41. Der Besuch bei Familie Da Silva Santos I
Es war der der Tag nach dem Spiel und auch der letzte in Sao Paulo. Heute würde mich Ney mit zu seiner Familie nehmen und ich würde diese und seine Freunde wiedersehen bzw kennenlernen. Um neun Uhr machten wir uns auf den Weg. Die anderen würden gegen 16 Uhr mit dem Flieger zurückfliegen, Ney und ich jedoch erst um 20 Uhr mit einem normalen Linienflugzeug.
"Lu, kommst du?", rief Neymar und ich folgte ihm zu einem Taxi. Es war lange hergewesen, dass ich in dieser Gegend das letzte Mal war. Früher war Oscar einmal mit mir hiergewesen und hatte mir die ganze Gegend gezeigt. Das war, glaube ich, als ich vierzehn war. Er hatte in den Sommerferien mit mir einen Roadtrip durch Brasilien gemacht. Es war eine wundervolle zeit damals. Ich hatte damals noch sehr viel Spaß und lebte ohne die ständige Angst, die ich heute habe.
Langsam setzte ich mich zu Ney in das Taxi, welches auch sofort losfuhr. Wir würden so etwa in zwei Stunden bei Neymar zu Hause sein. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich vorraussichtlich Davi treffen dürfte - und das war schon echt cool, denn Davi war eindeutig Zucker!
Während der Autofahrt unterhielten Ney und ich uns noch über die WM und was wir glaubten, wer sie gewinnen würde.
"Ich glaube, dass es spannend werden wird", meinte Ney.
"Ja. Meine Favoriten sind Argentinien und Spanien. Mal sehen was unsere Kameraden da drauß machen. Ich hoffe ja immer noch, dass wir Weltmeister werden. Das hätten wir verdient."
"Stimmt. Gerade bei diesem Druck ist es schwierig, Stand zu halten und nicht zu versagen."
"Ich glaube an uns, vorallem an dich Ney. Egal was passiert, wir werden dich unterstützen und du uns!", ermutigte ich ihn, da er das ganze mit dem 'Hoffnungsträger Brasiliens' sehr skeptisch sah. "Ney, das ist es doch, was du wolltest. Dein Land im Copa do mundo zu führen und zu unterstüzen, sodass es gewinnt, und die Herzen von uns allen, den über 200 Millionen Brasilianern, glücklich höher schlagen lassen. Du wolltest es, du wirst es tun. Wir alle vertrauen dir, wir wissen dass du es schaffen kannst. Das ganze Land ist zusammen gekommen, egal ob Peixe, Paulista oder Carioca. Alle fußballlichen Rivalitäten wurden aus dem Weg geschaffen, um als zwölfter Mann auf das Feld zu gehen. Um der stärkste zwölfte Mann dieser Welt zu sein. Sie alle werden für deine und auch unsere Sicherheit sorgen und uns behandeln wie ihre liebsten Brüder. Sie tun dies alle nur für dich, für uns, und das sollten wir ihnen zurückgeben. Mit dem titúlo."
"Wir werden es ihnen zurückgeben. Das sind wir ihnen schuldig!", stimmte mir auch nun Ney zu.
Während der Fahrt war ich eingeschlafen, doch Ney weckte mich, als wir bei seinem Haus ankamen:"Lu, wir sind da. Möchtest du etwa im Taxi bleiben?"
"Och man ich will jetzt nicht aufstehen. Ney, kannst du mich bitte tragen?", fragte ich mit einer niedlichen Stimme.
"Ja komm halt her", lächelte er und nahm mich hoch. Ich lächelte durchgehend, als Ney mich ins Haus trug. Ich war ein wenig aufgeregt,da ich gespannt war, ob Neymar Sr und Nadine mich heute genauso nett empfangen würden, wie bei unserem ersten Zusammentreffen.
Ney schloss die Türe auf und betrat mit mir zusammen die Villa. Er ging gerade aus in ein Wohnzimmer. Dort saß seine Familie und seine Freunde. Alle sahen mich gespannt an und ich tat das, was ich gelernt hatte.
Ich ging auf Neymar Sr zu und sagte: "Senhor Da Silva Santos, schön Sie zu sehen."
Dann streckte ich ihm meine Hand an, die er nicht annahm. Verwirrt schaute ich ihn an. Im Hintergrund sah ich Ney, der ebenfalls verwirrt dreinschaute. Da passierte etwas unerwartetes. Neymar Sr nahm mich in den Arm.
"Hallo Luna, schön das du da bist!"
Nach und nach kamen auch die anderen und umarmten mich ebenfalls zur Begrüßung. Rafa stürtzte ich um den Hals, den in den Wochen oder auch Monaten waren wir soetwas wie beste Freunde geworden. Für mich war das etwas ganz besonderes, da ich früher nur mit von meinen Eltern bestimmten Kindern spielen durfte, was eigentlich nur Jungs waren.
Ein paar Minuten lang plauderten wir, dann wollte mir Rafa das Haus zeigen, welches ziemlich groß war. Sie erzählte mir etwas zur Geschichte des Hauses, und auch dass sie das obere Wohnzimmer selbst designed hatte, worauf sie sehr stolz war. Und um ehrlich zu sein, ich war ganzschön sprachlos, als wir dort ankamen. Es war anderst als ich es erwartet hatte. Schöner.
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