Kapitel 22
„Du bist mein verdammtes Problem, weil du mir etwas bedeutest." Ich sah Louis fassungslos an. „Aber nich so viel wie sie." Bei diesem Gedanken kam Traurigkeit in mir auf. Ich hatte keine Chance gegen Eleanor. „Eleanor bedeutet mir nichts, Harry." Ich sah ihn resigniert an. „Du brauchs nich lügn, ich komm schon damit kla." Ich drehte mich um und wollte davongehen, doch der Alkohol in meinem Blut verhinderte das. Schon wieder drehte sich alles und für einen kurzen Augenblick schloss ich die Augen. Als ich sie wieder öffnete, war mein Sichtfeld wieder einigermaßen klar, doch Louis hatte mich eingeholt.
„Mann Harry, hör mir zu!" Ich schüttelte nur den Kopf. Seine blöden Ausreden konnte er sich sparen. „Du wirst früher oder später genug von mir haben, da ist es besser, wir lassen das zwischen uns von Anfang an bleiben." Seine Stimme klang fest, doch noch immer verstand ich nicht. „Warum denks du das?" „Weil alles ein Ende hat und ich nicht verletzt werden will!" Perplex starrte ich ihn an. „Aber du verletz mich damit!" „Harry, können wir das diskutieren, wenn du wieder nüchtern bist?" „Du wills mich also einfach hier stehn lassn?" Erneut rollten Tränen meine Wangen herunter. Schnell drehte ich mich weg, damit Louis nicht sah, dass ich weinte, aber natürlich hatte er es schon bemerkt. Ich verfluchte den Alkohol. Warum musste der mich so emotional werden lassen.
„Natürlich nicht! Ich bring dich nach Hause." Er legte einen Arm um meine Taille, um mich zu stützen. Kurz verspannte ich mich, doch dann lehnte ich mich an ihn. Seite an Seite gingen wir durch die Straßen. Es war kühl, doch das war mir egal, denn Louis neben mir wärmte mich. Es fühlte sich gut an, obwohl es das nicht sollte. Ich wollte nichts für ihn empfinden. Er wollte nichts für mich empfinden. Warum konnte es nicht einfach sein?
„Wir sind da." Sanft löste Louis seinen Arm von mir. „Wo ist dein Schlüssel?" Ich suchte in meiner Hosentasche. Es dauerte kurz, doch dann hatte ich es geschafft ihn herauszufischen. Ich drückte ihn Louis in seine ausgestreckte Hand. Ich hätte das Schlüsselloch in meinem Zustand bestimmt nicht getroffen. Die Tür sprang auf. „Gute Nacht, Harry." flüsterte er und drehte sich um. Ich wollte mich noch nicht von Louis verabschieden, also hielt ich ihn zurück. „Geh noch nich." „Ich muss, Harry." Er drehte sich um und wollte verschwinden, doch ich griff nach seiner Hand. Ich verschränkte unsere Finger miteinander. Louis atmete tief durch und kämpfte um Beherrschung. „Es ist wirklich besser, wenn ich gehe." Wäre ich nicht betrunken, hätte ich jetzt sicher aufgegeben, doch mein betrunkenes Ich ließ sich nicht abhalten. „Bitte, Lewis." flehte ich und zog an seiner Hand.
Seufzend gab Louis sich geschlagen. „Aber nur um sicher zu gehen, dass du auch in deinem Zimmer ankommst und nicht vorher die Treppe herunterfällst." Ich lächelte ihn an. „Danke, du bis der Beste." Ich zog ihn einfach hinter mir her ins Haus. Die Treppe stieg ich Stufe für Stufe nach oben, worauf Louis nur seine Augen verdrehte. „Was? Du wolltes das ich nich die Treppe runterfall." Er hielt seinen Finger vor seine Lippen. „Sei leise, sonst weckst du noch jemanden auf. Jetzt war ich derjenige, der seine Augen verdrehte. Ich hüpfte die letzten Stufen nach oben und betrat mein Zimmer.
„Verdammt Harry, was machst du?" Louis stand im Türrahmen und starrte mich an. „Ich kann doch nicht mit meinen Klamotten schlafen." kicherte ich, während ich mein Shirt auf den Boden warf. Louis schloss meine Zimmertür hinter sich und mit ein paar schnellen Schritten, stand er vor mir. Sein Blick war dunkel und mein Kichern verstummte. „Was machst du nur mit mir?" murmelte er und musterte mich. Unter seinem durchdringenden Blick lief ich rot an. Als er mir über die Wange strich, stockte mir der Atem. Dann trafen seine Lippen auf meine.
Dieser Kuss war so anders, als unsere Küsse davor. Er war nicht sanft, sondern verlangend und leidenschaftlich, doch trotzdem lag so viel Zuneigung darin. Ich seufzte auf und das nutzte Louis aus, um mit seiner Zunge in meinen Mund einzudringen. Seine Hände wanderte an meinen Po und er hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und so trug er mich zum Bett. Ohne den Kuss zu unterbrechen, legte er mich darauf ab. Er war über mir und seine Hände glitten über meinen Oberkörper. Sofort breitete sich eine Gänsehaut an den Stellen aus, an denen er mich berührte.
Plötzlich löste Louis sich von mir und sah mir tief in die Augen. Meine Atmung ging unregelmäßig und ich versank in dem wunderschönen Blau. „Weißt du eigentlich, wie verdammt schön du bist, Harry?" Bevor ich etwas erwidern konnte, lagen seine Lippen erneut auf meinen. Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine Haare und zog leicht an ihnen. Das Keuchen, das ihm daraufhin entwich, ermutigte mich dazu, meine Hände weiter über seinen Körper gleiten zu lassen. Meine Finger fanden den Saum seines Shirts und zogen leicht daran. Kurz lösten wir uns voneinander, damit ich es ihm über den Kopf ziehen konnte. Doch statt seine Lippen erneut auf meine zu legen, fing er an meinen Hals zu küssen. Ich legte meinen Kopf leicht schief, damit er mehr Platz hatte. Ich krallte meine Finger in seinen Rücken, als er anfing, leicht an meiner empfindlichen Haut zu saugen. Seine Hände glitten zum Bund meiner Hose. Ich spannte mich an und sofort löste er sich von mir. „Alles okay?" Ich sah weg und wurde rot. „Ich hab ähm also noch nie..." Die Situation war mir echt peinlich, doch er strich nur durch meine Haare und sah mich liebevoll an. „Komm her." Er rollte sich von mir herunter und breitete seine Arme aus. „Warum...?" Doch bevor ich meine Frage beenden konnte, fiel er mir ins Wort. „Ich möchte das nicht, wenn du betrunken bist." Ich nickte nur und ließ mich dann von ihm in seine Arme ziehen. Meinen Kopf legte ich auf seine Brust und Louis zog mich eng an sich. Er fing an, durch meine Haare zu streichen und langsam driftete ich in einen ruhigen Schlaf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top