58. Hard Training


Mir war zemlich langweilig gewesen und umso cooler war es, dass wir am Abend wieder eine Trainingseinheit hatten. Naja, Einheit war vielleicht das falsche Wort, denn Dunga hatte eine Zeitspanne von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr eingeplant, also 3 Stunden. Ich war ziemlich gespannt, was er heute für uns vorbereitet hatte.

"Hallo Team, heute werdet ihr euch erstmal warmlaufen", begrüßte uns Dunga, "die Runde um die Stadt."

"Aber das sind fast drei Kilometer!", beschwerte sich Paulinho, aber Dunga wunk nur uninteressiert ab.

"In fünfzehn Minuten seid ihr wieder da", bemerkte er stattdessen.

"Waaas?!?!?!", schrie Oscar entsetzt, "dann müssen wir ja einen 5,0 Schnitt laufen!"

"Toll Oscar, dass du noch die einfachen Grundrechenarten beherrschst, aber das ist hier unwichtig! Und jetzt hopp, sonst musst du noch schneller rennen!"

"Aber Trainer, dass kannst du doch nicht machen!", meckerte nun auch Ney.

"Du siehst doch, dass ich das kann und jetzt beweg dich!", schrie Dunga und scheuchte ihn davon wie eine Fliege.

Um ehrlich zu sein pisste mich diese beschissene Warmlaufübung ziemlich an und nach gefühlten zwei Metern war ich schon platt - im Gegensatz zu Thiago und Dani, die das Feld locker führten. Die beiden unterhielten sich sogar noch währenddessen!

"Alves, Silva, gute Zeit, 8 Minuten 53 Sekunden."

"Luna, Oscar, Hulk gebt mal Gas, sonst dürft ihr 35 Liegestützen machen!"

Die beiden Männer legten noch an Geschwindigkeit zu, doch ich sprintete schon seit Beginn.

"Santos, runter, 35 Liegestützen, du bist zwei Sekunden zu spät!!"

"Aber Trainer, muss das sein? Ich bin doch ein Mädchen..."

"Keine Extrawürste für Frauen, das siehst du doch! Und jetzt Dalli!", fordete er mich auf und schnell quälte ich mich auf den Boden.

Nach der zehnten Liegestütze ging mir bereits die Kraft aus. Lust hatte ich schon lange keine mehr. Doch glücklicherweise schaffte ich die Liegestützen. Als ich wieder aufstand, tropfte mir der Schweiß herunter und mein Gesicht war komplett rot.

"Gut, wenn du jetzt auch fertig bist, dann können wir ja weitermachen. Schnappt euch einen Ball und spielt ihn euch zu."

Während ich und David Luiz diese Aufgabe gemeinsam ausführten, die noch ziemlich einfach war, legte sich Dunga auf seinen blauen Liegestuhl unter einem Sonnenschirm. In seiner Hand hielt er einen Cocktail.

"Das ist echt unfair", beschwerte sich David bei mir.

"Ja, wir müssen schuften und er hat einfach einen Cocktail!!"

"Achtung Ball!!!", schrie jemand hinter uns und ich duckte mich schnell, sodass der Ball mich nicht traf, sondern Dunga.

"Wer war das?!?!"

Niemand meldete sich.

"Gut, wenn das so ist, dann könnt ihr ja alle sechzig Sit-ups machen."

"Was?! Willst du uns verarschen?!"

"Nein und jetzt macht!"

Stöhnend leißen wir uns alle nieder und machten uns an die Arbeit. Fünf Minuten später waren wir alle fertig und vervollständigten unsere Übungen.

"Gut, dann könnt ihr jetzt das Tor in sechszehn gleichgroße Felder teilen. Ihr müsst immer das Feld schießen, welches ich euch befehle."

"Dani 11, 9 und 3!"

Er hatte Glück und traf jedes Feld.

"Luna, 1, 5, 2".

So schnell ich konnte schoss ich auf die Felder, doch anstatt Nummer 5 traf ich Nummer 6. Deswegen verdonnerte mich Dunga wieder dazu, dreißig Sit-ups zu machen. Nach dem zwanzigsten war ich komplett platt, aber ich zog es weiter durch.
Zwanzig Minuten später waren wir mit der Übung durch -  ich hatte bei den nächsten Umläufen tatsächlich alle Felder getroffen - und Dunga packte uns ein Paar Stangen auf den Boden. Hindernisse wäre wohl eher der passende Begriff für dieses Wirrwarr.

"So, der Parcours ist etwa 50 Meter lang, also nicht besonders groß, aber dafür sind die Hindernisse bis siebzig Zentimeter hoch. Ihr haltet etwa fünf Meter Abstand bevor ihr hinterherlauft."

Das konnte ja nicht so schwer sein!

Als ich durch den Parcours joggte, merkte ich, dass die Höhe der Sprünge ziemlich unangenehm war und ich kam sehr erschöpft und tief schnaufend im Ziel an.

"Schön Leute, wenn ihr das nun auch geschafft habt, dann können wir ja endlich an den Berg gehen."

"Was? An den Berg?!"

"Ja, Oscar, und jetzt rate mal, was wir da machen werden: Muskelaufbauübungen!"

Es entönte ein genervtes Stöhnen von der Gruppe, doch Dunga hatte kein Erbarmen.

"Hier verteilt ihr euch an dem Berg. Ich möchte, dass ihr 30 Runden lauft, dann zehn Liegestützen macht und dann wieder lauft. Das genau fünf Mal. Es ist ausnahmsweise nicht wichtig, wie schnell ihr fertig seid, sondern dass ihr durchhaltet."

Genervt machten wir uns an die Arbeit. Auf und ab, auf und ab, ganze dreißig Mal, etwa ein halber Kilometer. Auch die ersten Liegesützen klappten noch super, doch je mehr Runden ich rannte, desto schwerer wurde es auch. Mit der Zeit merkte ich auch, dass ich viel zu schnell begonnen hatte, und deswegen hatte ich Seitenstechen bekommen.

Mir fehlten noch etwa sechs Runden, als ich plötzlich gegen jemanden krachte. Ich hielt mir meinen Kopf und wollte aufstehen, jedoch gelang es mir nicht.

"Lu, geht's? Du warst etwa fünf Minuten weg?", fragte jemand...


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Juhu ich habe es gesachafft und so kurz ist es auch nicht!! Hatte einen zehn Stunden Tag und bin dementsprechend platt.



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