Gespräche


Jimin

"Yoongi, warte mal...," meine ich und laufe meinem besten Freund hinterher. Naja, zumindest wenn wir nach dem Kuss eben noch beste Freunde sind. Da bin ich mir nämlich nicht mehr so sicher, denn der werte Herr hat nichts besseres zu tun, als vor mir und dem klärenden Gespräch wegzulaufen.

Gerade laufen wir über den Parkplatz des Fitnessstudios und ich habe den Blonden schon beinahe erreicht. Warum läuft er auch so schnell? Das bin ich gar nicht von der Schildkröte gewohnt.

"Jimin, lass mich bitte. Das eben...das funktioniert nicht," meint er und klingt dabei leicht verzweifelt.
"Nein, ich lass dich nicht. Wir müssen das mal klären," entscheide ich und greife nach seiner Hand.

Er bleibt stehen und wirbelt zu mir rum, wobei er mich so anschaut, als wäre ich alles Übel auf der Welt. Aber gleichzeitig sehe ich es verdächtig in seinen Augen glitzern.

"War das eben so falsch?," frage ich ihn und wundere mich darüber, wie sanft meine Stimme klingt. Gleichzeitig frage ich mich das selbe. War das eben ein Fehler?

Ja, ich liebe Yoongi, also kann es nicht so verkehrt sein. Aber ich liebe auch Jungkook und ich habe das Gefühl, als würde ich ihn betrügen, obwohl wir nicht einmal zusammen sind. Trotzdem war es nicht falsch, Yoongi zu küssen.

"Nein, aber...das mit uns, das geht nicht," stellt Yoongi entschieden klar und beißt sich dann auf seine Unterlippe. Irgendetwas in mir wird ganz kalt.

"Hör mal, Jimin...ich wollte sportlich werden, um dich und - naja, um dich halt zu beeindrucken. Und das mit dem Kuss, dass hat sich mehr als nur richtig angefühlt. Aber wir vergessen das einfach, okay?"

Ich reagiere gar nicht auf seine Worte. Das er mich beeindrucken wollte schmeichelt mir, und gibt mir Hoffnung, aber Yoongi fordert von mir alles zu vergessen. Wie kann ich sowas vergessen, wenn ich seid vier Jahren von nichts anderem mehr Träume?

"Sag doch was," fleht Yoongi schon fast und zupft an dem Ärmel meines Shirts. Ich starre ihn seltsam emotionslos an und frage mich, ob das sein ernst ist.

Immerhin hat er mich doch geküsst, oder nicht? Es war seine Entscheidung, mir so seine Gefühle zu offenbaren, auch wenn ich noch nicht genau weiß, was das für Gefühle sind. Warum macht er dann jetzt so einen Rückzieher?

"Ganz ehrlich Yoongi: Das ist das Letze von dir," spucke ich ihm kalt entgegen und ich klinge nicht im mindesten so sauer und enttäuscht, wie ich eigentlich bin.

Ich mache mich von dem Blonden los, auch wenn ich Sehe, dass er noch etwas sagen will. Ohne Abschied schultere ich meine Sporttasche und drehe mich weg. Dann gehe ich einfach los, ohne einen Blick zurück zu ihm zu werfen.

"Jimin, warte doch, bitte. Ich kann das nicht erklären, aber du...du bedeutest mir viel und ich will dich nicht verlieren."

Bei seinen Worten bleibe ich stehen und hadere mit mir, aber letztlich kann ich eh nicht einfach so davon rennen.
Als ich mich doch noch einmal umdrehe, sehe ich, wie Yoongi weint.

Und ich glaube das letze Mal weinen habe ich ihn vor sechs Jahren gesehen, als sein Opa gestorben ist.
Mein Herz ist angeknackst und mein Stolz verletzt, aber als ich ihn da so stehen sehe, kann ich nicht mehr weggehen.

"Du bist so ein verdammter Idiot," schimpfe ich mit ihm und gehe zu ihm zurück. Yoongi schnieft einmal kläglich und versucht verzweifelt zu verstecken, dass er geweint hat.

"Warum bist du so doof und machst mir Hoffnungen, nur um mich danach wieder fallen zu lassen?," frage ich ihn sauer und nehme ihn trotzdem in den Arm.

"Ich hab dir Hoffnungen gemacht?," fragt er schniefend und vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter.
"Natürlich, was denkst du denn?," frage ich ihn leicht gereizt zurück.

"Ich dachte, vielleicht ist das für dich...naja, nichts so besonderes halt. Vielleicht eine Freundschaft plus."

Ich atme einmal tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Ich bin kurz davor, Yoongi einmal kräftig zu schütteln, damit seine grauen Zellen mal zurück an ihren Platz finden.

"Du weißt gar nicht, wie lange ich schon davon geträumt habe, dich zu küssen. Und jetzt machst du mir das einfach kaputt," brumme ich und kann nichts dafür, wie vorwurfsvoll meine Stimme klingt.

"Es tut mir leid, Jimin. Ich...ich denke, ich habe mich in dich verliebt. Aber wir können nicht zusammen sein."
Yoongi löst sich von mir und ich bin schon fast am verzweifeln.

Er ist in mich verliebt! Mein Herz tanzt einmal Samba.
Aber er gibt uns keine Chance. Jetzt ist mein Herz auf seinen hohen Schuhen umgeknickt.

"Sag mir doch bitte einfach, warum! Yoongi, ich lasse dich nicht ohne einen guten Grund gehen!" Ich Dämpfe meine Stimme wieder etwas, da ich ein bisschen angefangen habe, zu laut zu werden.

Yoongi beißt sich auf die Lippen und denkt offenbar darüber nach, ob er mir es sagen kann, oder nicht.

"Vertrau mir, Yoongi. Unsere Freundschaft ist nach diesem Kuss eh schon seltsam genug, es gibt nichts, was sie noch kaputt machen könnte."

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