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C̲̅h̲̅a̲̅n̲̅g̲̅b̲̅i̲̅n̲̅ P̲̅o̲̅v̲̅:

„Das Essen ist vorbereitet, jeder hat einen gemütlichen und warmen Schlafplatz, das sollte passen?", stellt sich die Gastgeberin zufrieden selbst eine rhetorische Frage, während Seungmin eilig den Tisch deckt, Chan eine amüsierte Konversation mit dem Vater des Zweitgrößten führt. Der Rest scheint sich irgendwohin verstreut zu haben, denn als der jüngere Schwarzhaarige triumphierend zu seiner Mutter in die Küche ruft, dass alles fertig sei, diese daraufhin erfreut die anderen zusammentrommelt, hört man das große Krabbeln durch das ganze Haus. Von der Klospülung bis zum Treppensturz von Hyunjin, der nebenbei angemerkt einen unerwartet erschreckenden lauten Knall ergibt, hält sich niemand an Peinlichkeit zurück.

„Die vergessen auch immer, dass sie Gäste sind", reibt sich Lix schämend, trotzdem mit einem niedlichen Lächeln die Stirn, weswegen mein Blick automatisch zu ihm schnellt, meine Gesichtszüge sich deutlich entspannen. Er hat eine riesige Wirkung auf mich, diese Kenntnis ist mir in letzter Zeit bemerkenswert schnell aufgefallen. Ich meine, so verwerflich wäre der Gedanke, Gefühle für den Jüngeren entwickelt zu haben, gar nicht. Felix ist schlau, unbeschreiblich niedlich, liebenswert und eine interessante Persönlichkeit. Diesen Menschen in Worte zu fassen ist schwerer, als es scheint. Sobald ich ihn erblicke, fühlt es sich so an, als würde die Zeit stehen bleiben und meine Augen wären mit einer rosaroten Herzchen Brille verschleiert. Kniffliger wird eher in dem Thema, ob er mich auf dieser Ebene mag, aber darüber werde ich mir bei der stimmungsvollen Übernachtung nicht den Kopf zerbrechen, das wäre eine nervtötende Zeitverschwendung.

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Das Abendessen verläuft einwandfrei. Die drei Teenager-Pärchen sitzen nebeneinander, während einer der beiden ab und zu dem anderen etwas von den Beilagen auf den Teller gibt, sie sich liebend ein Lächeln schenken. Jeder ist in ein angeregtes Gespräch vertieft, während ich leicht nervös neben dem Dunkelbraunhaarigen sitze, immer wieder hungrig Essen in meinen Mund stopfe, da mein Magen lieber befriedigt wird, als meine extrovertierte Seite zu zeigen.

Hyejun hat sich definitiv selbst übertroffen, denn die freundliche Frau richtete den Tisch mit allen möglichen außergewöhnlichen Gerichten an, von welchen ein Jugendlicher, zumindest mit meiner Hintergrundgeschichte, nur träumen kann. Gegrillte Sandwiches, Steakstreifen, fermentiertes Kimchi, gebratenes Gemüse, Pommes, knusprige Kartoffel mit Guacamole und noch so vieles mehr, bei dem mir das Wasser unterbewusst im Mund zusammenläuft. Die Stimmung ist entspannt, wobei jeder eine gewisse Freude, vermischt mit purer Zufriedenheit und Dankbarkeit, ausstrahlt. Wieso behandeln mich die Erziehungsberechtigten eines Freundes um Welten besser als meine eigenen? Eltern-Sohn-Beziehung verschissen würde ich dazu sagen...

„Isst du gerne Fleisch?", stellt eine angenehme, tiefe Stimme interessiert eine Frage, weswegen ich überrascht nicke. Immerhin spricht er von sich aus mit mir. „Gut" ist der einzige Kommentar, welchen ich in einem kümmernden Ton von Lixie erhalte, ehe dieser konzentriert nach dem weißen, schön verzierten Teller nahe der Mitte des Tisches greift. „Werter Herr, was ist Ihre Intention?", hinterfrage ich das Verhalten meines Sitznachbarn, der sofort mit einem belustigten Grinsen in meine Augen sieht. „Dir Proteine zu verschaffen. Ansonsten bleibst du mir auf Ewig so klein", mobbt mich der Jüngere neckend, was meinen fröhlichen Gesichtsausdruck in einen Warnenden umwandelt. „Das bekommst du zurück", zische ich mysteriös, wobei ich vergnügt ein nervöses Schlucken von dem Größeren wahrnehme.

„Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Jeongin und Seungmin gehen ja in die gleiche Klasse, aber beim Rest bin ich ehrlich gesagt sehr neugierig", schneidet der Erwachsene wissbegierig ein neues Thema an, bevor Chan erfreut seinen Teil übernimmt. „Min, Bin, Hyunjin und ich gingen zusammen in die Unterstufe, vier Jahre in einer Klasse, bis unser Drama Lama für die Oberstufe die Schule gewechselt hat. Daraufhin teilten sie uns auf, sodass Minho mit mir in eine Klasse geht und Changbin mit Felix in eine Parallelklasse. Meinen Freund kannte ich schlussendlich wegen dem Maknae", beendet er seinen Teil der Geschichte glücklich lächelnd. „Ich kenne Jeongin von einem Kunstkurs außerhalb der Schule. Wir sind beide sehr interessiert am Zeichnen und Malen, weshalb er öfter bei mir war, ich ihm schlussendlich meine Gefühle gestand", erzählt der Größte selbstbewusst seinen Part, was den beiden Gastgebern ein zustimmendes Brummen entlockt. „Das klingt wirklich nach der ersten großen Liebe", kichert Hyejun wohlwollend. „Tatsächlich habe ich mit Chan früher Bekanntschaft geschlossen, als mit Min, da ich in seine Siedlung zog und damals Graffiti gesprüht habe. Der Ältere hat mich darauf angesprochen und so sind wir ins Gespräch gekommen, bis wir Nummern austauschten, er mir danach meinen Freund vorstellte", schließt sich die Beschreibung, bevor die Eltern unseres Zweitjüngsten sich noch eine Weile angeregt mit uns unterhalten.

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„Vielen Dank für die Einladung und das exzellente Essen" „Sehr gerne! Ich bin froh, dass unser Sohn so großartige Freunde gefunden hat", komplimentiert die Erwachsene freundlich lächelnd, ehe sie uns allein im Wohnzimmer lässt, nachdem jeder müde auf seinem Platz liegt, wobei die sechs Turteltauben selbstverständlich eingekuschelt zusammenschlafen, ich somit glücklicherweise neben Lixie die Nacht verbringen kann.

„So, dann gute Nacht an euch alle! Schlaft erholsam und schöne Träume", kuschelt sich Jisung glücklich an seinen Partner, welcher nur allzu gerne seine Arme um diesen schlingt. „Bis morgen", wiederholt der Rest zufrieden im Chor, während ein ungutes Gefühl in mir hochkriecht. Tief lasse ich meinen Körper in die Matratze, welche dem leicht beheizten Boden ein wenig Wärme stiehlt, sinken, unterdrücke angestrengt mein Seufzen. Meine Schlafprobleme konnte ich zum Glück in die hinterste Ecke meines Kopfes drängen, aber jetzt kommen sie leider erneut hervor. Das wird eine lange Nacht...

Die ersten 30 Minuten sind bereits um und ich starre genervt Löcher in die weiße Wand. Gelangweilt wandert mein Blick zu den anderen, welche niedlich aneinander gekuschelt, erfolgreicher als ich, eingeschlafen sind. Chan und Seungmin liegen entspannt auf dem ausziehbaren Sofa, zusammen mit Min und Jisung, die ebenfalls friedlich tiefe Atemzüge nehmen, während Hyunjin den Jüngsten fest umklammert im Arm hält, da sie sich eine Matratze teilen, der Ältere keinesfalls den Braunhaarigen fallen lassen würde. Währenddessen übernachtet Felix traurigerweise auf einem separaten Platz, zwar neben mir, jedoch ist es doch etwas anderes, wenn ich ausschließlich meine eigene Körperwärme spüre.

Obwohl ich alles in meiner Macht Stehende versuche, um zur Ruhe zu kommen, scheint der Wunsch unendlich weit entfernt zu sein, beinahe so, als wäre er ein Stern. Wunderschön und unnahbar.

„Jetzt reicht es!", schimpfe ich empört in meinen Gedanken, setze mich langsam auf, damit ich meine Jacke holen kann, denn mein Ziel ist die Terrasse. In der wärmenden Kleidung nach Schutz suchend ziehe ich vorsichtig die Glasschiebetür auf, woraufhin ich hastig hinaus in die Kälte tapse, ein paar Minuten später an der Wand in die Hocke gehe, die wunderschön tanzenden Schneeflocken Bewunderung schenke. Die Kälte ist mir momentan absolut egal, denn der Himmel und das Merkmal des Winters spendet mir ein euphorisches Gefühl des Trostes, der Zuflucht.

Ich muss für eine lange Zeit weg gewesen sein, denn plötzlich öffnet sich die Tür, ehe sich jemand kopfschüttelnd zu mir gesellt. „Changbin?", erkundigt sich die Stimme neben mir besorgt, weshalb sich eine angenehme Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitet. Er macht sich Sorgen um mich? „Ja?", murmle ich abwesend, trotzdem hoffnungsvoll grinsend. „Was machst du hier? Es ist spät und eiskalt, brrr", fröstelt der Jüngere süß, schließt verwirrt seine Arme um seinen Oberkörper. „Du kannst gehen, falls es dir zu frostig wird", meine ich mit einem schüchternen Lächeln, während mein Herz aufgeregt pocht, eine komfortable Wärme ausstrahlt. „Das beantwortet erstens keinesfalls meine Frage, zweitens lasse ich dich nicht allein! Ich wäre blöd, würde ich das tun", rutscht der Dunkelbraunhaarige selbstsicher zu mir, schlingt seine rechte Hand beschützend auf meine linke Schulter. „Was ist los?", schauspielere ich erfolglos, verstecke das wahre Problem. „Du hörst mir jetzt ganz genau zu", verengen sich die Augen des Größeren, wobei dieser sich näher an mich lehnt.

„Du bedeutest mir etwas, deswegen bereitest du mir gerade Sorgen", wird mir seriös in die Augen gestarrt, was ein nervöses Schlucken meinerseits auslöst. In einer unvorteilhaften Paralyse vergesse ich für einige Sekunden, wie man überhaupt atmet. Mein Herz schmilzt dahin, während es gleichzeitig unaufhörlich gegen meine Brust hämmert, die Schmetterlinge in meinem Bauch außer sich tanzen. Wie kann er diesen Satz so leichtfertig bringen, mir so scharmlos und gleichzeitig so ausdrucksvoll in die Augen blicken? Weiß Lix eigentlich, was das mit mir macht? Welche Wirkung der Jüngere auf mich hat?

„Idiot. Wieso sorgst du dich um mich?", verberge ich das breite Lächeln auf meinen Lippen, indem ich mein Gesicht verlegen in meine offene Jacke verstecke. „Rede nicht um den heißen Brei herum. Du weißt, worauf ich hinauswill", spricht der Jugendliche deutlich, drückt mich fester an sich.

„Nervensäge. Ich mag es nicht, darüber zu reden", knurre ich bedrückt in den Stoff. „Ist okay. Vertrauen braucht Zeit", erwidert der 17-Jährige in einem bitteren Ton, weshalb ich meine Selbstbeherrschung verliere, ihn lieblich in meine Arme schließe. „Du bedeutest mir auch viel, Lixie", greife ich ehrlich auf seine Worte von vorhin zurück, streichle dämlich grinsend, beruhigend über seinen Rücken.

Als wir uns lösen, um noch eine Weile im Freien zu verbringen, fällt es mir wie Schuppen von den Augen, denn das Gesicht meines Gegenübers ist nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt:


















Meine Gefühle drehen so durch, weil ich mich unumkehrbar in Lee Felix verliebt habe.

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Hey hey! Endlich konnte ich wieder ein Kapitel schreiben xD

Ich mache hier eine kleine Werbung, damit ihr auf dem Laufenden gehalten werdet:

Ich bin dabei, eine Ateez - Zombie Apokalypse zu schreiben, die ich wahrscheinlich an Halloween (31.10.24) starten werde! Da sich diese Story langsam aber sicher dem Ende nähert, passt das ohnehin perfekt. Weitere und genauere Infos werden dann an meinem Board stehen

Es würde mich sehr freuen, wenn ich dort jemanden wiedersehe!

Have a nice day!

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