25. Du hier?!
Als ich dann irgendwann gemerkt hatte, dass es ohne Job nicht mehr ging, beworb ich mich für eine Stelle in einem 5*-Hotel als Kellnerin. Nach einigen Tagen des Wartens und mehreren Vorstellungsgesprächen hatte ich das Glück, genommen zu werden.
An diesem Morgen kam ganz normal zur Arbeit. Der Boss kam wie ein aufgescheuchtes Huhn auf mich zugerannt und brabbelte irgendetwas in irgendeiner asiatischen Sprache, die ich natürlich nicht verstand, was ich ihm daraufhin auch deutlich machte.
"Oh, tut mir Leid. Aber ich bin sicher, dass du nicht glauben wirst, wer hier zu Abend essen wird! Shakira!", sagte der Mann auf englisch.
"Oh fuck", fluchte ich. Sie würde mich sofort erkennen! Warum konnte nicht die Queen oder so hier essen? Wieso ausgerechnet die Freundin meines Teamkollegen!?
"Äh Chef, aber was geht mich das an?" "Du wirst dich um sie kümmern! Victoria ist krank und außer euch beiden kann keiner gut Portugiesisch bzw. Spanisch."
"Och nein!!" Shakira sprach ja auch überhaupt kein Englisch...
Während der Boss sich vorbereitete und der Koch alle möglichen Gerichte herzauberte, musste ich einige Gäste bedienen. Eine Stunde vor dem Abendessen hatte ich Pause. Ich überlegte, wie ich ihr am besten unter die Augen treten konnte.
"Miss, please go to her", sagte mein blöder Boss. Man, ich hasse ihn!!
"Okay, okay, calma, relaxo", redete ich mir zu.
Solange es ging, hatte ich mich gedrückt, aber jetzt war die Zeit gekommen. Ich richtete nochmals meine Haare und zupfte an meinem Kleid herum, dann machte ich mich auf den Weg. Mit zittrigen Händen öffnete ich die Schiebetür, dann betrat ich den Saal. Langsam scannten meine Augen den Raum ab und als sie Shakira fixierten, ging ich nervös auf sie zu. Nun stand ich neben ihr.
Ich fragte auf Spanisch: "Was darf ich Ihnen bringen?"
"Ich hätte gerne diesen Wein und diese Gerichte", sagte sie und deutete auf die Karte.
Ich machte mich auf den Weg zur Küche und gab dort die Bestellung ab. Nach zehn Minuten voller tiefen Atemzügen kehrte ich mit dem Essen zurück.
"Hier Senhora, ihre Bestellung."
"Grazias."
Shakira sah auf und blickte mich erstaunt an. "Luna? Luna Santos?"
"Ja, ja die bin ich."
"Ich bin Shakira. Für dich Shak", sagte sie und wechselte fließend ins Portugiesische.
"Warum warst du weg?", fragte sie mich.
"Rafa und Ney haben sich immer wegen mir gestritten und das wollte ich nicht."
"Wieso hast du nicht auf unsere Nachrichten geantwortet?"
"Weil ich nicht wollte, dass ihr mich findet."
"Ach ich verstehe. Hol doch mal deinen Chef, bitte."
"Klar, warte kurz."
Ich rannte zu meinem Chef, der mir zögerlich folgte. Als wir vor Shakira standen, wurde er rot. Sie forderte ihn auf, mich zu feuern, was er dann auch tat. Shakira aß noch fertig, dann fuhr sie noch mit mir in meine Wohnung, um sie zu kündigen und meine Sachen zu holen. Dann rief sie uns ein Taxi.
"Lu, machen wir ein Selfie?"
"Ja ok. Jetzt wo du weißt wo ich bin..."
Shak und ich schossen das Foto und Shak lud es daraufhin auf sofort hoch.
'With my friend @ luna.santos'
Nach ein paar Minuten standen unter dem Bild einige Kommentare wie:
'Omg, she's alive!' oder 'Sie lebt!!'
Wir kamen am Flughafen an und gingen hinein. In der Lounge waren nur reiche Leute, und so wurde Shakira nicht naach Autogrammen gefragt. Wir saßen im Wartebereich, als ihr Handy klingelte. Es war Gerard.
"Ist es ok, wenn ich rangehe?", fragte sie mich.
"Claro", antwortete ich daraufhin.
Sie steckte sich einen Kopfhörer ins Ohr und gab mir einen. Dann nahm sie den Anruf an.
"Holà bebe", begrüßte sie ihn. Das verstand ich noch sehr gut, da es im Portugiesischen genauso klang.
"Shak, ist Luna bei dir??!", fragte Gerard in Spanisch.
"Ja, neben mir."
"Jungs, Shak hat sie gefunden! Sie ist bei ihr!" Man hörte ein Rauschen, dann: "Luna? Voce é lá? Eu sinta sua falta!" Neymar. Beim Klang seiner Stimme wurde mir warm ums Herz. "Ney. Tudo é bem. Calma, por favor."
Der Anrufer wechselte wieder und Gerard sprach wieder mit uns.
"Luna, geht es dir gut? Wir haben uns solche Sorgen gemacht!", fragte Gerard besorgt.
"Ja mir geht es gut", log ich,"ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht."
Nach einigen Sekunden legte Gerard auf, mit der Begründung, der Trainer habe ihn gerufen.
Shakira und ich beschlossen allerdings, dass ich zuerst bei einer ihrer Cousinen unterkommen sollte, da ich Neymar und Rafa noch nicht sehen wollte. Ich würde also, wenn Shak in Barcelona ausstieg, dass Flugzeug wechseln und nach Granada weiterfliegen. Am dortigen Flughafen, der im 10km entfernten Sta. Fe liegt, würden mich Nicanor und Paz abholen und zu sich nach Hause mitnehmen.
Das Flugzeug landete im Airporto El Prat in Barcelona und Shakira und ich verließen das Flugzeug mit spärlicher Verkleidung. Gerade als wir die Eingangshalle pasierten, sah ich Grard. Er überragte alle anderen Fluggäste mit seiner Größe.
"Nicanor und Paz erwarten dich. Viel Glück und ciao", verabschiedete sich Shak.
"Ciao. Obrigada para tudo."
Wiedereinmal überraschte mich Shakiras perfektes Portugiesisch.
Ich sah ihr hinterher und bemerkte, wie es, nachdem Shak Gerard um den Hals gefallern war, eine heftige Diskusion zwischen den beiden gab. Selbst mir wurde klar, worum es ging. Um mich.
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