Ich genoss den Kuss. Er hatte soviel Gefühl, dass ich dachte, ich würde davon überwältigt werden. Meine Lippen prickelten und bewegten sich synchron zu seinen. Wir hätten wohl noch Stunden geknutscht, hätte Dner sich nicht geräuspert  und gesagt: ,,Hey Leute, wir sind auch noch da. Das könnt ihr machen,  wenn ihr allein seid!" Langsam lösten wir uns voneinander, tauschten aber trotzdem heiße Blicke, die jedoch nicht unbemerkt blieben. Denn auf Viktors Gesicht tauchte ein undefinierbares Grinsen auf, ebenso auf den Gesichtern der anderen. Nachdem wir alle noch ein wenig rumgealbert und "gespielt" hatten, machten sich die Ape's, Ju und Dner auf den Heimweg. Ich stand in der Tür und winkte allen zum Abschied. Gerade schloss sich hinter den Ape's die Haustür, öffnete sich sich wieder und Julien stürmte die Treppe hoch,  drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen und umarmte mich fest.Ich schloss die Augen und genoss den Kuss, seine Wärme und das Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit. Für mein Gefühl viel zu schnell  löste sich Ju  von mir, lächelte noch einmal sein schönstes Lächeln und sprintete den anderen hinterher. Mit einem ziemlich dämlichen Gesichtsausdruck, zwischen entrückt lächelnd und total abgehoben, stand ich an der Tür und schaute ihnen nach. Für mich war es nun beschlossene Sache, ich war in Julien Bam, Viktor's ABFF verknallt. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Mein Herz machte einen Hüpfer und ich schrie auf. Die Person hinter mir zuckte ebenfalls zusammen. ,,Boah Cas, mache das nie wieder!" lachte Vik hinter mir. ,,Glaubst du ich und Ju...." freundschaftlich boxte mir Viktor gegen den Arm. ,,Bestimmt und jetzt komm rein, sonst schläfst du hier." Er lachte. Ich drehte mich langsam um. Über Viktors Lippen kam ein leises: ,,Uhhh shit! "Schnell drehte er sich um und flüchtete sich in die Wohnung. Doch sein leises Kichern hörte ich bis hier. Lächelnd schloss ich die Tür und machte mich auf die Suche nach ihm. Von seinem eigenen Lachen verraten, fand ich Viktor im großen Kleiderschrank. Bei seinem Anblick, so wie er sich im Schrank verrenkte, bekam ich schon wieder einen Lachanfall. Die Tränen liefen mir in Strömen über die Wangen und ich rang verzweifelt nach Luft. Viktor sah ziemlich doof aus, so in den Schrank gequetscht und sein Gesichtsausdruck war auch nicht sehr intelligent. Dazu grinste mich dann auch noch schief an. Es dauerte ewig, bis ich mich schließlich beruhigt hatte.  Vor sich hin grummelnd meinte er ,,So komisch sah das aber nun wirklich nicht aus." Gerade wollte ich ihm widersprechen, was jedoch durch einen weiteren Lachanfall verhindert wurde. Viktor hob demonstrativ und sich ergebend die Arme. ,,Das ist jetzt nicht dein Ernst Cas, oder?!" Doch ich lachte und lachte einfach weiter. Nach Luft schnappend, wollte ich mich an der Tür des Schrankes abstützen. Leider ließ ich außer Acht, die Schranktür war immer noch offen. So griff ich ins Leere und "stürzte" in den Schrank.