wie eine kleine Schwester für mich
Kleo pov.
Wir flogen nach Paris.
Nachdem Flug warteten Thomas und Serena schon beim Flughafen. Als ich sie sah konnte ich meine Freude nicht verbergen und rannte eine kurze Strecke auf Thomas zu und umarmte ihn.
Er erwiderte die Umarmung und lachte. ,,War die Reise denn so schlimm?", fragte er und ich zuckte die Schultern. ,,Nicht alles war toll.", antwortete ich.
,,Du hast morgen Geburtstag! Du bist in Paris an deinem Geburtstag!" Serena liebte Paris von Anfang an und ich musste lachen.
Dann tauchten hinter uns Alaska und Leonardo auf. ,,Thomas, das ist Alaska und Leonardo. Also für dich natürlich auch Serena.", grinste ich. Er gab ihnen die Hand und Dylan sagte gar nichts. Er sah ins Leere.
,,Dylan?", fragte ich und er sah nun auf. ,,Tut mir leid, ich habe nur an etwas gedacht."
Es war Nachmittag. Thomas, Serena und ich waren in einem Zimmer. Wir unterhielten uns. ,,Wo ist Dylan?", fragte sie und ich zuckte die Schultern. Wahrscheinlich bei Alaska, dachte ich.
,,Serena, gehen wir die Gegend erkunden?", fragte ich und sie nickte. ,,T-" Ich unterbrach sie. ,,Alleine." Sie sah Thomas an, der wohl nichts dagegen hatte.
,,Was ist?", fragte sie als wir auf dem Weg zu meinem Zimmer waren. ,,Ich muss was nachprüfen und Thomas sollte es nicht gerade mitbekommen."
Im Zimmer nahm ich meine Tasche und dann wurde mir auch sofort wieder spei übel. ,,Kleo gehts? Du bist so bleich?", fragte sie und ich rannte zur Toilette. Ich erbrach mich. Serena setzte sich auf den Beckenrand.
,,Ist die öfters übel?", fragte sie und ich nickte. ,,Deswegen gehen wir jetzt einen Schwangerschaftstest kaufen." ,,Hast du Dylan schon was davon gesagt?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Nein, ich will erst sicher sein."
Wir gingen in die Apotheke und Serena konnte schon ein wenig französisch, aber sie entschied sich doch dafür, einfach ein Bild von einem Schwangerschaftstest zu zeigen. Sie hatten uns einen verkauft.
Wir gingen wieder ins Hotel und in unseren Zimmer. ,,Ich gehe auf die Toilette.", meinte ich und Serena stand vor der Tür. ,,Wenn du schon länger den verdacht hattest. Wieso sagst du dann Dylan nichts?"
,,Serena, ich kann nicht pinkeln wenn jemand vor der Tür steht." Sie seufzte und man konnte ihre Schritte hören, die sich immer weiter entfernten.
Ich dachte über mich und Dylan nach. Was er sagen würde, wenn er es erfährt. Eigentlich hoffte ich nicht schwanger zu sein. Es war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Ich pinkelte auf den Schwangerschaftstest.
Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ging ich wieder ins Zimmer und Serena wartete schon ungeduldig auf dem Bett.
,,Und?", fragte sie und ich zuckte die Schultern. ,,Das geht nicht so schnell.", entgegnete ich lachend und sie konnte kaum stillsitzen. ,,Du machst mich nervös.", sagte ich und sie entschuldigte sich.
Hoffentlich war ich nicht schwanger. Bitte nicht.
Serena sah mich an. ,,Du siehst nicht glücklich aus." Ich nickte. ,,Dylan und ich machen im Moment eine schwierige Phase durch. Ein Kind kann ich im Moment eigentlich eher weniger gebrauchen, aber das kann ich nicht entscheiden."
Serena legte ihren Arm um meine Schultern. ,,Das wird schon. Dylan wird sich freuen. Glaub mir."
Ich fing schon an einem Nägeln zu kauen, was ich wirklich nur machte, wenn ich nervös war. Dann nahm ich den Test in die Hand.
,,Und?", fragte Serena und nahm ihn mir aus der Hand. Sie lächelte mich an und umarmte mich. ,,Herzlichen Glückwunsch." Ich hatte eher Tränen in den Augen und sie sah mich dann an. ,,Irgendetwas stimmt doch nicht. Was ist los?" Ich schüttelte den Kopf und wusste nicht einmal, ob ich gehen konnte.
,,Ist Thomas im Hotelzimmer?", fragte ich und Serena sah mich immer noch verwirrt an. ,,Ehm ja wieso?", fragte sie und ich nickte und stand auf. ,,Kleo, was ist denn?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Ich muss mit Thomas reden. Es tut mir leid. Ich erklärs dir später."
Mir wurde leicht schwindelig und ich hatte sogar Zweifel, dass ich es nicht bis zum Zimmer schaffen würde.
Ich klopfte an der Tür und Thomas öffnete sie. Er sah mich an und realisierte sofort, dass etwas nicht stimmte. ,,Kleo, was ist?", fragte er und ich wollte mich einfach nur hinsetzten. Ich setzte mich.
,,Thomas, kannst du mit Dylan über etwas sprechen, was ich nicht über meine Lippen bringe?", fragte ich ihn und er sah mich verwirrt an und dann nickte er leicht. ,,Was kann denn so schlimm sein?"
Ich presste meine Lippen zusammen und dachte wieder daran zu kneifen, aber nicht jetzt. Nicht vor Thomas.
,,Kleo?", fragte er besorgt und setzte sich nun neben mir. ,,Was ist los? Du bist so bleich." Ich nickte, sah ihn aber nicht an. ,,Mir ist auch öfters übel. Ich bin schwanger.", erklärte ich und Thomas lächelte. ,,Das ist doch toll oder nicht? Hat sich Dylan den nicht gefreut oder wieso hast du keine gute Stimmung?" Ich schüttelte den Kopf und Tränen liefen mir hinunter.
,,Ich habe es ihm noch nicht gesagt.", flüsterte ich schon fast und er strich mir über den Rücken. ,,Hast du Angst vor seiner Reaktion? Dylan rastet schon nicht aus. Er wird sich freuen." Ich schüttelte den Kopf. ,,Kannst du mir einfach einen Gefallen tun?", fragte ich und er verstand nur Bahnhof. ,,Kleo, was ist los?"
Ich atmete tief ein.
,,Dylan hat eine Affäre mit Alaska."
Ich versuchte nicht zu weinen und wischte meinen Tränen weg. Thomas sah mich geschockt an. ,,Woher willst du das wissen? Bist du sicher?", fragte er und ich nickte. Thomas stand wütend auf, aber wollte doch Gründe finden, die dagegen sprachen.
,,Nenn mir einen Grund, wieso du das jetzt behauptest." Ich sah ihn stirnrunzelnd an. ,,Ist das dein Ernst? Ich kann dir aber gerne Gründe geben, die dafür sprechen, wenn du sie unbedingt brauchst."
Thomas sah mich auffordernd an und ich begann nun von meiner Vorgehensweise zu erzählen.
,,Dylan geht immer nach dem er mit jemanden geschlafen hat duschen. Das hatte er in letzter Zeit ziemlich oft getan." Thomas sah mich belustigt an. ,,Nur wegen seinem neuen Duschverhalten unterstellst du ihm eine Affäre?" Ich sah Thomas todernst an. ,,Hör mir erst fertig zu und dann kannst du von mir aus lachen." Ich atmete tief ein und fuhr fort. ,,Dylan hatte mich mal geküsst und seine Lippen schmeckten nach Erdbeeren. Ich machte mir am Anfang nichts draus und dachte, dass er vielleicht vorhin was süsses gegessen hatte. Aber beim dritten Mal wurde ich misstrauisch und hatte mal während der Autofahrt Alaska gefragt, ob sie mir ihren Lippenstift gibt. Sie gab ihn mir und es war der gleiche Geschmack. Ausserdem war Dylan merkwürdig am Abend und fasste mich anders an. Du müsstest Alaskas Augen mal sehen, wenn sie Dylan anhimmelt. Sie glänzen und wollen mehr. Dylan sah sie so an, wie er mich früher ansah, als wir Teenager waren. Als Liebe noch ein Spiel war und niemand ernst nahm. Er hat die Affäre Thomas und ich hasse mich dafür."
Thomas sah mich verwirrt an und ich merkte, dass er sehr wütend war.
,,Was? Du hasst dich dafür? Dylan hat dich betrogen. Ich verstehe nicht, wieso du dich hast." Ich schüttelte den Kopf. ,,Was glaubst du denn? Ständig lehne ich ihn ab und es ist klar, dass er gewisse Bedürfnisse hat. Ich habe mich die ganze Zeit zurückgezogen, weil ich die ganze Zeit an Destiny denken musste." Thomas schüttelte den Kopf. ,,Du gibst die nicht die Schuld dafür." ,,Tu ich aber.", entgegnete ich und er lachte. ,,Kleo, Dylan ist der Arsch. Er hat dich betrogen. Er schläft mit deiner Schwester."
,,Ich habe mir ein Flugticket gekauft. Zurück nach Los Angeles. Kannst du mich zum Flughafen hinfahren?", fragte ich und Thomas nickte leicht. ,,Sei bitte nicht sauer auf Dylan. Sag es ihm einfach." ,,Ich bin sauer und das kann er ruhig ertragen.", zischte er und ich verdrehte die Augen. ,,Wenn ich es nicht bin, dann solltest du es auch nicht sein. Ich trenne mich jetzt nicht von Dylan, nur weil es kompliziert wurde." Thomas lachte. ,,Kompliziert? So nennst du das also. Ich weiss nicht, wieso du so ruhig bleiben kannst. Wieso stellst du ihn nicht zur Rede?", fragte er. ,,Fahr mich bitte einfach zum Flughafen." ,,Du kannst aber nicht gehen. Serena hat sich so gefreut und wir wollten deinen Geburtstag zusammen feiern.", versuchte mich Thomas zu überreden. ,,Ich kann nicht mehr länger hier bleiben und mein Geburtstag ist Nebensache. Bitte fahr mich einfach zu Flughafen."
Dylan pov.
Thomas kam hinein und ich unterhielt mich gerade lachend mit Serena. ,,Hey Tommy, wo ist Kleo?", fragte ich und er kam wütend auf mich zu. Ich stand auf und sah ihn an. Etwas stimmte nicht.
Er schlug mir eine Faust direkt ins Gesicht. ,,Thomas!", schrie Serena entsetzt und stellte sich vor ihm hin. Thomas sah mich wirklich wütend an und ich konnte mir seine Wut einfach nicht erklären. Er hatte seine Hand immer noch zu einer Faust geballt.
,,Schämst du dich nicht!", schrie er mich an.
Wusste er von der Affäre? Wie hatte er davon mitbekommen? Nein, es musste etwas anderes sein. Woher wollte er das wissen?
,,Was meinst du?", fragte ich unschuldig und er schüttelte den Kopf. ,,Kleo ist schwanger von dir. Herzlichen Glückwunsch.", sagte er mit sarkastischen Unterton.
Kleo war schwanger? Wieso sagte sie das nicht mir, bevor sie es Thomas erzählte?
Ich sah ihn unglaubwürdig an. ,,Wie?" Thomas war so wütend, er hätte mir sicher noch eine Verpasst, wenn Serena nicht da gewesen wäre. ,,Ja, schwanger und du betrügst sie einfach, wo du nur kannst." Ich sah Thomas geschockt an.
,,Woher-" Er unterbrach mich und gestikulierte vor Wut. ,,Von Kleo verdammt nochmal! Und das beste kommt noch, sie ist nicht einmal wütend auf dich! Sie verzeiht dir! Sowas hat sie nicht verdient!"
Nein, hatte sie nicht und das wusste ich. Ich war einfach egoistisch und hatte nur an mich gedacht. Es war mir egal, was sie dachte. Ich wollte einfach meine Bedürfnisse vor ihr stellen und nicht ihre. Alaska stellte sich dabei gut an und war geeignet, da sie gerade in mich verknallt war.
Als ich jetzt darüber nachdachte, hätte ich mich wirklich schämen müssen. Ich hatte meine grosse Liebe verletzt und jemanden ausgenutzt, der gerade auf mich stand.
,,E-es tut mir leid." Thomas beruhigte sich langsam und Serena war nun auch wütend. ,,Mit wem?", fragte sie. ,,Alaska. Mit ihrer eigenen Halbschwester.", zischte Thomas. ,,E-" Er unterbrach mich. ,,Ich weiss, du sagst es tut dir leid. Das hast du schon gesagt. Aber sie hat das verdammt nochmal nicht verdient. Sie hat, nein, ihr habt eure Tochter verloren und du willst einfach mit jemanden schlafen, um nicht daran zu denken. Damit verschwinden die Gedanken nicht. Sie sind noch da. Du kannst sie nicht löschen." Ich sah Thomas an. Ich wollte meinen besten Freund nicht verlieren. Nicht Thomas.
,,Ich werde das wieder gut machen." Thomas seufzte nicht überzeugt. Es klang auch eher verzweifelt von mir. ,,Du hast Britt misstraut, weil sie eine Affäre hatte und selber bist du nicht besser."
Nein, im Moment war ich es wirklich nicht.
,,Ich bin der der euch zusammengebracht hat, aber ich kann auch der sein, der euch auseinanderbringt!"
Das waren harte Worte, die ich verdient hatte.
,,Bitte, lass mich das wieder gut machen. Distanziere sie nicht noch mehr von mir." Thomas lachte. ,,Ach ja? Wieso betrügst du sie dann? Du bringst eine gewisse Distanz zwischen euch. Sie ist wie eine kleine Schwester für mich. Ich werde sie nicht einem arroganten Mistkerl überlassen."
,,Ist es das was du von mir immer dachtest? Ja, ich war arrogant, aber ich dachte, dass du nicht mehr so von mir dachtest. Ich tat Sachen, ohne darüber nachzudenken. Jeder macht mal Fehler und das weisst du." Thomas schüttelte den Kopf. ,,Du machst zu viele." Ich lachte und war nun auch wütend auf Thomas. ,,Ach ja!? Wer hat Kleo aus dem verdammten Loch gezogen, als sie nicht von der Trauer ihrer Mutter wegkam? Wer hatte Kleo geholfen, als sie blind vor Liebe war und nicht einmal dir glaubte, dass Nick sie betrog? Wer hatte ihr mit ihren Schulden geholfen? Wer war für sie da, als Stella kam? Ich habe einen dummen Fehler gemacht und ich werde gleich so angefahren. Zwar mache ich Fehler, aber ich versuche immer alles perfekt hinzukriegen."
Thomas hatte nichts mehr zu sagen. ,,Wo ist sie?", fragte ich und er seufzte. ,,Ich habe sie zum Flughafen gefahren. Sie sagte, du kannst bleiben, aber sie ist gerade mit dem Flugzeug zurückgeflogen. Sie hatte mich darum gebeten, dir zu sagen, dass sie, wenn du wieder nach Hause kommst, nicht damit konfrontiert werden möchte. Eben, wie gesagt, sie nimmt es die nicht übel und möchte einfach da weitermachen, wo ihr aufgehört habt."
Ich sollte es einfach ignorieren und nicht mehr davon sprechen? Was sollte das denn? Ich musste darüber reden. Ich musst ihr sagen, dass ich ein Idiot war...
,,Ich fliege auch gleich.", meinte ich und Thomas hielt mich davon ab. ,,Sie sagte, du solltest sie ein paar Tage alleine lassen. Sie will Zeit haben, darüber nachzudenken."
Am Abend musste ich sie einfach anrufen.
,,Hey Babe, ich bins Dylan. Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich dich liebe und du die Liebe meines Lebens bist. Du bist einfach perfekt und ich bin ein Arsch. Ich weiss nicht einmal, wieso ich das getan habe und hasse mich dafür. Das ist dein gutes Recht, aber bitte verzeih mir. Bitte...Das war der grösste Fehler meines Lebens."
Thomas sagte zwar, dass sie mir verziehen hatte, aber ich bat sie trotzdem nach Vergebung.
Dann legte ich mich ins Bett und vermisste Kleo jetzt schon. Die Wärme war plötzlich verschwunden. Die Wärme von der ich dachte, dass sie fehlte.
***
Am nächsten Tag klopfte ich an der Tür.
Alaska öffnete sie und sah mich lächelnd an. Was hatte ich nur angestellt? Ich machte einer tollen Frau Hoffnungen... Das hatte sie genau so wenig verdient, wie dass ich Kleo verarschte.
,,Wir müssen reden.", sagte ich schnell und wollte gleich zur Sache kommen
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