Kapitel 25

Ich lief in meinem Zimmer auf und ab. Ich wollte meiner Mum heute davon erzählen, dass Louis und ich zusammen sind. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich an gestern Abend dachte. Louis ist jetzt mein fester Freund und ich könnte darüber nicht glücklicher sein. Aber das Problem an der ganzen Sache war, dass ich nicht wusste, wie man seiner Mutter am besten von seinem Freund erzählt, wenn man sich noch nicht einmal geoutet hatte. Sollte ich einfach sagen, hey Mum ich hab jetzt einen Freund, obwohl ich immer fest davon überzeugt war hetero zu sein? Nein, so definitiv nicht! Ich war mir sehr sicher, dass sie nichts dagegen haben würde, dass ich einen Freund statt einer Freundin hatte. Trotzdem war ich unglaublich nervös.

Ich sah auf die Uhr. In einer halben Stunde musste Mum in die Arbeit. Entweder erzählte ich es ihr jetzt oder ich würde heute nicht mehr dazu kommen. Ich atmete tief durch, dann stand ich auf und lief ins Wohnzimmer. Meine Mutter saß auf der Couch und war in ein Buch vertieft. Zögerlich ließ ich mich neben sie fallen. Nervös knetete ich meine Hände. Ich wusste nicht wie ich das Gespräch beginnen sollte.

„Harry, was ist los?“ fragte meine Mum verwirrt, als ich immer noch kein Wort herausbrachte. „Ich ähm also...ich muss dir was erzählen.“ brachte ich schließlich stotternd zustande. Sofort blickte sie mich besorgt an. „Es ist nichts Schlimmes.“ versuchte ich sie zu beruhigen, was aber an meiner zitternden Stimme scheiterte. „Rede mit mir, Harry.“ Sie drückte meine Hand und warf mir einen auffordernden Blick zu. Ich atmete tief ein und fing dann unsicher an zu erzählten. „Also, du kennst ja Louis. Er ist...also wir sind...ähm zusammen?“ Ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Erklärung mehr wie eine Frage anhörte. Dazu war ich einfach zu nervös.

Als ich den niedergeschlagenen Gesichtsausdruck meiner Mum sah, wurde ich, wenn das überhaupt möglich war, noch nervöser. Hatte sie etwas gegen Louis oder war es generell die Tatsache, dass ich mit einem Jungen zusammen war? Ich dachte wirklich, dass es ihr nichts ausmachen würde. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie Louis mochte. Hatte ich mich etwa getäuscht? Anders konnte ich mir ihre Reaktion nicht erklären. Ich fing an auf meiner Unterlippe zu kauen, während ich darauf wartete, dass meine Mum etwas sagen würde.

„Ich bin eine schlechte Mutter.“ Was? Hatte ich mich verhört oder hatte sie das wirklich gesagt? Ich verstand überhaupt nichts mehr. „Ich habe so viel mit der Arbeit zu tun, dass ich es nicht einmal bemerkt habe, dass mein Kleiner verliebt ist. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, mein eigenes Restaurant zu eröffnen. Ich sollte mehr Zeit für dich und Gem haben.“ Ich brauchte einen kurzen Moment, um das eben gehörte zu realisieren. „Also hast du nichts gegen Louis und mich?“ Empört sah mich meine Mum an. „Natürlich nicht! Ich freue mich so für dich, mein Schatz.“

Daraufhin zog sie mich in eine liebevolle Umarmung, die ich erleichtert erwiderte. „Aber wehe du denkst dran, dein Restaurant aufzugeben! Das war schon immer dein Traum. Außerdem sind Gemma und ich alt genug, um auch mal alleine klarzukommen.“ entgegnete ich auf die vorherigen Worte meiner Mutter. „Danke, Harry. Du bist ein Schatz.“

In dem Moment klingelte das Handy meiner Mutter. Sie warf mir einen entschuldigenden Blick zu. „Es tut mir leid, aber da muss ich rangehen.“ Ich lächelte nur. „Schon okay, Mum.“ Und das meinte ich auch so. Ich wollte nur, dass sie glücklich war.


Ziemlich kurz und spät, aber ich habs nicht besser hinbekommen ¯\(°_o)/¯

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