6

F̲̅e̲̅l̲̅i̲̅x̲̅ P̲̅o̲̅v̲̅:

Meinen Kopf auf dem Tisch ruhend lasse ich die Englischstunde über mich ergehen. Glücklicherweise schauen wir einen Film, welchen ich bereits gesehen habe, wo aber mein ehemaliger bester Freund dabei war.

Jedoch ist Schlaf keine Option für mich, weil meine Gedanken und Erinnerungen zu present sind. Dieser Film war leider der letzte, den ich mit Jongnim gesehen hatte. Zu meinem Glück wurden Changbin und ich in verschiedenen Gruppen eingeteilt, sodass ich drei Stunden pro Woche alleine verbringen darf.

„We will stay forever, right?", fragt der eine Junge seinen besten Freund im Film.
„Yes, we will stay forever together", spricht der Gefragte mit viel Selbstbewusstsein und Stolz.

Verdammt. Ich liebte diese Stelle, bis mein er mir das ebenfalls versprochen hat. Tränen bilden sich in meinen Augen. Ich bin doch seit ein paar Wochen bereits hier und jetzt kommt alles hoch? Warum genau zu diesem Zeitpunkt?

Nachdem ich der Lehrperson Bescheid gegeben habe, dass ich zum Wc muss, flitze ich zu den Toiletten und sperre mich ein. In meine Haare raufend versucht mein Kopf die aufkommenden Szenen zu verdrängen, leider erfolglos. Die Tränen laufen mir unaufhaltsam die Wangen hinunter, bis sie kleine Tropfen auf dem Boden bilden.

Schnell unterdrücken meine Hände ein Schluchzen meiner Lippen, da ich sie auf diese presse, um keine Laute von mir zu geben. Ich will nicht noch einmal hintergangen werden. Ich werde die Blicke der anderen an diesem speziellen Tag nie vergessen. Der Verrat der engsten Person, welcher man vertraut hat, hinterlässt Spuren. Diese Spuren sind vorerst Wunden, bis sie zu Narben werden, die nie in Vergessenheit geraten.

Nachdem ich mich endlich beruhigt habe und einige Zeit vergangen ist, hören meine Ohren wie die Kabinentür nebenan aufgemacht wird und kurz darauf verschlossen ist. Schnell trete ich aus meiner heraus, gehe zum Spiegel und sehe mich dort an, ehe ich bereits das Wasser in meinem Gesicht wahrnehme.

Beinahe aggressiv reiben meine Handflächen über mein Gesicht, um die Rückstände zu verwischen. Diesen Zusammenbruch von eben darf niemand wissen, schon gar nicht Changbin. Seitdem ich den Braunhaarigen zum ersten Mal gesehen habe, reagiert mein Körper extrem komisch auf ihn. Die Nervosität kann ich sehr gut verstecken, trotzdem fühle ich seltsam bei dem Älteren.

„Wenn du weiterhin dein schönes Gesicht so ertränkst, dann machst du es kaputt", witzelt der Typ rechts von mir, über den ich bis vor ein paar Sekunden noch gedacht habe. Eine leichte Wärme wandert durch meine Wangen. Hat Changbin mich gerade als schön betitelt? „Was interessiert dich denn das?", kontere ich kalt, bevor ich mein Gesicht wieder mit Wasser einreibe. „Ich meine es ernst. Du bist schon rot deswegen", spricht der Kleinere nun mit mehr Nachdruck, während er das Wasser ausmacht und meine Arme packt. „Was habe ich dir getan, dass du immer so kalt zu mir bist? Kaum reden wir, blockst du ab. Was ist passiert?", mit diesen Worten werden meine Unterarme sanft genommen, wobei die Augen der anderen Person besorgt in meine blicken.

Ich erstarre, da mein Gehirn mit dieser Aktion überhaupt nicht gerechnet hat. Welchen Ausweg habe ich bitte? Mit einer todernsten Miene reiße ich mich von dem Koreaner los und gehe raus zu den Fluren. Jedoch scheint es so, als würde ich meine Pläne ohne dem Älteren machen. Seine Hand schnellt zu meinem Handgelenk, will mich somit zu ihm ziehen, aber ich verliere das Gleichgewicht, da ich über meine Füße stolpere. Mit weit aufgerissenen Augen schubse ich unabsichtlich Changbin und lande mit ihm auf den Boden. So gesehen landet eigentlich nur er auf dem Untergrund, weil ich auf ihn fliege.

Meine Augen presse ich fest zusammen. Bitte ist das alles nur ein Traum. Das ist verdammt peinlich! Warum ist das Glück nicht auf meiner Seite? Vor Schmerz verzieht mein Gegenüber sein Gesicht, wobei meines bei seiner Schulter liegt. Gelähmt vor Scham verkrampft sich jeder Muskel bei mir. Obwohl der Kleinere auf der trainierten Seite ist, was seinen Körper angeht, ist diese Situation einfach dazu da sich zu wünschen, man hätte sich krank gemeldet.

Dass seine kräftigen Arme meinen Oberkörper schützen, bekomme ich nicht mit. Weiterhin auf dem Anderen liegend bewege ich mich keinen Millimeter. Was zum Teufel soll ich denn jetzt machen? Er macht mich ohnehin nervös und das hier wirft mich komplett aus der Bahn.

Keiner von uns traut sich, etwas zu sagen. Ich könnte ihn auch schlagen, aber mein Kopf sagt mir, dass das keine gute Lösung ist. Was ist, wenn uns jemand sieht?

Wie von einer Tarantel gestochen, stelle ich mich auf die Beine. „Wenn du das noch einmal machst, dann kannst du was erleben", drohe ich dem Älteren. „Du warst doch derjenige, der gestolpert ist!", beschwert sich mein Gegenüber, der ebenfalls aufsteht. „Du musstest ja auf freundlich tun! Ich habe dich nie darum gebeten. Außerdem hat deine Hand mein Handgelenk gezogen", argumentiere ich weiter, während meine Arme sich vor meinem Oberkörper kreuzen. „Weißt du was? Ich war lange genug nett zu dir, aber mir reicht es jetzt. Du bist jede Sekunde ablehnend und kalt zu mir, während ich das Gegenteil bin! Falls du weiter vor hast, so zu sein, dann brauche ich auch nicht versuchen, eine Freundschaft aufzubauen! Ich habe auch Grenzen", beschwert sich der Koreaner, ehe er mir aus den Augen geht.

Ein kleiner Stich in meinem Herzen macht sich bemerkbar, weshalb ich verwirrt auf den Boden starre. Was war das denn jetzt? Kopfschüttelnd verschwinde ich ebenso in meine Klasse, um den Film zu sehen.

Immer wieder kommt ein Gedanke hoch. Ist Changbin wütend auf mich?

——————-

Ein reines Gefühlschaos mit einem kleinen Streit. Hat Changbin recht, dass er sauer auf Felix ist?

Und weiter geht es mit den Charakteren:

- Hwang Hyunjin
- 16 Jahre alt
- braunhaarig
- vergeben

- Han Jisung
- 16 Jahre alt
- blondhaarig
- vergeben

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top