12) Das Fest

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Beatrice verpasst eine echte Feier! Hamlet, der Geist, Ophelia, der Koch und ich schmeißen die beste Party des Jahres! Fast sieben Schinken sind schon weg, den Kirschsaft musste ich allerdings verdünnen, da nicht genug für alle da war.

Hamlet und der Geist verstehen zwar kein Wort, singen aber trotzdem mit. Tja, wenn das Beatrice gemacht hätte, würd ich sie doch auch mögen!

Ophelia bringt sich alle fünf Minuten um, aber mit Leichen kenne ich mich schon sehr gut aus, deshalb wird sie auch fast sofort wieder lebendig! Wenigstens ist sie keine solche Spielverderberin wie Beatrice und macht meine Party nicht kaputt.

Der komische Koch bringt andauernd was zu essen, ich denke, ich bin bald das Doppelte meiner selbst, aber das stört keinen!

Und ich gebe eine wunderbare Vorstellung, meine Gäste sind begeistert!

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:

Ob's edler im Gemüt, die Pfeil' und Schleudern

Des wütenden Geschicks erdulden, oder,

Sich waffnend gegen eine See von Plagen,

Durch Widerstand sie enden. Sterben – schlafen –

Nichts weiter! – und zu wissen, dass ein Schlaf

Das Herzweh und die tausend Stöße endet,

Die unsers Fleisches Erbteil – 's ist ein Ziel,

Aufs innigste zu wünschen. Sterben – schlafen

Schlafen! Vielleicht auch träumen! – Ja, da liegt's:

Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,

Wenn wir den Drang des Ird'schen abgeschüttelt,

Das zwingt uns still zu stehn. Das ist die Rücksicht,

Die Elend lässt zu hohen Jahren kommen.

Denn wer ertrüg' der Zeiten Spott und Geißel,

Des Mächt'gen Druck, des Stolzen Misshandlungen,

Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,

Den Übermut der Ämter, und die Schmach,

Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,

Wenn er sich selbst in Ruh'stand setzen könnte

Mit einer Nadel bloß! Wer trüge Lasten,

Und stöhnt' und schwitzte unter Lebensmüh'?

Nur dass die Furcht vor etwas nach dem Tod –

Das unentdeckte Land, von des Bezirk

Kein Wandrer wiederkehrt – den Willen irrt,

Dass wir die Übel, die wir haben, lieber

Ertragen, als zu unbekannten fliehn.

So macht Gewissen Feige aus uns allen;

Der angebornen Farbe der Entschließung

Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;

Und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck,

Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,

Verlieren so der Handlung Namen. (Zitat aus Hamlet von William Shakespeare)

Ich habe sogar eine deutsche Ausgabe gefunden! Jetzt kann ich schön mit zitieren! Ach, wie schön ist Allgemeinliteratur! Eine Pflichtlektüre mit so wundervollen Figuren, die man auch noch einladen kann!

Hamlet, mein bester Freund, lass uns eine Weltreise machen und alle Menschen niedermeucheln! Hach, wie viel Spaß haben wir doch!

Ophelia, du Schwester Beatrices! Mein ist die Rache, drum verbanne ich dein dunkles Gemüt aus meinem Schlosse! Hinfort mit dir, du Teufelsbrut! Hinfort mit dir, Beatrice! Das Reine möge über die Dunkelheit der Wirklichkeit siegen!

Oh, hinfort!

Oh geh', du Teufelsbrut!

Möge dein Herz in den Flammen der Reinheit verbrennen!

Möge bringen zur Wut die Menschen dein Flennen!

Mögest du brennen, mögest du sterben!

Doch nicht durch meine Hand, die ich nicht wage zu beschmutzen!

Möge dein Haupt durch Wahrheit gefällt sein!

Mögest du gehen, zum Teufel hinfort!

Mögest du ertränken, im Blute dort!

Wow. Ich dachte nicht, dass ich so gut im Dichten bin. Talent habe ich jedenfalls.

Bis bald!

Deine liebe

Elisabeth von Freyalien

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