78. Press...


"Woah, du musst uns alles erzählen!", meinte Dani geschockt. Ich gähnte. "Lu sollte vielleicht eher ins Bett. Sie sieht aus als würde sie jeden Moment einschlafen", meinte Thiago, womit er vollkommen Recht hatte. Ich war wirklich sehr müde, ich hatte keine Ahnung, wie lange ich schon wach gewesen war, doch es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Oscar nahm mich auf den Arm und trug mich zu meinem Bett, mehr konnte ich nicht mehr spüren. Auf dem Weg zu meinem Bett war ich eingeschlafen. Alpträume plagten meinen Schlaf, so relatitätsnah, dass ich Wirklichkeit und Traum nicht mehr unterscheiden konnte. In der ersten Nachthälfte träumte ich von Mako und Carlos' bösen Taten und wachte schweißgebadet auf. Ich konnte nicht mehr sagen, wo ich war und was tatsächlich passiert war. Nachdem ich mir stundenlang vor Angst in die Hose gemacht hatte, gelang es mir endlich, wieder einzuschlafen. Doch dieses Mal wurde ich genauso wenig von Alpträumen verschont wie zuvor. Ich hatte immer wieder meine Flucht vor mir, und jedes Mal endete ich in den tödlichen Krallen von Carlos. Carlos, der wirklich keine Gnade kannte. Jedes Mal arterte der Traum mehr und mehr aus. Zuerst führte er mich nur zurück in meine Zelle, dann schlug er, ich wurde vergewaltigt, und schlussendlich wurde ich mehrfach auf brutalste Weisen umgebracht.
Schreiend fuhr ich hoch, gerade als Carlos mir mit einer Nadel die Augen ausstoch. Mein Schrei war erschütternd und ich war selbst erschrocken von mir. Ich war regelrecht am Bettrand zusammengebrochen. Tränen strömten wie Bäche aus meinen Augen, mein Atem wurde ruckartig und ich hyperventilierte. Ich zitterte am ganzen Körper und war kurz davor, umzukippen. Plötzlich ging die Türe auf und jemand stürmte herein. Ich hatte gehofft es wäre Ney, doch es war Oscar. Als er mich zusammengerollt auf dem Bett liegen sah, stürmte er besorgt auf mich zu. Er streckte meinen Körper ganz aus und atmete mit mir in einem geregelten Rythmus ein und aus. Außerdem fuhr er beruhigend über meinen Körper, während ich immer noch unerschütterlich weinte. "Was passiert mit mir?", fragte ich ihn erschrocken. "Du hast eine Panikattacke", antwortete er ruhig und strich mir die Haare aus dem Gesicht, "alles wird gut. Niemand tut dir etwas. Ich bin bei dir. Wir passen auf dich auf. Du bist in Sicherheit."

Erneut wurde die Türe geöffnet und ein wütender Neymar stürmte herein: "Wer schreit hier so rum?! Ihr wisst doch, ich brauche meinen Schönheitsschlaf!" Als er mich ansah, begann ich zu lächeln, doch statt auf mich zuzugehen, drehte er auf dem Absatz um und schlug die Türe laut zu. Ich schaute Oscar fragend an, der nur verwirrt mit den Schultern zuckte.
"Kannst du hier bleiben?", fragte ich Oscar vorsichtig, als er gehen wollte. "Wenn meine Prinzessin das will, dann werde ich es auch", lächelte er und legte sich zu mir. Mit Oscar an meiner Seite konnte ich tatsächlich viel besser schlafen als alleine.

*~*~*

"Luna, warte bevor du rausgehst, ich hole Marissa. Sie soll dich fertig machen, um drei musst du zu einer Pressekonferenz." Fünf Minuten später kam eine blonde Frau mit zwei Koffern in das Hotelzimmer und breitete sich auf dem Tisch aus. "Hey Luna, wie geht's dir? Oscar hat mir gesagt ich muss mich ein bisschen um deinen Look kümmern." Ich nickte und machte es mir auf dem Stuhl bequem. "Trägst du oft Make-up?", fragte sie mich. "Nein, nie." "Dann wirst du gleich dein blaues Wunder erleben", warnte sie mich. Als sie mich anzog und mir meine Haare machte, stieg meine Spannung.

Viel Make-up trug ich nicht, Marissa hatte nur einiges an Concealer und Fundation draufgeklascht, um meine Narben und Wunden zu verdecken. Das Outfit sah ziemlich entspannt aus, aber das Top war super schön. Ich war einfach nur begeistert. Das war auch Oscar, als er das Zimmer betrat: "Wow, Luna, du siehst super aus."


*~*~*

"Nun, hier haben wir Luna Santos, die heute mit Carlos Dunga für eine Pressekonferenz zur Verfügung steht. Stellen Sie nun Ihre Fragen."

"Luna, wo haben Sie sich die letzten Tage aufgehalten?" "Ich bin eine Weile aus dem Rampenlicht getreten."

"Aber Ihre Teamkollegen wussten nach eigener Aussage nicht, wo Sie sich befanden." Ups... Und was sollte ich jetzt sagen. Ich schaute zu Dunga herüber, der mir aufmunternt zu nickte. "Ich bin nicht ganz freiwillig von der Bildfläche verschwunden."

"Man sagt, Sie wurden entführt, stimmt das?!", rief ein dicker Mann herein. Ich nickte vorsichtig. Sofort brach lautes Getuschel aus.

"Was ist passiert?", fragte jemand und ich wollte nicht direkt darauf eingehen, da Mako und Carlos schließlich immer noch gesucht wurden. "Das, was immer passiert."

"Die Täter sind noch auf der Flucht, stimmt dies?" "Ja, das ist korrekt." Über mir wurde ein Bild von Carlos und Mako eingeblendet und sofort begann ich zu hyperventilieren. Dunga schien dies zu bemerken und ließ das Bild entfernen. "Ich denke, Sie haben nun genug Informationen. Noch andere Fragen?"

Eine Mann meldete sich: "Luna, es gibt verschiedene Geüchte, in welchem Bezug Sie zu den einzelnen Männern stehen. Würden Sie uns bitte aufklären?" "Natürlich". Ich war froh über so eine Frage. "Oscar ist mein Cousin. Im Gegensatz zu mir ist er schon im jungen Alter entdeckt und nach England geholt worden. Marcelo war damals in Rio de Janeiro mein bester Freund. Neymar lernte ich vor einem halben Jahr durch seine Schwester kennen. Nun sind wir ein Paar. Hulk ist einer meiner besten Freunde geworden."

"Neymar wurde gestern mit einer anderen Frau sehr vertraut gesehen, was sagen Sie dazu?" Ähm...



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Das nächste Kapitel. Sieht wohl so aus, als hatte die liebe evinjr nicht Recht und Neymar vergnügt sich schon mit einer anderen... Und was jetzt? Auf das nächste Kapitel am Dienstag warten, weil ich morgen Abschlussball habe. Puh, habe ich keine Lust...

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