35. Tomorrow

Gähnend wachte ich auf. Neymar lag schon nicht mehr neben mir. Er war bestimmt in sein Hotelzimmer gegangen um sich fertigzumachen.
Noch ein Tag, dann ging es los.
Der Copa do mundo. Ich war schon total nervös.
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Es war mittlerweile schon zwölf Uhr mittags und ich kam gerade vom Training, als Marcelo mich aufhielt.

"Hey Kleine, schon aufgeregt?"

"Ja. Du auch?"

"Ja. Es ist eine HeimWM und wir müssen sie gewinnen, ob wir wollen oder nicht."

Er sah mich verzweifelt an.

"Ach komm schon, wir werden locker gewinnen, sonst ist das meine Schuld," versuchte ich ihn aufzumuntern, was nicht so wirklich gelang.

Traurig sah Marcelo mich an. Ich konnte erahnen was er dachte. Wir hatten früher ein sehr gutes Verhältnis gehabt und wussten so viel über die Denkweise und die Gedanken des anderen.

"Lass uns Oscar fragen, ob er mit uns in den Pool will", schlug ich Marcelo vor, der einstimmte.

Wir suchten nach Oscar und fanden ihn schlussendlich an der Bar. Er hatte drei leere Bierflaschen vor sich stehen. Da er schnell betrunken wurde und der Barkeeper anscheinend schon ein paar Flaschen weggeräumt hatte, mussten wir ihn mehr oder weniger zum Pool tragen. Wir drei legten uns in den Whirlpool. Unter uns waren Heißwasserbrausen und es war total chillig.

"Oscar, was ist nur los mit dir? Du hast früher fast nie Alkohol getrunken!", bemerkte ich.

"Ja Lu", lallte er,"ich ertränke Kummer und Sorgen im Alkohol."

Marcelo und ich wechselten geschockte Blicke. Das hätte ich niemals von Oscar gedacht. Tja, was in drei Jahren alles passieren kann...

"Lu, was ist los mit dir?", fragte mich Marcelo, als ich eine zeitlang nichts geredet hatte.

Ich winkte ab, denn ich wollte jetzt nicht über mich und Neymar reden. Es gab wichtigere Dinge. Fußball zum Beispiel. Irgendwann begann Marcelo über die letzte WM zu reden, über die Streiche die sie gespielt hatten und so.
Aufeinmal stand Dunga hinter uns und bedeutete uns, unser Gepäck in den Wagen dort zu legen, denn in einer Viertelstunde würden wir uns auf den Weg zum Flughafen machen. Wir kamen relativ schnell in Sao Paulo an. Um 20 Uhr riet Marcelo uns, ins Bett zu gehen. Aufgeregt legte ich mich ins Bett. In 24 Stunden würde die WM losgehen, die wahrscheinlich wichtigste Zeit meines Lebens.


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