Der bringt bloss den Müll weg


Jimin

"Freiheit!," brülle ich über den gesamten Schulhof und Jungkook neben mir zuckt erschrocken zusammen.

Das ich das Wort Freiheit mal auf dem Schulgelände nutze, hätte ich nicht gedacht, aber gerade bin ich wirklich froh, hier zu sein.
Die zwei Wochen sind um und das bedeutet, dass ich keinen Hausarrest und keinen Putzdienst mehr habe.

Die Suspendierung ist leider auch aufgehoben, aber hey, was soll ich machen. Schule bleibt mir leider bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr erhalten und wahrscheinlich sollte ich einfach froh sein, dass ich überhaupt Bildung genießen darf.

"Du hast einen Schaden. Aber einen geilen Hintern," meint Jungkook nur und ich schlage ihm auf die Schulter.
"Wo ist mein schüchternes Bunny geblieben? Aber egal, lass uns reingehen."

"Warum warten wir nicht draußen auf Yoongi, wie immer?," fragt Jungkook erstaunt und ich seufzte. Stimmt, das habe ich ihm noch gar nicht erzählt und vielleicht sollte ich das mal machen.

Also schnappe ich mir seine Hand und zerre ihn hinter mir ins Schulgebäude. Währenddessen fasse ich kurz und knackig zusammen, warum ich Yoongi auf keinen Fall begegnen will und Jungkook versteht das glücklicherweise sehr gut.

"Aber heute Abend haben wir beide ein Doppeldate mit Namjin," verkünde ich am Ende noch und Jungkook ist verwirrt.
"Was will denn dein Englischnachhilelehrer mit seinem Freund bei uns?"

"Wir spionieren Yoongi nach," grinse ich und Jungkool klatscht sich gegen die Stirn.
"Das ist keine gute Idee, ChimChim."
"Und ob das eine gute Idee ist."

Nach Schulschluss treffen Jungkook und ich uns mit Namjin am Nebeneingang. Yoongi verlässt das Schulgelände immer durch das Haupttor, also sollte er uns nicht sehen.

Es war schon schwer genug, ihm während der Schulzeit aus dem Weg zu gehen. Oft genug ist er in unsere Richtung gekommen, zweifellos um mit mir zu sprechen. Aber ich habe mir jedes Mal nur Jungkook geschnappt und wir haben uns wie kleine Kinder auf dem Schulklo versteckt.

Und jetzt sind wir hier, zehn Meter von Yoongi entfernt und folgen ihm unauffällig.
Das heißt, Jungkook und ich springen von einem Baum zum nächsten, während Namjin händchenhaltend und pfeifend auf dem Bürgersteig spaziert.

Leider landen wir vor nichts anderem, als Yoongis Haus. Enttäuscht bleiben wir vier stehen, während mein Exfreund seine Tür aufschließt und ins Innere spaziert.

"Verdammt, dass kann es ja nicht gewesen sein," mault Namjoon und Jungkook nickt.
"Irgendwann muss er rauskommen. Wir warten einfach so lange."

Mit so lange sind dann wohl fünf volle Stunden gemeint, ehe Yoongi am Abend wieder aus dem Haus kommt. Ich bin gerade so unfassbar dankbar, dass ich zu meiner Mutter meinte, ich würde heute nicht nach Hause kommen.

Denn die Operation Wir-beschatten-Yoongi, scheint sich in den Abend zu ziehen.
Leise pfeifend macht sich Yoongi zu Fuß auf den Weg ins Stadtinnere.

Wir folgen ihm wieder, diesmal mit wesentlich mehr Abstand als vorher, da keine anderen Passanten unterwegs sind.
Ein paar Mal verlieren wir Yoongi fast, aber zum Glück finden wir ihn immer an der nächsten Straßenecke wieder.

"Da! Da vorne bei dem Kiosk, da bin ich gestern rausgekommen," meine ich aufgeregt und deute auf die kleine Gasse, die ins Herz der...sagen wir, weniger behüteten Gegend führt.

"Dann gehen wir jetzt genau da hin," meint Jungkook grimmig und greift nach meiner Hand. Zu viert laufen wir weiter, Yoongi haben wir jetzt ganz aus dem Blick verloren.

Aber hey, wir sind eine große Gruppe und nicht alleine, also besteht kein Grund zur Sorge.
Und wahrscheinlich finden wir Yoongi gleich wieder, wir müssen ja nur nach Suga fragen.

"Wie lange laufen wir jetzt schon?," fragt Jin nach einer Weile und ich zucke mit den Schultern.
"Keine Ahnung."
"Und wie lange dauert das noch?"
"Keine Ahnung."

Es ist mittlerweile dunkel, verdammt gruselig und wir haben immer noch niemanden gefunden, der uns sagen kann, wo Yoongi steckt.

Naja, wir haben schon jemanden gefunden, wir haben uns nur nie getraut den anzusprechen.

"Ach, hallo."

Wie aus dem Nichts steht auf einmal der Mann vor mir, der mich bereits auf dem Fahrrad erwischt hat. Das dunkle Tattoo auf seiner einen Gesichtshälfte scheint sich zu bewegen, als er sich auf einmal zu mir nach vorne beugt.

"Kennen wir uns nicht, Kleiner? Ich denke, du hast hier nichts zu suchen."
Grob fast er nach meinem Handgelenk und zieht mich zu sich.
"Ihr drei," er schaut zu Namjoon, Jungkook und Jin.

"Ihr kommt mit. Und glaubt ja nicht, dass ihr irgendwelche Sperenzchen machen könnt. Ihr schnüffelt hier schon viel zu lange rum."
Wie aus dem Nichts tauchen auf einmal vier weitere Kerle auf und umzingeln uns.

Ganz klar, dass war definitiv kein Zufall.
"Wohin gehen wir?," piepse ich ängstlich, als der Mann mit dem Tattoo mich hinter sich her zieht.
"Zu Jackson."

"Und wer ist das?," wimmere ich, und bleibe Prompt stehen, als sich der Neandertaler zu mir umdreht. Er sieht Wütend aus und ich schlucke meine Angst runter.
Anscheinend mag er es nicht, wenn ich Fragen stelle.

"Jackson? Ach der. Der bringt bloß den Müll weg."

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