Kapitel 26
Nervös betrat ich das Schulgelände und lief auf Niall und Liam zu. Ich machte mir Sorgen, was die beiden dazu sagen würden, dass Louis und ich jetzt zusammen waren. Nachdem er mich das letzte Mal so verletzt hatte, waren sie alles andere als gut auf ihn zu sprechen. Dann war da noch der Rest der Schüler. Ich hoffte einfach, dass niemand etwas gegen uns sagen würde. Louis würde wahrscheinlich jedem, der uns auch nur einen falschen Blick zuwarf, die Hölle heiß machen. Auch wenn ich darauf wirklich gut verzichten konnte, musste ich doch schmunzeln bei der Vorstellung.
„Ein Montag Morgen und du bist gut drauf?“ begrüßte mich Niall mit hochgezogener Augenbraue, als ich bei meinen Freunden ankam. Ich ignorierte seine spitze Bemerkung einfach und umarmte Liam zur Begrüßung. Sofort kam Protest von Niall. „Hey, warum werde ich nicht begrüßt?“ „Weil Harry mir gehört.“ ertönte Louis besitzergreifende Stimme hinter mir. Sofort drehte ich mich um und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Mein Freund zog mich an der Taille zu sich und drückte mir einen süßen Kuss auf die Lippen.
Augenblicklich wurden wir von einem erschrocken quietschenden Niall unterbrochen. „Was will der den hier? Was soll das alles? Harry!“ Ich wurde rot. So wollte ich es den beiden eigentlich nicht sagen, aber ich konnte Louis einfach nicht widerstehen. „Wir sind zusammen.“ Niall warf mir einen fassungslosen Blick zu. „Was? Ist das dein Ernst?“ Langsam nervte es. Konnte er es nicht einfach akzeptieren? Louis wirkte jedoch eher belustigt von der ganzen Situation und griff provokant nach meiner Hand, um unsere Finger ineinander zu verschränken.
„Niall beruhige dich einfach. Harry scheint glücklich mit Louis zu sein, das ist doch das wichtigste.“ redete Liam jetzt besänftigend auf ihn ein. Nicht ganz zufrieden aussehend gab er sich schließlich geschlagen. Doch konnte er es sich nicht verkneifen noch ein „Wenn du ihm weh tust bekommst du es mit mir zu tun!“ in Louis Richtung zu zischen.
„Ich muss jetzt in den Unterricht, aber wir sehen uns in der Pause.“ Mit einem schnellen Kuss verabschiedete sich Louis von mir. Ich sah ihm lächelnd hinterher. Wie schaffte er es nur, diese Gefühle in mir auszulösen? „Tut mir leid wegen vorhin, das sollte nicht so gemein klingen.“ riss mich Niall aus meiner Schwärmerei. „Schon okay.“ winkte ich ab und wir machten uns auf den Weg zur ersten Stunde.
Ich rutschte ungeduldig auf meinem Stuhl herum. In wenigen Minuten war endlich Pause und ich würde meinen Freund wieder sehen. Ich fühlte mich, als wäre ich jetzt schon süchtig nach ihm. Ständig war er in meinen Gedanken und ich konnte nichts dagegen tun. Als es nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zur Pause klingelte, war ich einer der ersten, die das Klassenzimmer verließen.
Überrascht sah ich, dass Louis vor dem Zimmer an der Wand lehnte. Als er mich sah, breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus und er kam mir entgegen. „Was machst du hier?“ fragte ich ihn verwirrt. „Meinen Freund vom Unterricht abholen.“ grinste er verschmitzt. Mein Herz schlug schneller. Womit hatte ich ihn nur verdient? „Aber das mache ich nicht umsonst.“ Ich musste schmunzeln. „Ach und was willst du dafür?“ fragte ich unschuldig. „Mhm...einen Kuss.“ Damit legte er seine Lippen auf meine. Sofort erwiderte ich den Kuss. Es störte mich nicht, dass um uns herum immer noch Menschen standen. Es zählte nur der Moment mit Louis.
Als wir uns voneinander lösten, konnte ich viele Blicke auf mir spüren. Ich sah mich um. Einige der Schüler waren auf dem Gang stehen geblieben und starrten uns überrascht an. Andere fingen an mit ihren Freunden zu tuscheln. Unsicher stand ich da und wusste nicht was ich machen sollte. Louis bemerkte meine Unsicherheit und griff nach meiner Hand. Es beruhigte mich zu wissen, dass er mich nicht alleine lassen würde. Spätestens wenn es ein neues interessantes Gesprächsthema gab, würde sich keiner mehr für uns interessieren und wir hätten unsere Ruhe. So funktionierte der Alltag in der Schule eben.
Hand in Hand liefen Louis und ich zu meinen zwei besten Freunden. Niall warf Louis einen misstrauischen Blick zu, aber er verkniff sich eine blöde Bemerkung. Liam hingegen begrüßte Louis freundlich. Ich war froh, dass die beiden mehr oder weniger gut mit meinem Freund klar kamen. Wenn nicht, wäre das wirklich kompliziert.
Plötzlich spürte ich einen Blick auf mir. Ich drehte mich um und entdeckte Eleanor, die in einiger Entfernung von uns stand. Sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Louis bemerkte ihren giftigen Blick ebenfalls, doch er zog mich nur noch enger an sich. Als würde er sie extra provozieren wollen, drückte er mir einen Kuss auf die Lippen. Dann flüsterte er mir sanft ins Ohr „Mach dir keine Sorgen wegen Eleanor. Sie wird nichts machen können, egal wie eifersüchtig sie ist.“ Doch ihr wutentbrannter Gesichtsausdruck, bevor sie sich umdrehte und davon rauschte, hatte mich trotzdem beunruhigt.
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