Auf dem Präsidium

Es tut mir leid, aber ich hab im Moment so ne Downphase was meine Geschichten betrifft (alles kacke und so), deshalb weiß ich nicht ob noch täglich ein Kapitel kommen wird.


Jimin

Seid zwei Stunden sitze ich hier nun im Verhörraum und warte darauf, dass meine Eltern und mein Pflichtverteidiger kommen. Eigentlich ist mir egal ob ein Anwalt dabei ist, oder nicht, denn mir geht es nur darum möglichst schnell aus dieser Sache herauszukommen.

Und überhaupt: Warum wurde Hoseok umgebracht? Er erschien mir nicht wie jemand, der schlimme Streitigkeiten hat.

Noch weniger verstehe ich aber, was ich mit der ganzen Sache zu tun haben soll. Ich meine, ich habe Hoseok nur die Nase gebrochen, nicht sein Genick.

"Herr Park? Ihre Eltern wären jetzt hier um auf Sie zu warten und Frau Marker wird ihre Verteidigerin sein."
Erschrocken drehe ich mich zu dem Polizisten um, der auf einmal den Raum betreten und mit mir gesprochen hat.

Es ist Herr Stoijov, der gut aussehende Russe. Hinter ihm kommt eine kleine dicke Frau zum Vorschein, die so gar nicht wie eine Anwältin wirkt. Eher wie eine Bäckerin oder so.

"Guten Tag," murmelt sie und quetscht sich an Herrn Stoijov vorbei auf den Platz neben mir. Seufzend schließt der Polizist die Tür des Raumes und kommt ebenfalls an den Tisch.

"Herr Park, ich bin mir sicher, Sie haben viele Fragen."
"Da haben Sie recht," murmele ich und Herr Stoijov nickt langsam.
"Ich werde Ihnen keine Einzelheiten geben, aufgrund der laufenden Ermittlungen."
Verständlich.

"Können Sie mir denn im Groben erklären, was passiert ist?," frage ich, da ich mir so gar kein Bild von dem Mord an Hoseok machen kann. Und ich bin verdammt neugierig.

"Nun ja, wir haben Ihren Bekannten Hoseok Jung tot in einer Mülltonne gefunden. Er schien gerade von dem Rückweg der Schule gekommen zu sein, als er überwältig und schließlich mit einem Stich durch die Kehle getötet worden ist."

Okay, jetzt ist mir übel. Krampfhaft versuche ich die Bilder eines blutüberströmten, zwischen Abfall liegenden Hoseok zu verdrängen, aber es klappt nicht. Wer tut so einem Sonnenschein so etwas grausames an?

"Sie scheinen sehr erschrocken," murmelt Stoijov und beobachtet mich ganz genau.
"Natürlich bin ich erschrocken!," fauche ich und räuspere mich dann einmal, um meinen Tonfall etwas zu mäßigen.
"Schließlich waren wir gute Bekannte!"

"Aber Sie haben ihm die Nase gebrochen," erinnert mich der Russe misstrauisch und ich seufze.
"Sie müssen nichts mehr sagen!," quietscht auf einmal eine helle Stimme neben mir und kurz bin ich verwirrt, ehe ich realisiere das meine Verteidigerin gesprochen hat.

"Mach ich aber," brumme ich genervt und will alles erklären, als mir die dicke Blondine wieder dazwischen funkt.
"Das kann alles gegen Sie verwendet werden, junger Mann!"

"Danke, ich weiß," schnauze ich unfreundlich und reibe mir mit der Hand einmal übers Gesicht.
"Hoseok war eine männliche Schlampe, aber eine nette männliche Schlampe. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen, bis er sich an meinem besten Freund rangemacht hat. Daraufhin habe ich ihm die Nase gebrochen."

"Also eine Eifersuchtstat?," hakt Herr Stoijov nach und ich nicke. "Nicht mehr und nicht weniger. Aber deshalb bringe ich Hobi doch noch lange nicht um! Alleine das ganze Blut...Außerdem war ich eh zuhause, weil ich wegen der Nase Hausarrest habe und putzen muss."
Ich verziehe das Gesicht.

"Herr Park, haben Sie irgendwelche Beweise oder Zeugen, dass sie gestern Mittag zwischen Ein und Zwei Uhr Zuhause waren?" Der Russe mir gegenüber scheint kein Mitleid mit meinen hausmännischen Aktivitäten zu haben, sondern konzentriert sich einzig und alleine auf die Fakten.

"Nein, ich war alleine daheim...," murmele ich und verfluche mich innerlich selber. Verdammt, ich habe echt kein Alibi und die Sache mit Jungkook scheint den Polizisten ein guter Grund für einen Mord zu sein.

"Nun gut, dann würde ich Sie bitten mir ich einige Frag-"
"Stopp!," falle ich Herrn Stoijov dazwischen, der verärgert die Augenbrauen zusammenzieht.
"Was ist denn?"

"Wir haben an unserer Garage eine Überwachungskamera, wegen unserer Autos," erkläre ich und fange breit an zu Lächeln. Halleluja, zum Glück ist mir das noch eingefallen.
"Die filmt aber auch die eine Seite unseres Hauses. Da müssten Sie drauf sehen, dass ich zu keiner Zeit unser Grundstück verlassen habe."

Triumphierend grinse ich, aber Herr Stoijov scheint noch immer nicht überzeugt.
"Wir werden das Band überprüfen, zumal Sie auch hätten aus dem Fenster steigen können."
"Aber man müsste mich in der Küche putzen sehen!," werfe ich ein und bin zum ersten Mal in meinem Leben dankbar für die dämliche Kamera und meinen Putzdienst.

"Wie gesagt, wir werden das überprüfen. Sie dürfen aufgrund der schlechten Beweislage nun nach Hause gehen, aber ich muss Sie bitten für eventuelle Fragen immer erreichbar zu bleiben. Ihre Eltern warten im Foyer auf Sie."
Herr Stoijov sieht mich ernst an und ich nicke hastig.

Der Polizist denkt bestimmt, ich sei einfach nur froh nach Hause zu können um mich von diesem Schock zu erholen.
Pah, da hat er falsch gedacht.

Mir ist es egal, ob ich unschuldig bin, ich kann den Mord nicht einfach so stehen lassen. Und man weiß ja, die Polizei braucht ewig, sind schließlich auch nur Beamte.

Also werde ich jetzt gehen und mir Yoongi schnappen - und dann führen wir unsere eigenen Ermittlungen.

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