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Am nächsten morgen wurde ich durch Schritte geweckt, doch mein Kopf fühlte sich immer noch schwer und überhaupt nicht ausgeschlafen an. Ich reckte meinen rechten Arm nach dem fehlenden Kissen, fühlte aber nur den weichen Stoff des Teppichbodens. Ich lag auf einem Boden? Blinzelnd öffnete ich die Augen. Tatsächlich. Wie kommt denn das? Augenreibend setzte ich mich auf und fuhr mir verschlafen durch die Haare, während ich die Wohnung, in der ich mich befand musterte. Ach ja, ich war bei dieser Jade. Der Junggesellinnenabschied. Plötzlich fiel mir alles wieder ein und mich überkam wieder ein wenig die Übelkeit von gestern.
Gähnend erhob ich mich, betrachtete kurz die anderen Mädchen, die ebenfalls am Boden den Schlaf aufgesucht hatten, Perrie allerdings fehlte. Ich machte mich nichts weiter draus und suchte die Toilette auf, nur für den Notfall. Außerdem musste ich mir noch die zähne putzen, frühstücken, mich umziehen und aufpassen, ob ich einen Anruf von einer kalifornischen Nummer bekam. Ich wünschte mir, dass es nicht so wäre. Immerhin wünschte sich auch Perrie, dass ich sie noch im Hochzeitskleid sah. Und wenn man vom Teufel spricht/ denkt ! In diesem Moment lief sie mir über den Weg. "Guten morgen", begrüßte ich sie, aber Perrie nickte nur kurz, woraufhin ich ihr verwundert nachsah. "Stress?" "Kann man wohl sagen. Jade hat hier irgendwo mein Kleid verstaut, kannst du sie wecken? Ich finde es nicht!", bekam ich die etwas verzweifelte Antwort und ich nickte nur, während Perrie weiter herumwühlte. "Jade, aufstehen!", versuchte ich diese leise zu wecken, was nicht sonderlich viel brachte. Schließlich verlor ich die Geduld, stand auf und schaltete den Radio lautstark ein. Sofort richteten sich alle drei auf und ich stellte die Musik ab. "Morgen, Perrie vermisst ihr Kleid!", begrüßte ich alle und bewegte mich wieder auf das Badezimmer zu. Sofort zog Jade Perrie mit sich, während Jesy und Leigh-Ann die Kaffeemaschine anstellten und ich die Tür hinter mir zusperrte.
Eine halbe Stunde später kam ich frisch geduscht, zähne geputzt und natürlich mit der Perücke 'getarnt' aus dem Raum und stellte fest, dass sich alle im Schlafzimmer versammelt hatten, also suchte ich dieses auf und blieb abrupt im Türrahmen stehen; Perrie wurde gerade von allen Seiten geholfen, sich in das Kleid zu zwängen!
"Vor ein paar Wochen hat's noch besser gepasst", seufzte sie niedergeschlagen, während sich alle darüber den Kopf zerbrachen, wie Perrie mit ihrem babybauch da reinkommen sollte. Immerhin sollte man dem Baby nicht schaden aber auch bucht mit offenem Reißverschluss daherkommen!
Als ich Perries flehenden Blick erhaschte, stellte ich mich zu den anderen und suchte meine Logik auf. Es gab einen Weg, sie schmerzlos in dieses Kleid zu bringen. Nur welchen? Zu einer Schneiderin könnten wir am Tag der Hochzeit auch schlecht fahren....
"Ich weiß!", entfuhr es mir schließlich und erleichtertes seufzen ertönte. "Jade, hast du irgendwo eine Nagelschere?" Diese nickte, lief kurz raus und kam mit dem gewünschten Gegenstand wieder herein. Dann klappte ich die Innenseiten des Reißverschlusses auf und schnitt vorsichtig die Naht durch, so dass es jetzt auf jeder Seite um je zwei Zentimeter breiteren Stoff gab. Hoffnungsvoll zog sich Perrie das ganze Kleid hinauf, es sitzte, perfekt. Jetzt musste nur noch das mit dem Reißverschluss klappen! Die Luft anhaltend zog ich vorsichtig am zipper, ich wollte das Kleid nicht endgültig ruinieren.
"Geklappt!", entfuhr es mir dann erleichtert und Perries Halterung lockerte sich, dann fiel sie mir um den Hals. "Danke, danke, danke. Was würde ich nur ohne dich machen?" "Ich werde dann eh bald weg sein...", flüsterte ich dann traurig und Perrie nickte enttäuscht, "Mal sehen." Aus unserer Schweigenszeit wurden wir schließlich durch ein klingeln gerissen. Sofort sah Jesy aus dem Fenster. "Perrie, deine Visagistin ist da!", verkündete sie schließlich und im nächsten Moment war auch schon das Surren der Tür zu hören. "Wir richten uns auch mal her", schlug Leigh-Ann vor und wir alle nickten. Naja, würde ich das überhaupt noch müssen? Schnell schrieb ich Gemma eine Nachricht: Hey, El hat sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Was jz? LG. dann legte ich das iPhone beiseite und sah auf die Uhr. Es war sieben Uhr morgens, um 10 Uhr wäre die Standesamtliche Trauung, gefolgt von der kirchlichen. Und danach noch das anschneiden der Torte, die Fotos und der ganze Kram. Und obwohl Gemma noch nicht geantwortet hatte, holte ich schnell das Kleid hervor (zur Erinnerung: http://www.fashionid.de/laona/ damen-kleid-mit-spitzenbesatz-4114157/), streifte es mir über und kramte dann auch noch makeup und den Handspiegel aus der Tasche und begann, mich ein wenig zu schminken.
Nachdem ich damit fertig war, fragte ich mich, ob man bei einer Perücke alle Frisuren ausprobieren konnte, ohne dass man das echte Haar preisgab? Ich schätzte mal ja. Sollte ich mir einen Dutt machen oder die Haare offen lassen? Grübelnd saß ich da, als mir plötzlich ein Blitzgedanke kam und sofort versuchte ich, meine Idee umzusetzen.
Nach einer geschlagenen Dreiviertel Stunde und einigen Fehlversuchen hatte ich es schließlich halbwegs hinbekommen, ich musste mir eingestehen, dass ich gut aussah. Schnell schob ich mir eine Strähne hinters Ohr, dann sah ich auf mein Handy. Ja, Gemma, sie hatte geantwortet. Voller Hoffnung sah ich aufs Display. Wenn sie sich jetzt noch nicht gemeldet hat, wird sie erst nach der Feier auftauchen. Viel Spaß und schick mir Fotos! XXX G. Ich freute mich innerlich, war aber auch traurig, dass sei nicht mit dabei war. Naja, ich hatte Perrie. Und solange ich sie hatte, wäre alles in Ordnung.
Es war vierundzwanzig Minuten vor zehn, als Jade mit ihrem Auto rechts blinkte und einparkte. Sie hatte Jesy, Leigh-Ann und mich hierher chauffiert, Perrie war ins Hochzeitsauto - einen weißen Oldtimer- eingestiegen und müsste gleich hier sein. Vor dem Standesamt hatte sich schon eine riesige Menge versammelt, auch wenn eigentlich nur der Familien- und Freundeskreis Anwesen waren, Paparazzos hatten keinen Zutritt. Ich stieg gerade aus, als das Brautpaar schließlich neben uns parkte. Jetzt konnte es losgehen!
Die standesamtliche Trauung war so lala gewesen. Die Standesbeamte hatte so leise gesprochen, dass man kaum ein Wort verstanden hatte. Aber der Anblick war echt schön gewesen, jetzt würden wir sofort mit der kirchlichen Trauung fortfahren, dann gab es schließlich den Sekt.
Die Kirche war riesig und wir vier Mädchen setzten uns in der dritten Reihe rechts neben den restlichen Jungs aus One Direction und ließen somit den Verwandten den Vorteil, sich in die besten Reihen zu setzen. "Ich hab schon so lange auf den Moment gewartet", schwärmte Jesy neben mir. Ich äußerte mich dazu nur in Gedanken. Also ich hätte es nie vorgehabt, bei der Hochzeit von Perrie Edwards und Zayn Malik anwesend zu sein.
Nach einigen Minuten hatten sich schließlich alle gesetzt, jeder Platz. Knallvoll. Perrie und Zayn standen bereits vor dem Altar, ihnen gegenüber der Pfarrer. Ein paar Sekunden des Schweigens vergingen, dann ertönten schließlich die ersten Worte: "Wir haben uns heute hier versammelt weil Zayn Malik und Perrie Edwards den Bund der Ehe eingehen wollen. Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Und so hoffen wir dass sie euch zu jeder Zeit bestehen wird...."
Gebannt lauschte ich, als ich endlich DEN Satz vernahm: "So frage ich dich, Zayn Malik, wirst du deine Frau ehren und lieben in guten wie in schlechten Zeiten, so antworte mit: Ja,ich will." Ich war ziemlich gespannt auf Zayns urteil. Was, wenn er nein sagt? Naja, bei so jemanden wie Perrie wäre das unerklärlich. Ich schielte nach Links. Perries Bandkolleginnen wirkten ruhig und gelassen. Ich schielte nach rechts. Zayns bandkollegen saßen leicht nach vorne gebeugt da und bewegten sich kaum. "Ja, ich will", hallten schließlich seine Worte durch den ganzen Saal und der Pfarrer wandte sich danach an Perrie: "So frage ich dich, Perrie Edwards, wirst du deinen Mann ehren und lieben in guten wie in schlechten Zeiten, so antwo..." Weiter kam er jedoch nicht, da in diesem Moment das Tor aufgerissen wurde und sich alle Aufmerksamkeit diesem widmete. Im nächsten Augenblick wechselten die Blicke zwischen mir und der Person, die gerade eintrat. "El!", flüsterte ich schockiert und mein Herz setzte für einen Schlag aus. Das konnte doch nicht sein! Warum war die denn jetzt hier?!
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