4.
Einige lose Zigel klappern unter meinen Füßen, als ich über die Dächer schreite.
Wer hätte gedacht, dass Konohagakure auch diese Seite hat?
Es ist Chaos, auf eine friedlichen Weise. Ruhig, aber kaputt liegen mir die Trümmer etlicher Häuser zu Füßen, zersplitterte Existenzen, überzogen von einer dicken Schicht aus Schutt und Staub.
Es ist nicht schwer zu erraten, wer hier gewütet, es stinkt immernoch nach dem heißen Chakra des Fuchses.
Seufzend lasse ich mich auf einen der Dächer nieder.
Soll mir doch egal sein, dann kann ich wenigstens etwas für mich sein.
Ich schließe meine Augen, atme tief durch.
Der Trick ist, das eigene Chakra zu kennen, zu lernen, wie man es beeinflussen kann.
Vater hat es mir beigebracht, kurz nachdem...
Seit den verbringe ich viel Zeit so, alleine, nur mit mir selbst, in mich hineinhorchend.
Es ist beinahe eine außerkörperliche Erfahrung, das kalte Kribbeln, wenn mein Chakra über meinen Körper fließt.
Es erfordert große Konzentration, jede einzelne Pore zu kontrollieren, aus der auch nur das kleinste bisschen chakra strömt.
Mittlerweile hadere ich mit mehr allzu viel mit dem, wie ich bin. Ändern kann ich es nicht und inzwischen will ich es vielleicht auch gar nicht mehr.
Aber dieses Gefühl, Gott, diese unvorstellbare Kälte, macht mich noch irre.
Und vor allem ist es anstrengend.
Nach nur kurzer Zeit macht sich ein Hauch an Erschöpfung in mir breit.
So sehr ich doch noch etwas weiter trainieren würde, es wäre beim besten Willen keine gute Idee.
Wenn man am einen neuen Ort ist, muss man immer auf der Hut sein, seine Kräfte schonen, so gut es eben geht kamofbereit bleiben.
Man wird uns wahrscheinlich in Ruhe lassen, solange wir keine Probleme machen, aber die Chancen angegriffen zu werden sind niemals Null.
Schwer atmend stemme ich mich wieder auf meine Beine.
In einiger Entfernung leuchten mich die Laternen der Stadt die Straßen an. Es ist ein warmes, gelbes Licht, ein ganzes Meer davon.
Schon seltsam.
Hier ist es dunkel und ruhig, aber nur einige Meter weiter beginnt die rege Innenstadt. Auch wenn die Straßen mittlerweile leer sein müssen, strotzt Konoha nur so vor Leben.
Die letzten zwei Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, im Dunkeln und Verborgenen Naruto Uzumaki zu beobachten.
Zwei Jahre, die gleichzeitige eine viel zu lange und eine viel zu kurze Zeit waren.
Leise Flügelschlage nähern sich mir.
Ich erkenne sie sofort.
Es ist ein schwarzer Uhu, der sich neben mir auf die Ziegel setzt. Seine hellen Augen starren mir wach entgegen.
Beinahe so, als wäre da ein kleiner Mensch in den Federgewand gefangen.
Vaters Boten tragen immer ein wenig von dieser Aura mit sich, als wäre es Vater selbst, der mir tief in die Seele starrt.
Das kann nichts gutes Bedeuten.
Schnell bücke ich mich, löse die Schriftrolle von seinen Bein.
Das schwarze Emblem schimmert im kargen Licht der Sterne.
"Lösen."
Das Siegel verschwindet mit einen leisen Knall.
Fahrig ziehe ich die Schriftrolle auf. Meine Augen fliegen über die wirre, wirrkürliche Masse an Symbolen, Zahlen und Buchstaben.
Sie ist verschlüsselt.
Natürliche ist sie es.
Aber was ich erkenne sofort, dass die Mitteilung von höchster Priorität ist.
Ich verliere keine Zeit.
So schnell mich meine Beine tragen können, sprinte ich zu den verfallenen Häusern zurück.
Mit einen Ruck reiße ich die Tür auf.
"Aufwachen!"
Erschrocken fährt Schneid hoch.
"Werden wir angegriffen?!", seine Finger schließen sich schon um ein Messer.
"Nein. Eine Botschaft von Vater.", schwer atmend halte ich die Schriftrolle hoch.
"Gib her.", murrt Kratzer. Von uns allen ist er der beste mit Entschlüsselungen.
Während er das Pergament aufrollt, zünde ich einige Kerzen an, um den Raum zu erhellen.
Ungeduldig sehen Schneid und ich zu unseren Kollegen, dessen helle Augen wild über die Schriftzeichen huschen.
"Was ist jetzt?", mault der jüngere Ungeduldig.
"Ruhe.", herrscht er ihn an.
Er muss sich konzentrieren.
Nach einigen Minuten ändert sich sein Ausdruck.
Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, die schmalen Finger krallen sich fester ins Papier.
"Wir haben ein Problem.", auch seine Stimme klingt mehr als beunruhigt.
"Akatsuki hat das Ichibi gefangen. Unser Team ist tot."
Das sind wirklich schlechte Nachrichten. Frustriert beiße ich mir auf die Zunge.
"Und jetzt?"
Wenn sogar Schneid still ist, weiß man, wie fatal diese Nachricht ist.
"Ich weiß es nicht.", gesteht der Heiler. "Vater hat uns keine Anweisungen hinterlassen."
Typisch Vater.
Er stellt gibt uns Informationen, was wir daraus machen ist uns überlassen.
Und als Teamführerin bin ich dafür zuständig.
"Wir warten ab.", bestimme ich. "Ich will wissen, wie Konohagakure reagiert."
"Ob sie es schib wissen?", Gedankenverloren wickelt Schneid sich eine seiner dunklen Strähnen um den Finger.
"Glaube ich nicht.", seufzend stemme ich mich auf die Beine. "Ich rechne erst morgen Mittag mit einen Falken. Frühstens."
"Die brauchen aber lange...", murrt Schneid, bevor er sich wieder in seinen dürftigen Lager vergräbt.
Jetzt sind nur noch Kratzer und ich da.
"Du weißt, was das bedeutet, Wahn.", ein wenig trübt sich der Blick des Älteren Mannes. "Wir können uns keine Verluste mehr leisten. Und Vater... Er wird schwächer."
Ergeben lasse ich mich auf den Boden fallen. "Und wenn schon."
Er sagt nichts mehr.
Aber es hängt in der Luft.
Was, wenn das der Beginn des Emdes ist?
Ich glaube, das Ende hat schon längst begonnen. Es begann an einen stillen Tag in Kirigakure.
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