Becher zu meinen Lippen, goss zu übermütig, die Hälfte lief mir über die Lippen und das Kinn. Währenddessen wärmte das Getränk meine Kehle, wirbelte verführerisch würzig in meinem Mund. Meine Zunge bettelte nach mehr Ambrosia. Meine Liebste kicherte, wischte über mein Kinn. Dann folgte der nächste Schwall. Sie wollte mich betrunken machen, bis ich ihr gehorchte und Hemd und Hosen schenkte. Das hätte sie auch mit ein wenig Überredungskunst geschafft. Aber heute Nacht musste sie alle meine Sinne verwirren.

Kaum schluckte ich den Wein, tauchte ihre Zunge in meinen Mund. Ich keuchte in ihren Kuss und wühlte die Hände in ihre wildes Haar. Das Gebräu rutschte brennend durch meinen Kehle in die Mitte meines Körpers. Meine Gedanken verwirbelten und in der Mitte stand nur meine Liebste. Mein goldener Leuchtturm im Sturm.

„Prinzessin. Schenkst du mir nun deine Kleidung?"

Verführerisches Wispern. Ihre Augen leuchteten und ich versiegelte ihre Lippen. Juna lachte in meinen Kuss hinein. Aber riss mit erstaunlicher Gewalt an meinem Hemd. Der Stoff litt und knirschte. Normalerweise zerriss ich ihre zarten Gewänder, heute ließen wir uns gegenseitig in Fetzen zurück. Denn meine Finger kratzten bereits über ihr dünnes Kleid, hinterließen Risse und Löcher.

Meine Liebste warf mein Hemd ins Feuer, das sich gierig an der Beute labte. Es zischte befriedigt, loderte höher, schickte neue Hitzewellen über mich. Und Juna liebkoste meine Brüste.

Wir standen mitten auf dem Festplatz, Hitze und roter Rauch waberte in der Luft. Stöhnen vermischte sich mit dem wilden Rhythmus der Musik. Körper verschwammen ineinander. Ich wollte fortrennen und bleiben. Mich im Inferno und in Leidenschaft auflösen. Ein Keuchen riss von meinen Lippen. Meine Liebste zog mich näher und seufzte zufrieden.

„Du schmeckst so gut. Ich hab vermisst dich hier zu haben.", murmelte sie.

„Wie kann ich gut schmecken? Ich bin schmutzig von der Reise."

„Wir haben doch gestern erst gebadet.", kicherte Juna.

Und wie wir gebadet hatten. Wir liebten es zu baden. Heute badeten wir im Feuer.

Das dicke Leder der Hose wehrte sich, aber meine Frau wusste inzwischen, wie sie mich am schnellsten aus meiner Kleidung schälen konnte. Die Hose ergab sich unter ihren Händen und ich fand mich auf dem Boden wieder, während sie den traurigen Rest von meinen Beinen zerrte. Dann kam sie über mich, das Oberteil ihres Kleides hing in Fetzten um ihre Hüften. Schatten und Goldenes Licht spielte über ihre Haut. Unter ihrem Körper erzitterte ich. Mein Becken strebte nach oben gegen ihres, nur zarter Stoff trennte unsere Mitte. Juna kam mir entgegen und ließ sich tiefer sinken. Ihr blauer Blick brannte unter dem goldenen Vorhang ihrer Wimpern.

Als sie sich nach vorne lehnte drückten ihre weichen Brüste gegen meine.

„Willst du mich, mein Drache?"

Was für eine irrsinnige Frage, wenn ich doch jede Sekunde mehr und mehr für sie verkochte.

„Ja...", seufzte ich.

„Willst du den Elfen für ein weiteres Jahr Fruchtbarkeit schenken?"

Das war mir vollkommen egal.

Ihr Haar rutschte über die zarten Schultern auf mich und kitzelte meine Haut. Juna bewegte sich langsam auf und ab, wie zufällig. Aber ihr Becken rieb so gegen meines, dass ich ihre Absicht an der heißen, feuchten Knospe zwischen ihren Beinen spüren konnte.

„Nun? Heute reicht es nicht, wenn wir nur uns wollen. Wir lieben uns für das gesamte Elfenreich. Die Erdenmutter schenkt dem Elfenvolk ihre Leidenschaft und Fruchtbarkeit, wenn wir ihr unsere geben."

Mir entschlüpfte ein Seufzen und Juna gluckste vor sich hin. Ein kleiner Kuss streichelte meine Nase.

„Wir sind schließlich Hoheiten. Prinzessin."

Ihr Gesicht strahlte. Der Nachklang des Weines tobte zu sehr in meinem Kopf herum, um auf ihre Späße einzugehen. Und ihr Körper drückte sich zu sehr gegen meinen. Ihr Unterleib schmolz gegen mich und ich tastete verzweifelt nach ihrer Hüfte, um sie zwischen meine Beine zu schieben.

Meine Liebste ließ sich nicht fangen. Ihre Finger strichen schweißige Strähnen aus meiner Stirn.

„Nun, du zögerlicher Drache. Gib dich schon hin. Gib dich der Erdenmutter hin, dann bekomm ich dich auch."

Sie säuselte süß und verlangte meine Seele für ihre Göttin. Der weise Drache war weniger gierig. Aber der Preis war viel zu kostbar, um ihm zu entsagen.

„Ja...", schnaufte ich.

Juna drückte den Mund auf meinen und wisperte:

„Ja. Zu was?"

„Zu verdammt nochmal allem."

Mein Knurren schien ihr zu gefallen. Gefährlich zufrieden leckte sie sich über die Lippen.

Endlich rutschte ihr Bein zwischen meine, massierte sanft gegen mich.

„Wundervoll. Iris, Die Erdenmutter liebt dich viel zu sehr. Irgendwann werde ich eifersüchtig werden und sie aus unserem Leben aussperren. Aber heute gehörst du ihr genauso sehr wie mir."

Die Erdenmutter konnte mich niemals so sanft lieben, wie Juna es tat. Ich ließ den Kopf zurück auf die warme Erde sinken. Über mir sprühte ein Funkenregen in einen dunklen Himmel hinauf. Irgendwann war die Blutstunde verronnen. Jemand hatte uns die letzte Stunde gestohlen, aber wir hatten noch die ganze Nacht.

Ich küsste den Nacken meiner Liebsten als sie ganz auf mich sank, verhedderte die Finger in ihr goldenes Haargespinst. Ihre süße Haut glühte an meinen Lippen und füllte meine Nase mit dem schweren Duft der Erde. Feuchtes Gras. Moos. Honig und Morgentau. Ich wollte sie fressen.

Wir liebsten uns langsam. In meiner Welt existierten nur noch meine Liebste und die Hitze der Feuer. Unsere Zunge schwammen noch im fruchtigen Wein und verteilten in gegenseitig in unseren Mündern. Schweiß rann über cremige Haut. Juna rupfte den Lendenschurz von meinen Hüfte und presste das Bein enger an meine Vulva. Wärme platzte als Blubberblasen in mir und kribbelte sich in alle Gliedmaßen aus. Meine Liebste tanzte auf meinem Oberschenkel. Quälte mich langsam, aber holte sich, was sie brauchte. Und unser Stöhnen verlief ineinander.

Immer schneller rieben wir aneinander, umklammerten uns eng, bis keine Hand mehr zwischen unsere feuchten Körper passte. Und hätte sich die Erdenmutter nicht eingemischt, wären wir zu einem Körper verschmolzen. Doch sie stahl was uns gehörte und schenkte es dem Elfenvolk. Während mich ein Orgasmus schüttelte, entfloh mit die Lust so schnell, dass sie mich nicht befriedigte. Die Erdenmutter lächelte mich beinah grausam an. Heute fand ich kein Ende. Das Spiel begann von vorn. Ich brauchte mehr Feuer, mehr Wein und mehr von Junas Körper.



Als ich erwachte brauchte ich eine weitere Nacht Schlaf. Normalerweise flüchtete ich aus dem Bett, energiegeladen und voller Pläne. Jetzt stöhnte ich, streckte knackende Gliedmaßen und schlug träge die Augen auf. Mein Blick schlief auch noch und wurde erst nach heftigem Blinzeln wach. Morgentau benetzte kühl mein Gesicht, aber ein warmer Körper schmiegte sich an mich. Leiser Atem, goldenes Gespinst kitzelte meine Schulter und Junas Beine hatten sich mit meinen verwirrt. Über den Festplatz schwirrten Geräusche. Schnarchen, Gemurmel, Gähnen. Hoch über mir jagte ein schöner Tag die letzten Strahlen der Blutstunde davon.

Jemand hatte einen Mantel über uns gebreitet. Ein Zugeständnis zu meinem Schamgefühl, denn Juna zeigte sich ihrem Volk nackt, ohne der geringsten Hauch Röte auf den Wangen.

Die Finger meiner Liebsten zuckten, gefangen im Netz meiner Haare. Sie schniefte und brummte. Mein Herz hüpfte glücklich ein wenig schneller. Ich liebte meine Ehefrau so verschlafen am Morgen. Wenn Haarsträhnen ihr Gesicht verklebten, das Kissen einen Abdruck auf ihre weiche Wange gemalt hatte und sie mit feuchten Augen in den Morgen blinzelte.

„Guten Morgen.", wisperte ich und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn.

Ein Schmatzen antwortete mir. Aus halb_gesenkten Lidern funkelte das Blau des Himmels.

Ich strich das Haar aus ihrem Gesicht.

„...Mantel...", krächzte sie und zog den Stoff hoch über unsere nackten Schultern.

„Ja. Jemand hat uns zugedeckt. Zum Glück, du weißt ich mag das nicht so."

Juna versteckte ein breites Gähnen hinter ihrer Hand.

„Ja. Zum Glück wurde es nicht vergessen. Ich hab immer wieder wiederholt, man solle uns zudecken."

Natürlich hatte meine Liebste daran gedacht. Mein Körper ächzte, als ich mich zur ihr drehte. Er erzählte die Geschichte einer wilden Nacht.

„Ich liebe dich.", wisperte ich. Früh am Morgen, wenn Juna noch versuchte den Schlaf loszuwerden, fiel es mir am einfachsten die süßen Worte zu sagen.

Sie lächelte und platzierte recht unkoordiniert einen Kuss neben meine Nase.

„Ich liebe dich auch. Mein Drache."

Dann drückte sie den Kopf an meine Schulter.

„Verlass mich nicht mehr so schnell. Ich vermisse dich Tag und Nacht, selbst wenn ich dich besuche."

„Natürlich. Ich gehe erst nächstes Jahr im Frühling wieder fort. Ranja wird es ärgern. Sie plant bereits für den Herbst."

Juna runzelte die Stirn und zupfte an meinen Haaren.

„Das kann sie dann alleine machen. Wir werden im Herbst verreisen. An den großen Ozean im Osten."

Eine Reise, die ich lang ersehnt hatte und meine Liebste mir nun erfüllen wollte.

„Das hört sich wundervoll an. Wir sollten im Meer baden."

Meine Liebste schmunzelte.

„Ja. Nur baden."

Ihr Blick glitzerte und ich schnappte empört nach Luft.

„Da hat der Ozean sicher etwas dagegen."

Mit einem Kichern drückte Juna einen Kuss auf meine Lippen. Warme Haut in kalter Morgenluft.

„Wir sagen es ihm einfach nicht."

Sie schlang die Arme um mich und zusammen sanken wir in den Schlaf, bis die Mittagssonne uns mit goldenen Strahlen wieder wachkitzelte.




So das wars. Es freut mich diese Geschichte doch noch beenden zu können. Danke, dass ihr mich über diese Zeit hinweg begleitet habt.

Ich hoffe ihr hattet viel Freude beim Lesen.

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