67. Die Wahrheit des Damion Salvatores

So sehr ich auch Ney vertraute - er war ja schließlich mein Freund -  glaubte ich ihm die Story mit diesem Damion nicht. Ich hatte das Gefühl, dass hinter der ganzen Sache mehr steckte, als er zugab. Selbst Rafa hielt dicht. Das ließ mich das schlimmste vermuten. Doch ich konnte meine Gedankengänge glücklicherweise nicht beenden, da es an meiner Türe klopfte. Ich öffnete sie, aber niemand war zu sehen. Seltsam. Plötzlich fiel mir ein sorgfältig gefalteter Zettel auf, welcher auf dem Boden lag. Vorsichtig hob ich diesen auf und schloss wieder die Türe - aber nicht, ohne mich vorher nocheinmal genau umzusehen. Doch immer noch war keine Menschensseele zu sehen. Von Ney, Dani und Oscar wusse ich, dass sie im Fitnessraum waren und den Rest vermutete ich am Pool. Von wem war dann der Zettel?

Ich setzte mich auf mein Bett und faltete den Zettel vorsichtig auf. Irgendwie fürchtete ich mich vor dem Inhalt. Ich wusste nicht, ob es mein natürlicher Instinkt oder irgendeine meiner Fantasiegebilde war. Schließlich fühlte ich mich auch andauernd verfolgt, selbst wenn niemand in der Nähe war. Als der Zettel schlussendlich vollständig aufgefaltet war, traute ich meinen Augen nicht.

"Du weißt nicht, was mit Damion Salvatore passiert ist? Wir haben seinen Beruf umgekehrt. Stell dir schon mal darauf ein, dass dir dasselbe wiederfahren wird."

In mir kam wieder einmal die mir altbekannte Panik auf. Ich wusste nicht, was ich nun tun sollte. Noch nie hatten sich die Leute so genau ausgedrückt. Allein von dem Text konnte ich schließen, was mit Damion passiert war. Ich musste Ney zur Rede stellen!!

Ohne mir die Schuhe anzuziehen, rannte ich zum Fitnessraum. Schwungvoll riss ich die Türe auf und stürmte in den hinteren Bereich, wo sich drei Idioten aufhielten.

"Neymar da Silva Santos Júnior, wir müssen reden!!"
Dani blickte ihn vielsagend an, dann kam er auf mich zu. "Hey babe, was gibts?", fragte er und versuchte mir einen Kuss zu geben, doch ich wich ihm aus.
"Was hast du mir zu einem Damion Salvatore zu sagen?!", fragte ich ihn ruhig, aber bestimmt.
"Ich habe dir doch schon gesagt, dass er Privatagent ist", antwortete er unbestimmt.
"Was macht er wirklich?!", ich verlieh meiner Frage mehr Nachdruck.
Ney blickte Dani unsicher an, aber der zuckte nur mit den Schultern. "Er ist wirklich unser Privatagent."
"Neymar!", schrie ich laut, woraufhin er zusammenzuckte, "ich weiß, dass er kein Geheimagent ist! Lüg mich doch nicht so an, als hätte ich keine Ahnung! Ich weiß mehr als du denkst!!"
Augenblicklich wurde Neymar blass und Dani eilte herbei: "Psscht. Komm mit und sag uns was du weißt." Dani zerrte mich in einer kleine Abstellkammer und schloss diese ab.

"Was weißt du?" "Genug, um zu sagen zu können, dass Damion kein Privatagent ist. Er ist ein Auftragskiller. Dachtet ihr wirklich, ihr könntet das vor mir verbergen?!" "Wir wollten dich beschützen", versuchte Ney sich rauszureden. "Sicher, in dem ihr mich anlügt", meinte ich spöttisch. "Ja, Lu, das tut mir... uns.." Dani unterbrach ihn: "Woher weißt du das überhaupt?", fragte er forschend. "Ähm, das geht euch nichts an", antwortete ich zögerlich. "Und ob uns das was angeht! Damion ist zwei Tagen spurlos verschwunden!" Nun lag es an mir, blass zu werden, denn in meinem Kopf hatte ich gerade die Puzzleteile zusammengefügt. "Er ist tot. Die Mafia hat ihn umgebracht und...", flüsterte ich. "Wass?!", schrie Ney entsetzt, woraufhin Dani ihm den Mund zuhielt, "er war unser bester Mann!"
"Aber Luna, du wolltest noch was hinzufügen, oder?", fragte Dani, der noch bei Sinnen war. Im Gegensatz zu Ney, denn dieser vergrub vor Verzweiflung seine Hände in seinen Haaren.
Ich atmete tief durch und nuschelte dann: "So wie ich auch bald." Dani blickte mich nach diesen Worten entgeistert an. "Ich wurde heute Mittag schon wieder beobachtet. Ich habe aber dieses Mal so einen komischen Zettel bekommen. Da stand das ziemlich deutlich drauf, wenn man das mit Damions Geschichte vergleicht."

"Das heißt, Damion Salvatore ist dein Todesurteil?", fasste Dani zusammen, doch er wusste noch nicht, wie Recht er damit haben würde...

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So, das war Kapitel 72. Ich habe unglaublich lange dafür gebraucht. Hoffentlich hat es euch gefallen. Dann lasst doch bitte einen Vote oder ein Kommentar da! Das würde mich sehr freuen. Das Buch neigt sich so langsam dem Ende zu...
Das nächste Kapitel kommt vorraussichtlich am Donnerstag.

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