1.
"Konohagakure, Feuerreich, momentan hat Tsunade das Amt des Hokage inne. Tsunade, eine der legendären Sannin, führend in der Medizin, verfügt über-"
"Ich habs verstanden.", Gifte ich Kratzer an.
Der ganzen Zeit ist er am nerven.
"Wie du meinst.", schbaubt der strohblonde Mann, kneift die hellen Augen gegen die Sonne zusammen. "Die Stadt ist größer als ich dachte."
Zustimmend nickt Schneid. "Ja, man sagt, dass man hier alles finden kann. Gutes Essen, Gute Waffen, gute..."
"Wir sind nicht zum Spaß hier.", unterbricht der Heiler ihn schroff. "Wir haben einen Auftrag."
Das Tor erhebt sich majestätisch über den breiten Weg, dahinter recken sich hunderte Häuser in die Höhe, bunte Dächer im blauen Himmel.
"Hey, ihr!"
Zwei Männer, Ninjas, die in einen Holzverschlag hocken, winken uns zu.
Unwillkürlich ziehe ich die Kapuze etwas tiefer ins Gesicht, auch wenn die Sonne grell vom Himmel scheint.
"Guten Tag. Wir wollen den Hokage sprechen."
Einer ist schwarzhaarig, der andere braunhaarig.
Sie sind stark, aber keine Gefahr für uns.
"Nun, der Hokage ist sehr beschäftigt..."
"Los! Ich will hier nicht rumstehen. Kommt!", Ungeduldig stapft Schneid einfach durch die Tore. "Wir haben keine Zeit."
Nein, Zeit haben wir nicht.
Seufzend wende ich den beiden Männern den Rücken zu.
"Er hat recht."
"Hey!"
Sie rufen uns nach, versuchen uns aber nicht aufzuhalten.
Warum auch?
Der Schotterweg Mündet in der gepflasterten Straße.
Ich kann nicht anders als meinen Blick ein wenig schweifen zu lassen.
Häuser, Geschäfte, Menschen.
Es ist laut, es ist voll.
Kopfschüttelnd zwinge ich mich, mich auf die Mission zu konzentrieren.
In naher Ferne kann ich ein hohes, majestätisches Gebäude erkennen, dass ich bisher nur von Bildern kannte.
"Etwas unauffälliger hätte man das schon bauen können.", der Turm sticht mir schon auf großer Entfernung ins Auge. "Hoffentlich müssen wir nicht so viele Treppen laufen."
Ich hasse Treppen.
Treppen sind wie Berge nur schlimmer.
Umso enttäuschter bin ich dann auch, als wir eine Menge Stufen besteigen müssen, nur um annähernd in die Nähe des Turms zu kommen.
"Wer übernimmt die Wachen?", frage ich in die Runde.
Zwei Ninjas stehen starr und unbeweglich vor dem Eingang zum Turm.
Aufgeregt hebt Schneid seine Hand. "Darf ich?! Bitte..."
"Wir wollen niemanden verletzen.", widerspricht der Blonde. "Das letzte Mal hast du jeden einzelnen die Kehle durchgeschnitten."
"Ja aber-"
"Kratzer, kannst du sie nicht irgendwie ruhig stellen?", mich nervt das Gezanke.
"Ich dachte schon du fragst nie.", voller Vorfreude Krempelt er seine Ärmel hoch, ein Feuer entfacht in seinen Augen.
Da soll mir noch mal jemand erzählen, Ärzte dürfen keinen Schaden anrichten.
"Hey, ihr!", eine der Wachen ist auf uns aufmerksam geworden, macht einige Schritte auf uns zu.
"Bitte, Kratzer.", übertrieben höflich verbeugt der Jüngere sich vor ihm. "Dann zeig mal was du drauf hast."
"Halts Maul.", knurrend schlägt er einmal die Handflächen zusammen.
Wahrscheinlich das letzte, was sie hören, bevor sie in sich zusammensacken.
"Sauber.", grinst Kratzer zufrieden, betritt mit uns das Gebäude.
Der Weg ist nicht lang, aber trotzdem hinterlassen wir eine Spur regloser Körper. "In drei bis vier Stunden werden sie wieder Aufwachen."
Als der Heiler die letzten Wachen umgelegt haben, klopft er sich zufrieden die Hände ab.
Von drinnen kann ich einige Stimmen hören.
"Tsunade und Sarutobi.", murmelt Schneid leise.
"Dann kann es ja nicht wichtig sein.", es braucht nicht mehr als ein höfluches Klopfen, gefolgt von einen heftigen Tritt um die Tür zu öffnen.
Es kracht und knarzt, aber das Holz gibt nach.
Sarutobi, schwarze Haare, Bart, Jonin.
Kurz sieht er erschrocken aus, dann nimmt er sofort Kampfhaltung ein.
"Was wollt ihr?!"
Tsunade, eine Frau mit auffällig großen runden... Augen.
"Lady Tsunade.", höflich deute ich eine Verbeugung an. "Wir sind von der Mayonaka- Organisation. Unser Vater bittet um Unterstützung."
"Was soll das hier?!", knurrt der Jonin.
"Asuma... Lass gut sein. Mayonaka, huh?", auch wenn sie es versucht zu verstecken, kann man doch die Anspannung an ihren Gesicht ablesen.
Schweigend ziehe ich das Schreiben hervor und überreiche es ihr.
Kurz ruht ihr scharfer Blick noch auf mir, dann rollt sie die dünne Schriftrolle aus.
Man kann förmlich sehen, wie ihre Wut von Sekunde zu Sekunde größer wird.
"Wie lange geht eure Mission schon?"
In ihrer Stimme schwingt die offensichtliche Abneigung uns gegenüber mit. Verübeln kann ich ihr das nicht.
"Zwei Jahre.", beantworte ich ungerührt ihre Frage.
"Ich kann das nicht zulassen. Unter keinen Umständen."
"Nein?", jetzt spricht Kratzer. Soll er nur machen, er schüchtern gerne Leute ein, vor allem wenn sie stärker als er selbst sind. "Wollen Sie sich mit uns anlegen?"
Angespannt stützt sie sich auf den Tisch ab, kämpft mit sich selbst.
"Nein, natürlich nicht."
Als ich meinen Kopf kurz zur Seite drehe, fällt mein Blick auf den schwarzhaarigen Jonin, der immernoch kampfbereit im Raum steht.
Er riecht nach Rauch. Nach Zigarettenrauch.
"Wir haben nicht die Absicht, Schaden anzurichten.", ich sehe wieder zum Hokage. "Aber unser Auftrag ist eindeutig und wir werden ihn durchführen. Auf die eine oder andere Art."
"Wagt es nicht, mir zu drohen.", trotzdem hat sie verloren und das wissen wir beide. Sie kann uns nicht abweisen. "Also gut... Aber sobald ihr auch nur einen Fehltritt wagt..."
Werden wir nicht.
"Vielen Dank.", höflich neige ich meinen Kopf. "Wir wissen eure Unterstützung sehr zu schätzen."
Verächtlich schnaubend nimmt die Frau wieder hinter ihren Schreibtisch Platz.
"Asuma, ruf bitte alle Jonin zusammen. Es gibt eine Menge zu besprechen."
Asuma Sarutobi.
Namen sind wichtig, Namen bedeuten Macht.
"Verstanden.", offensichtlich immernoch etwas verwirrt sieht der Mann zwischen uns hin und her, scheint mit sich zu kämpfen, ob er uns mit seinem Hokage alleine lassen kann. Er ist ein guter Mann.
"Beeil dich."
Stramm nickend verschwindet er aus dem Raum.
"Ach so, euren Leuten geht es gut. Sie wachen in ein paar Stunden wieder auf.", feixt Kratzer. "Sind noch am Leben."
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