Entführung

Dylan pov.
,,Kleo?", fragte ich nochmal nach.

Ich war gerade in LA angekommen und fragte mich, wieso Kleo gleich anrief. Eigentlich rief sie nie an und ich bin derjenige der sich meldete.

,,Dylan...", sagte sich plötzlich. Es klang wie ein Schluchzen. Wieso weinte sie? Langsam wurde ich nervös. ,,Weinst du? Atme tief ein und sag mir, was passiert ist." Dann wartete ich eine ganze Weile auf die Antwort. Am liebsten hätte ich sie nicht gehört.

,,Cole hat Destiny entführt."

Als ich schon nur Cole hörte, brannten bei mir alle Alarmglocken. Und dann noch Destiny in den Zusammenhang zu haben, war für mich unmöglich. ,,Was?!", fragte ich geschockt und wollte etwas anderes hören. Hoffte, dass sie sich versprochen hatte. Das ich es falsch verstanden hatte. Das es von mir aus ein Witz war und ich mich halt nur eine Weile darüber aufregen werden.

Dann kam Stephens Stimme. ,,Dylan, raste nicht aus. Cole hat Destiny entführt und Kleo lag weiss Gott wie lange auf dem Bett gefesselt. Ich kam vorbei, weil ich das kaputte Fenster reparieren wollte. Rex ist auch nicht hier und ich weiss auch nicht, was ich machen sollte."

Statt lange drumherum zu reden, entschied ich mich schnell wieder zurückzufliegen. ,,Okay, ich werde zurückfliegen. Ich komme gleich.", entgegnete ich und wollte nicht so klingen, als würde ich jetzt die Nerven verlieren. Obwohl ich am liebsten die Nerven verloren hätte und bereut hatte, Cole gestern den Hals umzudrehen.

,,Bleibst du bitte bei Kleo, bis ich wieder komme? Ich will nicht, dass sie jetzt alleine ist. Oder ruf Stella an, wenn du nicht kannst. Lass sie einfach nicht alleine." Stephen bejahte und ich lag auf.

Schnell ging ich zu der Frau am Schalter.

,,Guten Tag, ich muss mit dem selben Flugzeug wieder zurück." Die Frau sah mich verwirrt an, gab aber etwas im Computer ein. ,,Leider hat es kein Platz mehr." ,,Ich bitte Sie darum. Ich muss wirklich wieder nach New York. Mein Kind wurde gerade entführt." Sie sah mich bemitleidenswert an. ,,Es tut mir leid, da kann ich leider nichts machen. Der nächste Flug wäre morgen Abend."

,,Nein! Haben Sie denn den Teil überhört, dass meine Tochter entführt wurde?!" Eine Frau kam gestresst und stand nun neben uns. ,,Es tut mir leid, dass ich dieses Gespräch störe, aber mein Flug geht bald los und ich würde gerne einchecken." ,,Natürlich.", sagte die Frau am Schalter und ich war kurz davor auszurasten. ,,Ich muss nach New York. Sofort!" ,,Wenn Sie jetzt nicht gehen, rufe ich die Secureties!", drohte sie und die Frau sah mich an. ,,Ehm was ist den los, wenn ich fragen darf?" ,,Meine Tochter wurde entführt und sie will mir kein Ticket nach New York geben!", antwortete ich gereizt und die Frau nickte. ,,Das ist ja furchtbar. Sie können gerne meinen Flug nehmen. Ich habe es nicht so dringend nötig wie sie. Das ist ja eine Frechheit Sie nicht nicht ins Flugzeug zu lassen!", meinte sie und ich war ihr unendlich dankbar. ,,Danke! Sie wissen nicht-" Sie unterbrach mich. ,,Das ist doch selbstverständlich und Sie können mich duzen. So alt bin ich nicht. Ich heisse Alaska." Ich nickte lächelnd und sie legte ihre Tasche auf den Boden. ,,Nun habe ich es nicht eilig." Sie band ihre dunkelblonden Haare zusammen und dann lächelte sie mich nochmal an. ,,Dann werde ich wohl morgen fliegen." ,,Ja klar, ich werde es dir gleich bezahlen." Sie schüttelte den Kopf. ,,Ist schon okay. Ich habe mehr als genug Geld." Die Frau hatte alles umgebucht und ich wusste, dass sie sichtlich genervt von uns war. ,,Mr. Sie müssen nun einsteigen, sonst verpassen Sie Ihren Flug." Ich nickte und nahm noch etwas aus der Tasche. ,,Hier hast du meine Karte. Kannst mal vorbeikommen und ich repariere dir dein Auto umsonst." Sie nickte und bedankte sich. ,,Dann werden wir uns wieder sehen in New York."

***

Im Flieger war ich total aufgeregt und zappelte die ganze Zeit herum. Ich wollte einfach so schnell wie möglich wieder zu meiner Familie. Doch sie war nicht komplett.

Destiny...

Sechs Stunden Flug waren keine leichte Sache, wenn man wusste, dass zu Hause deine Tochter nicht mehr dort war und von einem Psychopathen entführt wurde. Ich machte mir Vorwürfe, dass ich hätte bleiben sollen und Kleo nicht alleine hätte lassen sollen.

Wieso musste ich auch jetzt nach LA?

Ich hatte vergessen Thomas anzurufen, der jetzt sicher vor dem Flughafen auf mich wartete. Egal, er würde es verstehen. Er hatte immer Verständnis.

Als ich endlich nach sechs Stunden aussteigen konnte, nahm ich ein Taxi und er fuhr mich nach Hause. Ich stieg aus und rannte schon fast auf die Tür zu. Schnell nahm ich meinen Schlüssel und öffnete die Tür. Kleo sass auf dem Sofa und sah mich an. Ihr Gesichtsausdruck wurde von der einen auf die nächste Sekunde traurig. Ich ging auf sie zu und umarmte sie fest und sie wollte mich auch erst gar nicht mehr loslassen, doch ich wollte wissen, was passiert war.

,,Kleo, was ist denn passiert?", fragte ich und dann löste sie sich von der Umarmung sie hatte Tränen in den Augen. Sie wollte wieder anfangen zu weinen. ,,Du hasst mich.", murmelte sie schluchzend. ,,Nein, wieso sollte ich, du hast keine Schuld."

Stephen kam hinein und hatte Rex dabei. ,,Wo war er denn?", fragte ich und Stephen antwortete: ,,In der Garage." Ich seufzte und fuhr mir über meine Haare. ,,Was hatte die Polizei gesagt?", fragte ich und wollte eigentlich nur endlich wissen, wo meine Tochter war.

,,Sie haben gesagt, dass sie alles tun werden, um Cole zu finden. Du kannst die aber vorstellen, dass das nicht so einfach sind. Er hatte genug Zeit um abzuhauen. Kleo lag lange gefesselt auf dem Bett und somit kann er nun überall sein." Kleo konnte mich nicht ansehen und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände. Sie fing an zu weinen und ich nahm sie in den Arm.
,,Es ist nicht deine Schuld. Ich war nicht hier."

,,Es ist idiotisch euch gegenseitig die Schuld dafür zu geben. Cole hätte jeden Tag kommen können und ausserdem ist er einfach ein Psychopath. Er hat ein Kind entführt und ihr könnt nichts dafür!", entgegnete Stephen gereizt.

Er hatte zwar recht, trotzdem wusste er nicht, wie es war, wenn man gerade seine Tochter nicht bei sich hatte.

,,Stephen, du hast recht.", meinte ich einfach, um einer möglichen Diskussion aus dem Weg zu gehen. Steppe nickte zufrieden und dann sah er auf die Uhr. Es war schon mittlerweile acht Uhr abends und dann sah er mich an. ,,Geh schon, du hast was vor. Das sehe ich dir an.", sagte ich und er nickte. ,,Ich werde meine Augen offen haben."

Stephen ging und ich liess Kleo kurz los, um die Tür zu schliessen. ,,Kleo, es tut mir so leid." Sie schüttelte den Kopf. ,,Es ist nicht deine Schuld. Ich konnte mich einfach nicht gegen ihn wehren." Ich setzte mich neben ihr und streichte ihr auf den Rücken. ,,Wir schaffen das. Ich bin jetzt da und ich werde auch nicht so schnell wieder gehen. Ich werde sie finden. Ich verspreche es dir."

***

Die Tage vergingen und Destiny wurde einfach nicht gefunden. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt.

Ich hielt es zu Hause nicht mehr aus und musste heute einfach wieder zur Arbeit gehen. Selbst machte ich mir die ganze Zeit vorwürfe und ich musste mich einfach ablenken.

Als ich zur Arbeit ging, war Colton überrascht und sagte aber nichts. Was ich auch besser fand.

Ich arbeitete bis spät in die Nacht und um neun Uhr kam Colton ins Büro. ,,Ehm Dylan. Hast du auf die Uhr geschaut. Es ist neun." Ich nickte. ,,Ich muss noch das Auto fertig reparieren.", entgegnete ich und Colton fing an zu nerven. ,,Du musst es nicht auf morgen machen."

Ich kam hervor und sah Colton an. ,,Ich möchte aber das Auto heute fertig machen." Colton sah mich bemitleidenswert an. Ich hasste es. Das tat jeder im Moment.

,,Kleo und du. Spricht ihr überhaupt darüber?" Wieso fragte er? Wieso wollte er das wissen?

,,Nur das nötigste.", antwortete ich kurz und knapp, aber ehrlich. ,,Geht es dir gut?", fragte er und ich wurde richtig sauer. Irgendwie wusste ich nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte.

Destinys Entführung war schon vier Tage her, aber nich niemand hatte mich gefragt, wie es mir ging. Ich hatte Kleo getröstet, was nicht klappte.

,,Wieso fragst du mich das? Wie sollte es mir den gehen? Sollte ich jubeln?", antwortete ich genervt und er schüttelte den Kopf. ,,Nein, aber ich dachte, du willst einmal darüber reden."

,,Reden?! Ich will nicht reden! Ich will einfach Destiny wieder haben! Ich will meine Tochter zurück!", schrie ich und vor Wut warf ich den Schraubenzieher gehen die Wand.

Colton legte dann seine Hand auf meine Schulter und ich merkte gar nicht, dass meine Atmung schneller wurde, aber ich beruhigte mich und als ich mich umdrehte nahm mich Colton in den Arm. Ein paar Tränen liefen mir runter. ,,Es tut mir leid, dass ich dich nicht schon vorher gefragt habe, aber weisst du, früher hatte Thomas immer den besten Freund für dich gespielt und dann vergesse ich immer, dass er nicht da ist."

Ich wischte mir die Tränen weg und ich setzte mich auf einen Hocker. Colton verschwand kurz und kam mit zwei Bieren wieder. ,,Hier." Ich nahm es dankend an.

,,Ich weiss, dass es dir scheisse geht, aber du darfst dich jetzt nicht in die Arbeit reinsteigern. Du musst dich ablenken, aber nicht den ganzen Tag arbeiten. Kleo geht es auch schlecht und ich bin mir sicher, dass du sie tröstest, aber sie will sicher auch von dir wissen, dass es dich genauso trifft." Ich nickte nur und dann nach einer Weile fuhr ich nach Hause.

,,Kleo!?", schrie ich durchs Haus, aber Kleo meldete sich nicht. Ich bekam Panik und hatte mir schon die schlimmsten Gedanken ausgemalt. ,,Kleo!", schrie ich nochmal und wollte schon jedes Zimmer durchsuchen.

Dann machte sie die Badezimmertür auf und ich lief fast in sie rein. Sie hatte sich erschrocken, als ich plötzlich vor ihr stand, doch ich war so erleichtert, dass ich sie in den Arm nahm.

,,Ich dachte schon, ich hätte dich auch verloren.",flüsterte ich in ihr Ohr. Sie erwiderte die Umarmung und dann liess ich sie auch los. Sie brachte ein verkrampftes Lächeln heraus.

,,Die Polizei hatte sich gemeldet, aber nicht wegen Destiny. Cole hat anscheinend noch eine Tochter und sie kommt morgen vorbei. Sie hatten mich gefragt, ob sie herkommen durfte, da sie mit uns sprechen möchte. Ich habe zugesagt."

Ich nickte zustimmend. ,,Was will sie denn von uns?", fragte ich und sie zuckte die Achseln. ,,Das sehen wir morgen."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top