Kapitel 21
Die ganze Woche, quälte ich mich durch die Schule. So gut es ging ignorierte ich Louis. Doch jedes Mal, wenn ich ihn mit Eleanor sah, zog sich mein Herz schmerzend zusammen. Niall und Liam versuchten ihr Bestes, doch sie schafften es nicht wirklich mich davon abzulenken. Trotzdem war es egal was ich sagte, vor der dummen Party heute Abend konnte ich mich nicht drücken. Niall würde nachher selbst vorbeikommen, um mich abzuholen.
Seufzend nahm ich mir also eine schwarze enge Jeans und ein weißes T-shirt. Gerade als ich mir beides übergezogen hatte, klingelte es an der Türe. Schnell fuhr ich mir noch durch meine Locken, dann öffnete ich die Tür. Niall sah mir begeistert entgegen. „Freust du dich schon?“ Genervt blickte ich ihn an. Er wusste genau, dass ich das nicht freiwillig machte.
Wir brauchten nicht lange zur Party und schon von draußen konnte man hören, dass wir richtig waren. Laute Musik dröhnte uns entgegen und ich wäre in diesem Moment überall lieber gewesen als hier. Warum durfte Liam zu Hause bleiben, während ich gezwungen wurde mitzukommen? Das war unfair! Im Haus drängten sich viele Schüler und ich meinte, dass einige noch zu jung waren, als dass sie hier sein durften. Mit einem Seufzen ließ ich mich auf einen Hocker, vor einer notdürftigen, aus Tischen zusammengestellten Bar, fallen.
Niall nahm neben mir Platz. Mehrmals hatte er mich gefragt ob ich nicht tanzen wollte, doch das konnte er vergessen. Schlimm genug, dass ich überhaupt hier war. Ich ließ meinen Blick über die Menschen schweifen, die dicht aneinander gedrängt im schummrigen Licht tanzten. Etwas abseits stand ein blondes Mädchen, das zu uns herüber sah. Ich stieß Niall an. „Hey, siehst du das Mädchen da drüben? Ich glaube sie sieht dich an.“ Niall sah durch den Raum, bis er sie schließlich entdeckte. „Geh schon rüber!“ forderte ich ihn auf. Ich wollte nicht, dass Niall sich langweilen musste, nur weil ich so eine Spaßbremse war. „Bist du dir sicher?“ fragte er trotzdem. Ich verdrehte meine Augen und schubste ihn in die Richtung des blonden Mädchens.
Kurz darauf verschwanden die beiden aus meinem Blickfeld. Doch stattdessen entdeckte ich Louis, der Eleanor seine Zunge in den Hals steckte. Urgh! Schnell wandte ich den Blick ab und griff nach einem Getränk. Ich nahm einen großen Schluck. Ich wusste nicht was es war, doch dem Geschmack nach zu urteilen, enthielt es eine Menge Alkohol. In einem Zug kippte ich es hinunter und griff sofort nach einem weiteren Getränk. Die ganze Party war ein einziger Reinfall. Statt mich abzulenken, saß ich nun hier und konnte Louis zusehen, wie er mit Eleanor rummachte.
Nachdem ich noch einige Becher geleert hatte, spürte ich langsam wie der Alkohol anfing zu wirken. Ich bemerkte, wie der Schmerz in meinem Herzen nachließ und zu einem leichten Ziehen verblasste. Louis konnte mich mal! Sollte er doch zu Eleanor gehen. Es interessierte mich nicht.
Ich wollte einfach schnell weg von dieser dummen Party und den ganzen Menschen. Das Haus war stickig, ich brauchte frische Luft. Schnell erhob ich mich, was jedoch ein Fehler war. Alles drehte sich und ich stützte mich mit der Hand auf der Tischplatte ab, um nicht zu stolpern. Anscheinend hatte ich doch mehr Alkohol intus, als ich dachte. Als mein Blickfeld wieder schärfer wurde, ging ich mit vorsichtigen Schritten durch den Flur, bis ich die Tür erreichte. Naja, wahrscheinlich torkelte ich eher.
Im Freien angekommen, atmete ich tief die kühle Nachtluft ein. Ich ließ mich auf die Stufen vor dem Haus sinken und vergrub mein Gesicht in den Händen. Plötzlich ließ sich jemand neben mich fallen. Im ersten Moment dachte ich es wäre Niall, doch dann fing die Person an zu sprechen. „Harry, du solltest nach Hause gehen. Du bist total betrunken.“ Ich wollte wütend klingen, doch ich brachte nur ein undeutliches Nuscheln zu Stande. „Du kanns mir überhaup nix vorschreibn, Lewis.“ „Komm schon, steh auf, Harry.“ Louis hielt mir seine Hand hin, doch ich ignorierte sie. „Du intressiers dich nur für mich, wenns dir grad passt.“ warf ich ihm vor. „Harry, geh jetzt nach Hause!“ Er klang wütend, aber das war mir egal. Sollte er doch wütend auf mich sein.
„Du bis nich meine Mutter.“ Ich stand auf und wollte mich an ihm vorbeidrücken. Allerdings machte mir das der Alkohol in meinem Blut nicht gerade leicht. Ich stolperte und wenn Louis mich nicht aufgefangen hätte, wäre ich auf dem Boden gelandet. Schnell entzog ich ihm meinen Arm und schaffte es schwankend stehen zu bleiben. „Harry ich meine es ernst, geh jetzt nach Hause!“
„Wieso? Kümmer dich lieba um deine Freundin.“ Störrisch blieb ich stehen. „Das ist kindisch, Harry!“ Ich konnte sehen, wie er langsam die Geduld verlor. „Wenn ich so kinisch bin, warum has du mich dann geküsst?“ schrie ich ihm entgegen. „Lass es doch einfach gut sein! Komm darüber hinweg.“ entgegnete Louis. Er wirkte nicht mehr wütend, sondern eher frustriert. „Was is dein verdammtes Problem, Lewis?“ „Du bist mein verdammtes Problem!“ Ich blickte ihn fassungslos an. Es tat weh zu wissen, dass ich ihm egal war, aber zu hören, dass ich ein Problem war, tat noch viel mehr weh. Tränen stiegen mir in die Augen und kullerten meine Wangen hinunter. Meine Sicht verschwamm und ich fühlte mich so schwach.
Auf einmal spürte ich eine Hand an meiner Wange, die vorsichtig meine Tränen wegwischte. „So habe ich das nicht gemeint, Harry.“ versuchte mich Louis mit sanfter Stimme zu trösten. Doch seine Nähe und diese sanfte Berührung, ließen nur noch mehr Tränen fließen. „Wie kanns du es nich so meinen? Du has gesagt ich bin ein Problem.“ Ich verfluchte mich selbst für meine zitternde Stimme. Statt zu antworten, zog Louis mich in eine feste Umarmung. Ich versuchte mich zu befreien, doch er hielt mich zu stark fest. Irgendwann gab ich auf und ließ mich einfach von ihm halten. Kurze Zeit später versiegten meine Tränen, doch meine Augen blieben gerötet.
„Komm, ich bring dich nach Hause.“ Louis unterbrach die Umarmung und ich trat sofort einen Schritt zurück. Schnell schüttelte ich den Kopf. „Ich will nich dein Problem sein.“ Ich wandte meinen Blick ab und sah auf den Boden. „Ach Harry, weißt du warum du mein Problem bist?“ Ich reagierte nicht auf seine Frage. Ich wollte es nicht wissen. „Du bist mein Problem, weil du dich nicht wie jeder andere von mir fern hältst. Weil du versuchst mir zu helfen, obwohl ich es nicht verdient habe. Weil du nicht weißt wie toll du eigentlich bist und was du mit mir anstellst. Du bist mein verdammtes Problem, weil du mir etwas bedeutest!“
Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, habe ich das Cover der FF ein wenig umgestaltet. Mir hat das alte nicht so gut gefallen, weil ich einfach zu schlecht in Bildbearbeitung bin. Aber ich hoffe das neue ist ein Bisschen besser😅
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