29. One Week...
In einer Woche begann er: Der World Cup, die Weltmeisterschaft oder der Copa do mundo. Wie auch immer man es nannte, es war das wichtigste Ereignis des Jahres. Und ich war dabei. Gerade packte ich meine Koffer und wartete auf Neymar, denn sobald er fertig war, würden wir ins Trainingscamp nach Fortaleza fliegen. Die ganze Brasilianische Nationalmannschaft würde dort wohnen. Dann würde ich auch Marcelo, einen ehmalig sehr guten Freund von mir wiedersehen.
Es klopfte an der Tür und Neymar kam herein. "Wir können los."
Ich hob meine beiden Koffer hoch und schleppte sie nach unten zu Neymar's neuem Audi, indem sich bereits viele Koffer stapelten. Wir fuhren los und kamen nach einiger Zeit am Flughafen an. Dort wartete bereits Dani Alves, der ebenfalls mit uns nach Brasilien flog. Die Jungs begrüßten sich mit ihrem individuellen Check und Dani umarmte mich, worauf Neymar uns komisch ansah. Im Warteraum sprachen wir kein Wort. Nach einer Weile musste ich auf die Toilette. Ich sah zu Neymar. Er war eingeschlafen. Seine Cape lag schräg über seinem Gesicht und sein Kopf war an der Armlehne angelehnt.
Wir waren vor etwa einer Stunde losgeflogen und ich hatte bis jetzt immer nur Musik gehört. Ich schloss meine Augen und erlaubte mir, für eine Weile einfach mal nur durchzuatmen, runterzukommen.
Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte der Stewardess gerade das Essen gebracht. Dani schaufelte es schon hastig in sich hinein.
"Hey Dani, niemand nimmt dir was weg!", lachte ich.
Er sah kurz auf und widmete sich dann wieder seinen Spaghetti. Mir war diese Mischung eher unappetitlich, weswegen ich sie zu Dani rüberschob. Neymar war mittlerweile aufgewacht und aß ebenfalls sein Essen. Dann landeten wir in Fortaleza.
"Wow, Neymar, Dani es ist wunderschön hier!"
"Ja ich weiß...", sagte Dani verträumt.
"Jetzt sind wir Freunde und spielten in Brasilien in der Nationalmannschaft bei der WM, nenn mich Ney."
Ich war total beeindruckt. Diese Gegend von Brasilien war einfach nur zauberhaft. Ok, welche ist das nicht? Ein Taxi brachte Dani, Ney und mich zum Basislager. Thiago, Oscar und Hulk waren schon da und warteten auf uns. Ich sprang Oscar in die Arme und sah mich enttäuscht um.
"Lu wen suchst du?!", hörte ich es hinter mir.
Schlagartig drehte ich mich um und schrie: "Marcelo!" Ich fiel ihm in die Arme und drückte ihn ganz fest.
"Meine Güte bist du groß geworden!", flüsterte er mir ins Ohr,"und häßlich."
"Hab dich auch lieb",rief ich lachend und sah in viele verwirrte Gesichter. Doch Marcelo selbst schaute am verwirrtesten. Neymar aber hatte seine Hände zu Fäusten geballt.
"Hey, Ney, calma!", rief ich ihm lachend zu.
Marcelo lachte ebenfalls. Ja, das war er. Mein ehmalig bester Freund. Marcelo da Silva, von allen nur Marcelo genannt. Die Nummer 12 bei Real Madrid. Er kannte mich schon als kleines Kind, da unsere Eltern gut befreundet waren. Der Altersunterschied hatte uns noch nie gestört. Wir wurden angegriffen, meine Mutter starb und der Kontakt brach ab. Deshalb hatte ich ihn lange nicht gesehen.
"Wir sollten reingehen", schlug Ney vor.
Marcelo legte einen Arm um mich und kassierte dafür vielsagende Blicke von Neymar.
"Ey Leute heute Filmabend bei mir im Haus im Wohnzimmer", brummte Hulk.
Ich, Ney, Oscar, Marcelo, Thiago und Dani gingen in unser Haus, welches in der Nähe des Pooles lag. Unten hatten wir eine Bar, zwei Bäder und ein Wohnzimmer mit Tisch und kleiner Veranda, oben gab es sechs Schlafzimmer und ebenfalls zwei Bäder. Ich, als einziges Mädchen, bekam das Zimmer mit dem eigenen Bad. Als ich ausgepackt hatte, suchte ich, gemeinsam mit den fünf anderen Jungs, Hulks Haus. Er wohnte in dem Haus 'Praia'.Nachdem wir es betreten hatten, staunten wir nicht schlecht. Unten gab es eine große Leinwand und eine doppelt so große Couch. Ich setzte mich zwischen Neymar und Marcelo.
Hulk startete den Film. Währenddessen grinste er so blöd. Nach den ersten zehn Sekunden hatte ich ihn bereits erkannt.
"Hulk. Wieso ein Horrorfilm?! Von dem Trailer habe ich schon Alpträume bekommen!", schrie ich ängstlich.
Die ganzen Jungs lachten.
"Ach komm, der ist doch gar nicht so schlimm", fand Ney und lachte.
"Nein, er ist ja nur ab 21." Ich vergaß zu erwähnen, dass ich sehr sarkastisch sein kann.
An den echt schlimmen Stellen verkroch ich mich in Marcelo's Schulter. Ich sah gerade wieder hin, als jemand umgebracht wurde. Ich schrie auf und versteckte mein Gesicht in Marcelo's Schulter. Alle lachten.
"Tut mir Leid dass ich das einzigste Mädchen bin und mich erschrecke!"
Dann setzte ich mich wieder normal hin und nahm mir vor, nichtmehr zu erschrecken. Der Film ging total harmlos weiter. Dann hörte man Stimmen und einem Mann wurde der Kopf abgeschlagen. Ich erschrack mich so sehr, dass ich schrie und vom Sofa fiel. Jetzt lachten alle. Oh man war das peinlich. Marcelo wollte mich in den Arm nehmen, aber ich lehnte ab.
"Ich brauch sowas nicht, ich hab keine Angst."
Hulk sagte etwas wie: "Nee, du doch nicht", aber es war ironisch gemeint.
"Von wegen Kleine, komm her!", flüsterte Marcelo und nahm mich fest in Arm.
Nach ätzenden zwanzig Minuten war dieser beschissene Film endlich vorbei. Ich schaute zu Ney und Oscar. Beide tuschelten und sahen zu mir und begannen zu lachen.
Ich ging allein aus Hulk's Zimmer, der übrigends während des Films eingeschlafen war und jetzt wieder von Thiago und Dani mühsam geweckt werden musste. Die Jungs wollten noch Männergespräche führen, weil jetzt konnten sie das ja nicht mehr überall machen und deswegen ging ich. Wahrscheinlich ging es darum, wer den teuersten Wagen fuhr, wer die heißeste Freundin hatte oder wer wen gefickt hatte. Also alles Gespräche, die ich lieber nicht hören wollte.
Es war dunkel und im Gang brannte kein Licht. Leider fand ich auch den Lichtschalter nicht und ich musste im Dunkeln den kaum erkennbaren Weg entlanggehen. Gerade lief ich an einem Busch vorbei, da hörte ich plötzlich Schritte. Instinktiv drehte ich mich um, doch da war niemand. Man Luna, jetzt bildest du dir sogar Dinge ein, die gar nicht existieren! Nach drei, vier Metern sprangen zwei dunkle Gestalten vor mich! Ich schrie wie am Spieß, doch vor Schock konnte ich mih nicht mehr bewegen. Das einzige, was sich momentan rührte, waren meine Beine. Sie begannen zu zittern. Schützend schloß ich meine Augen und hob meine Arme vor mein Gesicht. Dann hörte ich lautes Gelächter, dass mir sehr bekannt vorkam: Neymar und Oscar.
"Hallo?! Seid ihr eigentlich noch ganz bei Trost?! Ich hätte fast einen Herzinfakt bekommen!", schrie ich die Beiden an, nachdem ich mich wenigstens halbwegs wieder beruhigt hatte. Mein Puls war auf 180. Die jungen Männer lachten nur. Das provozierte mich so sehr, dass ich kurzerhand beiden eine Ohrfeige gab. Dann rannte ich in mein Zimmer und ließ die beiden schockiert zurück. Ich knallte die Tür hinter mir fest zu und schmiss mich wütend auf mein Bett. Dann begann ich zu weinen. Aber aus Schock. Nach ein paar Minütchen hatte ich mich wieder beruhigt und trottete ins Bad um mich bettfertig zu machen. Kaum hatte ich mich hingelegt, klopfte es an der Tür.
"Wer stört?", fragte ich unhöflich.
Die Tür öffnete sich und Neymar und Oscar traten ein. Oo, jetzt gibts Ärger...
"Luna Estrela Santos", fing Oscar an. Mist immer wenn er mich mit meinem vollen Namen anspricht, hab ich ein großes Problem... "Es kann nicht sein, dass du nach elf noch so ein Theater machst. Man schlägt keine Jungs, erst recht keine Familienmitglieder..." "Und keine superheißen Fußballstars!", fügte Neymar eingebildet hinzu.
"Raus jetzt! Ich will schlafen!",zischte ich und verscheuchte die unerwünschten Besucher. Dann legte ich mich schlafen.
Ich habe mein ewig langes Kapitel, dass mehrere Tage geht, in mehrere aufgeteilt, die immer einen Tag dauern. Das heißt, dass es welche in dieser Länge und richtig kurze Kapitel geben wird.
Frohe Ostern an alle!
Liebe Grüße und viel Spaß beim Eiersuchen,
Lu
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