Kapitel 3 - Ein Treffen bei Mondschein

Ohnezahn landete sanft auf dem Sand der kleinen Bucht. Hicks stieg ab und sah Astrid bereits am Wasser sitzen, den Kopf aufs offene Meer gerichtet. Während Ohnezahn zu Sturmpfeil lief und beide in das nahe Wäldchen zum spielen verschwanden, setzte sich Hicks neben Astrid. Der Mond ging zur Sekunde über dem Meer auf und warf sein fahles Licht auf das Wasser.
,,Hey...",fing Hicks an. Doch bevor er weiterreden konnte, schlang Astrid ihre Arme um ihn.
Hicks, ziemlich überrascht von dieser Aktion, fiel promt nach hinten in den Sand, Astrid auf seiner Brust.
,,Das kenne ich so gar nicht von dir M'lady." Astrid beugte sich zu ihm runter. ,,Wenn ich liebe Hicks, dann richtig."
Ihre Lippen versiegelten sich und Astrid strich vorsichtig über seinen Oberkörper. Hicks erwiderte. Ihre Beziehung entwickelte sich etwas schnell, aber er hatte über zehn Jahre auf Astrid gewartet.
Und das es jetzt soweit war, dass sie hier im Sand eng umschlungen mit ihm lag, ließ ihm eine angenehme Gänsehaut über den Rücken laufen. Sie küssten sich noch eine ganze Weile und irgendwann sanken sie einfach nur Schulter an Schulter gelehnt in den Sand und schauten den Vollmond an, der inzwischen groß und rund am Nachthimmel erschienen war.
Hicks wusste, diese Momente waren rar. Denn sobald Viggo zum nächsten Schlag ausholen würde, hätte Hicks keine Zeit mehr für Abende wie diese. Er wusste, Viggo würde sich rächen. Die Tatsache, dass er, Hicks, geflohen war und er die Schatulle besaß, würde Viggo nicht allzu lange warten lassen. Und dann war da noch das Spiel. Keule und Klaue.
Viggo mochte dies amüsant finden, doch Hicks war es todernst damit, denn anscheinend maß Viggo diesem Spiel viel Bedeutung bei. Vielleicht mehr als dieser selbst je zugeben würde.
Doch wie viel in Wirklichkeit, dass sollte sich erst noch herausstellen.

,,Woran denkst du?", unterbrach Astrid seine Gedanken.
,,Ich...ach ich weiß nicht...momentan an so viele Sachen. Aber hauptsächlich Viggo..."
,,Du hast uns immer noch nicht erzählt, was jetzt genau passiert ist. Ich denke wir alle sollten das erfahren Hicks. Nur so können wir dir helfen, dass alles durchzustehen."
,,Gedulde dich bis morgen Astrid, ja? Ich hatte vor euch morgen alles zu erzählen und habe bereits den anderen Bescheid gegeben. Du wirst alles erfahren."
,,Wirklich?"
,,Wirklich."
Sie schwiegen eine Weile und starrten gedankenverloren auf das endlose Meer.
,,Hicks?"
,,Ja?"
,,Ich bin froh das es dich gibt."
Hicks drehte sein Gesicht zu Astrid und sah, dass sie ihn anscheinend beobachtet hatte.
,,Und ich bin froh, dass ich noch hier bin, um diesen wunderbaren Moment zu genießen. Mit dir. Dem Mädchen was ich schon immer geliebt habe." Sie lächelten sich an und kamen einander näher. Erneut küssten sie sich, dieses Mal jedoch gefühlvoll und langsam. Der Mond schien hell und wachte über die beiden jungen Wikinger, bis sie schließlich ihre Drachen riefen und zurück zum Dorf flogen, wo sie sich in ihre jeweiligen Hütten begaben.

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