49. Aussprache

"So, und jetzt musst du dich noch mit Juninho aussprechen..."

Dieser Satz spukte mir die ganze Zeit durch den Kopf. Ich musste wirklich mit ihnen reden, auch wenn ich das auch nicht wollte.

Deswegen schob ich unter Neys Tür einen kleinen Zettel durch, wie in den guten alten Zeiten:

"Komm um 21 Uhr in den Gym"

Tatsächlich erschien er um Punkt 21 Uhr und ich war ziemlich nervös, was das Gespräch bringen würde.

"Was machst du denn hier?", fragte er genervt, als er mich da sitzen sah.

"Ruhe und jetzt hör mir zu!", schrie ich schon fast.

"Ich hab echt keinen Bock auf den Scheiß, morgen ist das Spiel gegen Mexico und ich habe immer noch Stress mit dir. Du weißt, wie das ausgeht, wenn wir gerade miteinander Streit haben!"

Leicht nickte Ney. Mal sehen, wozu das Gespräch führen sollte.

"Du weißt, dass das mit Marcelo ein Ausrutscher war. Ich war das erste Mal in meinem ganzen Leben betrunken, und Marcelo hatte einige Drinks zu viel. Er hat dir ja auch gesagt, dass es ihm Leid tut und dass er möchte, dass wir zwei uns wieder vertragen. Und warum hast du dann mit mir Schluss gemacht? Weil ich nichts dafür kann? Weil ich ein dummes, naives Mädchen bin, oder weswegen?!"

Kurz war stille zwischen uns beiden und ich konnte Neys Körpersprache nicht deuten. Ich hoffte sehr, dass seine Reaktion positiv sein würde.

"Luna, das hat mir Marcelo ungefähr hundert Mal gesagt und Thiago hat sich auch milliarden Male bei mir entschuldigt, dass er dir Alkohol gegeben hat. Und trotzdem ändert sich nichts an meiner Entscheidung, denn was der anderen Schuld war, interessiert mich nicht. Ganz allein dein Handeln ist Schuld an der ganzen Sache!!!"

Umso weiter er seinen Text fortführte, umso lauter wurde seine Stimme.

"Du hast dich bei mir zu entschuldigen und nicht Marcelo, Thiago oder weiß sonst wer!", schrie Ney, der mittlerweile sehr wütend war.

Oh...

Okay...

"Ney, es tut mir Leid. Ich dachte, dass wäre schon deutlich geworden. Aber anscheinend wohl doch nicht... Das alles tut mir Leid. Wirklich! Ich wollte dich nie verletzen weil ich dich wirklich liebe und du meine Motivation bist. Das alles war absolut keine Absicht und ich kann mich nur dafür entschuldigen, so dumm gewesen zu sein. Wirklich. Ich muss dir ehrlich gestehen, ich vermisse dich..."

Mittlerweile liefen mir Tränen der Verzweiflung über die Wangen, da mir dieser Streit ziemlich an den Nerven kraftete. Unerwarteterweise spürte ich zwei Arme um mich.

"Es tut mir Leid Lu, nicht weinen!!! Ich will doch auch nicht mit dir streiten!"

"Nicht?"

"Nein und ich entschuldige mich auch dafür. Ich war wirklich enttäuscht von dir, aber jetzt weiß ich, was uns beiden das alles hier bedeutet."

Daraufhin küsste er mich sanft und es fühlte sich an, als würde eine Bombe explodieren.





Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top