Louis' POV:

In den nächsten Tagen verbrachten Harry und ich immer mehr Zeit und merkten tatsächlich, dass wir auch in echt wie Edward und William miteinander lachen konnten, zumal Harry ziemlich geduldig mit mir war.

Der Einzige, der mich durcheinander brachte war Zayn. Jedes Mal, wenn wir uns zufällig in der Cafeteria oder auf den Korridoren begegneten, taxierte er mich mit einem undefinierbaren Blick, der allerdings zahlreiche Schauer meine Wirbelsäule hinunter.

Und wenn er mich mit Harry sah, glaubte ich jedes Mal, Todesbeschwörungen in seinen Augen ablesen zu können, wobei ich nicht verstand, wo sein Scheißproblem war. Er hatte mich doch schon kaputt gemacht, da konnte er sich nicht beschweren, wenn ich über ihn hinweg kam und mich Harry annäherte!

Dieser Wut machte ich Luft, als ich drei Wochen, nachdem Harry und ich herausgefunden hatten, wer sich hinter Edward und William verbarg, von einem Kinobesuch mit Eleanor heimkehrte. 

"Ich hasse diesen Kerl", knurrte sie, sobald ich seinen Namen erwähnte, und verfestigte missmutig ihren Griff um das Lenkrad. "Wenn es nicht strafbar wäre, würde ich ihm die Eier abschneiden."

"Ich auch."

Sie warf mir einen schnellen Seitenblick zu, ehe sie sich wieder auf den Verkehr konzentrierte. "Das solltest du ihm mal sagen", murmelte sie, woraufhin ich aufseufzte. "Wahrscheinlich."

"Komm, mach das jetzt. Schreib ihm eine Nachricht und ich diktiere, was du sagen sollst." Abwehrend schüttelte ich den Kopf, zückte jedoch mein Handy. "Das krieg ich allein hin." Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie eine Augenbraue hob, weshalb ich eine Grimasse schnitt.

Ich wusste zwar, dass sie das alles nur lieb meinte und sich um mich sorgte, aber bei Zayn reagierte ich so sensibel, wie ich es nie zuvor bei einem Typen getan hatte.

Plötzlich brannten Tränen in meinen Augenwinkeln, die ich ich rasch wegblinzelte, damit El nichts mitbekam, da ich es hasste, vor ihr zu heulen. Außerdem wollte ich ja nicht mehr auch nur eine Träne wegen dieses Arschloches vergießen. Deshalb atmete ich einmal tief durch und befolgte dann den Rat meiner besten Freundin, indem ich ihm eine endgültige Nachricht schickte.

Louis: Das Babyboy kannst du dir sonst wo hinstecken. Ich bin mit Harry zusammen, akzeptier das und lass mich in Ruhe.

Erst nachdem ich auf Senden gedrückt hatte, fiel mir auf, dass ich behauptet hatte, mit Harry zusammen zu sein. "Scheiße." Eleanor, die mittlerweile auf dem Parkplatz vor den Wohnhäusern geparkt hatte, sah zu mir. "Was ist?"

"Ich hab Zayn geschrieben, dass Harry und  ich ein Paar sind." Sie kicherte. "Und das ist so schlimm?"

Erneut seufzend schnallte ich mich ab und öffnete die Beifahrertür, um auszusteigen. "Na ja, es ist ne Lüge", gab ich zu bedenken, als wir nebeneinander Richtung Wohnhaus schlenderten. "Vielleicht solltet ihr das ändern."

Ich runzelte die Stirn, was sie mit einem Kichern registrierte. "Louis. Drei Wochen lang zeigt er dir nun schon, was ihm an dir liegt und wie großartig ist. Worauf wartest du noch?"

Wieder spürte ich das altbekannte Brennen in meinen Augen, was ich schnell zu unterbinden versuchte. Sie hatte ja Recht! Harry war wundervoll - genauso, wie er es als Edward gewesen war und ich verbrachte inzwischen richtig gerne Zeit mit ihm.

Doch zehn Minuten später saß ich heulend auf meinem Bett und las Zayns Nachricht.

Zayn: Glaub ich dir nicht. Du liebst mich, und das wissen wir beide. Fühl dich geküsst, Babyboy.

Wieso hatte er auch nach bestimmt vier Monaten unserer Trennung solch einen Effekt auf mich? Wieso träumte ich immer noch davon, wie er mir ins Gesicht lachte und mir von Adam erzählte. Wieso hallte in meinen Ohren immer noch seine Stimme wider, wie er mich einen erbärmlichen Hurensohn nannte und sich über meine Narben lustig machte? Vor diesem Abend war ich eigentlich ein Jahr clean gewesen.

Wütend ballte ich meine Hand zu einer Faust, mit der ich dann mit voller Wucht gegen die Wand schlug.

"ES SOLL AUFHÖREN!", schrie ich vollkommen außer mir, wodurch ich erst Sekunden später den Schmerz spürte, der meine Hand durchfuhr. Aus meinen Knöcheln trat Blut und mir wurde schwindelig.

Plötzlich knackte das Türschloss und Harry kam rein. Er war übers Wochenende bei seinem Kumpel Niall zum Geburtstag gewesen.

"Louis?! Was ist passiert?!", fragte er direkt alarmiert, allerdings konnte ich nichts sagen, außer weiterhin zu flennen wie ein kleines Mädchen.

"Lou..." Fürsorglich setzte er sich neben mich und strich mir über den Rücken. Weil ich mich schämte, schwieg ich nur und nickte stumm zur Wand. Seine Augen weiteten sich kurz, danach sprang er auf.

"Du musst ins Krankenhaus, garantiert ist deine Hand geprellt oder so. Ich kann dich fahren."

"Nein... Ich..." Mit einer Hand kramte ich unter meinem Kopfkissen nach der Tasche mit dem Verbandszeug. Umständlich wühlte ich nach der Wundsalbe und dem Desinfektionsspray, weswegen er mir half und mir schließlich provisorisch einen Verband um Hand und Handgelenk wickelte.

"Gut, aber wenn du dich morgen früh beruhigt hast, fahr ich dich." Wieder saß er neben mir und betrachtete mein Tränen überströmtes Gesicht, das bestimmt knallrot und fleckig war. Ich fühlte mich unendlich hässlich und tatsächlich erbärmlich.

Hier saß ich nun neben dem Kerl, mit dem ich gerade versuchte, eine engere Bindung aufzubauen und trauerte meinem Ex nach. Da stimmte doch was nicht!

Aber anstatt mir Vorwürfe zu machen oder zu fragen, warum ich gegen die Wand geschlagen hatte, nahm er mich nur behutsam in den Arm. Es fühlte sich unwahrscheinlich gut, seine Körperwärme zu spüren und seinen Atem an meinem Ohr zu hören.

Irgendwann legte er sich hin, sodass ich auf ihm lag, was jedoch überhaupt nicht schlimm war. Er war nicht mehr der Sunnyboy, gegenüber dem ich Vorturteile hegte. Er war Harry, der sich um sich sorgte und mir gut tat.

Daher nahm ich all meinen Mut zusammen und hob den Kopf, ihm in diese furchtbar grünen Augen zu schauen, die mich aufmerksam scannten.

Und ohne ein Wort zu sagen bewegten sich unsere Lippen wie von selbst aufeinander zu, bis sie sich letztendlich schon zum zweiten Mal trafen.

Und dieses Mal löste diese Berührung ein Feuerwerk in mir aus.

IM DYING OVER HERE BC OF THE FEELS GOSH

by the way, mögt ihr louis' pov oder harrys pov lieber?

kapitel geht an larrysempire. ich weiß, dass du die ff noch nicht liest, aber die widmung ist für später, wenn du es tust. ❤

lieb euch xxx