Prolog
UNBEKANNT
Wo bin ich? Warum fühlt sich Bewegung plötzlich so schwer an? Bin ich um Jahrzehnte gealtert, in den wenigen Minuten des Schlafes? Seltsam fühlt es sich an, meine Stimme - eindeutig amerikanisches Englisch - klingt ungewohnt. Normalerweise nuschle ich nicht beim Reden.
Im Spiegel erhalte ich Antworten, wenn man dem metallbedampften Glas Glauben schenken darf. Ich bin Donald Trump. Kneifen bringt keine Veränderung; es ist kein Traum und doch bin ich geneigt zu sagen: „Es ist ein Traum." Ich bin Donald Trump, der mächtigste Mann der Welt. Das ist sowas von cool.
Die vergangenen Wochen und Monate habe ich damit verbracht, seinen Wahlkampf zu verfolgen und mir zu überlegen, was ich an seiner Stelle tun würde, und nun gibt mir das Schicksal die Chance, es auch zu tun. Der gute Donald war auf dem richtigen Weg, aber er hat seine Power und die damit verbundenen Möglichkeiten nicht erkannt. Seine Fehler, aus denen er kategorisch nichts lernen will, habe ich mir notiert; die mache ich bestimmt nicht.
Menschen sind dumm, da hat er schon recht. Stelle einer Menschenmenge einen bekannten Typen vor die Augen, lasse den Kerl wohlklingende Phrasen und Versprechen vermitteln und du hast die Menschenmenge hinter dir. Du kannst sie führen wie Puppen im Theater; sie fallen um, sie verheddern sich in den Fäden, die du ziehst, doch sie werden dir weiterhin dorthin folgen, wo du sie haben willst.
Auf die Kreativen, auf die Minderheiten und auf die Intelligenten musst du aufpassen. Schriftsteller, Musiker, Denker, Wissenschaftler und ADHSler lassen sich nicht betrügen. Sie sehen klar, also nimm ihnen als erste die Sicht; schränke ihre Möglichkeiten, ihre Bewegungsfreiheiten ein. Sie sind die Springer im Schachspiel der Macht, die es im Auge zu behalten gilt.
Welches Schicksal auch immer mir diese Macht gegeben hat, ich danke ihm. Ich bin der König der Welt; niemand wird sich mir in den Weg stellen. Die Schachfiguren der Weltpolitik sind bald aufgestellt. Noch wenige Monate, dann kann das Spiel beginnen. Die Bauern werden nicht verstehen, wie ihnen geschieht, sie werden in mir weiterhin den heilbringenden Anführer sehen, der sie ins gelobte Land geleitet.
Noch ist alles ruhig, schlafend, wie die Natur im Winter. Der Frühling jedoch wird ihnen ein schreckliches Erwachen bereiten. Das Paradies ist nicht für alle gedacht. Gott hat schließlich auch seine Hölle geschaffen, für jene, die er zwar liebt, wie er sagt, aber nicht gebrauchen kann, was er natürlich nicht sagt.
Ihr werdet mir in die Hölle folgen und dabei immerzu denken, auf dem Weg ins Paradies zu sein. Jeder, der meinen Weg nicht mitgehen will, wird eliminiert. Welt, bis du bereit für einen Donald Trump, wie du ihn dir nicht in deinen abartigsten Träumen vorstellen kannst? Lass uns das Spiel beginnen - du bist am Zug.
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