Im stickigen Schulflur
Jimin
Eigentlich hätte mir klar sein sollen, dass es nicht gerade schlau ist, Hoseok in der Schule die Nase zu brechen.
Aber ich war in dem Moment so furchtbar Wütend und eifersüchtig, dass bei mir einfach alle Sicherungen durchgebrannt sind. Normalerweise bin ich nicht der Typ für Schlägereien, aber in so einer Situation...
Jedenfalls sitze ich jetzt im Flur vor unserem Direktorat und warte angespannt darauf, dass ich reingerufen werde.
Hoseok wurde mit blutender Nase von seinen Eltern abgeholt, die direkt mit ihm ins Krankenhaus gefahren sind.
Hoffentlich bin ich gut versichert.
Müde reibe ich mir einmal durchs Gesicht und versuche, mich nicht beobachtet zu fühlen. Denn anscheinend hatte unser Geschichtslehrer Angst, dass ich einfach abhaue, wenn ich so alleine rumsitze, weshalb er mir einen Aufpasser dagelassen hat.
Denn unser Lehrer hat sich wieder verpisst um seinen Unterricht fortzuführen und hat mir niemanden geringeren als Jungkook dagelassen.
Und dieser sieht so aus, als würde er darüber nachdenken, wie er mich am besten umbringen kann. Vielleicht auch mit so einem fetten Schlag auf die Nase, der mir die Schädeldecke spaltet und -
"Warum hast du mir meinen einzigen Freund verdorben, nachdem ihr mich alleine gelassen habt?"
Seine Stimme ist kühl, als er mich auf einmal anspricht, aber ich fühle genau, wie viel Schmerz dahinter steckt. Und es zerreißt mir das Herz, weshalb ich mich gar nicht richtig traue, ihn anzuschauen.
Schließlich hebe ich dann doch den Kopf, weil ich es mir verbiete so feige zu sein.
Und weil Jungkook einfach schön anzusehen ist, egal ob er sauer oder glücklich ist.
"Wir wollten dich nie alleine lassen," meine ich leise und Jungkook schnaubt, während er die Arme vor der Brust verschränkt.
"Genau, ihr wolltet mich ficken. Ihr seid noch schlimmer als Hoseok, denn bei euch weiß man nicht von Anfang an, dass ihr Schlampen seid."
Okay, dass tat zugegebenermaßen echt weh.
"Wir wollten dich nicht ficken. Naja, das wollten wir schon, aber nicht unter den Umständen, die du dir denkst," versuche ich es Jungkook zu erklären und schaue wieder auf den Boden, da ich seinem Dunkeln und Vernichtendem Blick nicht standhalten kann.
"Ach, und das soll ich dir glauben?," faucht Bunny aufgebracht und hat in dem Moment so gar nichts von dem schüchternen und lustigen Jungen, den ich sonst so kenne.
"Lass es mich dir wenigstens erklären," bitte ich ihn, aber er antwortet mir nicht. Scheinbar bin ich ihm nicht mal das im Moment wert.
Er schweigt nur eisern, aber er sagt auch nichts dagegen. Also fange ich einfach an zu sprechen.
"Es stimmt, Yoongi und ich sind zusammen, weil wir uns lieben. Aber das Problem ist...wir sind einander nicht genug. Manchmal kommt es vor, dass sich ein Mensch in mehrere Personen verliebt."
Ich räuspere mich einmal, da mir das hier auf irgendeine Art und Weise unfassbar schwer fällt. Warum kann ich nicht einfach mutig sein und raushauen, dass ich ihn liebe?
"Das Problem ist, dass Yoongi und ich beide...noch jemanden anderes wollen."
Nervös kratze ich mich am Nacken und werfe einen verstohlenen Blick zu Jungkook rüber.
Dieser schaut mich sogar an und wirkt ausnahmsweise nicht abweisend. Er scheint schon beinahe interessiert zu sein.
Weiß er überhaupt, wie schwer mir das gerade fällt?
"Das, naja, Gute an der Sache ist, das Yoongi und ich uns in die selbe Person verliebt haben. So müssten wir nicht eifersüchtig sein."
Ich mache eine kleine Pause und atme tief durch.
"Das schlechte ist, dass die Person uns mittlerweile hasst und uns nicht liebt."
Mein Herz klopft wie verrückt, als ich wieder zu Jungkook Blicke, dessen Miene sich wieder verdüstert hat.
"Also wolltet ihr mich als eine Art Ersatz für ihn?"
Seufzend schlage ich mir die Hand vors Gesicht und könnte in dem Moment frustriert einen Besen fressen.
Ich lege Jungkook gerade alles zu Füßen, was Yoongi und mich betrifft und er ist so unschuldig und kann nicht zwischen den Zeilen lesen?
"Was ist denn jetzt dein Problem, Park?," faucht er auch sofort und scheint sich direkt angegriffen zu fühlen. Ich kann nur wieder Seufzen und mir wird eins klar: ich komme nicht Drumherum, Jungkook meine Liebe in einem stickigen Schulflur zu gestehen.
"Nein, Kookie. Ich rede die ganze Zeit von dir."
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