Eineinhalb Stunden später saß ich in meinem Flug nach Granada, auf welchem ich ausschließlich Shakira und Jennifer Lopez hörte. Der Flug war nicht wirklich lang, und so kam ich ziemlich bald in Granada an. Als ich die Eingangshalle betrat, welche im Vergleich zum El Prat-Flughafen ziemlich klein war, schaute ich mich zu erst um. Nach einigen Minuten entdeckte ich ein rosa Schild, auf dem mein Name stand. Ich ging auf die beiden zu. Der Mann hatte dunkles, lockiges Haar und war ein ganzes Stück größer als die Blondine mit der Sonnenbrille, die fast ihr ganzes Gesicht verdeckte.

"Hallo, ich bin Luna. Shakira hat mich angekündigt?"

"Hallo", sagte die Frau und begrüßte mich so, wie es in Spanien üblich war.

"Ich bin Nicanor und das ist meine Frau Paz", sagte der Mann.

Die Namen waren, meines Wissens nach, nicht sonderlich häufig.

"Paz wie La Paz?", fragte ich also nach.

"Ja, genau. Frag mich nicht, was meine Eltern sich bei der Namenswahl gedacht haben", sagte sie und lachte.

"Ich habe schon schlimmere Namen gehört."

Nicanor nahm mir meinen Koffer ab und bugsierte in in einen schwarzen Mercedes. Die Sitze waren mit Leder überzogen, was die Innenausstattung eleganter wirken ließ. Im Radio lief die aktuellste Musik aus Spanien und Amerika und hin und wieder redete jemand so schnell Spanisch, dass ich es nicht verstand. Nach mehr als 100km kamen wir in Jódar an. Die Stadt war ziemlich überschaubar. Pez sagte etwas von nicht mehr als 20.000 Einwohnern. Sie fuhren mit dem Auto ans Ostende und parkten es dann auf einem uneinsehbaren Grundstück mit einem gelben Haus. Paz führte mich in das Gästezimmer mit Bad. Es war zwar nur spärlich eingerichtet, aber für 2 Wochen reichte es.

Am Abend gab es ein italienisches Nudelgericht, dann schauten Nicalor und Paz einen spanischen Film an. Nach einiger Zeit hatte ich es aufgegeben und war nach oben verschwunden. Jetzt skypte ich mit Shakira. Mit ihr konnte ich Portugiesisch reden. Perfekt für mich.

"Hi Hi. Wie gehts dir und den Jungs?", begrüßte ich sie.

"Hi. Mir gehts gut, aber den Jungs... naja... Die machen sich immer noch Sorgen, obwohl ich ihnen gesagt habe, dass du ok bist. Neymar ist so am Arsch. Körperlich und seelisch. Der hat ewig nicht geschlafen! ich weiß ja nicht, was bei ihm zuhause los ist, aber ich dachte immer, ihr wart nicht so eng? Ich war heute bei ihnen, die sind alle total kaputt. Als ich ihnen gesagt habe, dass du nur eine Auszeit machst und noch lebst, sind sie ausgerastet vor Freude."

"Dachte ich eigentlich auch. Klar vermisse ich ihn weil er irgendwie zur Familie gehört... Oh man. So sollte das doch nicht enden..."

Nach dem Skypeanruf likte ich noch ein paar Fanpages und Direct-Messages auf Insta. Meine Fans haben sich sogar schon einen Namen gegeben: Lunazetes. Wie süß! Dann legte ich mich schlafen.

*******Zeitsprung 1 Woche*******

Ich hatte beschlossen, Nicanor und Paz mehr Zeit für sich zu lassen, also ging ich in die Stadt. Es gab dort nicht wirklich viel, aber irgendwie würde ich die Zeit schon vorbeikriegen. Zuerst ging ich in Zara, wo ich bis auf eine sehr billige Kette nichts fand. Bei Mango hingegen gab es eine Shorts in grau und drei T-Shirts, die ich mitnahm.

Nach diesem Laden besuchte ich eine Bäckerei, wo ich ersteinmal eine Weile blieb. Plötzlich wurde ich von hinten angetippt. Ich erschreckte mich so sehr, dass ich ein wenig meiner Eisschokolade verkleckerte. Dann drehte ich mich um. Hinter mir stand ein kleines Mädchen mit geflochtenen Zöpfen.

"Hallo. Bist du Luna Santos?"

"Ja klar, magst du ein Autogramm?"

"Ja bitte. Ich bin deine größte Lunazete. Ich möchte mal so werden wie du."

"Aww, du bist so süß. Ich wette wenn du groß bist, wirst du mal besser als ich."

"Wirklich?"

"Claro! Wie heißt du denn?"

"Isabella."

Ich schrieb auf ihre Karte: 'Für die süßeste Lunazete der Welt, Isabella!'

Nachdem ihre Mutter noch ein Bild von uns beiden gemacht hatte, kaufte ich Isabella noch ein Eis.

Am Abend kam ich wieder zurück ins Haus. Ich hatte Nicanor und Paz etwas vom Inder mitgebracht und so aßen wir gemeinsam auf der Terasse.