Junior Agent

Schon Kapitel 30, dabei sollte das Buch eigentlich nur ganz kurz werden - aber wir haben ja gerade erst angefangen...
Ein bisschen Feedback würde mich freuen:)



Jimin

"Gute Nacht."
"Schlaf schön."

Diese beiden Sätze sind schon über zwei Stunden her und Yoongi liegt seitdem friedlich in meinem Bett und schnarcht.
Ich hingegen hänge vor meinem Laptop und überlege krampfhaft, wie ich etwas über Hoseok Vergangenheit herausfinden kann.

Das einzige was ich weiß, ist, dass er in seinem achten Lebensjahr hierher gezogen ist. Kann es sein, dass er in dem Jahr adoptiert wurde? Dann hätte ich wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt, aber mit Sicherheit kann ich das auch nicht sagen.

Oder soll ich morgen noch einmal bei seinen Eltern vorbeischauen und einfach fragen? Aber das ist mir dann doch zu unhöflich, schließlich machen sie gerade eine schwere Zeit durch.

Kurz überlege ich, aber mir kommt nur die Putzfrau in den Sinn, die ich fragen könnte. Das wäre vielleicht nicht das optimalste, aber sie weiß bestimmt noch etwas.
Wäre da nur die Frage, ob sie mir das auch erzählt.

Wahrscheinlich würde sie bei keinem Fremden so aus dem Nähkästchen Plaudern. Sie schien zwar gestern ziemlich redselig, aber ich glaube nicht, dass sie mir einfach so pikante Einzelheiten verraten würde.

Also brauche ich eine gute Ausrede. Das ich Detektiv bin, glaubt sie mir nie, deshalb brauch ich etwas anderes. Möglichst etwas, was Respekt erzeugt.

Ich sage ihr einfach, ich bin Junior Agent und muss ihr ein paar Fragen stellen. Genau.
Und jetzt Druck ich mir einfach irgendeine Dienstmarke aus dickem Papier aus und bearbeite die vorher noch bei Photoshop.

Ein bisschen kriminelle Energie steckt in jedem, dass kann also nicht allzu schwer sein.

Eine halbe Stunde später halte ich dann tatsächlich meinen schlecht gefakten Dienstausweis in der Hand, den ich noch schnell laminiere, ehe ich ihn in mein Portemonnaie stecke. Wenn ich ihn nur einmal kurz hochhalte, wird ihr nicht auffallen, dass er nicht echt ist.

Ich werde direkt morgen früh losfahren, wenn meine Eltern auf dem Weg zur Arbeit und Yoongi auf dem Weg in die Schule ist. Und wenn ich wiederkomme, habe ich hoffentlich genauere Informationen, die mich näher an den Tod von Hoseok bringen.

Müde stehe ich von meinem Schreibtischstuhl auf, gähne einmal und schlüpfe dann zu Yoongi  ins Bett. Mein Freund schnarcht leise, aber es stört mich zum Glück nicht. Das einzige was mich nervt ist die Tatsache, dass er mich scheinbar nicht richtig bei meinen 'Ermittlungen' unterstützen will.

Und das wurmt mich ziemlich, weil ich mir sicher bin, dass ich das alleine nicht schaffe. Aber ich vertraue niemandem anders so weit, dass ich so eine Aktion mit ihm durchziehen könnte.

Naja. Doch. Bunny vertraue ich auch so weit. Aber Jungkook hasst mich im Moment leider und scheint keinerlei Interesse an mir zu haben.

Ob ich morgen Nachmittag, wenn er aus der Schule kommt mal bei ihm vorbeischauen soll? Denn so langsam bringt mich diese Ungewissheit um und ich will nicht nur Yoongi, sondern auch Jungkook küssen und in meinen Armen halten.

Okay, dann ist das beschlossene Sache. Erst werde ich etwas über Hoseok rausfinden und dann werde ich Bunny besuchen und ihn wieder zurückgewinnen.

Irgendwie muss ich zwischenzeitlich noch meine Haushaltsaufgaben erledigen, aber das schaffe ich schon. So lange meine Mutter kocht merkt, dass ich weg gehe, ist alles okay.

Zufrieden schließe ich die Augen und drifte langsam ab in den Schlaf. Ich träume nichts, aber als Yoongis Handy am nächsten Morgen um viertel nach sechs klingelt, bin ich unausgeschlafen und aufgeregt.

Wir reden kaum miteinander, als wir uns fertig machen und ich heimlich Yoongi Frühstück mit nach oben bringe. Erst als ich ihn wieder durchs Fenster abseile, sagt er das er mich liebt und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.

Ich schaue ihn mit klopfendem Herzen hinterher und warte, bis Yoongi verschwunden ist. Dann lausche ich und kurze Zeit später verlässt erst mein Vater, und anschließend meine Mutter das Haus.

Schnell renne ich nach unten, ziehe mir meine Schuhe an, packe alles wichtige ein und schnappe mir meinen Fahrradhelm. Diesmal nehme ich ganz sicher nicht den Bus.

Dann fahre ich schnell los, bis meine Oberschenkel brennen und ich vollkommen aus der Puste vor der Villa der Familie Jung ankomme.

Das Rote kleine Auto der Putzkraft steht vor der Einfahrt, als ich mit quietschenden Reifen Bremse und meinen Helm vom Kopf reiße. Ich bin bestens gelaunt und voller Zuversicht, Hoseoks Tod einen ganzen Schritt näher zu kommen.

Im Nachhinein hätte ich lieber auf die Geschichte hinter Hobis Adoption verzichtet und auch lieber meine Nase aus dem Mord gehalten.

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