39. Physical exploration
„Ich liebe dich, Lena." Niall atmete mich einem Seufzen aus. Und ich tat es ihm gleich. Gottseidank. Ich brauchte einen Moment, um den vorherigen Schock zu verarbeiten, und antwortete nicht direkt, was Niall scheinbar wieder unsicher werden ließ. Das erkannte ich ganz deutlich an seinem fragenden Gesichtsausdruck und seinen Händen, die er miteinander verknotete.
Langsam kam die Bedeutung seiner Worte so richtig in meinem Gehirn an und meine Lippen bildeten ein breites Grinsen. „Ich liebe dich, Niall", sagte ich und küsste und umarmte ihn so fest ich konnte.
Er war nun offensichtlich sehr erleichtert, denn seine Schultern senkten sich und er gab sich dem Kuss ganz hin. Der Kuss blieb kein einfacher Kuss, denn plötzlich fand ich mich über Niall wieder, der unter mir lag und mich schelmisch angrinste.
Ich grinste zurück und küsste ihn dann wieder. Meine Hände strichen über seinen Körper und in diesem Moment merkte ich, dass ich die Kontrolle hatte. Und dass ich sie mit Niall, egal in welcher Situation, auch immer haben würde. Deshalb nahm ich meinen Mut zusammen, griff seine Hände und legte sie mir auf die Brust. Nialls Gesichtsausdruck in diesem Moment war dieses Wagnis auf jeden Fall wert, denn ich konnte in seinen Augen nicht nur die Überraschung, sondern auch die Freude sehen. Ich wollte ihm zeigen, dass er mich berühren konnte und ich ihm dabei vertraute. Ohne eine deutliche Geste hätte er das vermutlich nicht so schnell verstanden.
Seine Hände erkundeten meinen Körper und ich genoss das aufgeregte Kribbeln, das ich überall spürte. Dabei berührten wir noch nicht einmal unsere nackte Haut, sondern nur die Kleidung, die wir trugen. Wie viel intensiver konnte dieses Gefühl denn noch werden? Das wollte ich unbedingt herausfinden und begann damit, meine Hände unter Nialls Pullover zu schieben. Ich spürte seine Brustbehaarung und wollte nichts lieber, als ihm den Pullover einfach über den Kopf zu ziehen.
Als ich jedoch Anstalten machte, dies zu tun, hielten Nialls Hände mich zurück.
„Das wird ganz schön kalt hier oben, dafür sollten wir lieber reingehen", wisperte er. „Wir haben die ganze Nacht vor uns", fügte er hinzu, nachdem er meinen enttäuschten Gesichtsausdruck sah.
Da hatte er Recht, also nahmen wir alles mit hinein und begaben uns ins Schlafzimmer. Obwohl in Nialls großem Bett sehr viel mehr Platz war als auf der Liege, kuschelten wir uns trotzdem so eng wie möglich aneinander. Niall begann, mich zu küssen, und ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, um da weiterzumachen, wo ich eben aufgehört hatte. Ich schob meine Hände unter seinen Pullover und zog diesen hoch. Wir unterbrachen unseren Kuss für einen Moment, damit Niall seinen Pullover über den Kopf ziehen konnte, und mir wurde bei seinem Anblick ganz heiß. Noch mehr als ihn anzusehen wollte ich ihn allerdings spüren. Mit meinen Händen fuhr ich über seine Brust. Nialls Lippen wanderten unterdessen zu meinem Hals und er begann, sanfte Küsse auf meiner empfindlichen Haut zu verteilen. An den Stellen, wo er mich berührte, kribbelte es so sehr wie noch nie und ich bekam eine Gänsehaut, die bis zu meinen Beinen reichte.
Nialls Hände waren jedoch auch nicht untätig und er strich am Saum meines Pullovers entlang. Für einen Moment entstand wieder diese stumme Kommunikation zwischen uns. Er sah mich an und ich wusste genau, was er von mir wissen wollte. Vorsichtig nickte ich. Ich wollte mich das jetzt trauen und endlich einen Schritt weitergehen.
Niall zog mir daraufhin liebevoll meinen Pullover über den Kopf. Da ich darunter kein Top trug, hatte ich jetzt nur noch meinen BH an. In diesem Moment war ich unglaublich erleichtert, dass ich den pinken Herzchen-BH, der mir inzwischen auch schon ein bisschen zu klein war, bei meinen Eltern in einer Schublade gelassen hatte und stattdessen ein schlichtes schwarzes Modell trug. Das wäre mir unglaublich peinlich gewesen.
Mein kurzes Grinsen bei dem Gedanken daran blieb nicht unentdeckt, denn Niall lächelte. „Woran denkst du gerade?"
Sofort schoss mir das Blut ins Gesicht. „Dass ich froh bin, diesen BH zu tragen", nuschelte ich und hatte das Gefühl, dass meine Wangen glühen.
„Du bist wunderschön, auch hässliche Unterwäsche könnte dich nicht entstellen", entgegnete Niall mir ernsthaft. „Du bist perfekt, genau so wie du bist."
„Du auch", erwiderte ich. „Du bist so wunderschön. Und so langsam gewöhne ich mich daran, dass ich dich jederzeit anstarren darf, ohne dass das merkwürdig ist."
„Um das Privileg bitte ich auch." Mir fiel auf, dass Niall tatsächlich noch nicht auf meine Oberweite geschaut hatte, jedenfalls nicht so, dass es unhöflich wirken könnte.
„Das ist selbstverständlich, gleiches Recht für alle", grinste ich.
Auch wenn Niall mich schon im Bikini gesehen hatte, so war es in Unterwäsche doch nochmal etwas ganz anderes.
Unsere Hosen landeten ebenfalls nach kurzer Zeit auf dem Boden neben dem Bett und wir erkundeten gegenseitig unsere Körper.
Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so sehr gefallen könnte, aber das tat es. Ich genoss es unheimlich, Niall zu berühren, und fast noch mehr, wenn er mich berührte. Er tat dies vorsichtig, aber doch bestimmt. Auf jeden Fall wusste er, was er wollte. Immer wieder küssten wir uns, und ich hatte das Gefühl, dass ich von Niall niemals genug bekommen konnte. Alles in mir kribbelte aufgeregt, die Schmetterlinge in meinem Bauch schmissen eine Party und ich wollte, dass das niemals aufhörte.
Wenn Niall meine Brüste berührte, dann wusste ich nicht, wie ich mich jemals dagegen hatte wehren können. Niall war eben kein Vergleich zu Lukas, und ich hätte ihm von Anfang an mehr vertrauen können. Umso froher war ich jetzt darüber, dass wir auch in unserer körperlichen Beziehung einen Schritt weiter taten. Und aus diesem Grund wollte ich für mich an diesem Abend eine weitere Barriere überwinden. So viel Haut wie jetzt hatte Niall auch vorher schon von mir gesehen, aber ich wollte mich trauen und mir selbst meinen Mut beweisen. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass er mich schön fand, aber trotzdem kostete es mich große Überwindung, als ich ihm ins Ohr flüsterte: „Wenn du möchtest, kannst du mir den BH ausziehen."
Das war komplett neues Territorium für mich, aber ich wusste, dass Niall dabei nicht selbst die Initiative ergreifen würde, jedenfalls nicht nachdem ich ihn zuvor schon einmal abgewiesen hatte was das betraf.
Ich merkte, dass er einen Moment überlegte, ob ich wirklich gesagt hatte, was er dachte. Da ich diese Worte wohl kaum ein zweites Mal herausbringen würde, wartete ich ab und tatsächlich schien Niall zu merken, dass ich das durchaus ernst meinte.
Seine Hände hinterließen eine heiße Spur auf meiner Haut, als er diese zum BH-Verschluss an meinem Rücken führte. Ohne größere Schwierigkeiten öffnete er diesen gekonnt und ich ließ die Träger über meine Schultern fallen.
„Du bist so wunder, wunderschön", hauchte er fast.
Das Gefühl von seinen Händen auf meinen Brüsten machte mich ganz heiß und sorgte für ein Kribbeln in meinem Unterleib, wie ich es vorher noch nie gespürt hatte. Er massierte mich und es fühlte sich so unglaublich gut an, dass mir ein leises Stöhnen entwich.
Dass ich diesen Schritt gewagt hatte, machte mich umso glücklicher und auch ein bisschen stolz. Ich wollte auch eine körperliche Beziehung zu Niall, jetzt noch mehr als jemals zuvor.
Und ich merkte nicht nur an seinem Gesichtsausdruck, dass er das auch wollte.
Wann wir genau eingeschlafen waren, wusste ich nicht, aber als ich am nächsten Morgen erwachte lag ich eng angekuschelt in Nialls Armen unter der warmen Decke. Ich verteilte ein paar Küsse auf dem Arm, der meinem Mund gerade am nächsten war, woraufhin auch Niall sich zu regen begann. Ich unterdrückte ein Gähnen und drehte mich vorsichtig zu ihm um. Dabei registrierte ich, dass wir beide immer noch nur unsere Unterhosen trugen. Die nackte Haut unserer Oberkörper aneinander war definitiv etwas, an das ich mich gewöhnen könnte. Ich küsste Niall auf seine Nase.
„Na du Schlafmütze", wisperte ich.
„Na", kam es bloß zurück. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Du wunderschöne Frau."
Daraufhin musste ich direkt wieder lächeln. Heute würden mir im Laufe des Tages sicher meine Mundwinkel wehtun, wenn ich so weitermachte. Niall schien mir jedoch Konkurrenz machen zu wollen, denn er lächelte mich ebenfalls die ganze Zeit an. Auch schien er langsam wacher zu werden, was ich deutlich an seinen Augen erkennen konnte, die immer mehr zu sehen waren.
„Ist das alles wirklich passiert gestern, oder habe ich nur geträumt?", wollte er wissen und runzelte ein wenig die Stirn.
„Kommt darauf an, was du unter alles verstehst. Wir hatten keinen Sex", gab ich zurück und war ein bisschen stolz auf meine Schlagfertigkeit.
„Das wäre auch keine gute Idee gewesen. Wir nähern uns Schritt für Schritt dem Ziel." Inzwischen schien er immerhin schon richtig denken zu können.
„Und was genau ist deiner Ansicht nach das Ziel?", wollte ich wissen.
„Im körperlichen Zusammenhang ist das auf jeden Fall, dass ich in dir bin." Er wackelte mit den Augenbrauen. Bei seinen Worten merkte ich erneut dieses Kribbeln und leichte Ziehen in meinem Unterleib. Niall wusste auf jeden Fall, was er wollte, aber das tat ich auch. Und in diesem Moment bestand das aus zwei Silben: Frühstück.
„Ich habe echt Hunger", wechselte ich abrupt das Thema, was Niall lächeln ließ.
„Alles klar, Themenwechsel", bemerkte er. „Wir haben da nur ein kleines Dilemma, das wir noch lösen müssen: Der gestrige Blick in den Kühlschrank hat ergeben, dass quasi nichts Essbares da ist und wir jetzt irgendetwas zaubern müssen."
„Dann tun wir das besser jetzt. Aber zuerst muss ich aufs Klo", bemerkte ich.
„Okay, ich mache nochmal zwei Minuten lang die Augen zu." Niall drehte sich tatsächlich noch einmal um, während ich ins Badezimmer tapste.
Beim Händewaschen riskierte ich einen Blick in den Spiegel und sah nicht nur mein glückliches Grinsen, sondern auch gerötete Wangen, meine zerstrubbelten Haare und vor allem meine nackten Brüste. Mit der Größe war ich eigentlich ganz zufrieden, aber manchmal sahen sie irgendwie ein wenig unförmig aus, was mich störte. Niall schien das gar nichts auszumachen, denn als ich zurück ins Schlafzimmer ging, hob er die Decke an, damit ich mich wieder zu ihm legen konnte, und blieb etwas zu lange mit seinem Blick an meinem Dekolleté hängen. Das nahm ich ihm jedoch keinesfalls übel, im Gegenteil. Irgendwie fand ich es gut, wenn er mich so ansah.
Mir war ein bisschen kalt geworden und ich war froh, dass Niall mich jetzt wieder aufwärmte mit seiner Körpertemperatur.
„Nochmal wegen des Frühstücks", meldete er sich nach einiger Zeit zu Wort. „Ich möchte eigentlich nicht rausgehen und irgendwo essen. Also entweder essen wir zwei Äpfel, oder wir finden einen Lieferdienst, der Frühstück bringt. Aber ich kenne glaube ich keinen."
Kurzerhand entschieden wir uns für die Variante mit den zwei Äpfeln. Damit wären wir auf jeden Fall satt genug, um für die nächsten Tage einkaufen zu gehen.
„Apropos zwei Äpfel ...", grinste Niall und sagte mit seinem Blick, der zu meinen Brüsten wanderte alles. „Die solltest du auf keinen Fall einsperren hier im Haus, findest du nicht?" Dabei wackelte er so sehr mit seinen Augenbrauen, dass ich einfach nur lachen musste.
Da es mir definitiv unangenehm war, hier nur halb nackt herumzulaufen, und außerdem viel zu kalt, zog ich meinen Pullover, meine Hose und meine Socken über. In diesem Moment realisierte ich, dass mein Koffer immer noch unten stand und es gestern nicht einmal bis ins Schlafzimmer geschafft hatte, weil wir so sehr mit anderen Dingen beschäftig gewesen waren. Das wollte ich jetzt schnell ändern und wartete nicht auf Niall, sondern lief direkt die Treppe hinunter. Mein Trolley stand wie vermutet noch im Hausflur, genau wie Nialls Köfferchen. Deshalb nahm ich beide mit hoch ins Schlafzimmer. Niall war scheinbar jetzt im Bad, also konnte ich in Ruhe meinen Koffer aufmachen und ein paar frische Socken heraussuchen.
Plötzlich umarmte Niall mich von hinten und ich verlor beinahe das Gleichgewicht, weil ich mich vorher über meinen Koffer gebeugt hatte. Er hielt mich jedoch fest.
„Hab ich dich", nuschelte er in meine Haare und verteilte Küsse auf meinem Nacken.
Daran könnte ich mich auf jeden Fall gewöhnen, denn dieses Gefühl war einfach nur herrlich.
Zu zweit gingen wir schließlich die Treppe herunter und setzten uns mit den zwei Äpfeln an Nialls Kücheninsel. Während wir diese schnitten, kamen Nialls Augenbrauen schon wieder in Bewegung.
„Na, weißt du noch was Willie einmal über uns und die Kücheninsel gesagt hat?"
Da musste ich tatsächlich nicht lange überlegen. „Oh ja, aber dafür wäre mir das Bett anfangs doch deutlich lieber. Das ist nicht so hart."
Dass ich Niall damit eine super Vorlage lieferte, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht.
„Hart muss es schon sein", grinste er anzüglich und seine Augen funkelten. „Sonst wird's schwierig."
Da ich morgen früh zu meiner Ausbildung fahre (und vorher und währenddessen noch für ein paar Prüfungen lernen muss), schaffe ich es leider nicht, diese Geschichte bis dahin zu beenden. Bis November soll sie fertiggestellt sein, und ich hoffe, dass ich dieses Ziel einhalten kann.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen des Kapitels, passenderweise habe ich mich mit der Spannung des Kapitelendes ein bisschen zurückgehalten, damit ihr nicht so sehr schmoren müsst.
LG Catrifa xx
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