44. Das Leben im Camp


Das Training hatte wieder angefangen und wir waren alle ein bisschen geschafft, da die Einheiten immer komplexer und anstrengender wurden. Ich hatte keine Lust mehr, weil wir einen sehr strengen Tagesablauf hatten und oft drei Mal am Tag trainieren mussten. An manchen Tageszeiten war es auch noch warm, obwohl es Herbst war. Manche Länder hatten echt Probleme damit. Wir zum Glück nicht so sehr.

Ich telefonierte jeden Tag mit meinem Vater. Er sprach mir viel Kraft und Mut zu, was ich von selbst gar nicht so gehabt hätte. Doch es half. Ich fühlte mich von Stunde zu Stunde besser.

Oft allerdings fragte ich mich, warum ich das hier alles überhaupt machte. Irgendwie war es ja, im Nachhinein betrachtet, nur eine Quälerei. Aber ich war doch froh, hier zu sein. Solche fantastischen Leute kennen gelernt haben zu dürfen.

Das Camp war irgendwie mit einem Ferienresort zu vergleichen. Oder mit einer Klassenfahrt. Mit den besten Freunden in einer Hütte, in diesem Fall Villa, leben, jeden Tag Spaß haben. Im Pool schwimmen, an den Strand gehen. Alles in einem.

Aber es war doch nicht das Paradies. Denn mit Neymar und Marcelo hatte ich seit dem Barabend nicht mehr gesprochen und auch Senor Dunga war nun nicht mehr so ganz von mir überzeugt. Ich hatte mein Versprechen nicht gehalten, sondern eher das Team zerstört. Die beiden Zicken redeten kein Wort miteinander, außer sie stritten. Und wenn sie dies taten, dann richtig. Das ganze Team litt darunter. Ich wurde dafür verantwortlich gemacht. Und das machte mir sehr zu schaffen. Ein zusätzlicher Druckpunkt war nicht leicht zu verkraften und ich war jeden Abend platt. Die vorwurfsvollen Blicke der anderen und die Ignoranz von Ney und Marcelo machten dies nicht besser.

Ich wusste kaum noch, wie ich mich zu benehmen hatte, aber Oscar half mir. In dieser Zeit war er oft bei mir auf dem Zimmer, da ich es nur bei Verpflichtungen verließ, um nicht Marcelo oder Ney zu begegnen, die leider im selben Haus wie ich lebten. Ein eigenes Bad hatte ich zum Glück, und das Essen brachte mir Oscar. Allerdings aß und trank ich nichts mehr, was sehr problematisch war, da ich meine Tage hatte. Doch ich tat es einfach nicht. Auch wenn die Schmerzen immer stärker wurden, machte ich nichts dagegen. Es wurde immer schlimmer.

Ich lag in meinem Bett und sang mit Youtube Anitta. (Kanal: Músicas lancamentos, Playlist mit allen Hits des neuen Albums von Anitta und Lyrics, kann ich nur empfehlen) Das lenkte mich ab.


   (Fortsetzung folgt)



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Ein kurzes Kapitel nach einer langen Zeit aber ich habe mega die Schreibblockade und mir ist nicht mehr eingefallen.

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