42. Der Besuch bei Familie Da Silva Santos II


"Lu, wir haben uns überlegt, heute mal zusammen essen zu gehen. Was hältst du davon?"

"Ja ich finde diese Idee cool, soetwas hatte ich schon lange nicht mehr."

"Aber... waren deine Eltern nie mit dir Essen?"

"Gil, also meine Mutter ist gestorben..."

"Oh, das tut mir Leid."

"Macht nichts. Du konntest das ja nicht wissen", sagte ich, während ich versuchte zu lächeln, "endlich habe ich wieder eine Familie."

"Los, los, Luna schnell wir müssen uns noch fertig machen! In einer Stunde gehen wir schon!"

Rafa schnappte mich am Arm und zog mich mitsamt Júlia und Tata nach oben.

"Was genau habt ihr mit mir vor?", fragte ich die Mädchen.

"Du wirst schon sehen", meinte Tata und grinste die anderen verschwörerisch an.

Júlia machte sich an die Auswahl der Kleidung, während Tata meine Haare lockte und Rafa sich an meinem Gesicht zu schaffen machte.
Nach etwa fünf Minuten kam Júlia strahlend aus Rafaellas Kleiderschrank. Sie trug einen schlichten, sehr figurbetonten, schwarzen Jumpsuit mit einer Jeansjacke. Zum Glück hatte Rafa die selbe Kleidergröße wie ich, sonst würde uns das hier eindeutig schwerer fallen. Da Rafa auch in den Highheels die selbe Größe hatte, war es kein Problem, dass ich auch schlichte schwarze Highheels von ihr anziehen konnte.

Nach gefühlten 1000 Stunden waren Rafa und Tata endlich fertig und ich konnte die Klamotten anziehen. Der bodentiefe Spiegel war mich einem Tuch bedeckt, welches Rafa herunterzog, als ich fertig war.

"Wow", staunte ich, denn das Ergebnis war echt eindrucksvoll. Ich sah wunderschön aus, so schön wie noch lange nicht mehr.

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Als wir dann endlich vor dem Fünf-Sterne Restaurant standen, wurde mir ganz schön mulmig. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und war auch noch sehr aufgeregt.

"Rafa, wie benimmt man sich in einem Restaurant", flüsterte ich ihr zu, woraufhin sie mich mit großen Augen ansah,es mir dann aber erklärte.

Alle gemeinsam betraten wir den Vorraum.

Neymar Senior sagte unseren Namen am Schalter und wir wurden in einen  großen Raum gebracht, der durch eine dicke Wand von dem anderen Raum abgetrennt war. Dieser große Raum war noch in mehrere kleinere Räume unterteilt, deren Abtrennungen aus Glas waren. Sie lagen rechts und links des Ganges.  Man konnte praktisch die Nachbarn sehen, aber nicht hören. Manchmal standen vor diesen Fensterscheiben noch große Pflanzen oder Abtrenner, aber generell war es hier sehr durchschaubar. Der Mann brachte uns in einen relativ mittig gelegenen Raum. Wir betraten ihn und der Mann ließ uns alleine. Der Raum war an der hinteren Wand grau gestrichen, es hing dort ein gelb orangenes Bild. Sonst waren alle anderen Wände aus Glas. An der Türseite hingen an den beiden Ecken moderne,  bodenlange, ebenfalls graue Vorhänge herunter. An der rechten Glaswand in der Ecke stand eine kleine Palme. Der Tisch war ein moderner dunkler Holztisch und um ihn herum standen zehn moderne, graue Stühle. Allerdings waren nur neun davon bedeckt. Es lagen viele Gabeln und Messer herum und ich wusste kaum, wie ich sie verwenden sollte. Rechts von mir saß Rafa und links Ney. Neben Rafa hatte Júlia Platz genommen und gegenüber von ihr Tata. Gegenüber von Ney saß Jo und mein Gegenüber war Gil. Am Kopfende saß Neymar Senior und rechts an der Seite Nadine.

Rafa erklärte mir noch alle wichtigen Essensregeln und dann kamen auch schon unsere Bestellungen.

Nach und Nach füllten sich auch die anderen Räume von mit Sonnenbrillen bekleideteten Menschen. Ich war durchaus sehr gespannt, wer alles dabei war.

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"Scheiße ist das scharf!", schrie Ney und wedelte sich Luft zu. Dadurch das sein Gesicht schon knallrot war, sah das verdammt lustig aus. Wir alle lachten, auch Gil, aber der war wenigstens so sozial und gab ihm ein Stück Brot. Das half nicht wirklich viel, weswegen Rafa und ich einen Ober suchen mussten, um Ney zu retten. Besser gesagt um ein Glas Milch zu holen.
Wir fanden einen, der die MIlch schnellstmöglichst wieder zu Ney brachte. Rafa und ich hingegen machten uns langsam auf den Rückweg und schauten neugierig in die Räume.

"Woah ist das David Beckham?!", flüsterte ich Rafa zu.

Geschockt drehte sie sich in die Richtung, in die ich deutete, und ließ einen spitzen Schrei los.

Zum Glück konnte uns keiner hören und ich schob sie weiter, denn Brooklyn Beckham hatte uns gesehen. Ich warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, dann gingen wir weiter. Sonst war es relativ spärlich was die berühmten Leute anging, es waren größtenteils nur reiche Leute. Rafa und ich rannten nun schnell zu unserem Zimmer, wo wir außer Atem ankamen.

"Ey ratet mal wer da hinten sitzt! David Beckham!", berichtete sie Júlia und Tata, die sofort aufsprangen und "Wo?!", fragten. Wir sagten ihnen die Nummer und auch sie wollten sofort dorthin.

"Ähm, Júlia, Thayse, wohin wollt ihr?", fragte Neymar Senior.

Tata sah uns entschuldigend an, dann sagte sie: "Da hinten", sie zeigte in die Richtung,"ist David Beckham!!!!"

"Wasssss??!?!??!?", freuten sich Gil, Jo und Ney gleichzeitig und wollten dorthin gehen.

"Halt! Wartet auf uns", schrien nun auch Nadine und Senior. 

"Halt, Stopp! Wir können dort nicht hin, weil Brooklyn Rafa schon beim Starren erwischt hat", bemerkte ich. Traurig setzten sich alle wieder hin. Ey diese Familie hat auch so einen Beckham-Tick...

Etwa zwanzig Minuten, nachdem unsere Hauptspeise beendet war, kam ein Ober ins Zimmer.

"Die Familie Da Silva Santos möge mir bitte ins Zimmer 12 folgen", sagte er förmlich.

Rafa und ich tauschten ahnende Blicke aus und ich dachte: "Man Brooklyn ich liebe dich..."

Plötzlich sahen alle mich an und Ney schaute mich nur wütend an. War ja irgendwie klar, dass ich es laut gesagt habe...

"Man Ney jetzt warte doch, das hat sie doch nicht so gemeint! Brooklyn hat uns vorhin gesehen und sie waren in Zimmer 12 und jetzt werden wir in Zimmer 12 gebracht, siehst du da etwa keinen Zusammenhang?! Brooklyn hat es erzählt und die haben uns rufen lassen, also werden wir jetzt David Beckham sehen!!!"

"Omg Lu, es tut mir so Leid! Ich war so wütend, aber da du das nur gesagt hast, weil wir jetzt dank ihm David Beckham sehen, ist alles wieder super", grinste er.

Omg, diese Familie hat sowas von einen David Beckham-Tick!!

Wir wurden in den Raum 12 geführt und tatsächlich standen da alle sechs Beckhams.

"Hallo, schön euch zu sehen. Ihr seht wundervoll aus", sagte Beckham auf englisch, was Rafa uns übersetzte.

Wir führten erst etwas Smalltalk, bis Gil fragte: "Warum seid ihr denn hier in Brasilien?" Wir waren bereits auf du.

"In allererster Linie wegen der WM, aber auch weil mir klar war, meine größte Fanfamilie zu treffen, euch."

"Awww", ertönte es aus meinem Mund.

Kurz bevor wir gingen sagte er noch: "Es war eine Ehre, euch getroffen zu haben. Neymar, ich bin mir sicher, ihr werdet die WM gewinnen, viel Glück euch beiden noch."

"Vielen Dank, es war auch für uns noch eine Ehre, euch treffen zu dürfen", sagte Ney.

Brooklyn zog sein Handy aus der Hosentasche und reichte es einem Kellner, der dann ein Bild von uns allen machte. "Ich werde es auf Instagram posten, da könnt ihr es screenshotten."

"Wow, vielen Dank und bis bald!", lächelte Thayse und wir verabschiedeten uns.

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Nachdem wir 'Zuhause' angekommen waren, zogen Ney und ich uns um und Jo und Gil fuhren uns zum Flughafen. Natürlich wurden ein paar Fotos geschossen, aber es waren wenige, da kaum einer wusste, dass wir noch nicht in Fortaleza waren.




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