Morgends um vier Uhr klingelte mein Smartphone. Ich nahm den Anruf an:

"Luna Santos hier?"

"Ja hier ist Luis Enrique, der Trainer vom

FC Barcelona. Ich hätte was mit dir zu besprechen. Könnten wir uns vielleicht irgendwo treffen?"

"Natürlich,  um sechs am Café Castelldefels?"

"Ja passt, bis dann Luna!"

"Bis dann."

Ich legte auf und schlich nach unten, denn ich wollte ja niemanden aufwecken. Vorsichtig öffnete ich den Kühlschrank und holte ein Pick-up Black'n'White raus. Dann ging ich ins Bad, duschte und machte mir einen Zopf. Gegen halb sechs war ich fertig.

"Marcela kannst du mich wohin fahren?", fragte ich. Sie nickte. Ich nannte ihr die Adresse und sie fuhr mich ans Café. Luis Enrique war bereits da. "Ach hallo Luna. Ich habe dir bereits ein Croissant bestellt", sagte dieser lächelnd. "Vielen Dank. Was gibts denn so dringendes?", fragte ich neugierig. "Wir haben am Samstag ein Spiel. Die Jungs und ich dachten uns, dass es eine gute Idee wäre, dich spielen zu lassen. Es ist nur ein Freundschaftsspiel, du dürftest also spielen, du müsstest jedoch morgen den Medizincheck machen." "Klar will ich spielen! Körperlich kann ich bei den Jungs hoffentlich mithalten und geistig bin ich denen ja weit überlegen", lachte ich. Luis Enrique stimmte mit ein und der sonst so ernste Trainer taute auf. Gegen 7:30 Uhr verließen wir das Café. Glücklicherweise ohne Blitzlichtgewitter. Aber die Schlagzeilen wären auch bestimmt zu geil geworden. Sowas wie: Luis Enrique: Affaire mit unter 20 Jähriger oder Luis Enrique: Affaire mit Neymars neuen Freundin. Luis Enrique fuhr mich nach Hause. Ich stieg nach einer stillen Fahrt aus dem Auto, bedankte mich und lief in Richtung Haus.

Marcela empfing mich neugierig:"Was war los? Warum musstest du so früh weg?" Wir hatten blöderweise nicht gemerkt, dass Neymar dies gehört hatte. "Ja Luna, wo warst du?", fragte er bestimmt. "Tja, wenn ich dir das sagen würde..." Er packte mich an den Haaren und ich schrie und schrie, bis Rafaella die Treppe herunterkam und Neymar anschrie:"Wo ist dein Respekt?! Lass dich los! Sie hat dir nichts gemacht!" "Oh doch, weißt du?! Sie hat alles zerstört! Wegen ihr sind wir alle in Gefahr! Sie werden uns umbrin..." "Ach ja? Ist das so!?!?, schrie Rafa," was hat sie dir getan?" Ich rannte nach oben, warf ein paar Sachen in einen Rucksack und rief Marc an. Nach dem dritten Klingeln hob er ab: "Hallo wer da?"

"Hey Bartra, hier ist Luna. Rafa und Neymar streiten sich nur noch wegen mir. Und sie sollen damit aufhören, deswegen wollte ich fragen, ob ich bis nach dem Freundschaftsspiel bei dir wohnen kann."

"Ja kannst du aber er hat dich gefragt und du hast zugesagt?!?! Wie geil ist das denn?! Ich hole dich in zwanzig Minuten ab."

"Danke."

Mitsamt dem Rucksack ging ich nach unten. Auf den Tisch legte ich einen Zettel:

              Hört auf, euch wegen MIR
              zu streiten. Ich bin erstmal
              woanderst. Macht euch keine
              Sorgen oder Vorwürfe, mir
              geht es gut. Es war meine
              Entscheidung, also streitet nicht.

Dann verließ ich das Haus. Ob ich jemals wieder zurück kommen würde? Keine Ahnung. Aber vielleicht war es besser, wenn ich es nicht tat. Scharf bremste Marc ab, sodass sein Wagen genau vor mir hielt. Seufzend blickte ich ein letztes Mal in Richtung Villa. "Ich hoffe sie verzeihen mir", sagte ich mehr zu mir selbst als zu Marc. "Das hoffe ich auch..."

Sonst redeten wir die Fahrt lang nicht. Marc's Villa hatte gewisse Ähnlichkeit mit der von Neymar.

"Let's play FIFA!", schrie Marc laut, als wur die Villa betraten. Er grinste und machte die Playstation an. "Ich bin Spanien!" Ich entgegnete:"Du wirst so abkacken! Ich bin Chile!!" "Alter, hä? Wieso Chile und nicht Brasilien?", fragte Marc verwirrt. "Wenn ich jetzt Neymar auf dem Bildschirm sehe, bekomme ich bestimmt so einen Wutanfall, dass ich deinen Fernseher zertrümmer. Und außerdem spielt Alexis Sánchez da!" "Luna du weißt schon das der 1988 geboren ist?" "Klar wofür hälst du mich?" "Das willst du jetzt nicht wissen!"