5.
Schweigend schlendern wir durch die Straßen. Die Luft ist nich kühl und ein wenig frisch.
So langsam erwacht die Stadt zum Leben, schenkt uns aber wenig Aufmerksamkeit.
Die dunklen Roben haben wir gegen normale Alltagskleidung eingetauscht, eine dunkle Hose, ein graues Shirt und je ein kleiner Rucksack.
Ich vermisse die Angenehme Schwere des dicken Stoffes um meine Schultern, das Gefühl von den neuen Klamotten lässt meine Haare zu Berge stehen. Es mag normal aussehen, fühlt sich aber nicht so an.
"Was denkst du, wie lange sie brauchen werden?", wenigstens Schneid ist so gut gelaunt wie eh und je.
"Lange.", knurrt Kratzer. Sein Blick wandert die Straßen entlang, starrt die wenigen Menschen vor uns böse an. "Konzentrier dich besser auf unseren Auftrag."
Wir wissen, wo Naruto Uzumaki wohnt, wir wissen, dass er heute eine Mission bekommt.
Zum Glück kann ich mir nicht vorstellen, dass man ihn direkt auf eine A oder B Rang Mission schickt.
Da hätte ich auch keine Lust drauf. Wir sind immerhin gerade erst angekommen, die Umgebung ist nich neu und ungewohnt, gefährlich, vielleicht.
Gerade als ich meinen Blick hebe erscheint der blonde Junge in einen der Hauseingänge, gähnt kurz, bevor er die Straße entlang schlurft. Er ist sichtlich noch müde.
"Hinterher."
Der Junge sieht sich nicht einmal um, völlig unbekümmert und unbesorgt macht er sich auf den Weg, sein Team zu treffen.
Es muss schön sein.
Es muss so schön sein, an einem Ort zu leben, an dem es keine Sorgen und kein Tod gibt.
"Hey, Sakura!", ruft er einem rosahaarigen Mädchen zu.
"Sakura Haruno. Chunin, Schülerin von Tsunade. Medizin und Kampfkraft.", murmelt unser Heiler leise.
Da hat anscheinend jemand seine Hausaufgaben gemacht.
"Senseji Kakashi ist schon wieder zu spät.", beschwert sich das Mädchen, die Hände in die Hüften gestemmt.
Schneid tippt mir auf die Schulter, zeigt in den Wolkenlosen Himmel. "Guck mal, Wahn."
Es ist ein Vogel.
Und nicht irgendein Vogel, sondern ein Falke aus Sunagakure.
An seinem Bein ist eine dünne Rolle befestigt.
"Wurde auch mal Zeit.", brummt Kratzer leise. "Beinahe schon peinlich, wie lange die gebraucht haben."
"Was haltet ihr davon, wenn wir mal nachschauen, was die da geschrieben bekommen haben?", schlage ich vor.
Der Brief von Vater enthielt zwar einige Informationen, aber es ist mehr als Verführerisch, auch die letzten Bruchteile zusammen zu sammeln.
"Und das Kyuubi?" Ermahnt mich der ältere. "Vater vertraut uns."
"Komm schon...", seufzend verdrehe ich meine Augen. Er nimmt das für meinen Geschmack etwas zu ernst. "Du willst doch auch wissen, was mit dem Ichibi üassiert ist, oder?"
Er antwortet nicht sofort, wiegt abwertend seinen Kopf hin und her. "Was sollen sie schon wissen?"
Verschwörerisch lehne ich mich zu ihm. "Akatsuki."
"Hm.", noch immer ein wenig abwehrend hebt er schließlich die Hände. "Auf deine Verantwortung."
"Alles klar! Ihr bleibt hier, ich mache mich mal auf, das Postgeheimnis zu brechen." Entschlossen drehe ich mich weg.
Die beiden werden es wohl schaffen, den Jungen zu beobachten, auch wenn sie bestimmt alles andere als Begeistert sind.
Mit schnellen Schritten eile ich die elendigen Treppen des Hokageturms nach oben.
Kurz bevor ich in Sichtweite der Wachen komme, halte ich kurz inne.
Ich bin nicht umsonst in Mayonaka aufgenommen worden.
Und auch wenn es mir Missfällt, ich dieses Gefühl von meinen Chakra auf meiner Haut verabscheue, ist es doch ein Geschenk.
Kurz schließe ich meine Augen, forme mit meinen Lippen stumme Worte, mit meinen Fingern Zeichen.
Wahn.
Vater hat mir den Namen gegeben, als ich zu ihm kam. Er hat sofort verstanden, dass etwas nicht passt etwas nicht stimmt.
Leises nehme ich die letzten Schritte zum Eingang.
Die Wachen halten mich nicht auf, wie auch, sie sehen mich nicht.
Über die Jahre habe ich gelernt mit meinen Chakra umzugehen, hab gelernt, was ich kann und was nicht. Letztendlich hab ich die Kunst der Sinnestäuschung perfektioniert.
Selbst meine Schritte machen auf den harten Steinboden kein Geräusch, als ich unsicher ein paar Schritte in das Gebäude nehme.
Einen Moment halte ich inne.
Wo ist die Falknerei?
Aber ich muss nicht lange suchen.
Eine Frau rennt mir entgegen, in ihrer Hand die vertraute Schriftrolle.
Bingo.
Auf der Stelle mache ich kehrt, um der Frau nachzueilen.
Wir enden in einen kleinen Raum, der bis zur Decke mit anderen Schriftrollen vollgestopft ist. Es riecht nach Tinte und vergilbten Pergament.
"Lösen."
Mit einem Schwung entrollt Sie das Pergament.
Neugierig beuge ich mich über ihre Schulter.
Ein Standardcode von Suna, einfach, aber ätzend zu decodieren.
Genervt verschränke ich die Arme vor meiner Brust.
Die Frau ist gut, eindeutig ein Profi, aber das Nichtstun macht mich irre.
Ein wenig bereue ich es schon, den Falken nachgesetzt zu haben. Diese verdammte Neugier hat Mayonaka mir nie ganz austreiben können.
Ich lasse die Frau die ganze Arveit erledigen. Sie kann das eindeutig besser als ich. Und tatsächlich braucht sie nur knapp zwanzig Minuten, bevor sie sich wieder auf die Beine stemmen will.
Doch so weit kommt sie nicht einmal.
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