Kapitel 30 - Lass das nicht zu!
Viggo lächelte Hicks entspannt an.
,,Mein lieber Hicks, Menschen sollen also keine Spielfiguren sein?
Ich bezweifle sehr, dass du selber an diese Worte glaubst. Schau dich doch mal um! Meiner bescheidenen Meinung nach stimmt deine Aussage nicht sonderlich."
Hicks schloss die Augen. Er wusste er musste spielen, denn nur so könnte er an die Tinte kommen und Heidruns Leben retten.
,,Na schön Viggo. Spielen wir!"
,,Das war das, was ich hören wollte mein Lieber",erwiderte Viggo erfreut.
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,,Ich muss sagen Hicks, du bist wirklich gut. Noch nie hat jemand es so lange im Spiel gegen mich ausgehalten. Du bist ein wirklich guter Gegner",erklärte Viggo und machte einen weiteren Zug.
Hicks überlegte einen Moment und brachte einen seiner Jäger aus der Gefahrenzone, bevor er antwortete.
,,Ich fühle mich geehrt",antwortete der braunhaarige Wikinger sarkastisch.
,,Und trotzdem wirst du verlieren, denn du zeigst mir mal wieder deinen Schwachpunkt.", sagte Viggo und machte einen weiteren Zug.
,,Ach und der wäre?",schnappte Hicks.
,,Du hast von deinen ganzen acht Jägern bisher noch keinen einzigen geopfert. Wieso wohl?"
,,Du bist ziemlich schlau Viggo, finde es selbst heraus",erwiderte Hicks und zog eine Augenbraue hoch.
Viggo lachte leise und beobachtete wie Hicks einen seiner Steine schlug.
,,Nun Hicks welcher meiner Spieler soll das Vergnügen haben?",fragte Viggo lächelnd und deutete auf seine sieben Jäger.
Hicks zeigte auf denjenigen, der Fischbein festhielt. Der Jäger trat zurück und verließ die Arena.
,,Ich denke es ist doch angenehmer, wenn wir unsere Gegner freilassen, anstatt sie einzusperren, nicht wahr?",meinte Viggo.
Hicks gab keine Antwort, sondern starrte den Anführer der Drachenjäger nur an.
,,Weißt du Hicks, du kannst mich ja für ein Monster halten, doch im Grunde sind wir gar nicht so verschieden."
,,Ach sind wir das?",fragte Hicks spöttisch.
,,Oh ja mein Lieber. Wir beide bevorzugen mit unserem Kopf zu kämpfen, statt mit unseren Muskeln. Wie sind beide respektierte Anführer. Und auch ich habe ein Herz."
,,Ha das glaube ich erst, wenn ich es sehe",erwiderte Hicks und beobachtete, wie Viggo einen seiner Jäger umstieß.
Er sah auf und merkte wie Viggo ihn anschaute.
Dieser öffnete langsam den Mund und sagte, ohne Hicks aus den Augen zu verlieren:
,,Astrid"
Der braunhaarige Junge riss den Mund auf. Damit hatte er nicht gerechnet, denn schließlich war Astrid so was wie Viggos Trumpf gewesen. Sie einfach freizulassen war fast schon töricht. Doch er wusste, Viggo tat nie etwas ohne einen Hintergedanken.
Nachdem sich Hicks von seinem ersten Schock erholt hatte, sprang er von seinem Stuhl auf und sah gerade wie Ryker Astrid von sich stieß. Sie fiel zu Boden und blieb schwach dort liegen. Hicks stürzte zu ihr und streichelte über ihre Stirn.
,,Astrid! Hörst du mich?",flüsterte er eilig. Als Antwort stöhnte sie und richtete sich mit Hicks Hilfe auf.
Ihr Freund stützte sie und geleitete sie zum Tor.
,,Hör zu Astrid",flüsterte er eindringlich. ,,Es wird dir bald besser gehen. Geh zu meinem Vater er ist jetzt auch geheilt. Sucht und befreit die anderen Drachen und holt uns hier raus. Wir brauchen diese Tinte egal wie. Hast du verstanden?"
Astrid nickte schwach und stolperte leicht. Hicks hielt die blonde Wikingerin fest, während sie wankend einen Schritt nach dem anderen tat.
,,Sei vorsichtig",flüsterte Hicks besorgt und ließ sie am Tor los, wo ein Jäger wartete und sie mitnahm. Seufzend blickte Hicks ihr nach und ging zurück zu Viggo, der alles amüsiert beobachtet hatte. Nachdem sich Hicks ihm gegenüber gesetzt hatte, fragte der braunhaarige Wikinger: ,,Wieso hast du das getan Viggo?"
,,Weil ich es kann",antwortete dieser einfach und lächelte. ,,Letztendlich wird einer deiner Freunde sterben und du wirst Schuld daran sein. Ob dieser Freund jetzt der kleine Schwarzhaarige, Heidrun oder zum Beispiel Astrid ist, spielt keine Rolle. Das Gefühl, Schuld an einem Tod zu sein, mit dem Wissen man hätte es verhindern können, wird dich zerstören Hicks Haddock. Und das ist mein Ziel."
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Danach spielten sie schweigend weiter. Immer mehr Steine fielen und immer mehr Männer Viggos wurden von Hicks aus ihrer Pflicht entlassen. Gleicherseits schlug auch Viggo immer mehr Jäger von Hicks. Bald wurden auch Rotzbacke, Raff und Taff von Viggos Männern aus der Akademie geführt.
Der Drachenjägeranführer hatte jetzt noch vier Spieler. Einen Jäger, Ryker, Jason und er selbst.
Hicks hatte nur noch Ohnezahn, Heidrun und ihn selber natürlich.
'Wenn ich nicht langsam hinmache gewinnt Viggo',dachte Hicks verzweifelt und probierte sich angestrengt auf die Figuren vor ihm zu konzentrieren. Doch es misslang ihm, denn immer wenn sein Blick auf den Stein des Betrügers fiel, sah er Heidruns Gesicht vor sich. Er durfte einfach nicht verlieren! Er durfte das nicht zulassen!
Angespannt blickte er auf Keule und Klaue und überlegte sich seinen nästen Zug.
In den darauffolgenden 20 Minuten wendete sich das Blatt. Hicks hatte keine weitere Figur verloren, dafür aber zwei von Viggos geschlagen. So verließ der Jäger die Akademie, während sich der ebenfalls ausgeschiedene Ryker an die Steinwand lehnte und das Spiel zwischen Hicks und seinen Bruder weiter beobachtete.
Mit einem Lächeln tat Viggo seinen nächsten Zug.
,,Nun ist jeder Schritt entscheidend Hicks. Wir nähern uns dem Ende unseres kleinen Duells."
Angespannt schaute Hicks auf seine letzten verbliebenen Jäger und dann zu Heidrun und Ohnezahn. Viggos nächster Schritt war nicht vorauszusehen. Es hing von Hicks nächsten Zug und Viggos Reaktion davon ab. Doch wie würde Viggo reagieren? Würde er eine seiner Figuren opfern, so wie er es sonst oft tat oder würde er Hicks nur damit verwirren wollen oder schlug er eine seiner Figuren nur, um Hicks selbst letztendlich damit zu verwirren?
In Hicks Kopf schwirrten tausend Gedanken und die Angst um das Leben Heidruns und Ohnezahn schien ihn zu erdrücken. Denn vielleicht bluffte Viggo auch nur mit dem Tod Heidruns und wollte in Wirklichkeit Ohnezahn töten lassen?
Als sich die Stille immer länger zog, blickte Hicks auf. Viggo musterte ihn interessiert, aber ebenso ruhig und hatte die Hände an sein Kinn gelegt.
Nervös schaute Hicks wieder auf Keule und Klaue und machte schließlich seinen Zug.
Nach einigen Minuten zog Viggo nach und schlug eine Figur. Damit hatte Hicks nicht gerechnet, denn jetzt sah es wieder relativ gut aus für ihn.
,,Der Nachtschatten",sagte Viggo langsam, aber deutlich.
Jetzt waren wirklich nur noch Heidrun, Jason, Hicks und Viggo im Spiel.
Hicks machte seinen Zug und sah, dass er Viggo fast geschlagen hatte.
,,Der Schein trügt Hicks",sagte Viggo nach einer Weile des Überlegens, der Hicks schwache Erleichterung bemerkt hatte und lächelnd machte er seinen letzten Zug. ,,Denn wieder, bin ich dir einen Schritt voraus."
Entsetzt blickte Hicks auf das Spiel.
Die Figur seines Stammesoberhauptes wurde von Viggo vom Brett genommen.
Die Figur seines Verräters fiel klackernd um, als Viggo sie umschnipste.
Der braunhaarige Mann blickte auf.
Er hatte verloren.
Viggo lächelte.
,,Ich werde darauf verzichten, dir traditionsgemäß mit einer Keule eins überzuziehen Hicks. Folgendes wird dir auch so schon genug Schmerzen zufügen."
Er stand von seinem Stuhl auf, drehte sich zu Jason um und nickte ihm auffordernd zu, der sofort verstand und sein Schwert zog.
,,HEIDRUN NEIN!",rief Hicks verzweifelt und sprang auf.
Haha Cliffhanger xD
Was meint ihr wie's weitergeht? Ah ich bin auf eure Reaktion gespannt, doch ich hab diese Woche kaum Zeit, da ich drei wichtige Arbeiten schreibe und dann bin ich das Wochenende auf dem Ed Sheeran Concert und gleich am Montag fahr ich auch noch auf Studienfahrt.
Vielleicht schaff ich's noch am Freitag zu updaten, versprechen kann ich aber nichts 💋
Stellt sich wer von euch Keule & Klaue auch so wie eine Art Schachspiel vom Prinzip her vor?
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