Kapitel 7 Erleicherung
𓂀 𝐿𝒾𝓃𝓃𝑒𝒶 𓂀
Durch den dichten Nebel, der mich umschlang, hörte ich Stimmen. Stimmen, die ich nicht kannte und wiederum doch. Die Angst, die ich verspürte, umklammerte mich mit eisernem Griff. Ich kann dem ihr nur schwer entkommen. Wie jedes Mal, wenn ich in Panik gerate. Nur langsam lichtet sich der dunkle Schleier, der mich umgibt. Diese eine vertraute Stimme, die ich nur allzu gut kenne, bringt mich immer näher ans Licht. Es lässt mich tief aufatmen. Ich lausche gespannt der Stimme. Don, es ist wirklich die Stimme von Don. Gott sei Dank, er ist hier. Er hat mich nicht vergessen.
Meine Muskeln entspannen sich und ich kann mich aus meiner Starre endlich lösen. Ich suche nach dieser vertrauten Stimme, drehe meinen Kopf in ihre Richtung. Ein Keuchen entweicht mir aus meiner Kehle, als ich die beiden Jungen erblicke. Die Erinnerung stürzt auf mich nieder wie ein Vorschlaghammer. Ich bin hier auf dem Flur in Panik geraten, als mir der fremde Junge aufhelfen wollte. Ich konnte nicht richtig atmen und mir wurde Speiübel als er mich berührte, obwohl ich weiß, dass er mir nur seine Hilfe anbot. Aber seine Berührung hat mich wie ein Blitzschlag getroffen. Sie löste etwas in mir aus. Nur was genau weiß ich nicht. Es ist nicht nur die Angst gewesen, nein, es fühlte sich anders an. Eher wie ein zartes Prickeln auf der Haut, das sich immer weiter unaufhaltsam auf meinen Körper ausbreitet. Ich kann es immer noch leicht spüren.
Dieses unbekannte und so neue, explosive Gefühl jagte mir Angst ein. Angst vor neuen, unerwarteten Gefühlen. Ich wollte doch keine Angst mehr haben. Ich schwor mir doch, mit diesem Tag doch neu anzufangen, alles Schreckliche zu vergessen und mein neues Ich, was ich mir so sehr wünschte, neu zu entdecken. Mist, es ist doch schwerer, als ich mir dachte. Na gut, ich sollte in kleinen Schritten nach vorne blicken. Sollte versuchen, mit Don zu reden. Mich ihm anvertrauen, ohne diese schreckliche Angst zu haben, Dad könnte ihn wirklich umbringen. Oh mein Gott, ich habe Don total vergessen. Er ist hier.
>>Don, du bist hier<<, flüstere ich in seine Richtung. Jetzt als ich wieder klarer sehen kann, stocke es mir erneut der Atem. Mein Bruder wird mit einem Arm an der Kehle an eine Wand gedrückt. Warum?
>>Bist du bescheuert, lass mich los Jax. Ich würde nie meine Schwester verletzen, Schlagen oder Misshandeln. Bist du Bescheuert<<, hä jetzt verstand ich nur Bahnhof. Don und mir wehtun, niemals.
>>Ach und das soll ich dir Glauben. Verdammt Don ich hab es in ihren Augen gesehen. Ich habe ihre verfluchte Angst gesehen. Verarsch mich nicht Alter. Wenn du es nicht warst, wer dann. Los sag es mir<<, oh Gott, was nein. Ich rappelte mich so schnell es geht auf und stehe auf wackeligen Beinen da, unfähig auch nur einen Schritt zu laufen. Ich traute meinen Beinen noch nicht.
>>Don<<, rufe ich mit kratzender Stimme und sehe wie der Kopf von meinem Bruder und der von dem Jungen, der Jax heißt, zu mir drehen. Beide starren mich verblüfft an. Langsam lässt Jax seinen Arm sinken und läuft auf mich zu. Überrascht weiche ich zurück und möchte mich klein machen. Verblüfft bleibt er auf der Stelle stehen und blickt mich mit einem tiefen Stirnrunzeln an. Mein Bruder schiebt ihn knurrend beiseite und kommt auf mich zu. Sofort falle ich in seine Arme und atme erleichtert auf.
>>Hey, Butterfly, es tut mir so schrecklich leid<<, ich inhaliere süchtig seinen Duft ein. Der Duft seiner Geborgenheit und Liebe. Wie sehr ich ihn vermisst habe. Erleichterung überkommt mich und eine einzelne Träne läuft mir über die Wange. Ich klammere mich an sein Shirt fest wie eine Ertrinkende.
>>Geht es dir gut Butterfly<<, liebevoll streicht mir Don über meinen Rücken und hält mich fest. Gibt mir die Zeit die ich brauche, wie immer, wenn es mir schlecht geht. Langsam nicke ich an seiner Brust und schniefe.
>>Ja, es geht mir gut, jetzt wo du da bist<<, meine Wange drücke ich tiefer in seine Brust. Sein gleichmäßiger Herzschlag beruhigt mich. Meine Knie zittern nicht mehr so stark und die Übelkeit ist verschwunden. Erleichterung überflutet mich.
>>Was ist passiert Lin, hattest du eine Panik-Attacke<<, seufzend schaute ich meinen Bruder ins Gesicht. Ich konnte ihm nichts vormachen. Verlegen trete ich einen Schritt zurück. Es ist mir immer peinlich und Unangenehm, vor allem vor fremden. Ich schielte leicht nach links und nickte mit meinem Kopf. Jax der er Junge war noch immer da und lehnte lässig an der Wand und beobachtete uns beide.
>>Du weißt doch ich bekomme Panik bei so vielen Leute. Und hier sind echt nicht wenige<<, log ich ihn an. Ich konnte es ihn noch nicht sagen. Soviel Mut brachte ich nicht auf. Vielleicht wenn ich mich hier ein wenig eingelebt habe und alleine klar komme, dann vielleicht. Ein lautes Schnauben lässt mich wieder zu Jax schauen. Er schüttelt seinen Kopf und kniff die Lippen zusammen, er glaubte nicht das was ich meinen Bruder erzähle. Warum? Er kennt mich nicht mal.
>>Bist du dir da ganz Sicher. Du musst es mir nur sagen, wenn dir jemand ohne deine Erlaubnis auf die Pelle rückt und ich zeig ihm was ich davon halte<<, und zwinkert mir mit seinen süßen hundert Watt lächeln zu. Ich kannte ihn zu gut. Wenn es jemand wagen sollte mich ohne meine Erlaubnis anzufassen wird mein Bruder das auf seine Weise klären und das nicht mit Reden.
>>Ich weiß, es ist nicht wie bei Jimmy, du musst dir keine Sorgen machen Don, versprochen. Ich kann auf mich aufpassen<<, ein lautes Lachen von links ertönte und ich musste nicht erst hinschauen von wem es kommt. Machte der Junge sich etwa über mich lustig.
>>Das mit dem Aufpassen, hat ja wunderbar geklappt, Kleines<<, kommt es spöttisch von Jax zum dem meinen Bruder sich nun rumdreht. Ich wusste was er vorhat und hielt ihn am Arm fest. Ich wollte nicht das er sich mit jemanden wegen mir Prügelte.
>>Cap, halte dich da raus, das geht nur mich und meine Schwester was an<<, das grinsen von Jax wird noch breiter und er kommt auf uns zu. Was sollte das jetzt werden. Konnte der Junge nicht einfach gehen und mich und meinen Bruder in Ruhe lassen.
>>Falsch Don. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Irgendwas Schlimmes ist deiner Schwester passiert und ich werde dafür sorgen dass sie hier in Sicherheit ist. Du wirst mich davon nicht abhalten können. Ich werde wie ihr persönlicher Schatten an ihr hängen, glaub mir. Keinem Mädchen sollte Gewalt zugefügt werden. Du kennst meine Meinung dazu. Ich werde auf sie aufpassen, ob es dir gefällt oder nicht... Dein Problem<<, mit diesen Wort geht Jax einfach an uns vorbei und rempelt Don mit Absicht an der Schulter an. Was für ein arroganter Arsch. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe haben. Auf garkeinen Fall. Der Typ macht mich viel zu nervös.
>>Ich warne dich Cap, lass die Finger von meiner Schwester<<, Jax zeigte ihm bei laufen hinter seinem Rücken den Stinkefinger. Na das konnte ja heiter werden. Ich wollte doch nur in Frieden meinen Schulabschluss machen und nun das.
>Fick dich Don<<, schrie dieser Jax noch hinterher und lachte laut Hals, das es im Flur widerhallte. Ich schlug mir die Hände vors Gesicht und stöhnte frustriert auf.
>>Ich hätte ihn doch eine in seine hässliche Fresse hauen sollen<<
Männer und ihr Ego.
>>Butterfly, bitte halte dich von Jax unserem Team-Cap fern. Ja... versprich es mir. Er ist nicht gut für dich<<, verdutzt schaute ich zu meinem Bruder auf.
>>Warum, was ist mit ihm<< ich hatte meinen Bruder schon lange nicht mehr so nervös gesehen. Was stimmte mit diesen Jax nicht. Okay er sah Mega gut aus und wird mit Sicherheit von allen Mädchen umschwärmt, aber das ist mein Bruder auch. Das sind alle Footballspieler. Hübsch, groß und viel zu viele Muskeln. Aber höllisch sexy. Das kann sogar ich nicht leugnen.
>>Er ist wie alle Footballspieler ein verdammter Weiberheld. Ich will nicht dass er dich verletzt. Du hast schon genug eigene Probleme. Halt dich einfach fern, okay. Such dir andere Freunde, aber nicht ihn<<, wieso sagte er das. Ich hatte nicht vor mich in seiner Nähe aufzuhalten. Und mal ganz davon abgesehen, wer will schon mit einem Mädchen das so kaputt ist wie ich, was anfangen, geschweige befreundet sein. Genau keiner.
>>Du weist das ich keine Freunde habe, also warum sollte er mit einen kaputten Mädchen wir mir abhängen wollen<<, traurige schaute ich meinen Bruder an. Er wusste es doch viel besser, verdammt er wusste es doch. Schniefend rannte ich den Flur entlang um mich in der Toilette zu verkriechen. Ich brauchte jetzt erst mal ein paar Minuten nur mich alleine. Auf die Rufe von Don reagierte ich erst gar nicht.
wird sich Jax an die Warnung von Don halten^^
Linnea wird wohl einen großen Bogen um Jax machen, mal sehen wie das klappen wird.😂
Viel spaß euch Zuckerschnutten.❤️ ich lasse euch ganz viel Liebe da. ❤️
LG MisaMidnight
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