76. Save


"Es geht los..." Immer wieder wiederholte sich dieser Satz in meinem Kopf. Ich fürchtete mich vor meiner Flucht und insgeheim hoffte ich, dass Mako nie auftauchen würde. Ich hatte Angst, dass etwas schief gehen würde. Mir war klar, dass ich gut ausgeruht sein müsste, sodass mir die Flucht gut gelänge. Deswegen legte ich mich schon früh auf mein altes, stinkendes Klappbett und schlief ein.

Im Raum war es komplett dunkel. Im Hintergrud hörte ich immer wieder Damion flüstern, dass Mako auf dem Weg zu mir wäre. Ich versteckte hinter der Tür, bevor Mako eintrat. "Luna Schätzchen, wo bist du denn? Ich hab dir was tolles mitgebracht." Leise schlich ich hinter der Türe hervor und verließ auf leisen Sohlen das Zimmer. Doch genau in diesem Moment stolperte ich und die Türe machte einen schrecklichen Knall. Mako fuhr herum und blickte mich an. Er schmiss das Tablet zu Boden. Ich begann loszurennen und Mako ebenfalls. Als ich mich umdrehte, konnte ich sein verzerrtes Gesicht erkennen. Ich bog links ab, dann rechts und kam an eine Treppe. Diese stürmte ich herunter. Mako war mir knapp auf den Fersen. Er kam immer näher. Ich konnte schon die befreiende Türe sehen, doch ich stolperte die Treppe herunter. Ich fiel. Gerade noch so konnte mich jemand auffangen. Damion. Ich blickte in seine Augen und sah Carlos. Er lachte böse und drehte meinen Hals gefährlich weit. Ich würde sterben...

Schweißgebadet wachte ich auf. Ich hatte wirklich Angst. Der Traum war sehr realistisch gewesen und ich hatte die Befürchtung, dass mir ein ähnliches Schicksal wiederfahren könnte wie meinem Traum-Ich. Doch immerhin hatte ich die erste Phase des Planes, welche lautete, Mako vorzugaukeln, ich hätte mich in ihn verliebt, bereits erfolgreich abgeschlossen. Das bedeutete, dass Mako mir halbwegs vertraute, und ich mehr Spielraum als sonst hatte.

Als Makos Schritte vernahm, schnappte ich mir eine der Stangen, die Damion in mein Gefängnis gelegt haben musste, und versteckte mich hinter der Türe. "Morgen Schätzchen, ich habe dir ein bisschen was mitgebracht. Ich muss gleich wieder los aber ich komme heute Abend wieder, dann können wir ein bisschen Spaß haben. Moment mal, wo bist du denn?" Während Mako seinen Monolog gehalten hatte, schlich ich mich auf Zehenspitzen aus dem Raum. Dank meines Alptraums schloss ich die Türe. Ich hörte Mako, wie er brüllte, doch aus Erfahrung wusste ich, dass man dies nicht wirklich weit hörte. Scnell erinnterte ich mich an den Plan und rannte los. "Rechts halten",  schwirrte in meinem Kopf herum. Zuerst lief ich einen langen Gang ohne Türen entlang, und bog nach rechts ab. Immer schneller setzte ich einen Schritt vor den anderen, als ich hörte wie Carlos auf Makos Verschwinden aufmerksam geworden war. In der Eile hatte ich fast die nächste Abzweigung übersehen, denn der rechte Gang war nur sehr schmal. ich hörte laute Schritte, und war froh, als ich einen Vorhang auf der rechten Seite entdeckte. Das musste er sein. Vorsichtig schob ich ihn zur Seite und schlüpfte hindurch. Fast wäre ich den Schacht heruntergefallen, doch ich konnte mich gerade noch ausbalancieren. Makos laute Schreie waren hier sehr laut, also war ich genau auf der anderen Seite. Das bedeutete auch, dass ich besonders leise sein musste, um nicht gehört zu werden. Einen Fehler konnte ich mir nun nicht mehr erlauben. Die Schritte wurden immer lauter und kurzer Hand beschloss ich, mich einfach an den Abgrund zu hängen, um nicht entdeckt zu werden. Mein Atmen wurde schneller und mein Herz pochte wie verrückt. Meine Hände begannen, von der Kante abzurutschen. Dadurch bekam ich ziemlich Panik. Ich hörte, wie jemand den Vorhang zur Seite schob, mich aber nicht entdeckte. Nach dem ich mich vorsichtig vergewissert hatte, dass keiner mehr in der Nähe war, kletterte ich wieder aus dem Schacht. Dann überlegte ich mir, wie ich am besten unbeschadet hindurch käme. Schlussendlich machte ich es dann so, dass ich meine Beine an der gegenüberliegenden Wand befestigte, sodass mein Rücken auf der anderen Seite war. So konnte ich langsam den Schacht hinunter klettern. Ein kurzer Blick nach unten zeigte mir nicht einmal das Ende des Schachts und ich hatte keine Ahnung, wie lange ich hier drin festsitzen würde.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und schmerzenden Muskeln kam ich endlich unten an. Es war vermutlich der Keller, doch ich konnte nicht direkt weiter, weil ich so platt von dem Abstieg war. Damion hätte mir ruhig auch ein Seil da lassen können! Was mir allerdings Sorgen machte, war, dass Mako und Carlos in der Zeit genug Zeit gehabt hatten, um ihre ganzen Kumpanen zu benachtigen und die Ausgänge zu bewachen. Als ich mich dann traute, den Schacht zu verlassen, stand ich in einem Keller voller Regale. Damion hatte gesagt, dass es einen Gang zur Kanalisation geben sollte, doch bis jetzt hatte ich keinen gesehen. nach einiger Zeit fand ich eine Türe mit einem zerschlagenen Schloss, durch welche ich hindurchging. Dahinter befand sich tatsächlich der tatsächliche Keller mit allen Rohren und sogar der Stromversorgung. Wäre ich jetzt dumm gewesen, hätte ich die Stromerbindung gekappt, aber dann wäre klar geworden, wo ich mich befand. Ich konnte einen Gullideckel erkennen, den ich auch sofort öffnete. Über mir schloss ich ihn natürlich wieder, um keine Spuren zu hinterlassen. Zum zweiten Mal an diesem Tag befand ich mich in einem senkrechten Rohr. Nur dieses Mal war es so eng, dass ich selbst mit den eisernen Stufen Probleme hatte, herab zu kommen. Doch als ich erst einmal unten war, wurde es eckelhaft. Anscheinend landete hier alles. Und obwohl hier nur wir drei hier waren, war die Kanalisation ordentlich voll. Die Suppe ging mir anfangs nur bis zu den Knöcheln, doch mit der Zeit kamen ein paar Zuflüsse hinzu und ich stand bald knietief in der Scheiße. Es eckelte mich so sehr, aber ich musste weiter, wenn ich aus den Fängen meiner Entführer kommen wollte. Als ich wieder eiserene Stufen sah, stieg ich sie wieder nach oben und endete wieder in einem Abflussschacht. Doch dieses Mal schien ich Glück zu haben. Sobald ich den Gullideckel anhob, strahlte mir die grelle Sonne entgegen. Ich rieb mir die Augen. Schon seit Tagen hatte ich kein Tageslicht mehr gesehen. Ich musste aussehen, wie ein Zombie. Schnell versuchte ich mich zu orientieren, die Sonne stand relativ hoch, weswegen ich vermutete, dass es gerade etwa 12 Uhr war. Dadurch konnte ich ungefähr Westen bestimmen und ich rannte wieder in diese Richtung. Wie weit ich laufen musste, um an die BR-040 zu kommen, hatte Damion mir nicht gesagt. Ich rannte sehr lange, und die hochstehende Sonne blendete mich. Ich hatte ziemlich Drust und fürchtete, zu dehydrieren. In der Ferne konnte ich Autos hören, und ich dachte schon, jetzt seie es entgültig um mich gewesen, als ich die große Straße erkannte. Definitiv die BR-040.
In aller Eile machte ich mich auf den Weg dorthin und kam mit aller letzter Kraft dort an. Doch nun stand ich schon vor dem nächsten Problem. Wie würde ich über die Absperrung kommen? Diese war an dieser Stelle fast eineinhalb Meter hoch. Ich lief ein paar Meter an der Straße entlang und fand ein Stück ohne Leitplanke oder Mauer. Ich stellte mich neben die Fahrbahn und hob meinen Daumen in die Luft. Doch keines der Autos hielt. Dabei waren bestimmt schon hundert an mir vorbeigefahren. Als ich an mir herunterblickte, erkannte ich auch weswegen. Ich war voll mit den Resten der Kanalisation und in der der Mauern spiegelte sich mein Gesciht wieder. Das war ich nicht. Mein Gesicht war komplett bleich und dreckig. Überall verliefen rote Striemen. Meine Haare waren total fettig und ziemlich zottelig. Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Doch ich war es.
Nachdem ich wieder eine Weile als Anhalter gestanden war, fuhr ein blauer Jeep an die Seite und hielt. Ein Mann mit Cowboystiefeln und eine junge Blondne stiegen aus. "Ich kenne dich doch irgendwo her...", murmelte die Frau. "Ich bin Luna Santos, die Fußballspielerin." Der Mann lachte los, doch verstummte sofort, als er die Blicke der Frau sah. "Geht es dir gut? Oh Gott David, sie braucht Wasser. Was können wir für dich tun?", fragte sie höflich. "Könnten Sie mich bitte zu einer Polizeiwache bringen? Ich habe eine Anzeige aufzugeben?" Der Mann gesellte sich wieder zu uns und reichte mir eine Flasche kühles Wasser: "Auch wenn du Luna Santos bist, so sitzt du nicht in mein Auto. Du kannst auf der Ladefläche Platz nehmen." Froh darüber, mitfahren zu dürfen, machte ich es mir auf der Ladefläche bequem und genoss den Fahrtwind, welcher durch meine Haare zauste. Als der Jeep schließlich von der BR-040 abfuhr und mich vor einer Polizeidienststelle absetzte, dankte ich den Beiden vielmals und ließ mich ihre Nummern geben.

Ein letztes Mal noch atmetete ich tief durch und betrat das Polizeirevier. Der junge Mann am Tresen blickte mich erstaunt an, als ich zu ihm schritt.

"Hallo, mein Name ist Luna Santos, 18 Jahre, und werde seit dem Halbfinalspiel gegen Deutschland vermisst. Ich möchte eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher und schwerer Körperverletzung aufgeben...."


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Zuerst möchte ich mich für das verspätete Update entschuldigen, aber am Donnerstag hatte ich echt keine Zeit, und am Freitag dann zwar zwei Stunden. Aber die habe ich mit weinen verbracht. Bin ziemlich geflasht von den Ereignissen der Woche und demnach auch eher wenig kreativ.
Dennoch möchte ich euch bitten, mir einen
VOTE und ein KOMMENTAR zu hinterlassen, dann käme ich nämlich auf 400 bzw. 100. Das wäre großartig! Das waren jetzt ca. 1500 Wörter.

Das nächste Update erwartet euch am Dienstag und so langsam neigt sich die Geschichte dem Ende zu...

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