3.

Konoha ist riesig, dazu noch bis oben hin vollgestopft mit Menschen und Häusern.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Enge mir so gut gefällt. Es ist beinahe so, als würde hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern, nur auf mich warten.

Schweigend sehe ich zu Boden, um nicht den Blicken der anderen zu begegnen.

Je weiter man aus der Stadt verschwindet, desto wohler fühle ich mich.
Die Massen verschwinden, Gepflasterten Straßen werden zu unebenen Kieswegen, die Häuser werden spärlicher und baufälliger, je weiter wir uns aus dem Herz der Stadt entfernen.

So viel Gedränge um mich herum, macht mich immer nervös.

"Wie heißt ihr drei eigentlich?", auch der Ninja war den ganzen Weg über still.
Bis jetzt.

"Der kleine heißt Schneid, der große Kratzer und ich bin Wahn."

"Nicht eure echten Namen, oder?"

Da machen sich die Jahre bei den ANBU doch bemerkbar.
Ein gesundes Verständnis für Geheimnisse und Vertuschung.

"Natürlich nicht."
Wenn man unsere echten Namen kennen würde, wäre es um einiges gefährlicher. Zumal ich mir nicht sicher bin, ob Kratzer und Schneid ihre Namen selbst schon längst vergessen haben.

Auch wenn die meisten von uns keine Familie mehr haben, so verrät ein Name doch eine Menge über sich selbst. Den eigenen Namen zu vergessen scheint manchmal als ein Ausweg, als ein letzter Abschluss mit der Vergangenheit.

Die Umgebung wird immer Wilderer, freier, natürlicher.

Die Botschaft ist klar: Tsunade will uns nicht im Dorf haben.

Mir soll es nur recht sein, weniger Menschen bedeutet weniger Gefahr.

"Hier sind wir."

Es sind wirklich alles andere als luxuriöse Behausung, aber ich habe schon schlechter gewohnt. Ein Dach über Kopf, mehr braucht es nicht.

Hier sind die Straßen absolut menschenleer, die Gebäude sichtlich schon lange unbewohnt.

"Vielen Dank."
Mit einem Ruck ziehe ich die Tür auf.
Die bleichen Gesichter von Kratzer und Schneid sehen mir entgegen.

Ich weiß nicht, was Kakashi von mir hält.
Aber es ist mir auch egal.

Trotzdem erscheint es mir durchaus merkwürdig, dass er mir zunickt und in einer unbeeindruckten Stimme sagt: "Kein Problem. Passt auf euch auf."

Mit einen leisen Krachen schließe ich die Tür hinter mir.

"Was wollte der Hokage noch von dir?", missmutig sieht Kratzer mir zu, während ich meinen Mantel auszog.

Diese Dinger können echt ätzend warm werden.
"Ich habe Kakashi oberflächlich die Situation erklärt."

"Aber das darfst du doch nicht!", der Junge sieht mich entgeistert aus seinen großen braunen Augen heraus an. "Vater wird bestimmt böse sein."

"Und wenn schon.", murre ich.

Das Haus ist wirklich sehr klein und staubig.

Es gibt nur ein Badezimmer und das Wohnzimmer.
Einige zerfressene Decken liegen in einer Ecke, unordentlich zusammengelegt.

Keine Luxussuite, aber es genügt allemal.

"Mir ist das ganze hier nicht geheuer.", gibt Kratzer zu bedenken. "Wer hält Wache? Diesen Ninjas würde ich alles Zutrauen."

Für diese Bemerkung habe ich nur ein müdes Lächeln übrig.
Es hört sich ja schon so an, als wären die Ninjas die Bösen.

"Lass nur gut sein. Ich glaube kaum, dass sie uns was tun werden. Die guten, guten Ninjas aus Konoha würden uns doch ein Haar krümmen.", stichel ich, meinen Rucksack stelle ich in eine Ecke, knie mich hin und öffne den Verschluss.
"Nachts werde ich sowieso draußen sein. Wenn was passiert, werde ich euch schon retten."

In einen akuten Anflug von Ekel rümpft der Heiler die Nase.

Wenigstens Schneid scheint mich nicht zu ernst zu nehmen.
Lachend fährt er sich durch die Haare.
"Und wenn sie kommen, dann schneide ich sie einfach auf, oder?"

"Klar.", meine Finger schließen sich um den groben Stoff eines Säckchens.
Nahrungspillen.

Auch wir müssen essen, aber im Moment wäre es eine schlechte Idee, ins Dorf zu gehen.

Fürs erste halten wir uns zurück, beobachten das Kyuubi.

"Hey, Wahn.", aufgeregt springt Schneid herum, eines seiner langen Messer in der Hand. "Jetzt hoffe ich sogar, dass sie kommen und uns umbringen wollen."

Spielerisch fuchtelt er mit der Klinge in der Luft herum.

Kaum zu glauben, dass er schon Zwanzig Jahre alt ist, nur ein paar Jahre jünger als ich.
Trotzdem verhält er sich wie ein Kind.

Wir sind alle krank.

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