31
Ich lag im Grass und starrte hinauf in den funkelnden Himmel, als er plötzlich neben mir auftauchte und mich mit diesem typischen Lächeln ansah, so als ob alles in bester Ordnung wäre.
Dabei war das Gegenteil der Fall.
"Die Sterne sind unglaublich faszinierend, findest du nicht auch?", fragte er, nachdem er sich schweigend neben mich gelegt hatte.
"Ja, das sind sie", murmelte ich. Eli sah mich von der Seite an, ich spürte seinen Blick auf mir, stechend wie tausend Nadelstiche. "Warum bist du hier? Warum tust du das?"
"Das weißt du ganz genau, Cleo." Seine Stimme so sanft, dass es mir Gänsehaut bereitete. Ich starrte nach wie vor in den Himmel, aber jetzt presste ich die Lippen fest zusammen und schüttelte den Kopf. Doch er fuhr fort. "Du bist es, die mich hier haben will. Ich bin deine Fantasie, Cleo, ein Hirngespinst. Und du weißt genau, wieso du mich siehst." Ich spürte seine Finger an meiner Hand. "Es wird Zeit loszulassen, Baby."
Ich drehte den Kopf in seine Richtung und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen, als ich all die Details seines Gesichtes erfasste. Die dunklen Sprenkel in seinen blauen Augen, die vereinzelten Sommersprossen auf seiner Nase und die frische Narbe, die er sich erst vor kurzem zu gezogen hatte. Kurz bevor-
Ich schloss die Augen, drückte sie mit aller Macht zusammen, aber es brachte nicht den gewünschten Effekt. Ich konnte Eli immer sehen, selbst mit geschlossen Augen hatte ich sein Bild haargenau vor meinem inneren Auge. "Nein, ich brauche dich, Eli. Du kannst nicht gehen." Plötzliche Verzweiflung machte sich in meinem Körper breit, ich spürte, wie sie mir die Kehle zuschnürte, sie hatte mich fest im Griff.
"Ich bin doch schon fort, Cleo, und nur weil du nicht aufhören kannst an mich zu denken, bringt mich das noch lange nicht zurück. Es ändert nichts daran, dass ich-"
"Nein", ich schüttelte panisch den Kopf, " wage es ja nicht, es auch nur auszusprechen."
"Cleo." In seiner Stimme war so viel Gefühl, dass ich die Augen öffnete. Ihm direkt in sein wunderschönes Gesicht blickte. Er drückte meine Hand, fest, so fest, dass ich das Gefühl hatte, nichts könne uns trennen.
Aber wir waren bereits getrennt und das wusste ich leider besser, als mir lieb war.
"Du musst loslassen. Weißt du..." Seine Hand wanderte an meine Wange und ich schloss die Augen, den Schmerz unterdrückend, der sich tief in mein Herz bohrte. "Es gibt so viele junge Männer da draußen und irgendwann wirst du auf jemanden treffen, der dich bedingungslos lieben wird. Und du wirst diese Person auch lieben, das weiß ich ganz sicher."
"Das will ich aber nicht. Ich liebe dich, Eli, und ich will nicht, dass du gehst. Ohne dich kann ich nicht weitermachen." Eine salzige Spur verlief auf meiner Wange und während ich die Worte sprach, legte ich so viel Gefühl in sie, wie ich konnte. Eli verzog das Gesicht, doch dann schüttelte er traurig den Kopf. "Ich will auch nicht gehen, Cleo. Auf keinen Fall. Aber ich muss. Du musst endlich aufhören, an mir festzuhalten und anfangen, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Du hast diese Chance noch, also ergreife sie. Ich weiß, dass du es kannst." Es schien, als würde mein Herz plötzlich nicht mehr schlagen und ich wusste, was das bedeute, wusste es nur zu gut.
Er würde mich allein lassen.
Seine Finger lösten sich von meiner Haut und ich schloss die Augen.
Als ich sie wieder öffnete, war er fort.
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