Kapitel 10

Noch immer stützte ich mich an der Wand ab und konnte nicht fassen, was ich sah.
Vor mir befand sich eine Art Zimmer, das unter anderem auch ein Bett hatte, das so aussah, als wäre es erst frisch gemacht worden.

"Die Person hatte recht...", flüsterte ich leise zu mir selbst und eine unangenehme Angst breitete sich in mir aus.
Wurde ich etwa beobachtet, so wie die letzte Person hier?

Ich hörte etwas quietschen und mein Herz machte sofort einen Hüpfer. Panisch sah ich zurück in den dunklen Gang, aus dem ich gekommen war und versuchte etwas zu erkennen, oder jemanden.
Das Licht meiner Handylampe wackelte unkontrolliert, da ich leicht zu zittern begann und ich musste mich zusammenreißen nicht aus Angst anfangen zu weinen.

Zum Glück war niemand zu sehen und auch sonst war kein anderes Geräusch mehr zu hören.
Ein wenig erleichtert nahm ich mir vor so schnell wie möglich diese gruseligen Gänge zu verlassen und dann erstmal zur nächsten Ortschaft zu gelangen, um zu überlegen, was ich jetzt tun sollte.

Ich huschte in den Gang aus dem ich gekommen war und ging mit schnellen Schritten durch das Labyrinth.

Ich war so sehr in meiner Angst vertieft, dass plötzlich jemand kommen würde und mich zurück in dieses Zimmer zog, dass ich unachtsam wurde.
Mein Fuß lockte unachtsam Bröckchen von der Wand, die nun am dem Boden lagen weg, welche natürlich genau einen Schacht weiter nach unten fielen und mit einem höchst lauten klirren unten ankamen.

Sofort erstarrte ich und ein Schauer lief mir über den Rücken.
Ich horchte auf und hoffte aus tiefstem Herzen, dass das sonst keiner mitbekommen hatte, doch diesen Gedanken konnte ich mir sofort abschminken, als ich plötzlich schnelle und dumpfe Schritte wahrnehmen konnte.
"Shit!"

Schnell presste ich mich gegen die Wand am Ende des Ganges und lugte um die Ecke. Der Gang war frei, als entschied ich mich für die linke Seite und hoffte, dass ich vor der anderen Person einen Ausgang fand, um zu entkommen.
Ich hatte gerade das Ende des Ganges erreicht, da vernahm ich hinter mir lautere Schritte und bevor ich um die nächste Ecke biegen konnte, sah ich eine hroße Gestalt, die aus dem Gang kam, aus dem ich keine paar Minuten vorher gekommen war.

Ich legte noch einen Zahn zu und sprintete weiter durch die Gänge, mein Herz schlug so laut, dass ich glaubte gleich einen Herzinfarkt zu erleiden und doch schaffte ich es noch ein ganzes Stück weiter.
Ich erkannte eine Treppe nach unten und kletterte sie schnell nach unten, wobei ich mir einen fetten Splitter in die Hand rammte und mich verfluchte.
Das gibt's doch nicht!

Unten angekommen sah ich panisch umher und lief einfach los, hauptsache mich fand dieser Mann nicht!
Das meine Hand nun auch ordentlich pochte, half der ganzen Sache natürlich kein bisschen.
Ich umrundete schnell eine Ecke und so schnell könnte ich gar nicht reagieren, da wäre ich fast in den geheimnisvollen und gruseligen Mann aus den Wänden gelaufen, hätte ich halt gefunden.

Vor Angst versuchte ich zu stoppen, um umzudrehen, doch mein Fuß rutschte weg und ich knallte hart auf den Boden, wobei mein Kopf ordentlich was wegstecken musste.

Benommen stöhnte ich vor Schmerz auf und fasste mir an den Kopf.
Zum Glück konnte ich kein Blut an meiner Hand erkennen, dennoch drehte sich alles für einen Moment und ich versucht angestrengt meine Orientierung wiederzufinden.

Bevor das jedoch passierte wurde ich von dem Mann gepackt und er war nun direkt über mir und musterte mich.
Panisch sah ich ihm entgegen und eine leise Träne rollte über meine Wange.
Er trug eine Porzellanmaske, die leicht dreckig war und nur seine Augen konnte man durch die öffnungen der Maske sehen.

Seine dunklen Locken fielen über den Rand der Maske und umrahmten sein Gesicht, das auf mich herab schaute.
Langsam kamen alle meine Sinne zurück und ich versuchte schnell nach hinten zu rutschen, obwohl schon klar war, dass ich ihm nicht mehr entkommen konnte.

Sein Griff wurde ein wenig fester und ich sah wie seine Hand mein Handgelenk umschloss, das im Vergleich zu seinem zierlich und klein aussah.
Aufgeben tat ich jedoch nicht und somit drückte ich meine andere Hand gegen seine Brust, um mehr Abstand zwischen uns zu schaffen, doch er war viel stärker als ich.

Mit einer schnellen Bewegung hatte er beide Handgelenke über meinem Kopf fixiert und drehte nun seinen Kopf leicht schief, als würde er nachdenken, was er jetzt mit mir tun sollte.
"B-bitte tu mir nichts", presste ich stockend hervor und er sah mich nun wieder direkt an.

Seine freie Hand wanderte in Richtung meines Kopfes und in diesem Moment hatte ich mit meinem Leben quasi abgeschlossen.
Schnell presste ich meine Augen zu und ließ den bitteren Tränen ihren Lauf, die unerbittlich aus meinen Augen schossen.

Überraschenderweise fühlte ich seine Hand jedoch nicht um meinen Hals, sondern auf meiner Wange.
Ich erstarrte bei seiner Berührung sofort und wartete darauf, dass er es endlich beendete.
Dennoch passierte nichts in die Richtung und ich presste meine Lippen hart aufeinander.

Wollte er etwa erst mit mir spielen?
So tun als würde ich mich gehen lassen und dann wenn ich nicht damit rechnete zuschlagen?

Zögerlich öffnete ich wieder meine Augen und blickte auf die helle Maske des Mannes.
Seine Hand strich wieder über meine Wange und er wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
Unsicher beobachtete ich ihn und er war wohl komplett aus seine Handlung fixiert.

Hatte ich doch eine Chance zu entkommen?

Ich schluckte einmal schwer und nahm dann meinen ganzen Mut zusammen.
"B-brahms?", flüsterte ich leise und sofort hielt er inne und sah direkt in meine Augen.
Er befand sich quasi über meiner Taillie und deückte mich nun mit seinem großen Körper nach unten, damit er meine Handgelenke loslassen konnte, ohne dass ich ihm entkam.

Ich rieb meine Handgelenke ein wenig und wir sahen uns gegenseitig an.
Sein Körper drückte mein Becken nach unten.
"Brahms", sagte ich nun mit etwas festerer Stimme und versuchte meinen Körper ein wenig aufzurichten, wobei aich ein enormer Schmerz durch meinen zog und ich mir erneut an den Kopf fasste.

Brahms sah mir gebannt zu, gab aber keinen laut von sich und war schwer am atmen.
Er griff nach meiner Hand und zog sie von meinem Kopf weg, was mich zusammenzucken ließ, da das natürlich genau die Hand mit dem Splitter war.
Verwirrt sah er mich an, während seine Griff ein wenig leichter wurde.
"Ein Splitter... ich habe einen Splitter in der Hand", gestand ich leise und versuchte meine Hand wegzuziehen.

Langsam kroch ich unter Brahms hervor, der keine Anstalten machte mich aufzuhalten und versuchte aufzustehen, indem ich mich an der Wand abstützte und hocharbeitete.
Durch ein leises Rascheln von Kleidung war ich mir sicher, dass Brahms aufgestanden war.

Mit dem Rücken zu Brahms kämpfte ich mich als hoch und spürte sofort das heftige pochen, das in meinen Kopf zurück kehrte.
Ich stöhnte wieder vor Schmerzen auf und merkte wie sich langsam schwarze Punkte in meinem Sichtfeld bildeten.

Oh Gott, alles bloß nicht das!

Ich lehnte mich gegen die Wand und hoffte, dass ich das Ganze so unter Kontrolle bekam, doch leider machte das absolut nichts besser und nachdem ich einen wackeligen Schritt nach vorne gemacht hatte, verlor ich sofort das Gleichgewicht und fiel nach hinten.

Ich spürte nur noch, wie mich jemand auffing und mich in die Arme nahm, um mich zu tragen.
Dann wurde alles schwarz.

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