Drache und Silber 48


Die Königin lächelte mich sanft an und zupfte am Saum meines Hemdes. In ihren Augen stand so viel Liebe, dass ich ihr vertrauen wollte.

Sicher dachte der weise Drache liebevoll an mich und sein Plan beinhaltete keine Strafen.

Vielleicht hatte er mir die Königin zum Geschenk gemacht.

„Ich lege meine Hand auf euer Herz...", die Elfe deutete auf ihre Brust, „dann werdet ihr etwas spüren. Ein Kribbeln, ein Pulsieren, oder Wärme. Es sollte sich nicht unangenehm anfühlen. Wenn es der Fall ist, sagt mir Bescheid. Dann ist der Heilzauber wahrscheinlich zu viel für euch."

Obwohl sie vorher versucht hatte mich zu ärgern, erklärte sie mir genau, was sie vor hatte. Wie sollte ich ihr jemals lange böse sein? Selbst die unbändige Wut über meine Gefangennahme, war nach ein paar Stunden verraucht.

Langsam stieg sie von mir herunter und setzte sich neben mich. Ihre flache Hand wärmte meine Wange.

„Drückt euch irgendetwas? Oder fühlt ihr euch eingeengt? Ihr solltet so bequem liegen wie möglich."

Kurz spürte ich in meinen Körper hinein. Bis auf meine anhaltende Erschöpfung, fühlte ich mich wohl und geborgen. Ich wollte noch einen Kuss, doch das sagte ich ihr nicht.

Ihre Finger auf meiner nackten Haut, boten mir ausreichend Aufregung. Schon bei der Vorstellung wurde ich unruhig.

„Es ist alles gut. Ihr könnt anfangen.", sagte ich.

„Hmm. Gleich."

Es schmatzte laut, als sie ihre Lippen auf meinen Mund presste.

„Jetzt kann ich anfangen."

Ein zufriedenes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Wie bei einer Katze, die Sahne genascht hatte.

Sie schob ihre Hand unter mein Hemd. Langsam streichelte sie meinen Bauch hinauf. Ihre Berührung kribbelte bereits jetzt.

Die einzige Stelle, mit der sie Kontakt herstellen musste, war mein Herz. Ihre Finger tanzten dennoch über meine Bauchdecke zu meinen Rippen.

Ich atmete schwer. Ihr Blick glühte. Unfähig ihm stand zu halten schloss ich die Augen.

Erschrocken riss ich die Lider wieder auf.

„Ah!"

Die Königin legte den Kopf schief. Ein Regen blonder Strähnen rutschte ihr über die Schulter und in die Stirn.

„Nicht da!"

Unschuldig blinzelte sie mich an.

„Nun ich muss zumindest..."

„Ihr wisst sehr wohl, dass das nicht mein Herz ist.", rügte ich sie.

Ein letztes Mal drückte sie ihre Finger in mein weiches Fleisch, dann nahm sie die Hand von meiner Brust.

Schlimm genug, dass mein Körper so stark auf sie reagierte. Sie testete immer wieder ihre Grenzen. Wie ein ungezogenes Kind.

Alle meine Gliedmaßen prickelten nach dem Angriff.

Ich spürte sie immer noch, obwohl die Elfe mich nicht mehr anfasste.

Diesmal suchte sie gezielt meinen Herzschlag und legte sacht ihre Hand links neben mein Brustbein.

„Euer Herz schlägt so schnell.", stellte sie ruhig fest. Es war mir peinlich, aber ich fand keine Lösung, um es zu verhindern. Ihre Anwesenheit brachte mein Herz durcheinander.

„Das wird sich gleich beruhigen. Nicht wundern. Ich fange an."

Die Königin schloss die Augen. Konzentriert zog sie ihre Augenbrauen zusammen.

Zunächst geschah nichts. Dann begann sich ihre ohnehin warme Haut immer mehr zu erhitzen.

In Kreisen pulsierte die Hitze. Jeder neue Ausschlag, trieb sie weiter durch meine Adern.

Keine der Empfindungen machte mir Angst, oder bereitete mir Unwohlsein.

Sie kamen von der Königin und waren angefüllt mit Liebe und gutem Willen.

Die Wärme kribbelte angenehm.

Mit tiefen Atemzügen presste die Königin ihre Hand stärker auf mich.

Ein kräftiges, gelbes Leuchten, strahlte durch mein Hemd.

Wie Blitze schoss das Licht in meine Muskeln. Ich begann am ganzen Körper zu zittern. Das Gefühl entpuppte sich als das Gegenteil von der Wärme zuvor. Die Sanftheit wandelte sich in einen Sturm. Ein Unwetter, das die Erschöpfung aus meinem Leib fegte. Ich nährte mich an dieser Energie, saugte sie auf wie eine Zecke.

Die Königin riss sich von mir los und kippte nach hinten. Blitzschnell fasste ich ihren Arm und zog sie nach vorne, damit sie nicht vom Bett purzelte.

Mit einem lauten Ächzen landete sie auf mir.

Ich schlang meine Arme um sie. Das Beben meiner Muskeln ebbte nur langsam ab. Ungeduldig wartete ich darauf, die Kontrolle über meinen Körper wieder zu erlangen.

Währenddessen konnte ich die Elfe nur festhalten.



„Juna.", flüsterte ich.

Ihren Namen auszusprechen fühlte sich immer noch seltsam an. Doch sie mit Königin anzureden brachte ich nicht übers Herz.

„Hmmm.", seufzte die Königin leise. Sie kuschelte ihr Gesicht enger an meine Brust.

„Ist alles in Ordnung?"

Prüfend fasste ich an ihre Wange, bemerkte ihre warme, weiche Haut. Die Elfe schwitzte nicht.

„Ja.", murrte die Königin. Mit einem Schnaufen hob sie den Kopf.

Die Finger in mein Hemd gekrallt, verzog sie frustriert das Gesicht.

„Jetzt bin ich müde. Ihr seid gierig. Wisst ihr das? So viel Energie hat mir bisher selten jemand gestohlen."

Mühsam versuchte sie sich auf mir nach vorne zu schieben, doch scheiterte kläglich.

Verärgert funkelte sie mich an.

„Das tut mir Leid. Ich wollte es nicht. Kann ich euch irgendwie helfen?"

Die Hände um ihre Taille gespannt, schob ich sie höher, bis wir uns bequem ins Gesicht blicken konnten. Ich fühlte mich schuldig, auch wenn ich sie nicht absichtlich bestohlen hatte.

Zunächst küsste sie mich. Ich erwiderte den Kuss ohne zu Zögern. Das machten wir uns wohl zur Gewohnheit.

Ihr Kopf sank neben mir auf die Matratze. Es schien ihr zu anstrengend zu sein, ihn hoch zu halten.

Sie tat mir wirklich Leid. Tröstend rieb ich über ihren schmalen Rücken.

„Ist schon gut. Nach ein paar Stunden Schlaf bin ich wieder fit. Aber wenn ihr wirklich etwas für mich tun wollt, dann lasst die Schwertkämpfe mit den Elfen. Ich kann euch nicht immer vor den Folgen schützen."

Die Bitte musste ich erfüllen. Es blieb mir überhaupt keine andere Wahl. Ich verstand ihr Problem.

„In Ordnung."

Mit schwerem Herzen stimmte ich zu. Ich musste wohl eine andere Tätigkeit finden, um meine Frustrationen abzubauen.

Vielleicht konnte ich mit Ranja und Milanda trainieren.

„Sehr gut."

Wohlig schnurrend rekelte sich die Königin auf mir.

Sie musste wirklich schlafen.

Vorsichtig drehte ich uns. Es erwies als schwierig mit der Elfe im Arm. Doch nach ein paar Minuten hatte ich es geschafft, die Königin auf die Seite zu manövrieren und uns beide zuzudecken.

Weit gähnte sie und kuschelte sich an mich.

„So schlaft jetzt.", wisperte ich.

Noch einmal flatterten ihre Augen auf. Sie blickte mich ernst an.

„Lass uns freundschaftlich miteinander reden. Erlaub es mir. Ja. Iris?"

Mit einem lauten Seufzen stopfte ich die Decke um sie herum fest.

„Schlaf gut. Juna."

Mit einem glücklichem Lächeln kuschelte sie sich in die Matratze und schloss die Augen.


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